Auto oder Faltrad

[Grinsekopp]

Hallo ins Forum,

bisher bin ich immer mit Fahrrad (Stevens Trekking bike) von Siemensstadt nach Charlottenburg die 4 Kilometer zur Arbeit gefahren. Oder bei sehr schlechtem Wetter mit öffentlichen in 34 min.

Jetzt werde ich nach Adlershof ans andere Ende der Stadt versetzt.

Naja der Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln bei 3 mal umsteigen beträgt 1.15 h. Dann muss aber auch alles klappen, was es in Berlin mit S Bahn erfahrungsgemäß sehr oft nicht tut.

der Weg über die Stadtautobahn 25 min ohne Stau. Mit Stau im Schnitt 40-45 min. Was daran liegt das die A100 genau richtig liegt. Sie führt direkt von mir im Nordwesten Berlins nach Adlershof.

Also hatte ich beschlossen mir nach 8 Jahren wieder einen Kostenfresser äh ich meinte Auto zuzulegen.

Wenn es mir aber gelänge den Fußweg welcher insgesamt 21 min beträgt zu reduzieren und so vielleicht eine Fahrzeit um die 1 h zu erzielen, würde ich vielleicht doch auf das Auto verzichten.

Hier kam mir nun die Idee mit dem Faltrad. Allerdings habe ich von dieser Materie nun gar keinen Plan. Folgende Fragen stellen sich mir.
Wie lange dauert es ein Faltrad auszuklappen und einzuklappen.
Welche Marke würdet ihr empfehlen. Da es nur für flache Strecken in Berlin vorgesehen ist, könnte man auf eine Gangschaltung sicher verzichten.

Wegstrecke von der Wohnung zur Ubahn sind ein knapper Kilometer. Von der Sbahn station bis zur Arbeit ca 750 m.

Wieviel kostet so ein Faltrad und wo kriege ich eins her. Vielen Dank.

[berlinonaut]

bisher bin ich immer mit Fahrrad (Stevens Trekking bike) von Siemensstadt nach Charlottenburg die 4 Kilometer zur Arbeit gefahren. Oder bei sehr schlechtem Wetter mit öffentlichen in 34 min.
Jetzt werde ich nach Adlershof ans andere Ende der Stadt versetzt.

Naja der Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln bei 3 mal umsteigen beträgt 1.15 h. Dann muss aber auch alles klappen, was es in Berlin mit S Bahn erfahrungsgemäß sehr oft nicht tut.

Die Frage ist ob Dir ein Faltrad nicht vielleicht ein oder zweimal Umsteigen ersparen kann.

der Weg über die Stadtautobahn 25 min ohne Stau. Mit Stau im Schnitt 40-45 min. Was daran liegt das die A100 genau richtig liegt. Sie führt direkt von mir im Nordwesten Berlins nach Adlershof.

Erfahrungsgemäss klappt das im Berufsverkehr nicht, gerade auf der A100. Du fährst zwar jeweils entgegen dem Hauptverkehrsstrom, aber mindestens bis zum Dreieck Funkturm kriegst Du die volle Ladung ab. Und das miese ist, dass die Stausituation absolut unverhersehbar ist. Wenn ich gelegentlich morgens per Auto von Neukölln nach Tegel muss in Flughafennähe dauert das 1h im Mittel. Ohne Stau auch so 25 Min, mit Stau auch schon mal 1,5h. In der Zeit (60 min) bin ich mit dem Fahrrad auch da (und das vorhersehbar) und in der Kombination Faltrad S-Bahnring bin ich etwas schneller als mit dem Rad, mit der Kombi Faltrad U-Bahn und S-Bahn sehr deutlich schneller.

Also hatte ich beschlossen mir nach 8 Jahren wieder einen Kostenfresser äh ich meinte Auto zuzulegen.

Ich hab mein's inzwischen abgeschafft - und ich muss beruflich regelmässig quer durch Berlin an unterschiedlichste Orte. Mit dem Falter in Kombi mit dem ÖPNV klappt das super und meist nicht langsamer.

