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Faltrad zum Pendeln und mehr

Faltrad-Entscheidungshilfe für Unentschlossene.
Rohrbieger
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Faltrad zum Pendeln und mehr

Beitrag von Rohrbieger »

Hallo liebe Falter,
ich bin seit zwei Monaten Pendler. Bisheriger Ablauf:
- 10 minuten zu Fuß zur S-Bahn
- 1h S-Bahn, Regionalexpress
- 15 Minuten mit am Zielbahnhof geparktem altem Rad zur Arbeit.

Leider ist nun mein "Bahnhofsrad" mal wieder kaputt und langsam bin ich das ewige Reparieren leid. Und mit dem Bus vom Bahnhof zur Arbeit dauert viel zu lange 30 Minuten.

Ich bin also der Ideale Kandidat für ein Klapprad :)

Nur welches?
Ich wiege knappe 100 kg, bin 1,88 groß und komme damit wohl gerade vom Gewicht her (Rucksack dabei) in den Grenzbereich der zulässigen Zuladung.
Nutzen würde ich das Fahrrad gerne auch abseits vom reinen Pendeleinsatz in der Stadt. Unser Fahrradkeller ist chaotisch und die Möglichkeit das Rad einfach in der Wohnung lagern zu können finde ich charmant. Das Tragen von 15 kg ist für mich dabei keine größere Herausforderung ;)

Ich habe mich jetzt hier ein bisschen belesen und mir bei ein paar Händlern verschiedene Modelle angesehen, bislang Brompton und tern.

Da ich technisch interessiert bin, bin ich von der ausgetüfteltheit der Bromptons fasziniert. Das kleine Faltmaß ist schon beeindruckend! Habe auch schon einen anderen Pendler beobachtet, der das Rad einfach in den Fußraum neben sich im Regionalexpress gestellt hat. Auch das Rangieren des eingeklappten Pakets auf dem Gepäckträger sieht gut aus.

Beim Probefahren stellte sich allerdings Ernüchterung ein. Auf dem Brompton konnte ich erst mit H-Lenker und Teleskopsattelstütze einigermaßen gut sitzen. Auf einem Tern Link saß ich deutlich bequemer und auch die Fahreigenschaften fühlten sich deutlich besser an.

Die Fahreigenschaften lassen mich momentan eigentlich eher zum tern tendieren. Dieses werde ich dann im gefalteten Zustand stets tragen müssen aber dazu sollte ich die nächsten 20 Jahre noch kräftig genug sein. Und für weitere Strecken klappt man es ja dann doch wieder aus.

Über terns liest man ja hier vereinzelt negative Berichte von Rahmenbrüchen, rausfallenden Scharnierbolzen oder den neuerdings eingeführten Sicherheitsmanschetten für die Lenkerstütze. Allerdings versicherte mir der Händler, der sowohl tern als auch Brompton führt, dass er tern seit drei Jahren im Programm hat und keine derlei negativen Erfahrungen gemacht hätte. Es seien durchaus robuste und zuverlässige Räder, nur eben nicht so ausgetüftelt wie ein Brompton. Und einen Ansprechpartner bei Problemen, der mir während einer Reparatur ein Ersatzrad zur Verfügung stellt hätte ich mit dem Händler ja bei beiden Rädern.

Hinzu kommt natürlich der deutliche Preisunterschied. Während ich für ein Vollausgestattes tern Link D7i 850€ Listenpreis zahlen müsste, lande ich im Konfigurator bei Brompten mit 6 Gängen, Licht und Gepäckträger schon bei etwa 1800€...

Das einzige wo ich mir eben noch unsicher bin ist die Handhabung des im Vergleich zum Brompton sperrigeren terns in der Bahn. Wie sind da eure Erfahrungen? Ende ich damit im Fahrradabteil auf den Klappsitzen oder passt das auch noch in den Fußraum? Kann man die auch legen und unter den Sitz schieben oder geht das gar nicht?

Ebenfalls auf dem Schirm hatte ich Bernds und Birdy. Bisherige Gedanken dazu: Bernds ist geklappt auch groß und noch teurer, Birdy ist teuer und die Vollfederung erscheint mir zu wabbelig bei meinem Körpergewicht und strammer Fahrweise. Gefahren bin ich aber beide bisher nicht.

Bin für jegliche Hinweise, Korrekturen oder Denkanstöße dankbar!

