FALTRADFORUM

Guten Morgen,

bereits vor einem Jahr habe ich hier rege mitgelesen und mit einem guten Gefühl ein Dahon Vitesse mit 3-Gang-Nabe gekauft. Mit diesem Rad bin ich im vergangenen Jahr gut und gerne meine 600km gefahren. Ich stelle aber fest, dass mir das Rad eigentlich zu schwer und die 3-Gang-Nabe auch zu unflexibel ist. Deshalb suche ich ein neues Faltrad.

Kurz zu den Rahmendaten:

• Ich bin knapp 1,70m groß, normal schwer und habe keine profi-sportlichen bzw. Speed-Ambitionen.
• Ich benötige das Rad zu 90% zum Arbeits-Pendeln: kurze Strecken an Start und Ziel, dazwischen S-Bahn und DB.
• Das Profil ist hier größtenteils flach, ein paar kurze knackige Steigungen bringen mich aber regelmäßig ins Schwitzen. Außerdem weht hier gelegentlich eine ganz schön steife Brise...
• Die Radwege und Straßen in der Gegend sind teilweise eine ziemliche Zumutung. Anfangs taten mir von dem Gerüttel der kleinen Laufräder regelmäßig die Hände weh. Ein kleine Komfortsteigerung wäre also auch nicht verkehrt.
• An meinem Vitesse habe ich besonders den Doppelständer und die StVO-Tauglichkeit geschätzt. Den Gepäckträger habe ich gelegentlich verwendet - er wäre aber entbehrlich.
• Wie oben bereits erwähnt, empfinde ich mein bisheriges Rad eigentlich als zu schwer. Außerdem habe ich bis heute keinen guten Griff gefunden, um es problemlos durch die Bahnhöfe zu schleppen.

Ich suche also ein kleines und leichtes, komfortables und stadt-taugliches Faltrad. Wenn alles andere passt, würde ich eine Steck-Beleuchtung akzeptieren. Das Preis-/Leistungs-Verhältnis sollte schon stimmen. Ich habe kein Geld (und keine Zustimmung von der Regierung) für ein 1500-2000 EUR Nobel-Bike. Ich strebe eher die Klasse 500-800 EUR an.

Danke für Eure Hilfe!

Christian

Ein Nachtrag noch: Wenn es eine Möglichkeit gibt, mein Vitesse mit vertretbarem finanziellen Aufwand abzuspecken, mit komfortableren Reifen auszustatten und die Schaltung zu tauschen, wäre das vielleicht auch eine Alternative.

Hallo, egal für welches neue Rad Du Dich am Ende entscheidest, würde ich das Vitesse putzen, fotografieren und bei eBay einstellen oder sonst wie verkaufen. Das schafft Dir dann ggf. auch die nötige Luft für eine weitere Investition.

Dein Profil deckt sich in etwa mit meinem, ich bin mit dem Mµ XL "Licht" anno 2009 (entspricht diesem Rad hier) unterwegs und sehr zufrieden. Um meinem Heimatort, nicht so furchtbar weit von HH entfernt, hat die letzte Eiszeit heftige Geröll- und Erdmassen hinterlassen, die mit diesem Rad sehr gut zu bewältigen sind.

Ein Leichtgewicht ist das Mµ XL mit ca. 14kg allerdings nicht. Weniger Gewicht ist nur mit deutlichem Verzicht erreichbar: Keine Nabenschaltung, keinen Nabendynamo, keine Schutzbleche, kein Gepäckträger usw.

Im Bahnhof würde ich das Rad übrigens grundsätzlich nicht tragen, sondern auseinander gefaltet schieben/tragen und erst am/im Zug falten. Alternativ kann man den Sattel aus dem gefalteten Rad ziehen und das Rad so ziehen. Wie das geht müsste man reichlich Videos bei Youtube etc. finden können.

Rone hat geschrieben:Alternativ kann man den Sattel aus dem gefalteten Rad ziehen und das Rad so ziehen. Wie das geht müsste man reichlich Videos bei Youtube etc. finden können.

Hm, wie meinst Du das denn? Zum Tragen scheint mir der Sattel nicht fest genug, auf dem Vorderrad zu schieben ist ziemlich wackelig und auf dem Hinterrad blockiert der Rücktritt...
Videos hab ich keine gefunden. Hast Du vielleicht ein Bild oder einen Link?

Also leicht würde Dein Dahon, wenn Du dich von folgendem trennst:

1.
Sattelstütze mit integrierter Pumpe
je nach Sattel selbigen
Doppelständer
Gepäckträger

2. wenn das nicht reicht:
Nabendynamo
3 Gang Nabe von Shimano gegen leichte Kettenschaltung tauschen. Und auf den Rücktritt verzichten - dann müssen aber Bremssockel vorhanden sein (weiß ich jetzt nicht)

Ich denke bei 1. kommst Du schon ohne großen Aufwand 3 Kg tiefer. Alle Maßnahmen bei 2. kosten richtig Geld. Anderes Vorderrad - altes verkaufen - anderes Hinterrad mit leichterer Kettenschaltung so das montierbar ist oder einer 8 Gang Nabenschaltung (die aber wieder Gewicht bringt)
Rücktritt ist immer ein ganzes Stück schwerer als Freilaufnabe + V-Brake + Hebel

Das würde ich mal zusammenrechnen und dann gegen Rone`s Vorschlag abwägen. Ich denke fast, dass ein neues Rad, wie Rone es vorschlägt, unterm Strich günstiger ist - zumal die Umrüstung Kettenschaltung gegen Nabenschaltung nicht bei allen Ausfallenden von Dahon vernünftig zu lösen ist.

