Radler gehören auf den Radweg - viele Autofahrer wähnen sich im Recht mit dieser Aussage. Doch die Stadt München erlaubt künftig auch das Fahren auf der "normalen" Fahrbahn - auch bei vorhandenem Radweg.
....
Seit zwei Jahren prüft die Behörde jeden einzelnen der rund 400 Radwege: Auf 54 von ihnen hat sie die Benutzungspflicht schon aufgehoben - dabei waren die Beamten vor allem erst in den Stadtteilen Laim, Maxvorstadt und Schwabing-Freimann unterwegs. Derzeit wird Au-Haidhausen überprüft. Die Behörde entscheidet anhand der Zahl der Autos, der Geschwindigkeit und des verfügbaren Platzes.Als 55. Stelle kam Donnerstag die Goethestraße dazu.
Das wird erst mal Ärger auf den Strassen geben, die Autofahrer kennen das Schild nicht (ist es überhaupt zulässig nach STVO?)
Für uns Radler wird es hoffentlich besser.
Der Tenor der TZ Leser sieht das allerdings anders, für sie gehören Radler auf den Radweg:
Münchner Radler müssen künftig nicht mehr auf dem Radweg fahren. Was sagen Sie dazu?
(32.1)%Richtig so! Die Straße ist für alle da!
(67.9)%Das ist doch Irrsinn! Es gibt so viele Radwege, dann sollen sie auch benutzt werden!
http://www.tz-online.de/aktuelles/muenc ... 03518.html
München lässt die Radler auf die Strasse
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Re: München lässt die Radler auf die Strasse
Das Zeichen 237 mit dem roten Querbalken ist ein Phantasiezeichen. Aber immerhin eines, dessen Bedeutung sich den meisten sofort erschließt.
Finde ich in dieser Form gut. Vor allem, wenn die "alten" Wege als Angebot bleiben.
Das Hauptproblem dürfte in der Tat sein "dem Autofahrer" das beizubringen.
Auch heute schon gibt es nutzungspflichtige Radwege (die mit dem blauen Lolly) und nicht nutzungspflichtige Radwege - so genannte "andere Radwege" (mit Fahrradsymbol als Fahrbahnmarkierung oder baulich erkennbar - aber ohne blauen Lolly)
Wenn man bedenkt, dass es diese Unterteilung bereits seit 1997 gibt und die meisten Kraftfahrer das bis heute nicht kennen (wollen), dann ahnt man welche Aufgabe die Stadt München sich da aufgeladen hat.
Finde ich in dieser Form gut. Vor allem, wenn die "alten" Wege als Angebot bleiben.
Das Hauptproblem dürfte in der Tat sein "dem Autofahrer" das beizubringen.
Auch heute schon gibt es nutzungspflichtige Radwege (die mit dem blauen Lolly) und nicht nutzungspflichtige Radwege - so genannte "andere Radwege" (mit Fahrradsymbol als Fahrbahnmarkierung oder baulich erkennbar - aber ohne blauen Lolly)
Wenn man bedenkt, dass es diese Unterteilung bereits seit 1997 gibt und die meisten Kraftfahrer das bis heute nicht kennen (wollen), dann ahnt man welche Aufgabe die Stadt München sich da aufgeladen hat.
Zuletzt geändert von Motte am Fr Nov 09, 2012 7:16 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: München lässt die Radler auf die Strasse
Wobei ich hoffe das wenn solche nichtbenutzungspflichtigen Radwege in München und anderen Städten ins Bewusstsein gebracht werden, die Autofahrer auch das lernen.
Wobei sie sich beim lernen schwer tun (siehe grüner Pfeil) und da ganz ähnlich sind wie Radfaher: Was sie nicht als sinnvoll ansehen wird nicht befolgt
Wobei sie sich beim lernen schwer tun (siehe grüner Pfeil) und da ganz ähnlich sind wie Radfaher: Was sie nicht als sinnvoll ansehen wird nicht befolgt
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Re: München lässt die Radler auf die Strasse
Ist doch Wahnsinn, da jetzt überall solche Schilder mit durchgestrichenen Radlern zu installieren. Einfach den Passus mit der Benutzungspflicht in der StVO streichen, ist sowieso unnötige Gängelung. Radler werden eh da fahren, wo sie sich sicherer fühlen.
Re: München lässt die Radler auf die Strasse
Die Stadt tut doch nichts anderes als mit 15 Jahren Verspätung endlich geltendes Recht umzusetzen. Ob man dafür jetzt extra noch ein neues Schild braucht ist natürlich fraglich. Andererseits wird die Tatsache das Radfahrer im regelfall auf der Fahrbahn fahren müssen so ins öffentliche Bewustsein gebracht. Die Radwegbenutzungspflicht, welche de Facto ein Fahrbahnbenutzungsverbot ist, stellt nur eine Ausnahme dar.
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Re: München lässt die Radler auf die Strasse
Ich frage mich bei der Betrachtung des Schildes wieviele Autofahrer dieses als Verbot von Radfahrern interpretieren werden....
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Re: München lässt die Radler auf die Strasse
Viele. Es wird sie aber nicht stören, so lange ihnen die Radler nicht in die Quere kommen.
