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Sicherheitsfaktor Helm?

Sattel, Reifen, Anhänger, Bekleidung...
Eule
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Sicherheitsfaktor Helm?

Beitrag von Eule »

Hallo zusammen,

der Statistik über den Abstand der Autofahrer kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen.
Eher im Gegenteil als ich Mitte der 90er Jahre mit Helm durch Brandenburg gefahren bin, hatten die Autofahrer viiiiel mehr Abstand gehaltenals bei den Touren vorher ohne Helm.
Vielleicht weil die Situation komplett anders war; es gab kaum Fahrradfahrer mit (auffälligen) Helmen und kaum Radwege in Brandenburg. Ehrlich gesagt gab es damals noch nicht viele Radfahrer in Brandendurg. Naja das hat sich zum Glück geändert, ich meine ALLES ;) .

Heute fahre ich fast immer mit Helm, schon weil mich meine Kinder ja erwischen könnten, die das gar nicht ohne kennen. Und habe mich zirmlich dran gewöhnt.

Bei den Minustemperaturen und Schnee gerade hielt die Mütze unter dem Helm besonders warm.

Vor ein paar Wochen auf einer "Erste Hilfe" Auffrischung haben wir uns auch mit dem Abnehmen des Fahrradhelms beschäftigt.
Wichtig beim Helm, Zeit nehmen zum probieren im Idealfall bemerkt man ihn gar nicht mehr.
Meine Kinder durften sich ihren auch selbst aussuchen er sollte ihnen ja auch gefallen.

Eule
flori
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Sicherheitsfaktor Helm?

Beitrag von flori »

Bei mir ist das auch eher mental:
Auf dem MTB beim Downhill habe ich immer meinen Helm auf - beim Bergauf ist der Helm auf dem Rucksack angeschnallt.
Auf dem Rennrad beim Vereinstraining und beim Rennen ist der Helm sowieso vorgeschrieben.
Auf dem (Falt-)Rad als reines Fortbewegungsmittel habe ich selten bis gar nicht einen Helm auf.
So richtig auf die Fresse gefallen bin ich als Jugendlicher mal mit mit dem Mofa ( Helm war noch nicht vorgeschrieben) - jaja, ich bin schon so alt :-) - und habe mir ordentlich die Kauleiste verbogen - das wäre mit einem Motorrad-Integralhelm sicher nicht passiert - mit einem jetzt üblichen Radhelm aber sicher genauso.
Irgendwie "traue" ich dne Radhelmen nicht - ist aber rein psychologisch.
Außerdem schätze ich das GEFÜHL der "Freiheit" beim Radfahren ohne Helm, wie gesagt ist ein Gefühl.

Meine Töchter tragen übrigens nahezu immer und auch freiwillig beim Radfahren, auch auf dem Weg zur Schule, usw. und das ist in Berlin sicher auch sinnvoll :-)

Grüße aus dem heute zwar kalten aber sonnigen Varna!

Florian
Motte
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Beitrag von Motte »

Ich bleib dabei, es entscheidet jeder für sich selbst, nach den Argumenten, die nur für sie oder ihn selbst überzeugend klingen. Das kann ein einziges Argument sein welches für sie (oder ihn) wichtig ist und es kann eine ganze Armada von Argumenten sein, die man trotzdem beiseite wischt.
Statistiken und Untersuchungsmethoden werden nur dann wichtig, wenn man versucht es gesetzlich zu regeln und sich rechtfertigen muss, dafür die Freiheit des Einzelnen einzuschränken.
So lange ich frei entscheiden kann, überlege ich ja eher ob ich mich gegen das eine eventuell auftretende Ereignis absichere. Da spielt eine Rolle, wie bedrohlich mir das erscheint. Wenn nur die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Ereignisses zählen würde, hätte kaum jemand eine Blitzschutz oder Unfallversicherung.

