Raffineur hat geschrieben: ↑Mi Mai 27, 2020 4:56 am
Ich würde sagen, es gibt zwei Klassen von Ketten:...…….
1. Die üblichen Schaltungsketten der bekannten Marken (SRAM, Shimano, KMC, ...). Sie mögen sich in Kleinigkeiten unterscheiden, haben aber alle Gemeinsamkeiten: nämlich runde Bolzen.
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2. Die (mit Glück in der Ebucht noch ergatterbare) Rohloff S-L-T 99. Die hat keine runden Bolzen, war in der Herstellung entsprechend teurer, hält aber auch deutlich länger, weil die Flächenpressung viel geringer ist.
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Dreimal dürft ihr raten, womit ich mein Dahon antreibe
Ich rate nicht, denn eine Kette, die keine runden Bolzen hat, würde ich sowieso nicht kaufen. Jede Kette benötigt als Verbindung zwischen Innenlasche und Außenlasche ein Drehgelenk, damit die Kette aus einer gestreckten Geometrie (Z. B. Lasttrumm) auf eine Polygon-Geometrie unterschiedlich großer Kettenräder (Ritzel bzw. Kettenblätter) einschwenken kann. Ein Drehgelenk mit unrunden Bolzen ist mir nicht bekannt.
Rohloff hatte nicht kreisförmige Rollen (Zitat aus Wikipedalia):
"Die Form der Rollen war nicht kreisförmig und vermied so punktförmige, verschleißstarke Belastung an der Kontaktstelle zum Zahnrad".
https://wikipedalia.com/index.php/Rohlo ... hrradkette
Dazu ist zu sagen: Interessant ! Wieviel das bzgl. Verschleiß bringt, da bin ich skeptisch. Denn die Rollen können die unrunde Kontur ja nur außen haben (Die Rolle muß sich mit ihrer Innenkontur auf der Außenkontur der Lagerkragen drehen können, da geh ich mal von kreisförmigen Konturen aus ! Bei dem angeführten Effekt (Niedrigere Flächenpressung zwischen Rolle und Kettenrad !) muß die Kontur der Kettenräder mitspielen. Darauf hat ein Kettenhersteller keinen Einfluß ! Das könnte der Problempunkt sein. Zur Erinnerung: Die Abnutzung von Ketten-Bolzen und Lagerkragen wirkt sich so aus, wie wenn die Kette längere Innenlaschen hätte. Längere Laschen heißt aber, daß diese versuchen, auf den Kettenrädern einem größeren Lagedurchmesser ein zu nehmen. Da die Außenlaschen in der Länge konstant bleiben, ergibt sich wegen des Wechsels von Außenlasche-Innenlasche-Außenlasche-Innenlasche usw. kein stabile Lage der Kette auf den Kettenrädern. Ein Ausgleich dafür kann nur durch die vorhandenen Toleranzen erfolgen. Bei einem bestimmten Grad an Verschleiß springt die Kette dann über die Köpfe der Kettenradzähne. Möglicherweise war das ein Anlaß für die Rohloff'schen Überlegungen und nicht die Idee mit der geringeren Flächenpressung.
Ein Indiz für die Wirksamkeit dieser Idee wäre z.B., daß andere Ketten-Hersteller diese Rohloff-Idee aufgegriffen hätten. Haben sie aber nicht. Was bei der bekannten Trägheit der Hersteller von Fahrrad-Technik aber nichts Besonderes ist. Die angeführte Rohloff-Kette war (ist) bestimmt eine von den besseren. Nebenbei: Iich verwende seit 2008 die Connex-Ketten und bin damit bisher ganz gut gefahren. Diese Rohloff-Kette war mir 2008 für eine Getriebenabe zu teuer.
MfG EmilEmil