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Hamburg: Tödlicher Unfall – Lkw-Fahrer behält Führerschein

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Sheygetz
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Re: Hamburg: Tödlicher Unfall – Lkw-Fahrer behält Führersche

Beitrag von Sheygetz »

BSR-Mülllaster fährt beim vorschriftswidrigen Rückwärtsfahren 17-jährigen tot.
Strafe für den Fahrer: 30 Tagessätze, keine Freiheitsstrafe, nicht mal zur Bewährung.

Will sagen:
Verkehrunfälle, auch mit Fährlässigkeit, gibt es ständig, mit allen denkbaren Teilnehmer-Konstellationen. Unverständliche Urteile auch.

Wenn zufällig Radfahrer betroffen sind, wird das hier gern eingestellt, weil es wohl beweisen soll, wie arm dran und benachteiligt Radfahrer generell sind. Aber dafür gibt es doch schon den ADFC. Zudem, von den Kruditäten, die ich bei Radfahrer an STVO-widrigen und schlicht gemeingefährlichem Verhalten täglich in der Großstadt erlebe, höre ich hier nie etwas. Daß die alle noch lebend rumfahren, ist einzig der Umsicht und Rücksicht von Autofahrern (und der bedauerlichen Wehrlosigkeit von Fußgängern!) zu verdanken.

Hendrik
alterfalter2
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Re: Hamburg: Tödlicher Unfall – Lkw-Fahrer behält Führersche

Beitrag von alterfalter2 »

@ Sheygez
"Daß die alle noch lebend rumfahren, ist einzig der Umsicht und Rücksicht von Autofahrern"

..ich würde Autofahrer nun nicht auch noch in Schutz nehmen, sicher gibt es solche und solche.. Mitunter kann man sich durch Handzeichen verständigen und auch mal bedanken, aber im Streß des morgendlichen Berufsverkehrs benehmen sich doch viele Autofahrer rücksichtslos, gerade in 30 km/h Zonen. Da kann einem schon mal der Kamm schwellen und ich bin da durchaus auch schon mal handgreiflich geworden. Zum Glück fahre ich azyklisch und dann auch noch wenig befahrene Strecken, nehme lieber Umwege in Kauf, als mich mit Autofahrern anzulegen und nutze Radwege, die zumutbar sind. Aber im Allgemeinen ist die Agressivität von Autofahrern schon anstrengend, wenn sie die Fahrbahn als ihr alleiniges Eigentum betrachten.

Gruß TIL
Harry
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Re: Hamburg: Tödlicher Unfall – Lkw-Fahrer behält Führersche

Beitrag von Harry »

@ alterfalter2:

wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hast Du einen recht langen Weg zur Arbeit. Wahrscheinlich auch über die Landstraße? Im "morgentlichen Berufsverkehr" ist es nicht ganz so verwunderlich, dass viele, nicht nur Autofahrer, im Stress sind. Und da kann man sich auch schon mal eingestehen, dass man auf manchen Strecken als Radfahrer tatsächlich den fließenden und/oder stockenden Verkehr noch weiter "verlangsamt".

Wenn man auf dem Radweg z.B. plötzlich vermehrt langsamere Tretrollerfahrer vor die Räder kriegen würde, hätte ich vermutlich auch eine Abneigung gegen diese Fahrer. Manchmal muss man sich auch mal dem Mehrheit bildenden Autoverkehr beugen. Man könnte es auch egoistisch nennen, von mehreren Personen zu verlangen einen Nachteil hinzunehmen, nur um als einzelner "gleichgestellt" zu werden ;)
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Re: Hamburg: Tödlicher Unfall – Lkw-Fahrer behält Führersche

Beitrag von alterfalter2 »

@ Harry
"Man könnte es auch egoistisch nennen, von mehreren Personen zu verlangen einen Nachteil hinzunehmen, nur um als einzelner "gleichgestellt" zu werden ;)"

..wie ich schon schrieb, ging es mir besonders um Rücksichtslosigkeiten in 30 km/h Zonen. Ich fahre mit meinem Rad bereits 30km/h und schneller, muß mich dann nicht noch von "beleidigten" Autofahrern gewaltsam zur Seite drängen lassen (die vorher im Stau standen) um mich dann mit 40km/h und schneller zu überholen (bis zum nächsten Stau). Daß mir dabei die Hutschnur reißt ist sicher nicht verwunderlich. Ich erlebe solche Situationen häufiger, ist einfach albernes Platzhirschgetue, das nervt.. (..und in Münster würden das Autofahrer nicht wagen, da bläst ein anderer Wind :mrgreen: )

Gruß TIL
Motte
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Re: Hamburg: Tödlicher Unfall – Lkw-Fahrer behält Führersche

Beitrag von Motte »