Wenn es mir aber gelänge den Fußweg welcher insgesamt 21 min beträgt zu reduzieren und so vielleicht eine Fahrzeit um die 1 h zu erzielen, würde ich vielleicht doch auf das Auto verzichten.

Könnte sehr gut funktionieren.

Wie lange dauert es ein Faltrad auszuklappen und einzuklappen.

Je nach Rad zwischen 10 und 30 Sekunden. Beim Brompton: Wenn Du mit dem Einfalten anfängst wenn die U-Bahn grade einfährt kannst Du komfortabel mit dem gefalteten Rad einsteigen wenn sie hält.

Welche Marke würdet ihr empfehlen. Da es nur für flache Strecken in Berlin vorgesehen ist, könnte man auf eine Gangschaltung sicher verzichten.

Absolute Geschmackssage und auch eine Preisfrage. Das klassische ÖPNV-Rad ist das Brompton (das ist genau dafür entworfen worden) - meiner Ansicht nach ist es für diesen Einsatzfall nach wie vor ungeschlagen, aber prinzipiell geht das genauso auch mit fast beliebigen anderen Falträdern (was dann deutlich billiger sein kann). Nachdem Du das Rad eher nicht draussen stehen lassen wirst ist auch durchaus relevant wo Du wohnst/arbeitest und ob es da einen Aufzug gibt - weniger Kilos tragen macht einfach mehr Spass. Die Luxusvariante wäre z.B. ein Brompton S2Lx mit SON + Edelux, also ein Zweigängiges Brompton mit Titananteil und edler Lichtausstattung. Da bist Du allerdings bei rund 2k Euro. Der Aldifalter für 200 Euro macht weniger Spass, aber den Job genauso.

Wegstrecke von der Wohnung zur Ubahn sind ein knapper Kilometer. Von der Sbahn station bis zur Arbeit ca 750 m.

Erfahrungswert: Wenn Du einmal ein brauchbares Faltrad hast wirst Du es sehr viel umfänglicher nutzen als Du Dir jetzt auch nur im Ansatz vorstellen kannst. Ernsthaft.

Wieviel kostet so ein Faltrad und wo kriege ich eins her. Vielen Dank.

Zwischen knapp 200 Euro beim Discounter und ca. 3500 Euro ist alles drin. Ein brauchbares Neurad geht bei ca. 700 Euro los und ab 1000 wird es dann langsam komfortabel. Für ein brauchbares Brompton kannst Du neu incl. Zubehör wie Systemgepäcktasche ca. 1500 Euro rechnen (ohne Titan ). Beschaffung: Beim Forenbetreiber (Laden in Prenzlauer Berg) oder vielen engagierten Fahrradhändlern in der Stadt wie velophil, Radhof Steglitz, Zentralrad etc. etc. Gebraucht kann man auch kaufen. Stadler und Konsorten sollte man eher vermeiden - die haben zwar Mainstreamräder, aber kaum/keine Kompetenz im Bereich Falträder.Wenn man genau weiss was man will und es da günstig ist - why not. Wird aber um die Jahreszeit eher schwierig, das geht eher im Winter.
Probiere verschiedene Räder aus, insbesondere hinsichtlich Fahren, aber genauso hinsichtlich falten und Transport des gefalteten Rades. Dann wirst Du (wahrscheinlich) verstehen, warum ich das Brompton mag.

[Grinsekopp]

Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich werde dann mal heute nach dem Besuch im Hyundai Autohaus auch bei Boxbike vorbeischauen.

Der Vorteil mit dem Auto ist das ich Gleitzeit habe und meine Arbeitszeit von 6-19 Uhr takten kann, entsprechend der schlimmsten stausituation
(10 Uhr anfangen und ab 19 Uhr zurück)

Mein Arbeitsweg ab Mai sehe dann so aus:

Bus 123 (kommt so gut wie nie pünktlich und ist somit ein nicht kalkulierbares Risiko)----> U7 (Rohrdamm) bis Neukölln ------umsteigen in die S46 (fährt leider nur alle 20 min) und weiter bis Adlershof.

