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600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

C3, M3L, S1EX ..
Pibach
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Re: 600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben: Zumindest der Illegalität könnte ein Anbieter ja ein Schnippchen schlagen über eine Typmusterzulassung, wie einige Posts zuvor von mir beschrieben.
Genau.
Das ist bisher aber sehr aufwendig.
Ich glaube für einen Bausatz auch nicht zulässig.

Einzelzulassungen gibt es, laut Pedelec Forum, auch kaum. Warum wird das nicht erleichtert? Wäre ja viel besser, wenn die mit Versicherung unterwegs wären. Radwegerlaubnis und Helmpflicht sind weitere Punkte.
berlinonaut
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Re: 600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

Beitrag von berlinonaut »

Pibach hat geschrieben:
berlinonaut hat geschrieben: Zumindest der Illegalität könnte ein Anbieter ja ein Schnippchen schlagen über eine Typmusterzulassung, wie einige Posts zuvor von mir beschrieben.
Genau.
Das ist bisher aber sehr aufwendig.
Wenn es den Unterschied zwischen legaler und illegaler Nutzung im öffentlichen Raum ausmacht kann das ja trotzdem lohnend und für Käufer ausschlaggebend sein.
Pibach hat geschrieben:Ich glaube für einen Bausatz auch nicht zulässig.
Diese Frage hatte ich ja weiter vorne bereits aufgeworfen: viewtopic.php?f=69&t=4241#p47010. Wäre interessant, wenn da jemand genaueres wüsste.
Pibach
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Re: 600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

Beitrag von Pibach »

Mal was zum Technischen:

Es gibt ja eine ganze Reihe Friction Drive Pedeles bei Endless-Sphere, oft zitiert wird der "Commuter Booster", ein Projekt das gewisse Standards gesetzt hat, 2010.
Bei Endless-Sphere werden überwiegend Turnigy SK3 Motoren verwendet, wohl weil die bei ordentlichem Preis/Leistungsverhältnis relativ langsam drehen (Problem ist ja, dass diese RC Motoren, extrem hoch drehen), und ordentliche Qualität der Lagerung aufweisen. Für einen direkten Reibantrieb kommt in dieser Serie nur einer in Frage:

Turnigy SK3 5065:
530g, 239kv, 49mm Durchmesser

Der liegt im halbwegs richtigen Drehzahlbereich. Dreht immer noch etwas sehr schnell, kann daher nur mit 5s, also 16V betrieben werden, das ergibt dann nominell eine Leerlastgeschwindigkeit:
16×239×49×3,1415÷1.000÷1.000×60
=35,3 km/h

Das dürfte wohl auch der Motor in dem add-e sein.

Man könnte natürlich auch eine Nummer größeren Motor nehmen, SK3 6374 würde mit 149kv bei 24V gut passen, der wiegt dann allerdings bereits 830g und wäre auch leistungsmäßig etwas überdiemensioniert.

Viele treiben mit dem Außenläufer direkt den Reifen an, spezielle Reibfläche ist wohl nicht notwendig, zumindest bei trockenen Slicks. Mehr Kraft lässt sich übertragen, indem einfach grobes Schleifpapier um die Motorglocke verklebt wird. Ansonsten braucht man nicht viel weiter an Elektronik. Rahmenhalter für so einen Außenläufer ist auch recht leicht umzusetzen.

Wesentliches Problem ist dabei das sirrende, turbinenartige Geräusch, denke das ist der entscheidende Grund, warum sich das nicht weiter verbreitet hat.

Dann ist das Anklappen/Abklappen des Motors im Stadtverkehr bestimmt etwas nervig. Da hat mich bereits beim Coboc die kleine Verzögerung und die Stufen im Antriebsverhalten gestört - und das soll wohl aktuell die beste Steuerung sein.
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Re: 600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben: Je einfacher das Tunen wird, um so mehr "erlebnisorientierte" Menschen werden es "am falschen Platz" nutzen und andere dabei gefährden. Das hat dann eine andere Qualität als die "heimlichen Testfahrten" der Bastler und Tüftler. Und genau das wird die Polizei auf den Plan rufen. (war bisher leider immer so).
Ich hab da ja eine recht andere Sicht.
In China sind soweit ich weiß die E-Bikes garnicht reguliert, es darf also beliebig zusammengeschraubt werden was fährt. Das mag in bestimmten Fällen auch gefährlich sein. Ist aber wohl bzgl Sicherheit immer noch besser, als wenn die Strecken per Auto zurückgelegt würden - was rein vom Volumen schon nicht ginge. Im Resultat rettet der E-Bike Boom die überdichten Metropolen vor dem Verkehrs- und Feinstaubinfarkt. Und beschert diesem innovativen Marktsegment einen enormen Vorsprung.