Viele Grüße Leo
alterfalter2
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Re: Faltrad zum Pendeln und mehr

Beitrag von alterfalter2 »

@ Rohrbieger

Moin! Ich würde bei Deiner Größe/Gewicht eher zum BERNDS tendieren. Das läßt sich sicher nicht sonderlich klein falten, fährt sich aber auch mit schwerer Beladung gut, es ist bis 140kg zugelassen und ideal für lange Menschen. Mit Big Apple Bereifung super komfortabel ( auch ohne, dank Federung). Ein Rad wie das BERNDS muß man nicht zwingend neu kaufen. Es gibt immer wieder einmal gute Gebrauchte für erschwingliche Preise bei eBay-Kleinanzeigen oder ähnlichen Portalen.
Ich bin dort auch fündig geworden - für ca. € 700 gibt es da sicher gute Angebote, Du brauchst nur etwas Geduld bei der Recherche.
Übrigens paßt das geniale Gepäcksystem von BROMPTON auch ans BERNDS..!

Gruß TIL
Karsten
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Re: Faltrad zum Pendeln und mehr

Beitrag von Karsten »

Moin,
Ich kenne kein 20Zoll Faltrad, welches auch nur annähernd so klein faltet, wie das Brommi.
Also vor die Füße, unter den Sitz und so nette Sachen (dieses elegante Tragen am langen Arm, wie eine etwas größere Aktentasche) geht nur mit Brommi.
Abär, wie Du schon bemerkt hast, vom Fahrkomfort, sind vermutlich die meisten 20er dem Brommi überlegen.
Ich fahre von den Biomaßen in der gleichen Kategorie, wie Du,(100kg, 191cm) und ich habe dabei mit der Dahon Vitesse keinerlei Probleme.
Das Tern Link, soll, und ist augenscheinlich auch, um einiges stabiler konstruiert sein. Von daher befürchte ich da auch keine grundsätzlichen Probleme.

Die klassische "Dahon.Faltung" hat beim Pendeln in vollen S-Bahnen den Nachteil, daß Du erstmal einen gewissen Raum benötigst, um das Rad klein zu falten, also den Rahmen um ca die Hälfte einzuklappen. Ist blöd, wenn Du mit dem ungefaltetem Rad in die S-Bahn gestiegen bist, und es doch gedrängelt voll wird, dann kannst Du dein Rad nachräglich kaum noch klein machen.
Das ist beim Brommi genial, weil Du es dazu nur Anheben mußt, aber kaum zusätzlich seitlichen Raum Brauchst.
Alltägliche Situation, weil man ein 20er einfach besser tragen kann, wenn es nicht gefaltet ist.
Je nach Sattel und -einstellung kannst Du das Rad z.b. einfach an der Sattelnase auf die Schulter hängen.
Hochzufrieden bin ich auch nach ca 2Jahren Erfahrung mit meinem chinesischen No-Name Falt-Pedelec.
Da hab' ich allerdings, zur Sicherheit die Sattelstütze gegen eine verlängerte Brompton-Stütze getauscht. Also von den Maßen her konnte ich die original gut auf meine Bedürfnise einstellen, aber auf Dauer befürchtete ich, bei meinem Gewicht einen möglichen Schaden am Sattelrohr, wenn die Sattelstütze immer bis aufs äußerte rausgezogen ist.

Gruß Karsten
edit:
Der "Trick" mit der kostenlosen Mittnahme im Zug ist, daß das Faltrad -gefaltet- kein "Fahrrad" sondern eine "Traglast" ist. Dafür werden bei den allermeisten Verkehrsunternehmen keine besonderen Entgelte erhoben.

Also nicht Fahrradabteil, in den meisten Fällen aber "Traglastabteil". Bei vielen Verkehrsunternehmen Identisch, beim "Metronom"-Zug im Norden Germaniens unterschiedliche Wagen.
Übliche 20er, wie Tern, Dahon u.a. werden aber völlig problemlos und ohne jede Beanstandung auch im ICE&Co befördert
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Re: Faltrad zum Pendeln und mehr

Beitrag von alterfalter2 »

@ Karsten
"Das ist beim Brommi genial, weil Du es dazu nur Anheben mußt, aber kaum zusätzlich seitlichen Raum Brauchst."

BERNDS und Bike Friday falten auch um das Tretlager herum und das Pacy ebenfalls, z.B. hier ----> http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s ... ref=search
http://www.pacy.net/p26/index_p26.html
http://www.faltraeder.com/faltrad/pacy/pacy.htm
Das Pacy käme so für Dich auch noch in Frage - Zuladung 100kg.

