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Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Alles zum Thema Faltrad/Rad.
Travelking
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Re: Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Beitrag von Travelking »

Hej Michael,
Lauft Ihr auf der Strasse?
nein natürlich nicht direkt drauf. Aber hier kommst du mitunter nicht umhin an der Straße entlang zu laufen oder Straßen zu queren.


@Rone,
ist schon ein Vorteil gegenüber einem Helm,
gibt doch auch reflektierende Helme :mrgreen: oder 3M Band
Muc-Falter
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Re: Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Beitrag von Muc-Falter »

So, mal die vielen Aspekte aufdröseln.

1. Natürlich sieht man einen in der Weste schneller, dafür sind sie ja auch gemacht.
Aber sie signalisieren: Vorsicht, gebt besonders acht auf den Träger, er ist in besonderer Gefahr !!!
Weil er einen Unfall oder eine Panne hat und jetzt ungeschützt am Straßenrand steht, weil er durch Bau- oder Straßenarbeiten sich in Gefahr begibt...ect....
Bin ich auf dem Rad in wirklich so exponierter Lage bzw Gefahr?
Hier wundert mich das gerade die Gegner des Helms zu Befürwortern der Weste werden. Das Argument wie "gefährlich" Fahrradfahren ist zählt hier also nicht?

2. Das ist jetzt allein meine persönliche Meinung: Die Weste schaut scheixxe aus. Ich möchte damit niemanden beleidigen oder zu Nahe treten, ist einfach mein Geschmack. Es gibt bei Bedarf auch Jacken die Reflexstreifen gut integriert haben, zB bei den ganzen Segelklamotten, Motorradlern und vielen anderen Sportjacken ebenso.

3. Kinder: Die DIN Schulranzen finde ich gut, gerade bei unseren Kleinen die im Verkehr noch nicht mitdenken können ist jeder Schutz und bessere Sichtbarkeit willkommen!!! Allerdings würde ich mein Kind nie in eine Weste zwingen. Wenn es das möchte weil es andere auch machen, ok - sonst eben nicht. Lieber würde ich dann eben bei der Jacke auf gute Sichtbarkeit und eingearbeitete Reflexstreifen achten.

Ansonsten ist das Thema wieder ein gutes Beispiel wie Vielfältig hier Meinungen, Geschmäcker und Ansichten sind. Der eine trägt Helm, der andere Weste, wieder einer beides oder gar nichts davon. Und Gott sei Dank ist die Unfallwahrscheinlichkeit ja wirklich gering. Wie gering sieht man wenn Statistiker erstellt werden sollen, fast immer ohne Beweiskraft.

LG
Michael

PS Bei dem Nachtfoto war ganz gut zu sehen: der Fußgänger fast unsichtbar, der Radfahrer durch Leuchtsreifen auf den Rädern schon wesentlich besser. Auch so rum kann man das Bild betrachten ;)
Motte
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Re: Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Beitrag von Motte »

Da gilt wie beim Helm und beim Licht/Reflektoren am Rad. Jeder trifft die Entscheidung erst einmal für sich selbst. Aus seinem eigenen Sicherheitsbedürfnis heraus. Zwischen Ninja-Schwarz und Christbaumkugel muss dann jeder das für sich das Passende raus suchen.
Klar ist aber auch - in der dunklen Jahreszeit fahren viele Autofahrer am "optischen Limit" die Scheibe beschlägt und Schneeschauer trüben die Scheibe. Auf das Fahrzeug zutreibende Schneeflocken im Scheinwerferlicht strapazieren die Augen und die Wahrnehmung. Der Bremsweg ist länger. Da kann jede Sekunde kostbar sein in der Dich der Autofahrer eher wahr nimmt. Möglichst große und zahlreiche Reflektoren helfen dabei.

Mir geht es wie Dir. Ich mag diese Westen nicht. Ich habe aber meine Räder vorn mit den Speichenreflektoeren von 3 M nachgerüstet. Die gab es im Herbst bei Lidl für 3 Euro/Packung. Hinten hab ich eh immer Radtaschen mit Reflektor und um nicht in die Kette zu kommen ein reflektierendes Hosenband. (außerdem hat mein Helm von Hause aus Reflektoren). In Verbindung mit gescheitem Licht sollte das reichen.
Pibach
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Re: Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Beitrag von Pibach »

