Fahre an meinem genialen GoBike (ebenfalls mit Einrohr-Rahmen) selbst die Rohloff und kenne von daher auch die damit verbundenen Geräusche.
Wenn dir beim Bergauffahren mit Rohloff wegen der lauten Mahlgeräusche einer defekten Drehbank mitleidige Blicke zuteil werden
Nach meiner Erfahrung sind die Blicke eher neidisch
Die Rohloff-Schaltbox halte ich auch nicht unbedingt für der Weisheit letzten Schluss. Aber sie ist wesentlich solider als die SRAM-Klickbox. Die ist aus Kunststoff und sieht nicht nur zerbrechlich aus, sondern es ist jedesmal ein Gefummel und Gepfriemel, die Schaltachse wieder richtig hineinzubekommen. Vor allem aber ist aus meiner Sicht die Rohloff-Nabe mit ihren 14 gleichmäßig abgestuften überschneidungsfreien Gängen technisch eine wesentlich elegantere Lösung als jede 2 oder 3 x 8/9/10/11, egal ob mit Dual Drive oder vorderem Umwerfer. Vergleichbar höchstens mit 1 x 13, aber um den Preis eines extremen Kettenschräglaufs, und ich bin nicht sicher, ob sich ein 50er-Ritzel mit 20-Zoll-Laufrädern verträgt.
Mal abgesehen davon, dass eine reine Nabenschaltung die Voraussetzung für einen Riemenantrieb darstellt.
die Riemen-Jünger sind Gläubige und jeder Beratung resistent.
Einspruch! Ich weiß nicht, wieviele riemengetriebene Räder EmilEmil schon gefahren hat, aber mir hat bereits eines gereicht, um micht restlos davon zu überzeugen (siehe
mein-faltrad-f49/der-mercedes-der-faltraeder-t4715.html). Das Prinzip scheint mir technisch eleganter als jede Kette: leichter, rostfrei, wartungsarm und Hosenbein-, Zug-, Bus- und Kofferraum-freundlich.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ab einer Leistung von 200 Watt der Riemen sogar weniger Reibung haben soll als eine Kette. Allerdings dürften die Wenigsten von uns permanent mit heraushängender Zunge mit Puls 180 herumrasen
Und selbst wenn im Normalbetrieb die Reibung etwas höher sein sollte, dann ebenfalls eher auf Papier, wenn man den Schräglauf und den oftmals pitoyablen Wartungszustand (vulgo Rost) vieler Ketten ansieht. Nicht jeder macht seine Kette nach jeder Regenfahrt sauber und ölt mit sie mit F-100, so wie ich am Dahon. Aber es ist ja auch eine Rohloff S-L-T-99, und die soll 18.000 km halten
Ob sich kürzere Riemenmodule weniger biegen oder längere mehr, kommt wohl auf dasselbe heraus. Mir scheint eher, dass ein breiterer Riemen sich schwerer biegen lässt. Deshalb würde ich auch den 8M-Riemen von Veer (
viewtopic.php?f=34&t=5096&p=55936&hilit=Veer#p55936) nicht verwenden, denn er ist 14 mm breit. Mein Riemen muss ja dank der obenliegenden Riemenstrebe nicht teilbar sein. Einen Standard-8-mm-Riemen will ich aus zwei Gründen verwenden:
- Erstens ist er am Ende der Welt leichter erhältlich als einer von Gates.
- Zweitens hat Gates vermutlich vor allem deshalb die 11-mm-Teilung gewählt, damit man eben keine günstigeren Standard-Riemen (8M oder 14M) verwenden kann und sie dafür einen mehrfach höheren Preis für ihr proprietäres System verlangen können. In der Fachsprache nennt man das "Wertschöpfung", im Jargon "Abzocke"
Der Herr Bernds verwendet den wahrscheinlich auch, hat ihn sich aber offenbar modifizieren lassen (Riemenstränge aus Carbon, nicht aus Fiberglas !)
Das klingt beinahe so, als ob Bernds die Fiberglas-Zugstränge jedes einzelnen Riemens entfernen und durch welche aus Carbon ersetzen ließe
Der Vorteil von Industrieriemen ist ja, dass es sie in verschiedenen Ausführungen (Längen, Breiten, Zahnteilungen und Materialien) gibt. Ich habe mich ein bisschen mit den Eigenschaften der in Frage kommenden Materialien für Zugstränge befasst. Davon gibt es meines Wissens vier:
- Aramid (Handelsname Kevlar): Sowohl Gates als auch Continental hatten anfänglich Aramid verwendet. Anders als andere Materialien dehnt sich dieses bei Kälte aus, während sich die Umhüllung aus PU zusammenzieht. Das konnte im Winter nicht funktionieren, und offenbar hatte niemand daran gedacht, dass manche Leute das ganze Jahr über radeln wollen. Bemerkenswert finde ich, dass Conti den gleichen Fehler ein paar Jahre nach Gates noch einmal gemacht hat. Hätten sie mal meine Beiträge in diesem Forum gelesen
- Carbon: dehnt sich bei Temperaturänderungen kaum aus und zieht sich demzufolge auch fast nicht zusammen. Das heißt die Problematik ist zwar entschärft, aber nicht gelöst. Vor allem aber hat Carbon eine geringer Bruchdehnung, d.h. es ist empfindlich gegen seitliche Biegung. Wenn jemand im Fahrradständer seine Rostlaube auf einen Carbon-Riemen wirft, können die Zugstränge brechen. Dasselbe kann natürlich beim Falten passieren. Ist aber von außen nicht sichtbar, d.h. der Riemen reißt dann irgendwann, wenn man im Wiegetritt bergauf fährt
- Stahl und Glasfaser sind da wesentlich robuster und unproblematischer.
So wie ich @Raffineur aus diesem Forum seit Jahren kenne, hat er einen Hang zum Aktionismus.
Wenn der Herr Emil damit meint, dass ich gerne an meinen faltbaren Schätzchen schraube, tüftle und bastle, und dass probieren manchmal über studieren geht, dann hat er natürlich Recht
Kritische Kommentare werden schon mal beiseite gewischt.
Wenn der Herr Emil damit sagen will, dass ich mir gerne eine eigene Meinung bilde, und dafür meistens gute Gründe habe, die ich auch gerne erläutere, dann hat er schon wieder Recht
Aber eine gekapselte Kette ist noch sauberer und wesentlich preisgünstiger
Und dann noch mit Hinterradfederung, das wär's
Zum Schluß bleibt noch nach dem Status des bisher von @Raffineur verwendeten Gates-Riemens zu fragen. Für mich ist es merkwürdig, daß der Riemen durch einen anderen Riemen ersetzt wird, wenn der verwendete alle Anforderungen in den Hauptsachen erfüllt haben sollte.
Der Gates-Riemen an meinem
GOBIKE funktioniert perfekt und bleibt deshalb auch unverändert. Allerdings hinterlässt das Gates-System wie beschrieben weniger Rückstände auf dem Bankkonto. Deshalb baue ich mein neues
RHINE diesmal mit den oben geschilderten Teilen um. Über die Ergebnisse werde ich euch selbstredend in diesem Thread informieren.