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Bessere Hinterbaufederung beim Birdy

Verfasst: Sa Sep 17, 2011 6:07 pm
von wanderfalter
Hallo und guten Abend im Forum !

Als neues Mitglied möchte ich mich erst einmal vorstellen.
Früher habe ich in einer wissenschaftlichen Einrichtung gearbeitet - heute bin ich Rentner und nebenberuflich als technischer Unternehmensberater im Fahrrad-Rahmenbau tätig.

Da ich in einer Großstadt lebe, ziehe ich es neuerdings vor, mit dem Faltrad - entweder mit dem Auto oder der Bahn - in Gegenden zu fahren, wo ich jenseits von "gefährlichen Begegnungen" (hier meine ich die motorisierten Verkehrsteilnehmer) in aller Ruhe und Beschaulichkeit und mit sportlichem Einsatz die Landschaften erkunden kann.

Für diesen Zweck kaufte ich mir ein Birdy Rohloff mit Hydraulik-Bremsen, SON-Nabendynamo, Supernova-Scheinwerfer mit Straßenzulassung, edlem Ledersattel und vieles mehr.

Leider war diese Investition von etwas über 4000 Euro hinsichtlich meiner Wirbelsäule etwas unbefriedigend, weil die Hinterbaufederung beim Birdy zu mäßig ist.

Bei den "Birdy-Freunden" habe ich dann einen Bericht über eine zusätzliche Federsattelstütze gelesen und diesen Vorschlag für meine Zwecke etwas modifiziert.

Zunächst habe ich ein Procedere angewandt, mit welchem man relativ zu seinem Gewicht, seiner Fußgröße, seiner Beinlänge usw. die Federkombination wählen kann, die sehr wichtig ist, damit man in der Summe der anderen Federwirkungen( Reifen,Sattel,Hinterbaufederung) nicht zu negativen Ergebnissen hinsichtlich der Gesamtfederung kommt.

Als Federsattelstütze kommt eine Airwings-Evolution 360 zum Einsatz.
Diese wird in die oben abgetrennte Original-Stütze mittels einer genau passend "gedrehte" lange Hülse eingeklebt.
Diese Ausgleichshülse, welche die Gesamtlänge der Airwingsstütze ausmacht, ist im Durchmesser(innen und außen) jeweils zwei Zehntel Millimeter weniger dimensioniert als der Außendurchmesser der Airwingsstütze und der Innendurchmesser der Originalstütze.

Es ergibt sich demzufolge immer ein Klebespalt von 1/10 Millimeter.
Hier kann man aber aufgrund meiner Erfahrung nicht einfach irgendeinen Zwei-Komponenten- Kleber verwenden, sondern ich habe das Glück gehabt, aus dem wissenschaftlichen Bereich einen Kleber zu bekommen, der die ernormen Kräfte aufnehmen konnte.

Das schließt aber nicht aus, daß man doch in einem speziellen Fachhandel so einen Kleber bekommen kann.

Die Schmiernippelschraube habe ich durch eine Imbus-Madenschraube ersetzt, so daß man die Stütze beim Falten weiter einschieben kann, so daß das Faltmaß sich nicht signifikant verkleinert.

Damit die Stütze nicht weiter "durchfallen" kann, habe ich den oberen Teil des verdickten Kugelcontainers der Sattelstütze mit einem Schrumpfschlauch versehen, auf dem ich dann auch noch den Faltenbalg an dieser Seite befestigt habe.

Das Ergebnis beim Fahren war phantastisch - eine Federung, welche man "erfahren" muß und einfach nicht beschreiben kann.

Für Fragen an interessierte Nachahmer habe ich immer ein offenes Ohr.

Mit freundlichem Gruß

wanderfalter

Bessere Hinterbaufederung beim Birdy

Verfasst: So Sep 18, 2011 2:33 pm
von Pibach
Interessant. Gibt es davon ein Photo? Ansonsten könnte man vielleicht auch andere Dämpferelemente in die Hinterschwinge einbauen?

Bessere Hinterbaufederung beim Birdy

Verfasst: So Sep 18, 2011 3:56 pm
von Schmetterling
Also ich weiß nicht ob ich das jetzt hier richtig verstehe, aber geht es um eine Verbesserung der Federung des Hinterbaus oder eine (zusätzliche ?) Federung der Sattelstütze ?

Bessere Hinterbaufederung beim Birdy

Verfasst: So Sep 18, 2011 10:41 pm
von wanderfalter
Hier kommt "nur" eine zusätzliche Federsattelstütze als Passive Federung zur Aktiven Federung des Hinterbaus hinzu.
Dies muß geordnet methodisch geschehen, denn sonst wirkt diese Maßnahme kontraproduktiv, d.h., die Gesamtfeder-Charakteristik schaukelt sich möglicherweise auf oder wird teilweise aufgehoben.

