Bruch des Sitzrohrs

Da hatte ich endlich die lange verschobene Modifikation des hinteren Gepäckträgers durchgeführt und freute mich darauf, mit den MowJoe-Reifen ein paar unbeschwerte Ausritte in diesem Herbst zu genießen, da bricht das Sitzrohr bei Kilometerstand 4676 (eigene Kilometer-Fahrt).
Die von den Vorgängern mit dem Rahmen abgespulten Strecken kann ich nur schätzen: Die setze ich mal hochgeschätzt mit derselben Zahl an. Es (das Sitzrohr) tanzte dann insgesamt knapp 10 000 [km]
Dieser Schlitz ist technisch gesehen ein übler Riß, der ordentlich abgebohrt sein sollte (In diesem Fall ist er nur ausgerundet !).
Zusammen mit der Belastung durch Fahrergewicht ( ca 10 % über Standard) sorgen die Klemmkräfte, unterstützt durch die Kerbwirkung, für einen Dauerbruch (sicher innerhalb der Zeitfestigkeit).
Verboten an der Konstruktion ist dazu noch, daß die Sitzstreben, die durch Lastaufnahme oberhalb dieses kritischen Bereichs, diese Stelle entlasten könnten, kampflos diese Stelle der Belastung zur Verfügung stellen.
Die Klemmung wurde schon vor langer Zeit im Hinblick auf einen Sattelstützendurchmesser von 25,4 [mm] vermessen und und zeigte übliche Werte von 25,4 plus 0,2 [mm] Spiel (Leicht saugend wie für einen Lötspalt). Die Sattelstütze ist 400 [mm] lang und der max. Auszug mit 330 [mm] Länge ist mit einem Körnerschlag markiert.
Die Klemmung der Sattelstütze mit nur einer Schelle (einem Schnellspanner oder einer Klemmschraube) war mir schon immer suspekt. Das habe ich schonmal irgendwo als genialen Pfusch bezeichnet (Solange es hält; wenn es bricht,ist es nur Pfusch).
Eine ordentliche Lösung war (ist?) bei normalen Rädern mit Sattelstützen < 200 [mm] anscheinend nicht besonders dringlich. An meinen anderen Rädern ging schon mal die Sattelstütze aus Stahl

in eine Bananenform über. Seitdem ich Aluminium-Stützen einsetze, gab es damit keine Probleme.
Da blieb (bleibt) es den Faltrad-Konstrukteuren vorbehalten, für kleine Laufradgrößen von ca 20" und kleiner sich eine hinreichend standfeste Lösung auszudenken. 20" macht längere Sattelstützen erforderlich, was zu größeren Biegemomenten führt.
Daß "fast alle" (das sind alle bis auf endlich viele) daran scheitern, ist angesichts der Tatsache, daß die meisten schon mit der Übersetzungs-Auslegung der "Kleinrädler" nicht zu Rande kommen, kein Wunder.
Eine ordentlich Lagerung der Sattelstütze hat im Sinne des Maschinenbaus eine Zwei-Punkt-Lagerung.
Vor Winter/Frühjahr 2015/16 werde ich nicht dazu kommen, eine solche Lösung zu verwirklichen.
MfG EmilEmil