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Rotradeln und Idaho Stop

Alles zum Thema Faltrad/Rad.
berlinonaut
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von berlinonaut »

derMac hat geschrieben: Nicht das Radeln bei Rot an sich erhöht die Sicherheit sondern die Erlaubnis, auch bei Rot zu radeln zu dürfen wenn es gefahrlos geht (bzw. wohl in vielen Beispielsinstallationen nur bei Rot rechts abzubiegen). Für diesen Fall zeigen jedenfalls Statistiken einen positiven Effekt weil die durch das Rotradeln entstehende Gefahr wohl dadurch kompensiert wird, dass andere Gefahren sich in noch stärkerem Maße verringern.
Da gehe ich sofort mit. Oben liest sich das für mich allerdings anders - täusche ich mich da?
berlinonaut hat geschrieben: Dass die Unfallzahlen bei freigegebenem Fahren bei Rotlicht sinken würden mag sein - das läge wahrscheinlich aber daran, dass die anderen Verkehrsteilnehmer dann auch damit rechneten. Heute ist das nicht so und dadurch erhöht Fahren bei Rot Unfallrisiko und Unfallzahlen.
Die Statistiken zeigen recht klar, dass kaum Korrelation zwischen Rotradeln und Unfällen besteht.
Es ist also weitgehend gesichert, dass Deine obige Aussage unzutreffend ist.

Aller Voraussicht nach ist das Rotradeln sogar einiges sicherer als das Grünradeln!
derMac
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von derMac »

Nachtrag:
berlinonaut hat geschrieben:aber erklär das mal einem Neunjährigen bei einer komplexen Ampelregelung...
Die aktuell in Deutschland geltenden Ampelregeln (pdf) für Radfahrer sind IMO selbst Erwachsenen praktisch nicht zweifelsfrei zu vermitteln.
berlinonaut
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von berlinonaut »

gnarf:
Straßenverkehrsbehörde und Polizei raten, bis zum
Ende der Übergangsfrist besonders aufmerksam zu fahren,
denn nicht jedem erschließt sich die geltende Regelung vor
Ort auf den ersten Blick.
Quelle: http://www.uelzen.de/Portaldata/23/Reso ... _Ampel.pdf
derMac
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von derMac »

berlinonaut hat geschrieben:Da gehe ich sofort mit. Oben liest sich das für mich allerdings anders - täusche ich mich da?
berlinonaut hat geschrieben: Dass die Unfallzahlen bei freigegebenem Fahren bei Rotlicht sinken würden mag sein - das läge wahrscheinlich aber daran, dass die anderen Verkehrsteilnehmer dann auch damit rechneten. Heute ist das nicht so und dadurch erhöht Fahren bei Rot Unfallrisiko und Unfallzahlen.
Die Statistiken zeigen recht klar, dass kaum Korrelation zwischen Rotradeln und Unfällen besteht.
Es ist also weitgehend gesichert, dass Deine obige Aussage unzutreffend ist.

Aller Voraussicht nach ist das Rotradeln sogar einiges sicherer als das Grünradeln!
Das musst du den fragen, der das geschrieben hat. Ich kenne keine Statistik die die Aussage so wie sie da steht bestätigen würde, aber wenn es eine gäbe, könntest du sie nicht mit Einzelbsp. widerlegen. ;)

Mac
berlinonaut
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von berlinonaut »

derMac hat geschrieben:
berlinonaut hat geschrieben:Da gehe ich sofort mit. Oben liest sich das für mich allerdings anders - täusche ich mich da?
Das musst du den fragen, der das geschrieben hat.
Das lass ich lieber bleiben, absolut keine Lust auf die übliche Prozedur ...
Um aussagekräftig zu sein müsste die Statistik zeigen, dass in vergleichbaren Verkehrssituationen prozentual von allen Rotradlern weniger verunfallen als von allen Grünfahrern. Da aber wohl niemand die gesamte Zahl der Rot- und Grünfahrer kennt (kennen kann) sondern nur die der Unfälle halte ich es zumindest für unwahrscheinlich, dass es eine Statistik gibt, die diese Aussage empirisch sauber auf Basis hinreichend grosser Fallzahlen verallgemeinerbar untermauert.
Karsten
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von Karsten »

berlinonaut hat geschrieben:(...)
Um aussagekräftig zu sein müsste die Statistik zeigen, dass in vergleichbaren Verkehrssituationen prozentual von allen Rotradlern weniger verunfallen als von allen Grünfahrern. Da aber wohl niemand die gesamte Zahl der Rot- und Grünfahrer kennt (kennen kann) sondern nur die der Unfälle halte ich es zumindest für unwahrscheinlich, dass es eine Statistik gibt, die diese Aussage empirisch sauber auf Basis hinreichend grosser Fallzahlen verallgemeinerbar untermauert.
Moin,
Och, man vergleiche um eine Vorstellung von der Größenordnung zu erhalten einfach mal die dokumentierte Zahl der Rotlichtverstöße (Knöllchen)mit jener der dokumentierten Unfälle.
Sodann berücksichtige man daß die tatsächliche Zahl der Rotlichtverstöße um ein vielfaches höher liegt.