Dito für die weiteren Mobilitätslösungen: Minisegways, e-Skateboards und hier eben S-Pedelecs. Andere Länder laufen uns da den Rang ab (u.a. Schweiz, Österreich, Frankreich, Californien). In Deutschland klebt man aber am althergebrachten Autokonzept und die Gesetze sowie politische Entscheidungen sind vor allem lobbygetrieben. Und die Polizei ist Erfüllungsgehilfe. Von irgendwelchen sinnvollen Zielsetzungen hat sich das System schon lange abgekoppelt.
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Re: 600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

Beitrag von berlinonaut »

berlinonaut hat geschrieben:
Pibach hat geschrieben:
berlinonaut hat geschrieben: Zumindest der Illegalität könnte ein Anbieter ja ein Schnippchen schlagen über eine Typmusterzulassung, wie einige Posts zuvor von mir beschrieben.
Genau.
Das ist bisher aber sehr aufwendig.
Wenn es den Unterschied zwischen legaler und illegaler Nutzung im öffentlichen Raum ausmacht kann das ja trotzdem lohnend und für Käufer ausschlaggebend sein.
Dazu habe ich ein paar wenige Informationen gefunden - u.a. hat der add-e Gründer selbst sich offenbar informiert dazu und sich dagegen entschieden bzw. dafür, die 45 km/h-Nachrüstung offiziell nur zur Nutzung auf Privatgrund anzubieten:

http://www.epowerforum.de/forum/threads ... ssung.132/

Ansonsten viel Rätseln und Frust - z. B. hier: http://www.epowerforum.de/forum/threads ... itaet.256/

Der Weg der Einzelprüfung für ein umgerüstetes Rad ist wohl grundsätzlich möglich, aber extrem zeit- und kostenaufwändig und zudem sehr steinig und natürlich ohne Erfolgsgarantie - für die Praxis daher wohl für kaum jemanden interessant. Genannt wurde ein bestimmter Prüfer vom TÜV Rheinland (Thomas Rohr), der sich mit sowas auskennen soll sowie ein Prüfinstitut in NRW (http://www.velotech.de/), die sowas machen würden (Quelle: http://www.epowerforum.de/forum/threads ... teile.176/). Bei endless-sphere gibt es ausserdem einen (!) Erfolgsbericht - hat aber extrem lange gedauert ( offenbar 2 Jahre 8 Monate): https://endless-sphere.com/forums/viewt ... 16e53d9a84

Eine Menge Grundsätzliches zu Zulassengsthemen und sonstigem juristischen Allerlei in Sachen S-Pedelecs findet sich hier: http://www.pedelecforum.de/wiki/doku.ph ... speziellen

Ausserdem stellte sich heraus, dass es mittlerweile Lagerbestände älterer S-Pedelec-Konstuktionen als Neuware vom Händler bereits in der Preisrange ab 1400.- € zu kaufen gibt (Grace Easy) und auch der Gebrauchtmarkt zwar klein, aber vorhanden ist. Btw. häufig mit verdächtig niedrigen km-Leistungen - oft scheinen also die Räder nicht das erfüllt zu haben, was man sich versprochen hat.

Eine legale Selbstbauumrüstung auf S-Pedelec scheint also aufwandstechnisch nicht sinnvoll möglich zu sein, eine illegale sehr risikobehaftet und Fertigräder sind billiger als erwartet (allerdings nicht als Falter).

In den einschlägigen Foren sind viele der Interessenten für S-Pedelecs halbwegs sportliche Alltagsradler, die längere Strecken zur Arbeit radeln wollen. Denen sind einerseits die 25 km/h Unterstützung zulassungsfreier Pedelecs zu wenig, andererseits die Einschränkungen der S-Pedelecs (Radwegverbot etc.) zu unpraktisch - beides nachvollziehbar.
Pibach
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Re: 600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

Beitrag von Pibach »

So siehts aus.
Legale S-Pedelecs werden durch Zulassungshürden behindert. In der Folge wächst der Graumarkt an "Umschaltpedelecs".
berlinonaut
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Re: 600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

Beitrag von berlinonaut »

Pibach hat geschrieben:So siehts aus.
Legale S-Pedelecs werden durch Zulassungshürden behindert. In der Folge wächst der Graumarkt an "Umschaltpedelecs".
Wie viele von denen, die schon existieren, kennst Du denn? Das ist soweit ich weiss mehr als überschaubar...