Mit dem Fahrrad spare ich den unsicheren Bus bzw. die 13 min laufen zur Ubahn und die 9 min von der Sbahn zur Arbeit.

Ich könnte allerdings ähnlich meinem bisherigen Fahrweg die 3,7 km gleich bis Westend mit dem Rad fahren und dann dort in die S46 und könnte durchfahren. Zeitlich nimmt sich das allerdings nichts.

Naja ich danke auf jedenfall und werde erstmal den Mai über eine Kollegin beobachten und ausfragen. Die fährt nämlich die selbe Strecke über die Autobahn.

[Grinsekopp]

So ich habe jetzt nochmal die möglichen Optionen soweit mir das schon möglich ist abgewogen. Leider habe ich es dieses WE nicht zum Händler geschafft.

Werde dies aber sicher demnächst nachholen, um mal per Probefahrt meinen Eindruck zu bestätigen oder eben nicht

In die engere Wahl gekommen sind das Brompton und Tern verge oder link.

Beim Brompton bin ich mir unsicher was Schlaglöcher angeht. Leider gibts die in Berlin im Westen sehr häufig auf den Radwegen, da hier ewig nichts gemacht wurde. Etwas was mich auch auf meinem Stevens Bike ankotzt.

Beide Tern punkten beim Design, was mich mehr anspricht. Das Brompton empfinde ich etwas altbacken daherkommend. Aber es hat zweifelsohne seine Vorteile. Besonders in der Titanausführung. Auch die möglichkeit es wie einen Koffer zu rollen ist natürlich richtig gut. Aber ist halt auch ganz schön teuer.

Das link ist relativ preisgünstig und bietet eine große Ausstattungsbreite. Wobei ich Nabenschaltung (die Kettenschaltung meines Stevens nervt) inzwischen bevorzuge.
Allerdings wiegt es mit Vollausstattung 14,4 kg fast soviel wie mein Trekkingrad. Das macht es eher unattraktiv. Allerdings hat es einen Nabendynamo.

Beim verge ist das Preisniveau wesentlich höher. Allerdings ist die Auswahl an Nabenschaltung erheblich begrenzt. Eine Alfine 11 gang brauch ich in Berlin nicht. Hier bliebe nur das Verge duo, was vom gewicht her auch noch geht. Wobei man hier wenn man die Ausstattung des link P7i nachrüstet sicher auf ein ähnliches Gewicht kommt.

entweder also ein Brompton oder ein Verge duo.

Preisniveau von 1500,00 -2000 EUR. Das wäre aber absolute Schmerzgrenze.
Tendiere aber wegen der besseren Faltbarkeit und kompakteren Größe zum Brompton.

Es ist wie so mit vielen Dingen. Nie hat man alles beisammen. grrr

[berlinonaut]

Ich habe ja neben dem Brommi auch noch ein Tern Link (heisst Bickerton Mk X, ist aber effektiv trotzdem eins, wenn auch hübscher und besser ausgestattet ) - letzteres steht eigentlich nur rum und ich überlege daher es zu verkaufen. Im direkten Vergleich fährt das Tern "erwachsener", im innerstädtischen Verkehr macht das aber nur einen marginalen Unterschied und den eigentlich auch nur auf Kopfsteinpflaster. Erheblich schlechter ist das Tern in Sachen Faltbarkeit, Grösse und Transport des gefalteten Gefährts und Gepäckmitnahme im beruflichen Alltag - das Brompton-Frontgepäcksystem ist da einfach genial.
Beim Titanbrommi wird es unterhalb von 2k btw. relativ spärlich und die Titanversionen haben erhebliche Lieferzeit - für 1500 wird das höchstens gebraucht was. Was den Preis angeht: Deine Alternative heisst Auto. Was kostet sowas in Anschaffung und Unterhalt und was verliert das an Wert in einem Jahr? Wenn Du darüber mal nachdenkst relativiert sich der Preis für's Faltrad recht schnell...

[Pibach]

Im Berliner ÖPNV ist kompakt recht egal (ich falte nur den Lenker) und Gepäck am Rad ist recht unpraktisch, lieber Rucksack. Ansonsten reicht singlespeed.