Gruß TIL
Pibach
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Re: Faltrad zum Pendeln und mehr

Beitrag von Pibach »

Rohrbieger hat geschrieben: Während ich für ein Vollausgestattes tern Link D7i 850€ Listenpreis zahlen müsste,
Wenn Du das täglich nutzt und darauf angewiesen bist, würde ich nicht zur untersten Ausstattungskategorie greifen. Ist auch sehr schwer.
Ich finde auch die Modelle mit innenfaltendem Lenker geeigneter für enge Verhältnisse im Zug, wobei das am besten "klappt" ohne Gepäckträger und mit fixer (oder fest eingestellter) Lenkstütze.
Z.B. ein Mu P8. Liegt um 550,- EUR derzeit.
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Re: Faltrad zum Pendeln und mehr

Beitrag von berlinonaut »

Letztlich ist es Deine Entscheidung welchen Kompromiss Du eingehen willst. Das Brompton ist DAS Pendlerrad schlechthin. Ausgereift, bis in den letzten Winkel durchdacht für genau diesen Einsatzzweck. Da gibt es aktuell und auch schon seit vielen Jahren nichts Besseres. Der Preis dafür ist, dass es teuer ist und dass andere Räder in anderen Bereichen Vorteile haben, mal mehr, mal weniger. Du musst Dich also nur entscheiden was Dir wichtiger ist: Optimiertes Pendeln oder optimiertes Fahren... Wobei das Brommi nicht nur Pendeln kann. Im Laufe der Jahre hat bei mir das Brompton alle anderen Räder wegkannibalisiert, sie fristen ein trauriges und kärgliches Dasein. :o Obwohl ich die Wahl hätte. Spätesten wenn ich aber an einem Tag viel unterwegs bin und das Rad irgendwas zwischen 10 und 20 mal gefaltet und entfaltet wird weiss ich wieder, warum ich dem Brommi den Vorzug gebe. Es ist für mich als Gebrauchsgegenstand mittlerweile im Status von Haustürschlüssel, Handy oder Schuhen: Gehört selbstverständlich einfach im Alltag dazu und wenn's weg wäre wär blöd. :? Vom Fahren her hat man als Neubromptonaut eine gewisse Gewöhnungsphase, die geht aber schnell vorbei - warum Du mit 1,88 zwingend ein H-Modell brauchen solltest ist mir etwas unklar. Ich bin 1,87 und finde von allen Brommi-Modellen das H am unpraktischsten im Sinne der flotten Fortbewegung. Und ein H6RD kostet auch keine 1800 Euro, bei ab 1400 Euro bist Du je nach Händler und Farbe daheim (http://www.faltradxxs.de/1741-Brompton/ ... hwarz.html).... Ob es wirklich 6 Gänge sein müssen oder ob 2 nicht genügen ist die Frage, auch über die Notwenigkeit des Gepäckträgers streiten sich Gelehrten. Den Trägerblock mit Tasche will man aber haben. Und gebraucht kann man die auch kaufen. Sprich: Über den Preis würde ich mir zuletzt Gedanken machen - egal welches Rad Du kaufst. Du willst und wirst es viele Jahre und Kilometer nutzen und da relativiert sich der Preis sehr deutlich. Wenn Du hingegen was kaufst, was Dich ärgert ärgerst Du Dich täglich. Viele Jahre lang...
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Re: Faltrad zum Pendeln und mehr

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben: Im Laufe der Jahre hat bei mir das Brompton alle anderen Räder wegkannibalisiert, sie fristen ein trauriges und kärgliches Dasein.
Ich glaub das liegt auch viel an der genauen Abstimmung des jeweiligen Rades auf die Bedürfnisse. Und mehr oder weniger Erfahrung mit einem konkreten Rad. Viele kennen ein Dahon nur in Form eines Einfachmodells und ohne Veränderung. Wenn ich mal mein Alltagsrad für Berlin, mein Mu Singlespeed mit dem Brompton von Patrick, ein S1X vergleiche, sieht man das recht schön. Wir haben beide keine Schutzbleche (regnet selten in Berlin und wir müssen auch nicht im Anzug zur Arbeit), keinen Gepäckträger (zu umständlich im Berliner ÖPNV), keine Gänge (braucht man nicht in Berlin und machen das Rad nur schwer und kompliziert). Das Brompton faltet kompakt, das ist schön. Dafür ist mein Mu Singlespeed gut 2kg leichter, faltet schneller, die Bremsen packen ganz anders, und es ist ca halb so teuer. Gerechnet auf den Wiederverkaufswert relativiert sich das allerdings.
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Re: Faltrad zum Pendeln und mehr

Beitrag von berlinonaut »

