Jetzt, wo die Beiträge länger werden, kann ich das ja ausführen.
Ich fahre im Alltag im Verkehrsverbund Rhein Ruhr und habe dort ein Monatsticket (im Abo). Da kostet der Aufpreis (Ticket 1000 -> 2000) Radmitnahme 5 Euro/Monat mehr. Damit verknüpft ist die Möglichkeit nach 19 Uhr und an Wochenenden/Feiertagen eine zweite Person kostenfrei mitzunehmen und in dieser Zeit im gesamten VRR herumzufahren. Das fand ich reizvoll genug um es zu buchen. Seit der VRR zunehmend die neuen Züge einsetzt (mit eigenem Radabteil) gibt es für mich überwiegend das Problem Ausschlusszeiten nicht mehr. Aber eben nur überwiegend. Nun brauche ich in der normalen S-Bahn nicht mehr falten.
Ich kann mich aber im Bedarfsfall in jedem Zug in ein gewöhnliches Abteil verkrümmeln, wenn die Radabteile überfüllt sind. Mit einem normalen Rad gibt das im Regelfall Ärger. Und ich hätte keine Lust am Ende einer Tagestour sinnlos eine Stunde auf dem Bahnsteig in der Pampas stehend auf den nächsten Zug zu warten der dann möglicherweise genau so voll ist. Das bedeutet für mich weniger Stress und so was finde ich viel wert.
In ein geräumiges Auto passen in der Regel mind. 2 Falträder. Die kann man dort auch schon mal auf Verdacht mitnehmen und je nach Wetter, Lust und Laune dann vor Ort einsetzen. Nutzt man sie nicht und geht statt dessen spazieren, laden sie nicht weithin sichtbar jeden Dieb ein. Wer mal bei schlechtem Wetter die Räder hinten am Radständer hatte, kennt die Volldusche, die sie dort bei Regen bekommen. Mit einem so eingesautem Rad dann losfahren mag auch nicht jeder.
Gerade in den "schönen" Städten (insbesondere in den NL) ist Parkraum knapp und teuer. Mit einem Faltrad an Bord kann man prima am Stadtrand kostenfrei parken und in die Innenstadt pendeln.
Das Faltrad an Bord erlaubt spontane Stadtbesichtigungen mit einer Reichweite die man als Fußgänger nie hätte. Man kommt an Ziele, die man mit dem Auto nicht ansteuern kann.
Kommt noch hinzu - ist schon gesagt worden - als Erwachsener auf so einem Kinderrad hat Du den Niedlichkeitsbonus - wo andere vom Rad geholt werden, lassen sie Dich gewähren. Funktioniert, wie ich selbst erfahren durfte, bei technisch aussehenden Rädern wie dem Birdy nur sehr eingeschränkt.
Rainer hat es ja gut dargestellt, es ist die Summe an Überlegungen, was man alles machen muss damit das Fahrrad bei irgendeiner Unternehmung mitkommen kann. Und je mehr zu beachten ist (Schleppen, Radhalter montieren, Stellplatz reservieren, Aufpreise, Beförderungszeiten - finde ich (rechtzeitig) das Radabteil? - gibt es überhaupt eines? -usw.) um so eher neigt man dazu die ganze Sache einfach zu lassen.
Das sind Dinge, die - jedenfalls für mich - viel wertvoller sind als die gesparten X,XX Euro Aufpreis für eine Radkarte des ÖPNV. Dafür nehme ich auch gerne hin dass ich mein Rad nun nicht mehr wie früher mit 30 Kg Gepäck beladen kann. (als bequemer Sack, der ich geworden bin, campe ich eh nicht mehr sonder gehe heute lieber in schnuckelige Landgasthöfe mit guter Küche
Gruß
Udo
P.S. Pibach - das man Falträder auch beladen kann - keine Frage. Aber Du selbst wolltest ja die Vorzüge hören. Einen direkten Vorteil sehe ich da nicht. Die erlaubte Zuladung vieler 26/28 Zöller ist höher und Zubehör wie Hänger und Gepäckträger sind für diese Größen leichter zu bekommen. Gibt nur sehr wenige Hänger die auch für 20 Zoll optimiert sind (bezüglich Deichsel und Neigung der Längsachse des Hängers)