Autofahrer überholen Radfahrer, die sie (des Helmes wegen) für erfahrene Radfahrer halten, rechtswidrig mit zu geringem Seitenabstand. Gleiches kann Dir auch in Sportkleidung gegenüber dem Parkaträger widerfahren.
Hier wirkt der Helm also auf andere - nicht als Selbstschutz. Unfälle wegen zu geringem Seitenabstand sind in der Unfallstatistik ganz hinten. Gleichwohl ist das ein Punkt, der viele Radfahrer (zu Recht) nervt - er hat auch erhebliches Gefahrenpotential.
Um das zu vermeiden müsstest Du nun konsequent alles unternehmen um nicht als erfahrener Radfahrer zu gelten. Auf den Helm verzichten alleine bringt es ja nicht. Also ständig mit Jesus Latschen in Badehose ohne Helm auf einem alten klapprigen Rad Schlangenlinien fahren. :lol: Würdest Du das wollen ?
Pibach
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Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben:Ich bleib dabei, es entscheidet jeder für sich selbst,...
Motte, ick kann Deiner Agumentation gut zustimmen.
Insgesamt glaube ich jedoch, spielt Helm oder nicht Helm aus der Perspektive der Sicherheit eine weitgehend vernachlässigbare Rolle. Das zeigen alle Statistiken, wie gesagt.

Allerdings erzeugt das Helmtragen eine unglückliche EInschätzung des Radfahrens. Durch viele Helmträger wirkt Radfahren gefährlich. Und als würde der Radfahrer dieses erhöhte Risiko nicht nur akzeptieren, sondern bereits ausreichende Maßnahmen dazu ergreifen. Und es diskriminiert Nichthelmträger. Ich denke dabei, dass alleine das verbreitete Tragen von Helmen die Zahl der Radfahrer insgesamt dramatisch reduzieren würde (eine Helpflicht würde dies sowieso). Man kann diese Entwicklung ja in den USA auch beobachten. Das ist meines Erachtens die falsche Richtung. Man muss Radfahren stärken und so selbstverständlich machen, dass ein Helm sicher unnötig ist.
Speedsix
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Sicherheitsfaktor Helm?

Beitrag von Speedsix »

Ich trage meistens ein Helm beim Radfahren, da
meine Helme u.a. ein Sonnenvisier, Kühlung und
Regenschutz (Brillenträger) bieten.

Es ist leider vollkommen Richtig, das die Wirkung
des Radhelms in der Praxis umstritten ist, bzw.
keine gesicherten Ergebnisse vorliegen.

An diesem Sachverhalt versuchen sich einige
Helmgegener z. B. im ADFC zu verherlichen.

Wir üben ja auf der einen Seite keine Risikosportart
aus, welche drastische Sicherungsmaßnahmen verlangt.

Ich halte das so wie mit dem Arbeitsschutz durch die Berufsgenossenschaften,
und hoffe niemals diesen Belasten zu müssen. (Unfallschutz)

Auch habe ich leider schon sterbende Radler in einer Blutlache auf dem
Asphalt liegen sehen, daher meine tiefe Abneigung gegenüber Personen,
welche versuchen, Helmträger auch noch zu verunsichern (z. B. Teile des ADFC´s)

Mittlerweile tragen viele Teilnehmer auf meinen Radtouren Helme und sonstige spez.
Radkleidung, obwohl dazu weder die Pflicht noch die Notwendigkeit besteht.


Marco
Motte
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Beitrag von Motte »

Na, so weit kommt`s noch. Das ich mir von anderen Radlern und ihrer Erwartungshaltung ans Radeln diktieren lasse, welche "Sicherheitsaccessoires " ich nicht haben oder benutzen darf.
Denn das gilt für`s Licht, Schuhe, Kleidung, Handschuhe gleichermaßen. Und das Anbringen einer Ortlieb ist dann zu unterlassen, weil es signalisiert, dass man ohne nicht könnte oder wie ???? Nöö, nicht mit mir.

Wäre mir auch neu, dass Leute vor 15 Jahren auf das Autofahren verzichtet hätten, weil ihr Wagen kein ESP und ABS hatte und die Auto`s mit diesen Einrichtungen signalisiert hätten Autofahren sei gefährlich.

Übrigens ist das ganz spannend. Die unfallträchtigen Dinge sind immer die ganz alltäglichen Sachen, denen man keinerlei Gefahrenpotential zumisst. Hausarbeit - Freizeit Kegeln (hat eine erschreckend hohe Todesrate) Gartenarbeit usw.. Dinge und Sportarten, die wir selbst als gefährlich einschätzen gehen wir nämlich (meistens)auch entsprechend vorsichtig an. Insoweit kann auch Stadtradeln gefährlicher sein als Radrennen.
PeterHeinz
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Sicherheitsfaktor Helm?