Zu den Gör'n im Straßenverkehr:
Viele totgefahrenen Gör'n wurden totgefahren, weil sie auf das irrige "Grün=Sicher" vertrauten.
(bei den Rechtsabbiege-Unfällen könnte das sogar die Mehrheit sein)
So einfach hatte ich das meinen Gör'n auch nie erzählt und ich halte es auch für fahrlässig Gör'n, die so schlicht denken, unbeaufsichtigt in den Verkehr zu lassen.


gruß Karsten
(heute mal nich auf der Fahrbahn unterwegs)
derMac
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von derMac »

Karsten hat geschrieben:man vergleiche um eine Vorstellung von der Größenordnung zu erhalten einfach mal die dokumentierte Zahl der Rotlichtverstöße (Knöllchen)mit jener der dokumentierten Unfälle.
Sodann berücksichtige man daß die tatsächliche Zahl der Rotlichtverstöße um ein vielfaches höher liegt.
Daraus kannst du immer noch nicht auf die Zahl der bei grün fahrenden schließen und die braucht du für so eine Aussage. ;)

Mac
berlinonaut
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von berlinonaut »

derMac hat geschrieben:
Karsten hat geschrieben:man vergleiche um eine Vorstellung von der Größenordnung zu erhalten einfach mal die dokumentierte Zahl der Rotlichtverstöße (Knöllchen)mit jener der dokumentierten Unfälle.
Sodann berücksichtige man daß die tatsächliche Zahl der Rotlichtverstöße um ein vielfaches höher liegt.
Daraus kannst du immer noch nicht auf die Zahl der bei grün fahrenden schließen und die braucht du für so eine Aussage. ;)
Und dann bliebe immer noch die Frage welchen Wert man für "ein Vielfaches" ansetzt. Das unterscheidet sich ja nicht nur von Ampel zu Ampel und noch mal z.B. je nach Tageszeit oder Witterung - sehr schwer da einen nicht angreifbaren Wert zu ermitteln, der noch dazu allgemein übertragbar ist bundesweit. Zumal Du ja eigentlich nicht Radfahrer zählen willst sondern Ampelquerungen - wenn das z.B. per allgemeiner Verkehrszählung mitgezählt wird kriegst Du nur eine Stichprobe von wenigen Orten (nur sehr eingeschränkt verallgemeinerbar) und vermutlich noch dazu einen Messfehler, weil beobachtete Menschen sich anders verhalten als unbeobachtete.

Die "Knöllchenquote" für Rotradeln (Wahrscheinlichkeit für ein Knöllchen je Ampelquerung bei rot oder auch "wie viele aller roten Ampelquerungen von Radlern werden tatsächlich sanktioniert?") hier in Berlin dürfte geschätzt bei mindestens der fünften Nachkommastelle liegen, eher noch deutlich niedriger. Also z.B. 0,0000x%. In Mitte, wo die Fahrradcops unterwegs sind, wohl etwas höher - dafür wird da inzwischen wohl auch weniger rotgeradelt (möglicherweise überproportional). Davon zu extrapolieren finde ich schon gewagt. Und die genaue Zahl kennt halt keiner auch nur näherungsweise, meine Annahme kann also beliebig falsch sein und ist es vermutlich auch. ;)
Motte
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von Motte »

Selbst wenn es eine aussagekräftige Studie über die Zahl gibt, hilft das ja wenig. Weil sie den "zerstreuten Professor" in den gleichen Topf wirft wie z.B. Karsten, der ganz bewusst die Regel ignoriert. Und bei Letzterem würde ich mal behaupten, dass es völlig normal ist, dass man in so einem Fall vorsichtig und umsichtig agiert.

Was mich in dem Zusammenhang mal interessieren würde; habt ihr eigentlich mal Unterricht (Verkehrskunde oder Gesetzeskunde allgemein) gehabt, der über bloßes Auswendiglernen hinaus ging? Wo sich mit den Wesenszügen einzelner Regelungen beschäftigt wurde.
Für mich würde ich das - außerhalb meines Studiums - verneinen. Als Schüler mussten wir für die Fahrradprüfung Regeln lernen. In der Fahrschule war es auch nicht viel besser - da war das Hauptziel den Fragebogen richtig auszufüllen. Warum es ein Schild "abknickende Vorfahrt" geben muss, hat damals weder den Fahrlehrer, noch seine Schüler interessiert.

Ich frag das an dieser Stelle, weil eine "grüne Ampel" eigentlich gar kein Freifahrtsschein für freie Fahrt bedeutet. Und nicht nur die allgemeine Regel, dass man immer mit den Fehlern der anderen rechnen muss, dagegen steht. Die Frage wäre, ob das vielen überhaupt bewusst ist?
Adler28
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von Adler28 »

Ich provoziere mal: Laut Senatsverwaltung für Stadtentwicklung lag der MIV-Anteil am Verkehr 2013 bei 30 %
Geben wir den Autofahrern doch einfach 30 % der Ampelzeit, die restliche Zeit ist Rundum-Grün für alle anderen (den Bus- und Straßenbahnfahrern traue ich zu, mit "rechts vor links" an jeder Kreuzung angemessen umgehen zu können)
Verschwendet an Autofahrer nicht mehr Platz und Zeit als ihr Anteil am Verkehr rechtfertigt. Dass sie mit großen Blechkisten unterwegs sind (oder am Straßenrand stehen) ist doch deren eigene Schuld. Warum sollen die anderen 70 % dermaßen viel Platz klaglos freimachen?
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