Das muss gar nicht mal mit der Geschwindigkeitsbegrenzung zusammen hängen. Obwohl wir hier in Deutschland gewohnt sind da immer noch eine Schippe drauf zu legen.
Es kann schlicht daran liegen, dass es "die Autofahrerpsyche" nicht erträgt hinter einem Radfahrer her zu fahren - auch wenn der schnell genug ist. Den Effekt kennt (insbesondere) man(n) auch beim Radfahren. Er ist auch Teil des Unmuts, wenn ein gewöhnlicher (offensichtlich nicht so fitter) "Rentner" auf einem Pedelec an einem vorbei zieht. Das ertragen viele nicht :mrgreen:

Da mein Vater ziemlich früh einen Renault Kangoo fuhr (um sein Fahrrad bequemer mitnehmen zu können), konnte ich das hautnah erleben. Die Häufigkeit hat mich damals überrascht. Vater fuhr eigentlich recht flott durchs Sauerland (kurvige Landstraße). Und wurde gleichwohl ständig überholt - häufig genug von Menschen, die uns anschließend "ausbremsten", weil sie Angst hatten schneller durch die nächste Kurve zu fahren. Aber den "Kastenwagen" auf der Geraden unbedingt noch überholen mussten. Ich hab mich dann mal ertappt, dass ich das als Radfahrer auch mache, wenn ich jemanden vor mir habe, von dem ich der Meinung bin, dass es nicht sein darf, dass "sowas" vor (und nicht hinter) mir fährt. Und heute, als Faltradfahrer erlebe ich es oft genug, dass ich das "sowas" für andere Menschen bin. Wie oft sich vermeintlich Schnellere an der roten Ampel neben mich gequetscht haben - weil sie mich aufgrund des "Kinderrades" nur als potentielles Hindernis einstufen - kann ich gar nicht mehr zählen.

Will damit sagen - diese "Kämpfchen" gibt es im Verkehr häufig. Auch außerhalb des stressigen Berufsverkehrs. Wenn es dabei um KFZ gegen Radfahrer oder Fußgänger geht, wird es allerdings schnell gefährlich.
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Re: AW: Hamburg: Tödlicher Unfall – Lkw-Fahrer behält Führer

Beitrag von Pibach »

Harry hat geschrieben: Wenn man auf dem Radweg z.B. plötzlich vermehrt langsamere Tretrollerfahrer vor die Räder kriegen würde, ...
Man ist mit Tretroller schneller als du wohl denkst. Aber verstehe das prinzipielle Argument.
Pibach
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Re: AW: Hamburg: Tödlicher Unfall – Lkw-Fahrer behält Führer

Beitrag von Pibach »

Sheygetz hat geschrieben: Zudem, von den Kruditäten, die ich bei Radfahrer an STVO-widrigen und schlicht gemeingefährlichem Verhalten täglich in der Großstadt erlebe, höre ich hier nie etwas. Daß die alle noch lebend rumfahren, ist einzig der Umsicht und Rücksicht von Autofahrern (und der bedauerlichen Wehrlosigkeit von Fußgängern!) zu verdanken.
Also Fahrradfaher fahren oft regelwidrig , gerade in Berlin. Soweit würde ich zustimmen. Trotzdem sind bei den meisten Unfällen die Autofahrer “schuld“. Radfahrbeteiligung macht auch nur einen kleinen Teil der Unfälle aus. Die statistische Tötungsbedrohung durch einen Radfahrer ist sogar nur ca ein hundertstel im Vergleich zu einem Autofahrer.

Geht hier also eher darum, dass Autofahrer frustriert sind, weil sie im Zweifel den harten Arm des Gesetzes spüren, während die Radfahrervergehen i.d.R. nicht verfolgt werden.
Motte
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Re: Hamburg: Tödlicher Unfall – Lkw-Fahrer behält Führersche

Beitrag von Motte »

Wenn es um den Punkt "Rücksicht im Alltag" geht, dann darf man nicht nur Tote zählen.
Wenn Du z.B. gehbehindert bist und mehrfach auf dem Gehweg von Radfahrern bedrängt wurdest, dann ist formal vielleicht "gar nichts passiert" - aber Du hast schlicht Angst das nächste Mal einkaufen zu gehen. Das sollte man als Zustand nicht hinnehmen. Gleiches gilt, wenn ich keinen Fleck mehr finde, an dem ich mein Kind "frei laufen" lassen kann. In beiden Fällen wird man feststellen, dass es Ecken gibt, da funktioniert das hervorragend (ohne staatliche Kontrolle) und Ecken, da klappt es gar nicht.
Pibach
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Re: Hamburg: Tödlicher Unfall – Lkw-Fahrer behält Führersche

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben:Wenn es um den Punkt "Rücksicht im Alltag" geht, dann darf man nicht nur Tote zählen.
Man zählt da Tote sowie auch Schwerverletzte, alles andere wird ja nicht erfasst. Ist aber plausibel, dass die Relationen darauf auch übertragen werden können.
Ich kann in Berlin jedenfalls nicht erkennen, dass Radfahrer wirklich signfikant irgendwen gefährden oder gar schwer verletzten. Die verfügbaren Statistiken geben das ja auch nicht her soweit ich weiß. Das ist eben eher ein psychologisches Problem.
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