Noch mal paar Überlegungen zu den diskutierten Punkten:
* die verbauten Nippel (vermutlich die normalen Sapim Polyax) versus die nachbestellten Inverted unterscheiden sich eigentlich nur in der Schlitzung (siehe gepostete Bilder). Ansonsten identisch.
* ja @Harry, die werden "überkopf" montiert, siehe
deren Bescheibung von Sapim.
* man soll
nach gängigen Hinweisen die Nippel ja in Leinöl einlegen vor der Montage. Ich hab Siliconöl für Fahrradkette genommen, weil das gerade da war und kein Leinöl. Dürfte aber im Prinzip egal sein. Man muss aber den Nippel abdrehen, die Speiche aus dem Loch ziehen, putzen, beides (!) ölen und dann wieder montieren. Echt mühsame Arbeit. Dann flutscht es aber gut.
* ohne "Ölung" verwindet sich die Speiche, quietscht herzergreifend und nach ca 1 Verdrehung reisst sie. Aber meist ist die Verdrehung irgendein Winkel dazwischen. Man kann den genauen Verdrehwinkel kaum erfühlen, die Speiche ist sehr dünn und glatt (und rund, nicht elliptisch). Mit Zange festhalten ist auch schwierig, da die Torsionskräfte recht hoch werden können. Mit feiner Spitzzange (extra besorgt) ging das dann. Aber mir ist eine Speiche trotz festhalten gerissen (im Gewinde). Ob das Festhalten mit der Zange klappt oder nicht ist eben etwas Glückssache. Es kann durch das kräftige Festhalten mit der Zange auch Beschädigung der Speiche geben. Ich würde also nicht auf so ein Festhalten bauen, sondern in jedem Fall lieber die Nippel ölen. Wenn man das ordentlich durchführt, ist auch kein Gegenhalten erforderlich. Die Reibung ist übrigens auch viel zu hoch, als dass Gefahr bestünde, dass sich die Nippel von alleine losdrehen könnten, das kann man imho ausschließen.
* ich vermute, dass beim originalen Einspeichen eben auch solche Verdrehungen dabei sein können und dass dies die Stabilität der Laufräder eben erheblich reduzieren kann. Man muss also akribisch darauf achten, dass die Nippel ordentlich laufen.
* Ermüdungsbelastung: Mac hat da wohl recht, dass normalerweise Speichen durch Lastwechsel brechen. Aber ich hab mit den Laufräder ja nur wenige Hundert km gefahren, kann also keine klassische "Ermüdung" sein. Also max Zeugfestigkeit überschritten. Das kann eigentlich nur durch Torsion in der Speiche sein, denn ansonsten ist deren Zugbelastbarkeit extrem hoch. Nennbelastbarkeit 1,6^2 x 1.600 N entspricht ca 400 kg je Speiche.
* die leichte Verbiegung der Speiche an der Felge ist imho zwar ein unschöner Konstruktionsfehler, aber wohl im Vergleich zur Torsion nicht relevant. Würde das von der Mehrbelastung der Speiche etwa so einordnen, wie die sowieso gekrümmte Stelle am Nabenflansch. Dort ist mir ja eine beim Vorderrad gerissen, was diese Hypothese unterstützt. Hab mit die Speichenbrüche auch noch mal angesehen, die waren bisher immer im Gewinde direkt am Nippel, also gar nicht an der Knickstelle. Wobei dort am Gewinde auch etwas Knickbelastung ist. Soweit erstmal meine Vermutung. Etwas genauer werde ich das erst wissen, wenn das Rad mit den perfekt geölten Speichen hält - oder eben wieder eine reisst. Mal schaun.
* Löcher aufbohren und auf normale Nippel durchgesteckt montieren dürfte sicher gehen. Das behebt aber nicht das Problem. Die Nippel könnten sich dann erst recht nicht diagonal stellen und es würde eine Knickstelle der Speiche erzeugen. Und auch starke Hebelkräfte an der Felge. Man müsste dann natürlich auch etwas kürzere Speichen verwenden.
* die Speichenlänge für das Vorderrad ist übrigens identisch zu der am Hinterrad, beide 183mm.
* andere Speichen als die Sapim Laser kommen wohl nicht in Betracht, ich hab zumindest die Cx Ray usw noch nicht in 183mm finden können, würde auch zu teuer.
* eventuell könnte man eine andere Felge nehmen. Allerdings gibt es da in 20" wohl nicht mit dieser geringen Speichenanzahl. Fällt also auch weg als Alternative.