Ich würde eher vermuten, dass der legale S-Pedelec-Markt ein Nischenmarkt ist wegen Bedarf, Unsicherheit hinsichtlich der Regeln zur Nutzung (und der Problematik mancher Regelungen), der Versicherungs-/Nummernschildpflicht und auch wegen der Zulassungsvorschriften für den Erbauer (wobei die für kommerzielle Hersteller keine Riesenhürde sein dürften sondern nur für Nachrüster). Die illegalen Umbauten dürften sich geographisch eher da tummeln, wo keine/kaum Gefahr durch die Rennleitung besteht, ist also ebenfalls ein Nischenmarkt. Ist eigentlich schade - ich würde vermuten ein veritabler Anteil der potentiellen Nutzer ist gar nicht so scharf auf 45 km/h sondern wäre mit 35 völlig glücklich. Wenn es dabei keine Einschränkungen bei der Nutzung und keine Nummernschildpflicht gäbe um so mehr.
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Re: 600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

Beitrag von Pibach »

Vollen Überblick kann man da ja nicht erwarten. Aber es gibt schon eine ganze Reihe von Umbauten, die nicht bei 25km/h begrenzen. 35 km/h ist da ganz nett, für 45km/h bräuchte es ja auch größeren Motor und Akku, das wird dann wieder unhandlich und auch unmittelbar als illegal erkennbar. Die Gefahr einer Polizeikontrolle kann ich kaum einschätzen, aber es gibt einige Berichte, die das Nummernschild eines zugelassenen S-Pedelecs gar nicht anbringen, um dann nicht so aufzufallen (wg. Radwegenutzung). In der Praxis scheint das toleriert zu werden - solange man nicht ohne zu Pedallieren rumdüst. In der Schweiz scheinen die S-Pedelecs höheren Marktanteil auszumachen. Vielleicht wegen einfacherer Vorschriften oder wegen mehr Steigungen?

Ich verstehe jedenfalls nicht, warum es so schwierig ist, eine Einzelzulassung beim TÜV für zB 100,- EUR anzubieten. Zumindest für gängige Motoren/Controller ist das ja leicht zu erkennen (Motorleistung, Drehmomentabstützung etc). Dann noch Blick auf ordentliche Bremsen und stabilen Rahmen und das sollte doch flott erledigt sein.
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Re: 600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben:Die illegalen Umbauten dürften sich geographisch eher da tummeln, wo keine/kaum Gefahr durch die Rennleitung besteht, ist also ebenfalls ein Nischenmarkt.
Schwer zu sagen. Das Coboc z.B. wird wohl gern von "modernen Großstädtern" gekauft. Und auch die Ballungsraumbewohner sind öfter mal überland unterwegs. Und das macht Umschalt- bzw. Anstecklösungen wie add-e so attraktiv. Im normalen Commutingalltag für die letzten paar km braucht man ja eher keine Unterstützung. Aber für bestimmte Ziele, die weitere Strecken (im Umland) erfordern, wäre das schick.
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Re: 600 Watt Nachrüstsatz mit 2 kG

Beitrag von berlinonaut »

berlinonaut hat geschrieben:
Pibach hat geschrieben:So siehts aus.
Legale S-Pedelecs werden durch Zulassungshürden behindert. In der Folge wächst der Graumarkt an "Umschaltpedelecs".
Wie viele von denen, die schon existieren, kennst Du denn? Das ist soweit ich weiss mehr als überschaubar...
Pibach hat geschrieben:Vollen Überblick kann man da ja nicht erwarten. Aber es gibt schon eine ganze Reihe von Umbauten, die nicht bei 25km/h begrenzen.
Das sind dann ja nicht Umschaltpedelecs sondern eben "illegale" S-Pedelecs. Daher die Frage. Du hattest ja vom Coboc berichtet, dass man das umschalten könne, wenn ich mich richtig erinnere. Und dann halt noch der go-e, den gibt's aber noch nicht. Der add-e ist keine Umschaltlösung sondern entweder-oder. Mehr Umschaltbare kenne ich nicht (muss ja nix heissen). Aber einen wachsenden Markt würde ich da bislang nicht ableiten wollen. ;)
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