FALTRADFORUM

Hallo,

meine Liebste fährt seit geschätzten 15 Jahren ein Birdy green, dessen Hinterbau-Arretierung schon einige Male ersetzt wurde.
Vor ein paar Wochen war das Teil mal wieder fällig. Der Händler hat es zurückgegeben, mit der Ansage:
Wenn man die Schraube ausbohrt, ist das Gewinde hin. Das Gewinde kann man nicht nachschneiden, weil zuwenig Material da ist.

Mir als Hobby-Schrauber fallen da Reparatur-Gewinde-Einsätze ein und Kaltmetall-Sticks.
Und ein Profi denkt vielleicht an sein Alu-Schweißgerät.
Anbei zwei Fotos des Schlamassels.
Ich fände es ziemlich schade, das Rad einfach so zu lassen, denn die Fahrerei mit dem losen Hinterbau ist etwas nervig.
Hat jemand einen Rat?

Ganz herzlichen Dank und beste Grüße!

RuhrRadler

Wenn ich dich richtig verstehe, dann meinst Du die Schraube da "im Sitzrohr"? (in die der Fish einhakt)
Denn der Fish selbst sollte ja am Hinterbau mit Schraube und Mutter befestigt sein wie dieses Info zeigt: http://pdeleuw.de/bf/dokumentationen/B- ... -01-16.pdf

Gruß

Udo

Hallo Udo,
es geht um die Schraube C M20x6, die den Fisch in der Strebe hält

Die Fehlerbeschreibung auf der Rechnung "Hinterbauarretierung nicht austauschar. Schraube defekt."
Laut Händler geht die Schraube C (M6 x 20) durch den Fisch in ein Gewinde auf der Innenseite der Strebe. Darin sitze die Schraube fest und sei daher beim Lösen abgedreht worden. Wenn man die Schraube ausbohre, sei auf der Innenseite zu wenig Material für ein neues Gewinde.

Die M20 Schraube sitzt also im Gewinde auf der Innenseite der Schwinge. Da ist doch genug Futter durch die fette Schweißnaht und die Brücke der Strebe.
Und die M6 Mutter mit der großen U-Scheibe wird nicht in Richtung Schraubenkopf angezogen, sondern in Richtung Schraubenende, also zum Rad hin, um den Fisch an die Innenseite der Schwinge zu drücken?

Vorab - ich bin kein "Mechaniker". Insofern sind das nur Vorschläge ohne jede Gewähr.

Mir fallen spontan 2 Lösungen ein.
1. ein Eisenblech mit einem M6 Gewinde und einem Loch so einnieten, dass das Gewinde an die Stelle des alten zu liegen kommt. Dann müsste man den Fish ein wenig umbiegen, da er durch das Blech nach außen gedrückt wird.

2. umrüsten auf "Löffel" http://pdeleuw.de/bf/dokumentationen/B- ... -01-16.pdf
Das setzt voraus, dass der Löffel lang genug ist, dass die nötigen Bohrlöcher an deinem Rahmen nicht mit der Strebe kollidieren.

Die Löcher da innen bohren dürfte etwas schwierig sein - aber beim Alu Rahmen machbar.

RuhrRadler hat geschrieben: Und die M6 Mutter mit der großen U-Scheibe wird nicht in Richtung Schraubenkopf angezogen, sondern in Richtung Schraubenende, also zum Rad hin, um den Fisch an die Innenseite der Schwinge zu drücken?

Oder du machst dir wirklich eine Schaube die so lang ist das sie ganau hinten gegen den Rahmen stößt und ziehst die Mutter in Richtung das Schraubenkopfes fest. Auch Wenn der Fisch dann wahrscheinlich etwas wackelt erfüllt er denke ich seinen Zweck und hält den Hinterbau fest.

Hi, habe gerade einen Arm in Gips, kann nix schrauben. Werde mir das in ein paar Wochen mal vornehmen.
Bin auch gespannt, ob R+M antwortet.

