@Spargelix hat Dir ja sehr gute und umfassende Hilfestellung gegeben. Auf der Messung des Sitzknochenabstands kann man gut aufbauen. Bei gleichem Sitzknochenabstand fahre ich selber 3 gleiche Sättel von der Fa. Velo (Modell Ergo Pro Croma) mit 15 [cm] Breite und 27,5 [cm] Länge und einen Sattel der Fa Selle Italia (Modell Flite) mit 14 [cm] Breite und 27,5 [cm] Länge. Das Velo-Modell (Auf 2 Falträdern und der Einkaufsschlampe) wird leider nicht mehr gebaut, der Selle Sattel sitzt auf dem Fitnessrad (Haha ein Sattel, der selber sitzt

). Der Sattelaufbau bei beiden Modellen ist ähnlich (Also Metallrahmen, Sattelschale, Schaumstoff-Polsterung und Satteldecke aus Leder). Der Hauptunterschied liegt in der Härte des Schaums (der könnte zB mit der Shore-Härte ohne weiteres angegeben werden, was die Grattler (Hersteller) aber nicht für notwendig erachten). Der Selle mit dem härteren Schaum ist für das (theoretisch) schnellere Rad, wobei ich aber mit allen Rädern, die in der Entfaltung auf meine Bedürfnisse ausgerichtet wurden, auch über längere Strecken (> 50 [km]) die gleiche Geschwindigkeit erziele. Der Selle ist quasi ein Rennrad Klassiker, wobei man beachten muß, daß die harten (manchmal nur eine Carbonschale) Rennradsättel immer mit Hosen-(Unterhosen-) Polster gefahren werden. Da ich das nicht schätze, gibt es bei dem Selle nach der Winterpause eine weitere Pause, während der ich meinen Hintersteven mit den weicheren Sätteln wieder an den Ernst des Leben gewöhne. Erst dann kann ich mit dem Selle wieder fahren.
Daß der Hintern in einer Gewöhnungsphase ein bißchen weh tut, halte ich für normal. Der Schmerz sollte aber am nächsten Morgen so weit abgeklungen sein, daß man sich nach einer weiteren Nacht wieder in der schmerzfreien Zone befindet. Die von mir bevorzugten Leder-Satteldecken garantieren eine gute Feuchtigkeitsabfuhr zB an heißen Tagen und werden dabei von den Poren des Schaumstoffs unterstützt. Es soll auch Kunststoffe geben, die dem Leder gleichkommen. Ähnliche Eigenschaften wie bei dem Schaumstoff kann ich mir bei einem Gel-Polster allerdings nicht vorstellen. Trotzdem: Ein Mann und vier Sättel, das ist statistisch gar nichts.
Inwieweit die Mulden, Rinnen oder Durchbrüche in der Satteloberfläche einen Einfluß auf das Wohlbefinden haben, kann nach meiner Meinung nur individuell im Fahrversuch beurteilt werden. Da geht Probieren über Studieren.
Generell ist noch anzuzumerken, daß ein Fahrrad sich von anderen Verkehrsmitteln dadurch unterscheidet, daß der Sattel ein "aktiver" Sitz ist. Man sitzt nur manchmal passiv, wo dann Komfort-Forderungen eine Rolle spielen, die meiste Zeit jedoch muß der Sitz eine effektive Muskelarbeit des Radlers zulassen oder unterstützen. Da sind gefederte Sättel in meiner Auffassung kontraproduktiv. Wenn es nun nicht anders geht, und ein gefederter Sattel oder Sattelstütze sind die Möglichkeit, um schmerzfrei eine Runde zu drehen, muß man das akzeptieren (Nicht jeder will mit einem Radl Rennen fahren!).
Du solltest zuerst versuchen, einen geegneten Sattel zu finden.
Hier noch ein Link:
https://www.sq-lab.com/de/ergonomie/sql ... attel.html
Die Fa. SQlab stellt Sättel in verschiedenen Breiten her.
Meine 5 Cent !
MfG EmilEmil