Muc-Falter hat geschrieben: Bin ich auf dem Rad in wirklich so exponierter Lage bzw Gefahr? Hier wundert mich das gerade die Gegner des Helms zu Befürwortern der Weste werden. Das Argument wie "gefährlich" Fahrradfahren ist zählt hier also nicht?
Unterschied ist, die Weste wirkt schon, bevor es kracht und man mit dem Kopf aufschlägt. Das sind also vielfach häufigere Fälle. z.B. auch, wenn man bei dem Mistwetter grad von eng vorbeifahrenden Autos ständig vollgesaut wird. Wenn die durch eine Signalweste mehr Abstand halten oder lansamer vorbeifahren, wäre das ja schon ein positiver Effekt. Weiß nicht, ob die Weste in dieser Form hilft, wäre aber denkbar. Zumindest bei Nässe und/oder Dunkelheit. Ansonsen ist wohl das wirksamste, das Fahrradfahren als Selbstverständlichkeit zu betrachten, und nicht von ständigen Gefahren auszugehen bzw. das durch Schutzmassnahmen wie Helm oder Signalweste übertrieben als gefährlich darzustellen, da geb ich Dir recht. Und wohlmöglich hätte eine Durchdringung mit Signalwesten bei Alltagsradlern auch eine prohibitive Wirkung auf den Radfahreranteil, ebenso wie Helme, wäre gegebenenfalls zu untersuchen. Ich denke aber nicht, dass es soweit kommt ;)
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Re: Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Beitrag von Motte »

Du vergrößerst nur die Chance eher oder überhaupt wahrgenommen zu werden. Mehr nicht.
So eine Warnweste oder die neongelben Westen der Rennradfahrer sind im Herbst längst vor der Dunkelheit weithin zu sehen. Ob es hilft, dass Dich "der" Autofahrer auch wirklich wahrnimmt, weiß man natürlich nicht. In der Presse kommen auch immer wieder Meldungen, dass ein Autofahrer in einen an der Seite abgestellten Polizeiwagen mit Warnblinker + Blaulicht gekracht ist.
Muc-Falter
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Re: Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Beitrag von Muc-Falter »

Stell Dir vor Du fährst auf dem Radweg, normal beleuchtet und angezogen, etwas hinter Dir fährt ein Warnwestenträger. Wie viel größer ist die Wahrscheinlichkeit das der Autofahrer dann nur den hinteren Radfahrer wahrnimmt und noch schnell vor dem rechts abbiegen möchte?
Nur mal so als Gedanke eingeworfen. Ich weiss noch wie sich hier im Forum jemand gegen zusätzliche Blinkbeleuchtung ausgesprochen hat, mit der Begründung das derjenige ohne Zusatzlicht dann leichter übersehen würde. Beim Blinklicht sehe ich das nicht so, aber wenn der Autofahrer an leuchtende Radfahrer, sozusagen Fastfood für die Aufmerksamkeit gewöhnt wird?

Selbstverständlich wirst Du als Autofahrer auch besser gesehen wenn Du mit Warnblinkanlage und eventuellem Gelblicht auf dem Dach durch die Gegend fährst. Aber es ist verboten, bzw nur den Notfällen vorbehalten. Eben damit man sich nicht daran "absieht".

Wenn die Warnwestenmode also weiter um sich greift könnte ich mir auch diese zwei Szenarien vorstellen:1. Sie wird verboten bzw auf Notfälle beschränkt - oder2. Sie wird für ale verbindlich vorgeschrieben da der ADAC in tollen Test herausfindet wie gut sie sichtbar ist.

Unterm Strich ist es mir persönlich egal ob sie die paar Radler tragen, mir gefällt sie nicht und auch nicht die Botschaft die sie transportiert.

LG
Michael

PS Für Nachtfahrten habe ich mir das hier noch gekauft, so sieht man mich auch besser:
http://www.sowaswillichauch.de/fahrrad-speichen-licht
Rone
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Re: Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Beitrag von Rone »

Ja, Wettrüsten birgt die Gefahr, dass die, die das Spiel nicht mitspielen am Ende die Dummen sind. Genau das kann man jetzt schon bei den hellen LED-Lichtern am Rad beobachten. Leute mit mieser alter Beleuchtung nimmt man deutlich später und schlechter wahr.
Ein weiteres Problem ist auch das Wettrüsten beim Autolicht. Die Lampen werden immer heller (H7, Xenon-Brenner, etc.) und kaum noch eine Blechdose fährt ohne Tagfahrlicht herum. Die Augen sind also an ständige Helligkeit gewöhnt. Kommt da irgendwas ohne Licht & Reflektoren aus dem Gebüsch, nimmt man es erst sehr spät war.

Ich denke, jeder sollte mit sich selber vereinbaren, wie wichtig ihm seine eigene Sicherheit ist. Als Radfahrer ist man im Straßenverkehr zweitschwächstes Glied nach dem Fußgänger. Besser gesehen werden schadet nicht und ich verknüpfe mit Warnwesten nicht "Achtung Gefahr" sondern eher ein "Hallo hier bin ich!".

Kinder, bei uns als Verkehrsdetektive bekannt, auffällig einzupacken und ihnen damit soviel zusätzliche(!) Sicherheit wie möglich mit auf den Weg zu geben, damit sie einem auch noch Enkelkinder schenken können und nicht mit zehn Jahren unter Stiefmütterchen begraben liegen, finde ich vernünftig, egal wie das aussieht. Für mich ist die Botschaft: Ich liebe meine Kinder.