Noch etwas zum Zugfahren, weil Du ja explizit danach gefragt hattest: Ich habe das Brommi auch häufiger in allen möglichen Zügen dabei - U-Bahn, S-Bahn, Regionalbahn, IC, ICE. Insbesondere in U-Bahn und S-Bahn kommt es häufiger mal vor, dass ich das Rad erst im Zug einklappe, obwohl ja das Einklappen des Brommis mit ca. 15s ziemlich flott geht und man es auch geklappt gut transportieren kann. Da ist es ein Riesenvorteil, dass man zum Falten nur wenig Platz braucht. Auch ist es oft so, dass man halt da hin muss wo Platz ist im Zug - und oft genug sind die für Räder vorgesehenen Plätze belegt. Das Brommi stört nicht weiter und steht notfalls auch im Mittelgang neben dem Sitz. Suboptimal, aber es geht. Ebenso wie in der Gepäckablage oben (da sollte man es aber festschnallen). Das gilt auch für den ICE - normalerweise steht es da zwischen zwei Sitzen, die Rücken an Rücken stehen (ich meine in einem Testbericht gelesen zu haben, dass neuere Terns und Dahons mit Lenkerfaltung aussen da nicht reinpassen). Wenn man mal wieder das Glück hat einen (zu) vollen Zug zu erwischen und dieser Platz ist belegt steht im ICE oder IC das Brommi entweder im Gang oder notfalls vor einem Zweier-Sitzplatz im Fussraum. Der Sitz muss dann zwar freibleiben, aber es passt gut da hin. Mit meinem Bickerton (identisch zu Tern) würde ich das alles nicht machen wollen (und glaube auch nicht, dass das passen würde), ebenso wie das Transportieren des Rades durch den vollen Zug.
Auch beim Zugfahren spielt das Brompton-Frontgepäcksystem seine Vorteile aus - Aufladen und Abladen geht extrem schnell und man kann das Gepäck auch auf dem gefalteten Rad lassen beim Transport im Trolleymodus.

Hilft Dir halt alles nichts, wenn Du Dich auf dem Rad nicht wohlfühlst.
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Re: Faltrad zum Pendeln und mehr

Beitrag von berlinonaut »

Pibach hat geschrieben:
berlinonaut hat geschrieben: Im Laufe der Jahre hat bei mir das Brompton alle anderen Räder wegkannibalisiert, sie fristen ein trauriges und kärgliches Dasein.
Ich glaub das liegt auch viel an der genauen Abstimmung des jeweiligen Rades auf die Bedürfnisse.
Da hast Du wohl recht.
Pibach hat geschrieben: Und mehr oder weniger Erfahrung mit einem konkreten Rad. Viele kennen ein Dahon nur in Form eines Einfachmodells und ohne Veränderung. Wenn ich mal mein Alltagsrad für Berlin, mein Mu Singlespeed mit dem Brompton von Patrick, ein S1X vergleiche, sieht man das recht schön. Wir haben beide keine Schutzbleche (regnet selten in Berlin und wir müssen auch nicht im Anzug zur Arbeit), keinen Gepäckträger (zu umständlich im Berliner ÖPNV), keine Gänge (braucht man nicht in Berlin und machen das Rad nur schwer und kompliziert). Das Brompton faltet kompakt, das ist schön. Dafür ist mein Mu Singlespeed gut 2kg leichter, faltet schneller, die Bremsen packen ganz anders, und es ist ca halb so teuer. Gerechnet auf den Wiederverkaufswert relativiert sich das allerdings.
Ich hab ja nun mein Brommi und mein Bickerton MK X, also durchaus den Vergleich. Das Bickerton steht eigentlich nur rum, das Brompton fährt täglich. :? Mein Brommi hat übrigens Schutzbleche, aber keinen Gepäckträger. Es hat drei Gänge, demnächst steht die Aufrüstung auf acht an sowie der Anbau eines Nabendynamos. Allerdings hat mein Brommi beim Kauf damals erheblich weniger gekostet als die Räder heute - von daher verstehe ich jeden, der nervöse Zuckungen bekommt beim aktuellen Preis. Mit der Erfahrung, die ich mittlerweile habe, würde ich aber auch den heutigen Preis bezahlen - es ist es wert. Technisch gesehen habe ich weder mit den Bremsen noch mit der Schaltung irgendein Problem. Tatsächlich habe ich in den knapp 6 Jahren, die ich das Brommi jetzt habe (davon ca. knapp 4 Jahre intensiver Einsatz) einmal einen Bremszug getauscht und einmal einen Mantel hinten. Finde ich eine gute Bilanz.


