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Radfahren in Berlin

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berlinonaut
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Pibach hat geschrieben:
berlinonaut hat geschrieben:Deswegen führt ein möglicher Weg zum Rad über unkomfortabler machen von Autos.
Durchaus. Würde aber den Verkehr für Autofahrer deutlich ineffizienter machen.
Das ist kein Problem sondern das Ziel...

Pibach hat geschrieben:Und das gäbe politischen Widerstand.
Na und? Nahezu jede Veränderung erzeugt Widerstand - immer dann, wenn es wen gibt, der was zu verlieren hat oder das auch nur glaubt. Wie gesagt: Ohne was zu ändern ändert sich nichts. Wasch mich aber ach mich nicht nass hat noch nie funktioniert...

Allerdings liegt das auch an den betriebswirtschaftlichen Konzepten. Also Besitzmodell des Autos mit hohen Fixkosten. Monopolisierte Bahn/ÖPNV/Taxi, die sich selbst an den Rand gewirtschaftet haben. Und Abomodelle, die sich nicht bei Einzelstrecken rechnen und damit Seltennutzer und potenzielle Umsteiger ausblocken.
Unterm Strich ist das Auto auch eine Art Abo. Und genau deswegen sind andere Modelle nicht attraktiv, solange ein Auto zur Verfügung steht: Die offensichlichen variablen km-Kosten sind vergleichsweise niedrig, die immensen Grundkosten eh bezahlt und weite Teile der Kosten sind verdeckt/intransparent oder werden gar von der Allgemeinheit getragen.
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

katapult hat geschrieben:Bei historischen Aufnahmen fällt mir natürlich immer dieser Film von ca. 1905 ein:
http://www.loc.gov/item/00694408
Man sieht sehr schön wie urbane Mobiltität funktionieren kann, wenn man das Geschwindikeitsniveau homogenisiert und auf eine privilegierte Flächenzuweisung verzichtet.
Die Einwohnerzahl betrug damals 340.000 (1900) bzw. 415.000 (1910).
Alternativ:

https://www.youtube.com/watch?v=UEIn8GJIg0E

:shock: ;)

und

https://www.youtube.com/watch?v=iKhsPO6yYko

:o
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben: "Man" = Du?
Siehe Duden.
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben: Nichts davon trifft zu.
Gegenbeispiel: "Er will abnehmen, kann aber nicht auf Schokolade verzichten"
Können/nicht können ist relativ zu den Umständen.
Absolute Unmöglichkeit ist ja selten.
Rein prinzipiell könnte man auch zum Mond fliegen.
Nicht wollen ist jedenfalls etwa anderes.

Das Thema "freier Wille" hatten wir übrigens hier mal.
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben: Na und? Nahezu jede Veränderung erzeugt Widerstand - immer dann, wenn es wen gibt, der was zu verlieren hat oder das auch nur glaubt. Wie gesagt: Ohne was zu ändern ändert sich nichts. Wasch mich aber ach mich nicht nass hat noch nie funktioniert...
Wenn Du so argumentierst, wäre alles Mögliche zu rechtfertigen, auch das Gegenteil.
Es geht aber darum, den Verkehr geeignet umzugestalten. Also unter Berücksichtigung von Effizienz, Nachhaltigkeit, Lebensqualität, usw.
Außerdem muss es auch konsensfähig sein.
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben: Unterm Strich ist das Auto auch eine Art Abo.
Eben.
Sogar noch schlimmer, es wäre - rein vom Finanzierungsmodell - vergleichbar, als müsse ich den Waggon bei der Bahn erst kaufen, bevor ich mitfahren darf.
Dadurch konkurrieren die Systeme nicht je Nutzung bzw. streckenbezogen sondern in der Gesamtersetzbarkeit. Das führt nicht zu Integrierten Verkehrssystemen sondern zu Verdrängungswettbewerb und Inselösungen für den Einzelnen.
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Pibach hat geschrieben:
berlinonaut hat geschrieben: Nichts davon trifft zu.
Gegenbeispiel: "Er will abnehmen, kann aber nicht auf Schokolade verzichten"
Fragt sich warum.
- Weil er Kakao zum überleben braucht? -> objektive Unmöglichkeit
- Weil er es nicht hinkriegt? -> fehlende Fähigkeit, eigentlich aber fehlende Disziplin bzw. fehlender Wille

