Motte hat geschrieben: ↑Mo Dez 24, 2018 11:31 am
Nun sind aber bei
deinem Dahon IOS "Lenksäule" und Vorbau getrennte Bauteile.
Deshalb heißt das gesuchte Teil dort dann Lenkerschaft und nicht Vorbauschaft in Englisch "Handlepost"
Vorbau ist dann der Andros Stem………...
Gut, daß "Lenksäule" in Anführungszeichen geschrieben wurde. Denn der Begriff Lenksäule stammt aus der Automobil-Technik und ist bei Fahrrädern eher unüblich.
Beim klassischen Rad ist der Vorbau die Verbindung zwischen dem Lenkerbügel (der auch ein "Besenstiel" sein kann) und dem Gabelschaft. Der Vorbau bestaht da aus den Teilen Vorbau-Ausladung und Vorbau-Schaft, wobei Vorbau und Ausladung im Prinzip dasselbe (Tautologie !) bedeuten. Der Schaft ist ein Rohr-förmiger Stutzen, der die Verbindung von der Ausladung zum Gabelschaft herstellt. Diese Verbindung kann dabei geklemmt, geklebt, geschweißt (gelötet ?) , angegossen oder auch angearbeitet sein. Die Schaft-Längen sind wie die Ausladungslängen je nach Rad und Radler verschieden.
Wird der Vorbau direkt auf dem Gabelschaft geklemmt (neuere Vorbauten) , besteht der Schaft nur noch aus der Klemmung (Schaftlänge gleich ~ halbe Klemmungs-Länge). Änlich kann die Ausladungs-Länge zusammenschrumpfen. Bei einer Ausladungslänge Null ist ein Vorbau in strengem Sinne nicht vorhanden. Die Funktion des Vorbaus kann durch Schrägstellung des Schaftes übernommen werden.
Der "Vorbau" existiert nur noch als Schaft. Das findet sich meist bei Falträdern (Klapprädern) vom Billigheimer oder von Dahon. Da wird z B. ohne Verstellmöglichkeit ein Rohrstutzen an den Lenkerbügel geschweißt (Bei Dahon findet sich manchmal als Vorbau-Rest eine Klemmung mit Schnellspanner). Ein Schaft ohne Vorbau-Ausladung kann als Lenkerschaft bezeichnet werden. Ist ein Vorbau vorhanden, gibt es keinen Lenkerschaft.
Ich habe das mal etwas erläutert, weil man bei Verwendung der korrekten Begriffe einen leichteren Zugang zur Funktionalität der Teile gewinnt. Es liegt mir völlig fern als Sprach- oder Begriffs-Polizist aufzutreten. Solange man versteht, was jemand anderer meint, ist alles in Ordnung, selbst, wenn die Begriffe nicht immer ganz genau sind. Und ich mag auch nicht, wenn sich jemand nur durch Eingeweihten zugängliche Begriffe aufplustert und versucht, seinen Gegenüber dadurch dumm aussehen zu lassen.
Manche Begriffe werden aber umgangssprachlich so falsch verwendet, daß es weh tut. Beispiel: Die ständige falsche Benutzung von Rollwiderstand (eine Kraft gemessen in [N]) und Rollwiderstands-Leistung (Leistung gemessen in [Watt]). Ist der Rollwiderstand von der Fahr-Geschwindigkeit [m/s] unabhängig, so ergibt sich [Watt] = [N] * [m/s] .
Die Unkenntnis dieses Zusammenhangs geht bei einem Physiker oder Ingenieur gar nicht. Häufig findet man das aber bei Laien, die sich durch Verwendung von gehörten oder gelesenen Fachbegriffen aufplustern usw. wie oben....., aber Nichts verstanden haben. Denn Verstehen ist manchmal sehr mühselig.
MfG EmilEmil