Der Vergleich mit Blinklichtern stinkt. Die Dinger blenden, der nachfolgende (Rad-)Verkehr sieht nichts. Fahr mal hinter so einem Blinker her, das geht nicht und darum ist es gut, dass die zumindest am Fahrrad nicht erlaubt sind.

Ich verstehe die Emotionen nicht, die hier vom ersten Beitrag an verteil werden...
TomK
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Re: Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Beitrag von TomK »

Rone hat geschrieben:Ja, Wettrüsten birgt die Gefahr, dass die, die das Spiel nicht mitspielen am Ende die Dummen sind. Genau das kann man jetzt schon bei den hellen LED-Lichtern am Rad beobachten. Leute mit mieser alter Beleuchtung nimmt man deutlich später und schlechter wahr.
Das ist nicht unbedingt auf "alte" Beleuchtung beschränkt. Diese Mini-Led-Akku-Funzeln sind nicht besser. Da sie symmetrisch sind, können sie auch mit wenig Licht schon blenden. Blinklichter sind da die tollste Variante :-( Erst blenden sie dann verschwinden sie wieder und die Augen haben keine Chance sich an eine Lichtsituation zu gewöhnen. Ich freue mich immer besonders über blinkende Frontlichter. *gmpf*
Rone hat geschrieben:Ein weiteres Problem ist auch das Wettrüsten beim Autolicht. Die Lampen werden immer heller (H7, Xenon-Brenner, etc.) und kaum noch eine Blechdose fährt ohne Tagfahrlicht herum. Die Augen sind also an ständige Helligkeit gewöhnt. Kommt da irgendwas ohne Licht & Reflektoren aus dem Gebüsch, nimmt man es erst sehr spät war.
Ja, dies wird ein ernsthaftes Problem.
Rone hat geschrieben:Für mich ist die Botschaft: Ich liebe meine Kinder.
Nein, eigentlich ist die Botschaft das du Angst um sie hast. Dies ist dein Recht und deine Pflicht. Wir sollten allerdings auch hier nach den Ursachen für diese Gefahr suchen, statt die Last einseitig den Schwächeren aufzubürden. Es wird immer davon gesprochen das Fußgänger und Radfahrer keine Knautschzone haben und sich deshalb schützen müssen. Aber von Ihnen geht ja die Gefahr nicht aus...
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Re: Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Beitrag von rso4x4 »

TomK hat geschrieben:..... Es wird immer davon gesprochen das Fußgänger und Radfahrer keine Knautschzone haben und sich deshalb schützen müssen. Aber von Ihnen geht ja die Gefahr nicht aus...

das würde ich jetzt so mal nicht stehen lassen.

Ich habe mehr Beinahe-Kollissionen mit obiger Klientel als mit Autos... (jedenfalls auf meiner üblichen "zur Arbeit in München"-Wegstrecke).

Ansonsten zu diesem Thema:
Ob ne Warnweste sinnvoll ist oder nicht, will ich gar nicht ergründen... optisch empfinde ich sie auch als.... nennen wir es "bescheiden" :mrgreen:
Rone
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Re: Warnwesten tragen? Sinnvoll oder nur bescheuert?

Beitrag von Rone »

TomK hat geschrieben:Nein, eigentlich ist die Botschaft das du Angst um sie hast. Dies ist dein Recht und deine Pflicht.
Ich schrieb schon an anderer Stelle: Ich möchte mir keine Vorwürfe machen (lassen).
TomK hat geschrieben:Wir sollten allerdings auch hier nach den Ursachen für diese Gefahr suchen, statt die Last einseitig den Schwächeren aufzubürden.
Gut, bei den Autos tut sich ja auch einiges. Die Beleuchtung ist schon deutlich besser als früher, die Kisten bremsen besser, halten beim Bremsen eher die Spur usw. Die ersten vernünftigen Fahrerassistenzsysteme sind am Start, alles eine Frage der Zeit und des Preises, bis solche Systeme auch bei den Klein- und Mittelklassewagen ankommen.
TomK hat geschrieben:Es wird immer davon gesprochen das Fußgänger und Radfahrer keine Knautschzone haben und sich deshalb schützen müssen. Aber von Ihnen geht ja die Gefahr nicht aus...
Wie will man sich von der Seite nähern? Sicherheitsgurte und Airbags verbieten? Knautschzone am Auto entfernen? Den Gedanken verstehe ich nicht.

Das einzige, was man machen kann, ist soviel Tempo wie möglich aus dem Verkehr nehmen, wo viele Autos auf viele Fahrräder und Fußgänger treffen. Tempo 30 in Wohngebieten, Schritttempo in geschlossenen Siedlungen. So läuft es bei uns und ich finde es prima.
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