Pibach hat geschrieben:Absolute Unmöglichkeit ist ja selten.
Und genau deswegen ist "nicht können" sehr oft auch nur eine Lüge oder Ausrede.
Pibach hat geschrieben:Rein prinzipiell könnte man auch zum Mond fliegen.
"Man" hat das ja auch schon getan. Für Dich ist es vermutlich trotzdem eine objektive Unmöglichkeit aus Mangel an finanzieller Potenz, körperlicher Fitness, Fähigkeiten und Gelegenheit.
Zuletzt geändert von berlinonaut am Mi Okt 14, 2015 11:57 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Pibach hat geschrieben:
berlinonaut hat geschrieben: Na und? Nahezu jede Veränderung erzeugt Widerstand - immer dann, wenn es wen gibt, der was zu verlieren hat oder das auch nur glaubt. Wie gesagt: Ohne was zu ändern ändert sich nichts. Wasch mich aber ach mich nicht nass hat noch nie funktioniert...
Wenn Du so argumentierst, wäre alles Mögliche zu rechtfertigen, auch das Gegenteil.
Genau. Es ist schliesslich eine Willensentscheidung.
Pibach hat geschrieben:Es geht aber darum, den Verkehr geeignet umzugestalten. Also unter Berücksichtigung von Effizienz, Nachhaltigkeit, Lebensqualität, usw.
Außerdem muss es auch konsensfähig sein.
Du willst also "wasch mich aber mach mich nicht nass". Das geht sogar, ist aber ein wenig spooky: http://www.finanzen.net/nachricht/aktie ... tz-4507191 ;)

Bei Veränderungen gehen na klar auch kleinteilige und damit schmerzfreiere Modelle (boiling frog style) - die erzeugen wenig Widerstand, dauern aber sehr, sehr lange.
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben: Fragt sich warum.
- Weil er es nicht hinkriegt? -> fehlende Fähigkeit, eigentlich aber fehlende Disziplin bzw. fehlender Wille
Also nach dem Motto "man kann alles erreichen, wenn man es nur will"?
Das finde ich als Lebensmotivation prima.
Rein sprachlich wird "kann/will" aber so nicht verwendet.
Würdest Du hier "kann nicht" durch "will nicht" ersetzen, wärs nicht die beabsichtigte Bedeutung (er will es ja).
Man könnte "schafft es nicht" sagen, das hätte aber auch gewisse Bedeutungsverschiebung (dann hätte er es - vergeblich - versucht).
Nimm z.B.: "Er kann seine Frau nicht verlassen". Oder: "Er kann den Flüchtlingen kein Asyl gewähren"
berlinonaut hat geschrieben: "Man" hat das ja auch schon getan. Für Dich ist es vermutlich trotzdem eine objektive Unmöglichkeit aus Mangel an finanzieller Potenz, körperlicher Fitness, Fähigkeiten und Gelegenheit.
"Man" bezieht sich nicht auf mich, sondern auf irgendjemand.
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Pibach hat geschrieben:
berlinonaut hat geschrieben: Fragt sich warum.
- Weil er es nicht hinkriegt? -> fehlende Fähigkeit, eigentlich aber fehlende Disziplin bzw. fehlender Wille
Also nach dem Motto "man kann alles erreichen, wenn man es nur will"?
Das finde ich als Lebensmotivation prima.
Rein sprachlich wird "kann/will" aber so nicht verwendet.
Offensichtlich schon - nur halt nicht von Dir. ;) Die Wortdefinition sagt genau das. Im Alltag wird in der Tat häufig (z.B. bei Terminen) "ich kann nicht" gesagt wenn eigentlich dahintersteht "ich will nicht" oder "es wäre unkomfortabel". Warum? Weil "ich kann nicht" idR nicht hinterfragt wird (im Gegensatz zu "ich will nicht") aufgrund der objektiven Unmöglichkeit die in dem Begriff steckt. Somit spart "ich kann nicht" Diskussionen und ist bequemer. Diese Art der Nutzung schleift sich offenbar ein, ist aber eigentlich im Wortsinne falsch.
Pibach hat geschrieben:Man könnte "schafft es nicht" sagen, das hätte aber auch gewisse Bedeutungsverschiebung (dann hätte er es - vergeblich - versucht).
Das wäre besser IMHO.

Ich glaube wir sollten aber langsam mal wieder zum Topic zurückkommen, sonst wird's hier arg fad...
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