Updates| Bilder|Videos |Shop

Reload nach langer Pause. Sorry dafür.

Federung am Faltrad sinnvoll?

Alles zum Thema Faltrad/Rad.
Raffineur
Beiträge: 408
Registriert: Mi Dez 15, 2010 10:08 pm
Faltrad 1: Dahon Jetstream P18
Faltrad 2: GoBike Rohloff Gates
Faltrad 3: Rhine Birdy Rohloff
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Südlich des Rheins

Re: Federung am Faltrad sinnvoll?

Beitrag von Raffineur »

Ich denke immer noch, man sollte an Federungen bei Falt- und auch bei Tourenrädern keinen Perfektionsanspruch stellen. Die Anforderungen an MTB's sind wesentlich höher. Mir reicht ein einfaches System wie beim Jetstream und beim Birdy vollauf. Zwischen denen und einem ungefederten Rad liegen für mich Welten. Ich hatte auch an meinem coolen Proflex-MTB schmale Hochdruckreifen. OK, der Komfort war noch geringfügig besser als beim Jetstream, aber es war schwerer, träger und schwerfälliger. Ich habe deshalb unbewußt immer dem Falter den Vorzug gegeben.

Klar bringt eine Federung auf Kopfsteinpflaster wenig bis gar nichts, während fette Reifen da punkten können. Aber ehrlich gesagt fahre ich selten über Kopfsteinpflaster und um so mehr lange Strecken (gestern wieder 85 km), und da zählt niedriger Rollwiderstand viel mehr. Deshalb fahre ich auch mit 6 bar.

Mit der German-Answer-Gabel bin ich auch sehr zufrieden. Na ja, um ehrlich zu sein, ich fand sie immer etwas hart und dachte, die federt ja gar nicht. Bis ich mit einem Brommi eine Runde gedreht habe und gemerkt habe, wie verwöhnt ich war 8-) Und das nicht nur vorne ;)
EmilEmil
Beiträge: 2355
Registriert: So Okt 17, 2010 8:50 am
Faltrad 1: 20" Falter
Faltrad 2: 24" Falter
Faltrad 3: FittiCROSSO
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Beikonstanze

Re: Federung am Faltrad sinnvoll?

Beitrag von EmilEmil »

Die Größe des Federwegs ist natürlich eine Frage, die vor dem Anbau diskutiert werden muß. 200 [mm] oder 150 [mm] wie für Mtb-Downhill oder -Allround sind für Falträder (Trekkingräder) sicher nicht nötig. Aber 80 [mm] oder 100 [mm] dürfen es schon sein (IMHO). Der Hintergrung ist der in Diskussionen oft vergessene Negativ-Federweg. Da plädiere ich nach meinen Erfahrungen mit einem 26" Gerät für ca 30 [mm]. Bei 100 [mm] (Gesamt-) Federweg sind das 30 %. Für 20" oder kleiner ist das noch viel wesentlicher, da diese Laufräder "besser" in die Schlaglöcher reinfallen. Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Einstellbarkeit der Federkennlinie: Bei durchschnittlichen Werten von Rad = 15 [kg] und Radler = 75 [kg] hat man ein Massenverhältnis von 5:1. Mit etwas Gepäck (25 [kg] hinten und 5 [kg] vorn) und Übergewicht (15 [kg] ergibt sich ein Verhältnis von 8:1. Eine ähnliche Rechnung kann man für Mindergewicht machen.
Daraus ergibt sich die Forderung nach einer einfachen Anpassung der Federung. Zum Glück für die Fahrradgemeinde haben die Mountainbiker mit ihrer wenig "Schwäbischen" Ausgabenfreudigkeit dafür gesorgt, daß es bezahlbare technische Lösungen gibt (Federelemente über Luftdruck steuerbar).
Die Gegenwart bei den Falträdern sieht bzgl dieser Frage etwas traurig aus: Die angebotenen Lösungen nehmen den Käufern eine Menge Geld für halbherzige Technik ab. Namen der Hersteller (Grattler) will ich gar nicht nennen, da sonst von den Parteigängern dieser Marken ein Schietsturm losgetreten wird.
"Vorsprung durch wenig Technik für viel Geld" :lol:
Unterhalb der Lösungen aus dem MtB-Cross-Country Bereich sind Federungen auf Elastomer-Basis denkbar, bei denen trotz guter Ansprechbarkeit geringes Gewicht, akzeptabler Federweg, geringe Wartung und geringe Kosten eine Rolle spielen könnten. Für eine Anpaßbarkeit muß dann (wie zum Teil heute auch) das Elastomer ausgewechselt werden (Möglichst einfach !). Man kann aber erwarten, daß die geringen Kosten auch an den Käufer weitergegeben werden.
Eine Federung allein hinten ist für mich nicht akzeptabel !
Und wenn schon 26" Räder von der Federung profitieren, gilt das umsomehr für kleinere Läufräder (20" u.a.). Wieviel Mehrkosten und Mehrgewicht ein Käufer für eine Federung akzeptiert, muß er selber entscheiden. Denn das ist unabhängig von der Sinnhaftigkeit einer Radl-Federung. Schön wäre es, wenn da das Angebot vergrößert würde. Denn in der Gegenwart werden die meisten Käufer mit dieser Entscheidung gar nicht konfrontiert.

EmilEmil
Raffineur
Beiträge: 408
Registriert: Mi Dez 15, 2010 10:08 pm
Faltrad 1: Dahon Jetstream P18
Faltrad 2: GoBike Rohloff Gates
Faltrad 3: Rhine Birdy Rohloff
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Südlich des Rheins

Re: Federung am Faltrad sinnvoll?