[berlinonaut]

Im Berliner ÖPNV ist kompakt recht egal (ich falte nur den Lenker)

Die anderen Fahrgäste werden Dich lieben! So steigst Du in die volle U7 im Berufsverkehr? Da kommst Du manchmal kaum mit dem gefalteten Brommi rein...
Und Bus fährst Du auch so? Spektakulär!

und Gepäck am Rad ist recht unpraktisch, lieber Rucksack.

Schön, dass Du das so sicher weisst. Liegt vielleicht daran, dass Du bei deinen Dahonen kein vernünftiges Gepäcksystem zur Verfügung hast und deswegen (wie so oft) nicht weisst worüber Du schreibst... Ich finde es ausgesprochen erquicklich die Tasche vorne einklinken zu können - das geht schneller als einen Rucksack aufzusetzen. Ohne Gepäck auf dem Rücken fährt es sich angenehmer (ich kenne beides) und nicht zuletzt bist Du mit Rucksack immer durchgeschwitzt am Rücken - ich persönlich mag das nicht so, wenn ich in's Büro komme. Wenn Du drauf stehst, deine Sache. Das auch im Hochsommer nicht durchgeschwitzt sein ist in meinen Augen ein Riesenvorteil an der Bromptonlösung (auch wenn Pibach lieber stinkt).

Z.B. den Inhalt dieser Tasche auf dem Rücken zu transportieren fände ich anstrengend:



beim Einsteigen in die U-Bahn sieht das dann so aus:



Abgesehen davon:



soviel zum Thema "Gepäcksystem am Rad ist unpraktisch"...

Ansonsten reicht singlespeed.

Kann sein, kann nicht sein. Ist Geschmackssache. Die Zweiganglösung kostet beim Brompton minimalen Mehrpreis beim Kauf, wiegt fast nix und wenn man sie später nachrüstet wird es (relativ) teuer und fühlbar aufwändig... Von daher würde ich persönlich sie immer mitordern.
Wie auch in anderen Themen wäre es wünschenswert, wenn Du Deine Meinung, die oft auch nur aufgrund eines offenbar sehr begrenzten Erfahrungs- und Vorstellungshorizonts Deinerseits zustandekommt, nicht als absolute Wahrheit verkaufen würdest...

[Pibach]

Du schreibst ein chaotisches Zeug zusammen, da kann man echt nur staunen.

[alterfalter2]

@ berlinonaut
"Wie auch in anderen Themen wäre es wünschenswert, wenn Du Deine Meinung, die oft auch nur aufgrund eines offenbar sehr begrenzten Erfahrungs- und Vorstellungshorizonts Deinerseits zustandekommt, nicht als absolute Wahrheit verkaufen würdest... "

..könntest Du Dich bitte mit Deinen unerträglich überheblichen Kommentaren etwas zurücknehmen? ..da hilft auch kein "fetziges icon"..

Gruß TIL

[Grinsekopp]

Erstmal vielen Dank an berlinonaut für die Bilder. Das erlaubt mir schonmal einen einblick, was den praktischen Aspekt des Brompton angeht. Und ja die U7 ist im berufsverkehr krachend voll. Wenn man dann einen Sitzplatz hat sollte auch ein Faltrad möglichst wenig Platz einnehmen.

Zurück ab Adlershof sind die Sbahnen nicht so voll aber ich muss halt irgendwann wieder in die U7 (und die ist meist voll) umsteigen und ab da wird die grösse des Faltrades ein Faktor. Das hatte ich so noch nicht bedacht.

Bzgl. der hier gerade auftretenden "Anymositäten"...ich habe absolut nichts dagegen, dass man für seine Überzeugungen streitet. Ganz im Gegenteil ermöglicht mir das ein kompletteres Bild von der Sache zu bekommen. Was aber nicht so schön ist, wenn es persönlich wird.

Wenn ich Flame wars möchte, joine ich ein Call of duty forum. Da gibts die in der Regel innerhalb von Minuten sozusagen "Frei Haus" geliefert!