beste Grüße
Christian

Hallo @RurRadler, wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Schraube beim Versuch, sie rauszudrehen, abgebrochen und der Rest steckt festgegammelt (korrodiert) im Gewinde.
Punkt 1) wäre der Versuch, den Schraubenrest herauszubekommen. Da ist erstmal WD 40 oder Caramba angesagt, eine Nacht schlafen und die gleiche Prozedur wie Tags zuvor. Dann würde ich in den Schraubenrest eine kleine Bohrung setzen und versuchen, mit einem Schraubenausdreher diesen zu entfernen.
Ich weiß, daß das eine ekelhafte Arbeit ist und viel Geduld erfordert (Ja ist so ekelhaft, daß ich die Gelegenheit von vor ca 1/2 Jahr nicht im Zusammemhang erinnern kann, sondern sofort wieder verdrängt habe. Ich hab's erfolgreich gemacht und gleich im Kopf gelöscht.)
Bei Erfolg würde ich mir das Gewinde anschauen und evtl mal nachschneiden.
Punkt 2) Wenn alles nichts fruchtet, würde ich über den Einsatz eines Blindniet-Gewindes nachdenken oder das Einkleben (Epoxydharz) eines Einschlaggewindes (Vorher die Zacken entfernen !) aus verzinktem Stahl vornehmen (Der Durchmesser außen des Gewindeabschnitts ist bei M8 ca 9 []mm] (hab ich gerade vor mir liegen), bei M6 ist es ähnlich). Der Kragenteil ohne die Zacken ist groß genug, um dort eine Verklebung zu setzen.

MfG EmilEmil

Hallo ringsherum,

bin mit erfolgreich repariertem Ellenbogen zurück auf dem Rad und am Montage-Ständer.
Die Fotos vom Hinterbau hatte ich auch an R+M geschickt, mit einer Problemschilderung. Ein paar Tage später hat ein netter Herr von R+M angerufen und folgendes geraten:
1. Das tonnenförmig gedrückte Elastomer-Element ersetzen. Dann käme der Hinterbau weiter nach hinten und die Halteschraube säße besser in der Höhlung des Fischs.
2. Schraube ausbohren, alten Fisch raus, neuen Fisch mit Schraube und flacher Mutter auf der Innenseite der Außenwand der Strebe fixieren, Position des Fischs mit Unterlegscheiben justieren. Sei ein mittleres Gefummel, aber machbar.

Also beide Teile bestellt, beim Bezahlen mühsam die Lust unterdrückt, die Ladentheke umzustürzen, und die Teile erstmal auf die Werkbank gelegt.
(Werden diese Pretiosen von einem weißhaarigen Feinmechanikermeister mit Lederschürze in einem Schweizer Bergtal aus bei Neumond gesammelten Einhorn-Hufen herausgefräst? )

Heute habe ich das Elastomer-Teil ersetzt. Der Patex-Repair-Zwei-Komponentenkleber hält leider nicht die Alu-Hülse im Elastomehr-Zylinder. Macht aber nix, da kommt ja kein Zug drauf. Falls jemand einen Kleber kennt, der die Alu-Hülse mit dem Elastomer verbinden kann, bitte verraten!
Der Tausch hat zwar nichts am abrutschenden Fisch geändert, dafür federt es wieder sehr schön. Auch gut.
Die große OP an der Schraube habe ich erstmal verschoben. Stattdessen habe ich mit dem Dremel und einem kleinen Fräskopf die Vertiefung im Fisch, in die sich die Schraube setzt, einen Millimeter vertieft. Die Schraube am Sattelrohr, über die der Fisch einrastet, habe ich etwas zurück in den Halter gedreht, um die Hebelwirkung zu verkleinern. Dazu den Schraubenkopf etwas flacher gefeilt und den Fisch mit einem Straps für eine Stunde in Richtung Elastomer geboten, wie in einer R+M Anleitung zu finden ist.

Ergebnis: Hinterbau-Arretierung tut es wieder, Hinterrad ist wieder gefedert, Fisch liegt als Geldanlage im "Birdy-Teile"-Karton, und wenn sich der alte Fisch wegen des Materialabtrags irgendwann verabschiedet, weiß ich, was zu tun ist.

EDIT: Ich frage mich, ob es nicht besser wäre, die Verschraubung des Fischs eher bald zu ersetzen, denn wie da wo was von der abgedrehten Schraube hält, ist unklar.

Besten Dank für Eure Hinweise!

Christian

Apropos Kleber, versuch mal Pattex KraftKleber Transparent. Damit habe ich schon EPDM ( zu Deutsch Gummi ?) mit Aluminium verbunden.
Bei dem Patex Reparaturkleber Extreme habe ich extra "Scheiße" dazu geschrieben (war aber ohne 2.Komponente !). Statt eines Versuches mit dem Zeug, hätte ich besser in der Nase gebohrt
Garantie gibt es aber nicht in der schönen neuen Kleber-Welt. Probieren geht über studieren...

MfG EmilEmil

Ich weiß nicht, ob die alten Birdys mal geklebte Elastomere hatten. Bei den neuen und meinem (aus 2005) ist das Teil nur gesteckt. Lenas Birdy ist etwas älter als meines - da war es auch nur gesteckt.

Die Schraube hat ganz schön was wegzustecken, wenn Du das Birdy mit Gepäck (hinten) trägst. Denn dann zerrt ja der ganze Hinterbau + Gepäck daran.