Die Auswahl der geeigneten Federsattelstütze sowie deren Federkombination hängt von gewissen Rahmenbedingungen ab, die die Struktur der Gesamtfederwirkung( Reifen,Sattel,Hinterbau,Federsattelstütze)
beeinflussen kann.

Eine positive Modifizierung allein des gefederten Hinterbaus in der Vergangenheit z.B. durch die Japaner erwies sich von der Wirkung her als wenig wirksam.

Die Maßnahme der "Birdy-Freunde" zeigt, daß erstens das Faltmaß signifikant durch die zusätzliche Klemmung erhöht wird, zweitens der optische Eindruck nicht besonders ist und drittens eine Empfehlung zur Dimensionierung der zusätzlichen Federung fehlt.

wanderfalter

Bessere Hinterbaufederung beim Birdy

Verfasst: Mo Sep 19, 2011 6:27 pm
von vmax

Bessere Hinterbaufederung beim Birdy

Verfasst: Mo Sep 19, 2011 7:01 pm
von wanderfalter
Genau dieser Beitrag ist gemeint.

Es ist auch noch zu erwähnen, daß so eine vielfältige Klemmung möglicherweise nicht immer sehr zuverlässig ist - eine gewissenhafte Verklebung mit dem beschriebenen "Superkleber" ist da in jeder Hinsicht bezüglich der Sicherheit besser - meine Meinung !

wanderfalter

Bessere Hinterbaufederung beim Birdy

Verfasst: Di Sep 20, 2011 8:24 pm
von radfalter22
Hallo Miteinander,

ich habe beim Birdy die SkyShocks aus Japan verbaut gehabt.
Beim Hinteren gab es das Problem, daß man mit Exp.Gepäckträger nicht mehr falten konnte.
Das Vordere habe ich noch immer eingebaut. Mit 5,5 bar Luft eine ideale Federung.
Auch das Hintere war gut abzustimmen durch die Luftfeder , leider
konnte man dann nicht falten.... :cry:
Leider sind die Luftdämpfer hochpreisig.

Beste Grüße

Bessere Hinterbaufederung beim Birdy

Verfasst: Di Sep 20, 2011 9:07 pm
von wanderfalter
Radfalter22 hat nicht unrecht - mit SkyShocks und einem Luftdruck von 5,5 bar bekommt man beim Birdy bessere Federungsergebnisse als die Normalfederung mit Normalreifen - aber eben meines Erachtens keine "signifikant besseren Ergebnisse".

Als ich meine SkyShocks vorne und hinten gefahren bin, habe ich zuerst diese - zweifelos nicht schlechte Federung - hinten wieder ausgebaut, weil eben der Ex. Gepäckträger nicht mehr faltbar war.
Als dann eine Weile später das vordere Element wegen Undichtigkeit nicht mehr richtig funktionierte, habe ich mir Big Apple -Reifen aufgezogen.
Mit der zusätzlichen Federsattelstütze und einem gefederten Lepper-Ledersattel(Concorde) habe ich nunmehr eine Federung, die alles Bisherige (auch die der SkyShocks) in den Schatten stellt.

Allerdings darf man beim Reifendruck nicht über 4,2 bar hinausgehen - dann verschlechtert sich das Gesamtfederungsverhalten deutlich.

SkyShocks sind meiner Meinung nach für ihre Leistung eindeutig zu teuer, nicht gerade zuverlässig und bezüglich der Gewährleistung nicht gerade vorbildlich - hier hatte ich beim defekten Element meine Probleme.

wanderfalter

Re: Bessere Hinterbaufederung beim Birdy

Verfasst: Fr Okt 28, 2011 5:09 pm
von superfalter
ich glaube die skyshocks sind aber nur bis 75 kg zugelassen, weil genau das problem mit dem undichten element hatte ich auch. seit dem liegt das elendteure ding rum. ich schaue mich aber wieder in asien um und es gibt ja weiterentwicklungen und die werde ich bald mal bestellen dort.

Re: Bessere Hinterbaufederung beim Birdy

Verfasst: Fr Okt 28, 2011 8:34 pm
von wanderfalter
Ich denke, die skyshocks sind auch über 75 kg zugelassen - das Problem ist wie gesagt, die enorme Anfälligkeit.
Ob es da einen signifikanten Innovationssprung gegeben hat, wage ich zu bezweifeln.

Die Vorderradfederung des Birdy mit dem Big-Apple reicht mir - die Hinterbaufederung mit der Verbesserung durch die zusätzliche "Federsattelstütze" ist meines Erachtens so fulminant, daß ich sie jedem, der Probleme mit seiner Wirbelsäule hat, nur empfehlen kann - es gibt meiner Meinung nichts besseres - was brauche ich da noch skyshocks.

wanderfalter