Wenn ich heute noch mal neu kaufen würde würde ich entweder ein 2-Gang Titan kaufen ohne Gepäckträger oder ein 6-Gang mit allem. Oder Beide. :D
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Re: Faltrad zum Pendeln und mehr

Beitrag von Motte »

Ich weiß ja, dass Du mittlerweile ternophob geworden bist, bei zunehmender Bromptonophilie. :P

Ich kann nur die Ursache nicht so recht nachvollziehen. Wobei ich nichts gegen das Brompton habe. Im Gegenteil - es ist das ideale Pendlerrad mit ÖPNV Nutzungsanteilen. Man sollte aber die Liebe nicht so weit treiben, dass man es für alleinseeligmachend hält.

Man kann ein gefaltetes Tern tatsächlich auch am Bahnhof einfach am vorderen Teil des Sattels packen und hinter sich her ziehen. Und man kann ein Tern - wenn auch nicht so gut wie ein Brompton - im Radabteil einfach zwischen seine Beine stellen. Bei unseren Doppelstöckern (dem z.Z. noch typischen RE hier in NRW) kannst Du in den normalen Abteilen nur ein Radmodell im Maßstab 1:10 unterbringen. Egal ob Brommie oder Tern. Mindestens im Ruhrgebiet werden die aber durch den Typ http://de.wikipedia.org/wiki/DB-Baureihe_425_%281999%29 zunehmend ersetzt. Die Bahnsteige werden deshalb hier überall verlängert. Beim RRX steht der Typ noch nicht fest, man munkelt aber dass der wieder ein Doppelstockwagen wird. der kömmt aber frühestens 2020. (und so wie es hier beim Bahnneubau zugeht eher 2030)

Ein gefaltetes Tern passt im RE in den Einstiegsraum - und - wenn es die Treppe runter geht vorne rechts neben den ersten (einzelnen) Sitz. Ich selbst bevorzuge (bei meinem Tern mit 2 Hinterradtaschen) aber das Radabteil - das ist schlicht bequemer. Mal abgesehen von der Tatsache, dass ich ein Ticket 2000 (VRR) habe und ohnehin ein Rad mitnehmen darf - bin ich oft zu faul zum Falten und Gepäck abnehmen. Ich könnte aber, wenn es sonst eng würde......

Es gibt kein Auto, dass Wohnmobil, Kleinwagen, Familienauto und Sportwagen zugleich ist. Und es gibt kein Faltrad, das Reiserad, winziges Pendlerrad, MTB und Einkaufsrad zugleich ist. Man muss Schwerpunkte setzen, was die wichtigste Anwendung ist und bei den anderen Nutzungen Zugeständnisse machen.

Wenn es das Pendeln betrifft und Du auch mit dem Rucksack Rad fahren möchtest, dann bist Du in der Wahl der Radmarke ziemlich frei. Dann braucht dein Rad ja nicht zwingend einen Gepäckträger. Das verkleinert in jedem Fall das Faltmaß und erleichtert das Handling ungemein.
Wenn Du mit dem Brompton doch noch warm werden kannst, dann hast Du für diesen Alltagsbetrieb (nach meiner Meinung) natürlich das ideale Faltrad. Alles an diesen Rad ist genau für diesen Einsatzzweck geschaffen. Ich hatte mal eins, fand es topfhäßlich und hab mich zunehmen unwohl damit gefühlt. Das ist in erster Linie mein ganz eigenes Problem. Ich mag Falt- Räder, mit denen ich auch Berge von Gepäck durch die Gegend und durch die Bergwelt kutschieren kann und die eine passende Gangschaltung dafür aufweisen. Das war mit dem Brommie nicht möglich. Andere lieben es (dafür). Das muss jeder selbst wissen.

Bestimmte Dinge sind im Nachhinein nur schwer (und kostspielig) zu ändern. Du solltest daher (egal welches Rad es wird) vorher überlegen, ob Du eine Lichtanlage mit Nabendynamo haben möchtest und welche Gangschaltung (bzw. Übersetzung) Du für alle deine Faltrad-Anwendungen haben möchtest. Gleiches gilt für die grundsätzliche Auswahl an Reifen. Räder mit ungewöhnlichem Raddurchmesser (wie Birdy und Brompton) bringen es mit sich, dass man nicht beliebige Reifen dafür erhält. Manche Reifen gibt es grundsätzlich nicht für kleine Räder (unter 24 Zoll). Aber bei 20 Zoll ist die Auswahl ungleich größer als bei 16 oder 18 Zoll. Das verblasst, wenn man mit der vorhandenen Auswahl zufrieden ist. Sollte man aber vorher mal dran denken und sich entscheiden. Ab Herbst wird es von Schwalbe auch für das Brompton Spike Reifen geben.
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