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Rücktrittbremse Pro und Kontra

Alles zum Thema Faltrad/Rad.
Harry
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Rücktrittbremse Pro und Kontra

Beitrag von Harry »

Ich fahre eine Dreigangnabe mit Rücktrittbremse. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, obwohl die Bremsleistung nicht besonders gut ist. Aber man muss am Lenker nicht umgreifen und die Finger/Sehnen sind entspannter. Für die Stadt finde ich die Rücktrittbremse daher recht angenehm.
Da über die Rücktrittbremse hier ab und an mal "gelästert" wird, würden mich mal mehrere Meinungen interessieren

Pro
- bequem, da die Hand/Finger am Lenker bleiben
- mehr Platz am Lenker, daher auch sehr kurze Lenkerbreiten möglich
- bessere/cleanere Optik (z.B. das Dahon Mu Uno)

Kontra
- bergab und als alleinige Bremse keine ausreichende Bremsleistung
- das Positionieren der Pedale an Ampeln ist gewöhnungsbedürftig
- man kann nicht aus jeder Pedalstellung heraus bremsen
Dööörk
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Re: Rücktrittbremse Pro und Kontra

Beitrag von Dööörk »

Nun ja, ein Kontra gibt es noch, wenn man auf andere Bremsen am Rad verzichtet (so wie ich am Uno): Volle Fahrt und Kette ab = Bremse weg.
Motte
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Re: Rücktrittbremse Pro und Kontra

Beitrag von Motte »

Wollte grad als Pro erwähnen, dass sie im Winter nicht einfriert und die Kette seltener reißt als ein Bowdenzug. Aber klar, Kette ab ist unangenehm. An so eine Situation kann ich mich als Kind jedoch nicht erinnern. Später bin ich ausschließlich Felgenbremsen gefahren. Und da lasse ich die Hände auch beim Bremsen am Lenker :mrgreen:


Kontra

kein schnelles Bremsen und Anfahren möglich (Kurbelstellung)
schwächere Bremsleistung in Notsituationen
Pedale können in Kurven nicht einfach aus der tiefen Stellung genommen werden (um Aufsetzer zu vermeiden)
Gewicht - V - Brakes sind leichter.
Bremse ist schlechter zu dosieren
hässlicher Gegenhalter

Pro
keine umständliche kraftraubende (Bögen) Bowdenzugverlegung
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Re: Rücktrittbremse Pro und Kontra

Beitrag von Muc-Falter »

Da es ja nicht nur eine Bremse am Rad gibt und die Hinterradbremse eigentlich die unwichtigere ist, warum nicht Rücktritt? Ist nicht feuchtigkeisanfällig und funktioniert meist problemlos. Vorne dann eben noch eine gute Bremse und alles ist ok.
Pibach
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Re: Rücktrittbremse Pro und Kontra

Beitrag von Pibach »

Ich sehe Nachteile z.B. bei Boardsteinüberfahrt, da geht man ja in so ne Art Trackstand und hebt dann durch schnellen Kurbelkick das Vorderrad hoch. Mit Rücktritt kann man dabei nicht zurücktreten, um die nötige Trittlänge zu haben. Ist aber mit kleiner Technikumstellung wohl trotzdem möglich.
Motte
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Re: Rücktrittbremse Pro und Kontra

Beitrag von Motte »

Steckt vom Rennradfahren bei mir drin, dass ich in Kurven automatisch die Pedale an der Innenseite hoch nehme.
Da kann ich mich noch gut dran erinnern, dass ich mich bei Dreigang Rücktritt, beim schnellen Kurvenfahren bergab oft genug durch Pedalaufsetzer auf die Fr.....gelegt habe. :mrgreen:
Kingpin
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Re: Rücktrittbremse Pro und Kontra

Beitrag von Kingpin »

Für die Stadt finde ich sie OK, ausserhalb stört sie nicht. Im Winter, im Schnee, war sie sogar besonders praktisch. Zum eigentlichen Bremsen benutze ich eh fast ausschliesslich vorne. Rücktritt ermöglicht übrigens ein lässiges Hände-vom-Lenkrad-an-Ampeln-Lehnen während man auf Grün wartet :)

Wie jede andere gute Bremse funktioniert sie immer, ist leise, muss nicht dauernd eingestellt werden. An Robustheit und Verschleissarmut dürfte sie sogar ganz oben stehen.

Kleiner Nachteil: Ich finde ich muss immer einen 2. 10er-Schlüssel mitführen, um im Pannenfall den Hebel lösen zu können.

Kurios: Am neuen Rad meiner Herzdame sind sowohl Rücktritt (wollte sie unbedingt) und zwei Felgenbremsen. War mir auch neu dass man sowas macht.

Kurzum: Wenn dran an Nabenschaltung, kein Problem. Wenn nicht dann ebenfalls keins.
PeterHeinz
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Re: Rücktrittbremse Pro und Kontra

Beitrag von PeterHeinz »

Ab einem "höheren" Körpergewicht kannst du die Rücktrittbremse vergessen. Viel zu schwache Bremsleistung. Und wenn man ein längeres Gefälle runterrauscht, dann kann die Bremse schon heiss werden. Und im Übrigen: Anscheinend wird die Rücktrittbremse nur im deutschsprachigen Raum gefordert/gewünscht (D/A/CH).
Motte
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Re: Rücktrittbremse Pro und Kontra

Beitrag von Motte »

"Längeres Gefälle" - das weckt so die Verbindung mit Matterhorn oder Tourmalet. Ich erinnere mich jedoch an eine ganz gewöhnliche Abfahrt ( ca.2 km lang und etwa 10% Gefälle), schlechte Wegstrecke, wo man häufig bremsen musste, von Essen Bredeney zum Stausee runter, wo wir eine Zwangspause einlegen mussten, weil aus der Pentasport Rücktrittnabe meiner Bekannten das (heiße) Öl sprudelte.

Vor den Cantilever Bremsen gab es bei normalen Rädern aber keine ernsthafte Alternative zur Rücktrittbremse. Die damaligen Trommelbremsen hatten so ihre Tücken, wenn die Räder länger standen. Dann klebten die Bremsbacken. Die haben dann so eine digitale Funktionsweise - nach gar nix kam dann gleich (Blockade) und Überschlag. Die mangelnde Wärmeabfuhr hatten sie mit den Rücktrittbremsen gemein, wenn auch nicht so ausgeprägt.
Pibach
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Re: Rücktrittbremse Pro und Kontra

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben: Gewicht - V - Brakes sind leichter.
Also da würde ich sagen können Rücktritbremsen sogar etwas leichter sein. Du sparst ja in der Gesamtkalkulation auch den Bremszug und den Bremshebel, sowie die Bremsarme, also ca 50g+150g+150g=350g.

Eine Inter-8 mit Rücktritt (SG-8C31) wiegt zum Vergleich: 2040g. Ohne Rücktritt 1750g (SG-8R31) macht also 290g für den Rücktritt.

Noch leichter ist der Rücktritt in der Automatix - wenn man den Gewichtsangaben glauben kann: Coaster brake 980 g, Freewheel 780 g (Disc brake 720 g). Wären also 200g für die Rücktrittbremse.

Die Bremsleistung finde ich nicht immer so relevant, die allermeisten Bremsungen sind ja ganz moderat und für eine Vollbremsung trägt die Hinterradbremse eh wenig bei.
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