Es ist bei den meisten KraftfahrerInnen tief im Inneren verankert, dass Fahrradfahrer nicht auf die Straße gehören. Mindestens an einem Tag im Leben für die Dauer einer (Prüfungs-) Stunde haben sie auch mal gewusst, dass das gar nicht stimmt. Es wird aber sofort danach verdrängt/vergessen. Das gesamte Umfeld und die Medien (inkl. der Polizei) bestärken einen darin.
Das merkst Du immer dann ganz deutlich, wenn Du selbst mit dem Rad ordnungsgemäß auf der Straße fährst und irgendeine fahrradfahrende Pappnase neben Dir rechtswidrig auf dem Gehweg unterwegs ist. Die meisten hupen Dich an, weil sie der Meinung sind, dass Du auch dort fahren müsstest.
So was aufzugreifen und die massenhaften Fehlinterpretationen der StVO mal gerade zu rücken wäre eine richtig sinnvolle Medienkampagne. Auf der anderen Seite wäre es an der Zeit etliche Regeln für Radfahrer mal so zu gestalten, dass sie auch beachtet werden können. Allein den Regelungswust , welche Ampel an einer Kreuzung denn nun gilt, würde sich kein Autofahrer gefallen lassen. Hand auf`s Herz - wer kennt denn als Radfahrer oder Autofahrer die Regeln für den dösigen "Angebotsstreifen"?
Aber egal - auch der längste Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt - und den hat München getan. Das finde ich beachtlich und nachahmenswert.
Gruß
Udo
Es ist bei den meisten KraftfahrerInnen tief im Inneren verankert, dass Fahrradfahrer nicht auf die Straße gehören. Mindestens an einem Tag im Leben für die Dauer einer (Prüfungs-) Stunde haben sie auch mal gewusst, dass das gar nicht stimmt. Es wird aber sofort danach verdrängt/vergessen. Das gesamte Umfeld und die Medien (inkl. der Polizei) bestärken einen darin.
Das merkst Du immer dann ganz deutlich, wenn Du selbst mit dem Rad ordnungsgemäß auf der Straße fährst und irgendeine fahrradfahrende Pappnase neben Dir rechtswidrig auf dem Gehweg unterwegs ist. Die meisten hupen Dich an, weil sie der Meinung sind, dass Du auch dort fahren müsstest.
So was aufzugreifen und die massenhaften Fehlinterpretationen der StVO mal gerade zu rücken wäre eine richtig sinnvolle Medienkampagne. Auf der anderen Seite wäre es an der Zeit etliche Regeln für Radfahrer mal so zu gestalten, dass sie auch beachtet werden können. Allein den Regelungswust , welche Ampel an einer Kreuzung denn nun gilt, würde sich kein Autofahrer gefallen lassen. Hand auf`s Herz - wer kennt denn als Radfahrer oder Autofahrer die Regeln für den dösigen "Angebotsstreifen"?
Aber egal - auch der längste Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt - und den hat München getan. Das finde ich beachtlich und nachahmenswert.
Gruß
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Re: AW: München lässt die Radler auf die Strasse
Sind ja ganz ungewohnte Töne von Dir Udo. Hier bin ich mal voll Deiner Meinung!
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Re: München lässt die Radler auf die Strasse
Und dummerweise bei den meisten Radfahrern auch. Das macht die Sache so besonders vertrackt.Motte hat geschrieben:Es ist bei den meisten KraftfahrerInnen tief im Inneren verankert, dass Fahrradfahrer nicht auf die Straße gehören.
Mac
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Re: München lässt die Radler auf die Strasse
Peter - das scheint nur so. Ich war immer schon gleichzeitig für Einhaltung der bestehenden Regel und Änderung/Abschaffung der unsinnigen Regeln. Da viele Radfahrer sich auf der Straße nicht wohl fühlen, wäre es auch verkehrt wenn man ihnen die Radwege einfach wegnehmen würde. Reicht ja, wenn man sie nicht benutzen muss und das bei den Kraftfahrern auch ankommt.
So wie ich mir als Autofahrer wünsche auf einer Autobahn schnell fahren zu können, ohne durch Trecker, Fußgänger und Radfahrer ausgebremst zu werden, so wünsche ich mir als Radfahrer auch gelegentlich einen geschützten Weg, auf dem ich beim Radeln ein wenig vor mich hinträumen kann, ohne dass mir alle Nasen lang Autofahrer im Weg stehen. Beides geht nur, wenn die große Masse die Regeln beachtet und die Sonderwege als solche respektiert. Das wird aber (ziemlich einseitig durch Autofahrer) im Alltag genau nicht getan.
So wie ich mir als Autofahrer wünsche auf einer Autobahn schnell fahren zu können, ohne durch Trecker, Fußgänger und Radfahrer ausgebremst zu werden, so wünsche ich mir als Radfahrer auch gelegentlich einen geschützten Weg, auf dem ich beim Radeln ein wenig vor mich hinträumen kann, ohne dass mir alle Nasen lang Autofahrer im Weg stehen. Beides geht nur, wenn die große Masse die Regeln beachtet und die Sonderwege als solche respektiert. Das wird aber (ziemlich einseitig durch Autofahrer) im Alltag genau nicht getan.