@peterpibach "Kannst es auch umdrehen, dann sind die Schwerkräfte aber andersrum"
Damit ist schon ein entscheidenes Stichwort (Schwerkraft) für den Kettenspringer gesagt:
Die Kette liegt mittels der Schwerkraft auf dem (den) Kettenblatt(-ern) und muß diese überwinden, um runterzufallen. Wenn die Geometrie wie zB bei einem einfachen Kettentrieb (bei Eingang oder Schaltnabe mit Kettenblatt plus Kette plus Ritzel, gut eingestellt) ein Runterfallen nicht erlaubt, geht es auch nicht.
Die Unterschiede bei Kettenschaltern liegen darin, daß ein Längenausgleich des Kettentriebs notwendig wird, der über einen Spannarm diesen Ausgleich zur Verfügung stellt und zugleich für eine angemessene Kettenspannung sorgt. Die Schaltwerke bestehen in der üblichen Version aus Schaltarm mit Führungsrolle plus Spannarm mit Spannrolle. Der Schaltvorgang geht von dem Last-freien sogenannten Leertrumm *) aus (unterer Kettenabschnitt) und setzt sich dann auf dem oberen Kettenteil (Lasttrumm) fort. Kritischer Moment ist der Übergang vom größeren Ritzel zum kleineren, da wegen des kleineren Radius plötzlich zusätzliche Länge zur Verfügung steht, die die sonst dem Lasttrumm zugeordnete Zugkraft vermindert und evtl. sogar den Lasttrumm momentan Kräfte-frei macht.
Die Kräfte-Freiheit des Lasttrumms kann nur durch eine angemessene Spannkraft der Spannrolle verhindert werden. Eine zu starke Spannkraft der Kette sorgt aber für größere Reibungsverluste. Daher ist eine sorgfältige Abstimmng angesagt.
Warum ist das so wichtig ?
Eine Kette kann Schwingungen nach oben und unten, nach rechts und nach links, vor und zurück sowie Drehschwingungen um die Kettengelenke ausführen. Da es etwa 100 Gelenke (Und auch ca 100 Massen !) gibt, gibt es auch zB entsprechend viele Eigenfrequenzen. Da braucht eine diese Frequenzen (Inbesondere Nach oben/unten;Drehschwingung) durch einen Schaltvorgang nur in Resonanz geraten, dann kann die Kette abfallen.
Eine ordentliche Vorspannung der Kette sorgt dafür, daß freie Weglängen der Kette reduziert werden. Außerdem gibt es Reibung in den Gelenken, was zusätzlich angeregte Resonanzen nicht so heftig überschwingen und schneller abklingen läßt.
Was ist zu tun ?
Nach Prüfen der Korrektheit der Schaltungs-Geometrie generell könnte mit folgendem Link (in @Mottes Beitrag)
http://arnowelzel.de/wiki/de/fahrrad/sh ... adjustment)
siehe Punkt 3)
3) Winkeleinstellung ("B-Tension") und auch Im Bild "Angle B-tension adjuster"
die Vorspannkraft der Kette beeinflußt werden.
Da würde ich fürs erste mal schauen, um einer Problem-Lösung nahe zu kommen.
*) Trumm bedeutet Teil; die Mehrzahl davon ist "Trümmer".
MfG EmilEmil