Beitrag von PeterHeinz »

Ich habe vor längerer Zeit bei einem Fahrradausflug (ganz ruhig mit Frau und damals 8jährigen Sohnemann) einen "älteren" Radfahrer mit Rennrad gesehen, der eine Gruppe mit Kindern überholte. In diesem Moment scherte ein kleines Kind mit dem Fahrrad aus und der Rennradfahrer flog in hohem Bogen über sein Rad. Na, wohin fiel er, glaubt ihr? Auf die verwundbarste Stelle, den Kopf. Und seit dem fahre ich wirklich nur mehr mit Helm. Bei Verletzungen ist der Kopf am schwierigsten zu reparieren. Und ich habe nur einen... :mrgreen: .
Motte hat genau den Punkt getroffen: Bei kurzen Fahrten um die Ecke, wo man am relaxtesten ist, passieren die blödesten Unfälle. Und wers nicht glaubt soll in eine Reha-Klinik für Hirnverletzte gehen - dann fährst du nie mehr ohne. Aber ich verstehe auch nicht, was das mit der persönlichen Freiheit zu tun hat, wenn die Allgemeinheit all diese freiheitlichen Fälle heilen muss.

PS: Auch beim Skifahren werdet ihr mich nur noch mit Helm sehen. Ich überlege mir, ob ich mir einen Rückenprotektor kaufen soll. Nur eines ist auch klar: Wenn ich mir all diese Sicherheitsausrüstungen kaufe, um anschliessend um so schneller zu bolzen und leichter über meine Verhältnisse fahre, dann habe ich falsch investiert.
QUAAAK
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Sicherheitsfaktor Helm?

Beitrag von QUAAAK »

mit helm selbstverständlich

schonmal einen unfall mit 25 km/h gesehn,der auf dem kopf landetet ohne helm?????

warum gibt es für mofa-fahrer eine helmpflicht?die dürfen nur 25 km/h fahren
und ein radfahrer,der mehr als 25 km/h fährt,braucht also keinen helm?

beim autofahren ist es so,dass man ohne angeschnallt zu sein mit 30 km/h sich tödliche kopfverletzungen holt bei einem unfall.

kopfschüttel
Pibach
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Beitrag von Pibach »

QUAAAK hat geschrieben: ...kopfschüttel
Du übergehts dabei entscheidende Unterschiede.
Der Radfahrer hat ein ganz anderes Potenzial auszuweichen. Hat ganz andere Möglichkeiten die Umwelt wahrzunehmen. Und ist auch ganz anderen Risiken ausgesetzt.
Ralf
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Beitrag von Ralf »

Speedsix hat geschrieben: Es ist leider vollkommen Richtig, das die Wirkung
des Radhelms in der Praxis umstritten ist, bzw.
keine gesicherten Ergebnisse vorliegen.

An diesem Sachverhalt versuchen sich einige
Helmgegener z. B. im ADFC zu verherlichen.
Zu Helmen kurz und knapp.
Ich hatte bereits 1984 einen der ersten Fahradhelme (Bell V1 Pro) hier in Darmstadt.
Ich hatte zwar noch keinen Unfall bei dem mich ein Fahrradhelm geschützt hat, aber schon einen bei dem mich beim Motorrad ein Integralhelm geschützt hat.
Meine Stieftochter hatte einen Unfall mit Fahrradhelm, bei dem der Helm von einer Bordsteinkannte beschädigt wurde.
Ein Freund von mir knallte bei tempo null wegen einer durchdrehenden Nabe beim anfahren auf einen Bordstein, mit dem Ergebniss daß zwar sein Bell Biker hinüber war, aber er ohne gespaltenen Schädel weiterleben durft
Was den ADFC angeht, bin ich gründungsmitglied (1983) der Ortsgruppe Darmstadt.
Ich habe allerding 1990 die Mitgliedschaft gekündigt, da ich es leid war mich mit inkompetenten Wichtigtuern abzugeben.

Ralf
Zuletzt geändert von David am Do Dez 31, 2009 7:43 am, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert. Gruß!
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