Beitrag von Raffineur »

Unterhalb der Lösungen aus dem MtB-Cross-Country Bereich sind Federungen auf Elastomer-Basis denkbar, bei denen trotz guter Ansprechbarkeit geringes Gewicht, akzeptabler Federweg, geringe Wartung und geringe Kosten eine Rolle spielen könnten.
Genauso sehe ich das auch. Ich geniere mich auch nicht, das Birdy beim Namen zu nennen ;) Wem es zu teuer ist, braucht es nicht zu kaufen. Immerhin ist es von der Konstruktion her ziemlich genial. Und es gibt günstige(re) gebrauchte.

Das Jetstream dürfte preislich sehr konkurrenzfähig sein und hat sogar einen aufblasbaren Hinterbaudämpfer. Vorgestern wollte ich den Dämpfer aufpumpen, bevor ich mit 20 kg Gepäck auf dem für 10 kg zugelassenen Tubus Pickup zurückfuhr. Ging aber nicht, weil ich den Adapter bei meiner kleinen Pumpe nicht dabeihatte.

Mir reichen 30 mm Federweg, um schlecht abgesenkte Bordsteinkanten zu "entschärfen" und die Bandscheiben zu schonen. Schlaglöcher würde ich auch mit 100 mm Federweg umfahren ;)

Als preisgünstige Nachrüstlösung wären vielleicht gefederte Sattelstützen und gefederte Vorbauten eine Alternative?
berlinonaut
Beiträge: 1763
Registriert: So Okt 13, 2013 9:41 pm
Faltrad 1: Brompton M8RD
Faltrad 2: Bickerton Sterling X
Faltrad 3: Brompton SH2Lx
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Federung am Faltrad sinnvoll?

Beitrag von berlinonaut »

Was sinnvoll ist ist zweifellos abhängig vom Einsatzzweck. Wie Pibach zu recht schrieb vernichtet jede Federung Kraft, die dem Vortrieb dienlich sein könnte, konstruktions- und situationsabhängig mal mehr mal weniger. Auf der anderen Seite ermöglicht eine Federung eine komfortablere und damit auch konstantere und schnellere Fahrweise. Es kann also nur um den Kompromiss gehen. Wie bei Autos der tiefergelegte 3er BMW um die Ecken fetzt, aber den Fahrerrücken erbarmungslos prügelt und möglicherweise schon am Speedbraker vor dem McDonalds-Drive-In kapitulieren muss :lol:, der klassische RangeRover vornehm durch's Gelände stapft, dafür aber keine Kurvenhöchstgeschwindigkeit erzielt und die Hydropneumatik beim klassischen Citroen des Fahrer's Bandscheibe verwöhnt, er aber mit erheblicher Kurvenschräglage leben muss ist es eine Frage des angemessenen Kompromisses.
Einstellbarkeit hilft sicherlich auf dem Weg zu bestmöglichen Ergebnissen, wenn ich allerdings sehe, welcher Prozentsatz der Radler auf der Strasse schon mit der Benutzung ihrer Gangschaltung hoffnungslos überfordert scheint kann ich die Zurückhaltung der Hersteller dahingehend durchaus verstehen. 8-)
Ich für meinen Teil finde im Strassenbetrieb die Moulton TSR Federung sehr angenehm. Eigentlich federt die gar nicht grossartig (jedenfalls nicht exzessiv), sondern bügelt relativ straff die kleinen Unbillen auf dem Weg weg und das ist in Verbindung mit den Hochdruckreifen erstaunlich komfortabel, effizient und schnell. Ob das im Vergleich zu ungefedert mit Ballonreifen besser, schlechter oder vergleichbar abschneidet wäre mal interessant. Kopfsteinpflaster ist so oder so kacke mit den kleinen Reifen - ich würde aber vermuten dass Ballonreifen da noch am besten kommen. Schon allein weil ich mit schmalen Reifen wie beim kojakbewehrten Brommi (32mm) oder beim TSR (28mm) da gelegentlich in die Spalten zwischen zwei Steinen rutsche - da hilft dann auch keine Federung mehr.
Raffineur
Beiträge: 408
Registriert: Mi Dez 15, 2010 10:08 pm
Faltrad 1: Dahon Jetstream P18
Faltrad 2: GoBike Rohloff Gates
Faltrad 3: Rhine Birdy Rohloff
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Südlich des Rheins

Re: Federung am Faltrad sinnvoll?

Beitrag von Raffineur »

Wie bei Autos der tiefergelegte 3er BMW um die Ecken fetzt, aber den Fahrerrücken erbarmungslos prügelt und möglicherweise schon am Speedbraker vor dem McDonalds-Drive-In kapitulieren muss :lol:, der klassische RangeRover vornehm durch's Gelände stapft, dafür aber keine Kurvenhöchstgeschwindigkeit erzielt und die Hydropneumatik beim klassischen Citroen des Fahrer's Bandscheibe verwöhnt, er aber mit erheblicher Kurvenschräglage leben muss ist es eine Frage des angemessenen Kompromisses.
Guter Vergleich; genau so isses. Ich vergesse immer wieder, daß nicht jeder, auf dessen Reifen "Marathon" steht, Langstrecken fährt :lol: Für 2 km zur Straßenbahnhaltestelle brauche nicht einmal ich eine Federung ;) Aber mehr als 20 km wollte ich ohne nicht fahren. Ich bin lieber gerührt als geschüttelt :lol:
Antworten