Ich war grad bei ganz ähnlichen Überlegungen; mein My XL tourentauglich aufrüsten oder verkaufen und gleich ein Speed TR. kaufen. ( - nächste Woche kommt mein TR )

...DAHOn SPEED...

hatte ich auch, da ging es mir ähnlich wie Dir.

Jetzt bin ich glücklicher Bromptonaut. Der Preis ist zwar heftig, aber ich bin jetzt in 14 Tagen 300 KM und eine 70KM Tagestour geradelt.

Bromton je nach Bedarf 3 oder 6-gang. bei der 6 gang unbedingt "leichtere Übersetzung" wählen.

Ohne Licht kaufen und Batterielicht nach Lust und Laune nachrüsten und auch ohne Gepäckträger.

Auf jeden Fall mit Deinem Kenntnisstand mal eines probefahren.

Grüße aus Mainz

René

Cpu hat doch ein Vitesse.

Und ein Limit von 8oo Euro. Das L6 von Brompton liegt da ja schon locker 200 Euro drüber.

cpu hat geschrieben:Hm, wie meinst Du das denn?

Ich meine: Das Rad falten, den Sattel soweit wie möglich ausziehen (also defacto ausgezogen lassen), den Sattel in die Hand nehmen und das Rad vor Dir herschieben oder hinter dir herziehen (bei Nabe mit Rücktritt geht nur eins davon).

Ich bevorzuge das Rad aufgebaut durch Bahnhöfe zu schieben und tragen. Vor allem beim Tragen hast Du den Schwerpunkt des Rades so viel dichter bei Dir und das Rad wirkt nicht so schwer.
Ist halt so wie ein klassischer Fernseher mit braun'scher Röhre; da trägt man die Bildröhre ja auch an der Brust und nicht andersrum.

Motte hat geschrieben:Also leicht würde Dein Dahon, wenn Du dich von folgendem trennst:
(...) Sattelstütze mit integrierter Pumpe
je nach Sattel selbigen (...)

Du empfiehlst also ein BMX? Rad ohne Sattel etc. stell ich mir unbequem für längere Touren vor

@cpu: Schau mal in Pibachs (nicht so recht übersichtlichem) Leichtbau-Thread hier, da kannst Du die Gewichte, mehr oder weniger sinnloser Teile sehen.

Ärgerlich ist wirklich der Gepäckträger, wenn er nur als Lampenhalter - wie in meinem Fall - dient. Da habe ich noch keine endgültige Lösung. Auf die Pumpe würde ich nicht verzichten. Die paar Gramm...

Ich plädiere ja immer, erstmal an sich selbst runterzuschauen! Die offene Jacke, die Baggy-Jeans etc. kosten viel mehr Kraft, als die paar Gramm extra am Rad. Mehr fahren, weniger Bier saufen, mehr Muskeln haben und es wird...

Dann noch das aktuelle Buch von Juliane Neuß beherzigen und alles macht mehr Spaß

Ich würde mal frech behaupten - in dem Gewichtsbereich - so 3 Kg - über den wir reden- ist das gefühlte Gewicht wichtiger als das gemessene. Das ist aber egal, wenn es den Unterschied zwischen Wohlfühlen und Unwohlsein ausmacht.

Cpu hast Du schon Big Apple Reifen?
Mit was für einem Reifendruck fährst Du denn Deinen Reifen (welchen hast Du)?
Für die Hände hilft so was wie ein Ergon Griff.
Für den Hintern eine gefederte Sattelstütze. (die wiegt aber wieder mehr)

Hej zusammen,

Rad ohne Sattel etc. stell ich mir unbequem

'n Nonnenfahrrad halt

Ich würde mal frech behaupten - in dem Gewichtsbereich - so 3 Kg - über den wir reden- ist das gefühlte Gewicht wichtiger als das gemessene.

Himmel, ich fühlte mich schon ganz schlecht weil meine Radl nicht gewichtsoptimiert sind. Konnte fast schon nicht mehr ruhig schlafen. Gepäckträger, Big Apple, Klingel, Gangschaltung, Federsattelstütze, Dahontasche mit Flick/ Werkzeug und die Schlösser........

Aber wenn ich dann an mir runter schaue gerät all das in den Hintergrund

Das ist aber egal, wenn es den Unterschied zwischen Wohlfühlen und Unwohlsein ausmacht.

Einbildung.......

Udo, du läßt mich wieder ruhig schlafen.