Pibach hat geschrieben:Motte hat geschrieben:
Gewicht - V - Brakes sind leichter.
Also da würde ich sagen können Rücktritbremsen sogar etwas leichter sein. Du sparst ja in der Gesamtkalkulation auch den Bremszug und den Bremshebel, sowie die Bremsarme, also ca 50g+150g+150g=350g.
Eine Inter-8 mit Rücktritt (SG-8C31) wiegt zum Vergleich: 2040g. Ohne Rücktritt 1750g (SG-8R31) macht also 290g für den Rücktritt.
Die Bremsleistung finde ich nicht immer so relevant, die allermeisten Bremsungen sind ja ganz moderat und für eine Vollbremsung trägt die Hinterradbremse eh wenig bei.
Habe gerade mal Hartware gewogen:
0815-Bremszug für Felgenbremse mit Kabel (hinten) wiegt 100 [g]; ein Jagwire Ripcord-Zug ist da deutlich leichter.
Ein Vau-Brems-Hebel (Shimano) wiegt 100 [g]
Eine Avid SD 7 hat nach Katalog 185 [g]
Summa Summarum = 385 [g], also die Schätzung von @PeterPibach ist gut, eher zu niedrig zu Lasten der Rücktrittbremse.
Bei der Sram T3 gibt es nach Katalog 1182 [g] mit und 911 [g] ohne Rücktrittbremse; Differenz = 271 [g]
Wenn man da von ähnlicher Bauart ausgeht, dürfte das für die Automatix auch zutreffen.
Ein Hinweis zur "Bremsleistung" : Gerade bei einer Gefahrenbremsung (Vollbremsung) muß die Brems-Ausstattung ein optimales Ergebnis liefern. Hier geht es um den "kürzesten" Bremsweg. Ein zu "langer" Bremsweg heißt auftreffen auf ein Hindernis (Kollision). Schwere Verletzungen bis hin zu letalem Ausgang sind die Folge.
Da kann keiner Bremsleistung verschenken. Ausgehend von einer Gewichtsverteilung auf Vorderrad und Hinterrad von normal ca 30% zu 70 % erfolgt mit dem Anwachsen der Bremswirkung eine Last-Umlagerung, Hinterrad wird entlastet, Vorderrad wird belastet, bis das Hinterrad völlig entlastet ist. Das Hinterrad kann in der ersten Phase (hohe Gewichtsbelastung) am besten bremsen. Gerade diese Phase wird bei der Rücktriitbremse aber durch den langen Leerweg "verschlafen" (Bevor die Rücktritt-Bremse ihre Wirkung entfaltet). Da auch die Vorderradbremse noch Zeit braucht, um dann bei voller Gewichtsbelastung zuzubeißen, verschent man Bremsleistung.
Ohne ausführliche und für die meisten der Forumsmitglieder uninteressante Berechnungen anzustellen, teile ich nur mit, daß die Bremskraft optimal ist, wenn sie einen Rechteck-förmigen Verkauf hat (gerade unterhalb der Blockierung).
Zur Veranschaulichung: Die Bremskraft, und damit über den Einfluß der Masse die Verzögerung, sei die gleiche, wenn ich von 30 [km/h] auf 20 [km/h] abbremse (Anfangsphase) und wenn ich von 10 [km/h] auf Null [km/h] runterbremse (Endphase). Die Geschwindigkeits-Differenz ist gleich, der zurückgelegte Weg ist in der Anfangsphase wegern des höheren Geschwindigkeitsbereichs viel größer (ca 5 mal) als in der Endphase. Das zeigt die Wichtigkeit der Bremsleistung für die Anfangsphase. Die Rücktritt-Bremse verschläft die Anfangsphase, beißt dann in der Endphase richtig zu, wenn es schon wenig Belastung auf dem Hinterrad gibt. Als häufige Folge blockiert das Hinterad.
Ich möchte lieber nicht wissen, wieviel vermeidbare Kollisionen (Verletzungen) Radler erleiden, weil es diese Rückschritt-Bremsen gibt:
Es konnten mir leicht die Tränen über die Wangen kullern.
MfG EmilEmil