Auto - hä ? Carsharing

[TomK]

Ich habe seit einigen Jahren eine Car-Sharing-Karte (ohne Grundgebühr), genutzt habe ich sie das letzte mal vor ca. 2 Jahren. Bahn + Faltrad ist bequemer.

Wieso genau?
Sieht dann für den Arbeitsweg so aus:
Per App nach dem nächsten Carsharing Auto suchen, buchen, hinlaufen, nutzen.

Mein Arbeitsweg ist nur Fahrrad (oder zu Fuß). Die Aussage zur Bequemlichkeit bezog sich auch meine persönliche Situation und mein Empfinden - sie war nicht allgemeingültig gedacht. Es ist eine Beobachtung meines Verhaltens der letzten Jahre. Ich nutze bis 8km oder wenn ich Zeit habe nur das Rad, sonst kombiniere ich S-Bahn bzw. Zug mit dem Rad. Dies gilt nicht nur für den Alltag, sondern auch für Reisen.

*btw* Eine Handy-App zeigt mir die nächstgelegenen Haltestellen inklusive der Abfahrten.

Ich halte Car-Sharing für wichtig und einen richtigen Weg, glaube aber nicht das Car-Sharing für den Arbeitsweg funktionieren wird. Beim Pendeln hast du ja viele Nutzer zur gleichen Zeit. Car-Sharing baut darauf das du Nutzer zu verschiedenen Zeiten hast. Ich halte auch das Risiko, das man eventuell kein Fahrzeug hat, wenn man zur Arbeit fahren will (weil es jemand anders gemietet hat) für zu hoch. Die Bereitstellung der notwendigen Kapazitäten ist *imho* nicht wirtschaftlich sinnvoll.

[Pibach]

Ich halte Car-Sharing für wichtig und einen richtigen Weg, glaube aber nicht das Car-Sharing für den Arbeitsweg funktionieren wird. Beim Pendeln hast du ja viele Nutzer zur gleichen Zeit. Car-Sharing baut darauf das du Nutzer zu verschiedenen Zeiten hast. Ich halte auch das Risiko, das man eventuell kein Fahrzeug hat, wenn man zur Arbeit fahren will (weil es jemand anders gemietet hat) für zu hoch. Die Bereitstellung der notwendigen Kapazitäten ist *imho* nicht wirtschaftlich sinnvoll.

Ja, interessanter Punkt.
Beim "Pendeln", also aus Wohngebieten in Arbeitsgebiete und alles zu bestimmten Stoßzeiten würde ich das auch so sehen. Das ganze kann nur effektiv funktionieren, wenn so ein Auto mehrmals am Tag von verschienen Nutzer zu verschiedenen Zeiten umhergefahren wird.
Das Vorhalteproblem wäre auch bei dem "Shitwettereinsatz" gegeben.
Evtl. sind die Einsatzzwecke aber so divergent, dass sich das statistisch ausgleicht und diese Wagen tatsächlich effektiv genutzt werden - weiß da jemand Daten? Die Betreiber müssen vrstl im Schnitt mindestens auf 20,- EUR/Tag für so einen Smart kommen, damit sich das rechnet. Also etwa 4 Fahrten (statistischer Schnitt) würde ich schätzen.

Ist derzeit noch nicht so verbreitet, aber stell Dir vor in Ballungsräumen wie etwa Berlin würd in sagen wir 10 Jahren circa 30% der PKW-Kilometer per carsharing abgewickelt.

[superfalter]

Carsharing könnte auch die Stauproblematik entlasten, denn vielleicht fingen dann auch Pendler an sich während der einen Fahrt ein Auto zu teilen.
Bikesharing mit Lastenrädern wäre auch eine feine Sache.

[Pibach]

Carsharing könnte auch die Stauproblematik entlasten, denn vielleicht fingen dann auch Pendler an sich während der einen Fahrt ein Auto zu teilen.

Carsharing ist ja bisher mehr sequenziell, dazu müsste dann also noch Mitfahrt kommen.
Das wird ja schon sehr erfolgreich auf Fernstrecken gemacht, schon jetzt kann man sich ein Mietauto mieten, am besten einen kleinen Kombi, 4 Leute einladen und fährt die Strecke quasi kostenfrei.

Innerhalb von Ballungräumen liegt das noch brach, ist aber auch nicht so einfach umzusetzen.

Vielleich wenn die Car2go App weiß, wo man gleich einsteigt, und welche Strecke man wohl fährt, dann kann man über ein Häckchen anwählen, ob man die Strecke mit jmd teilen möchte. Aber für potenziell 1-2 EUR Mitfahrgebühr macht sich noch keiner den Aufwand...

[frankd]

Also ich bleibe bei meiner Skepsis. Die Experten sagen allgemein, daß nur bei km-Leistungen unter 10.000 km im Jahr Car-Sharing lohnt. Und die meisten Pendler, also das Gros der Stauverursacher fahren eben mehr als 10,000 km/Jahr.

Und mal ehrlich, Car-Sharing gibt es schon einige Jahre, Flingster und co gibt es schon einige Zeit. Und ich kenne keinen, der deshalb sein Auto abgeschafft hat, dafür sind zusätzlich die Fahrzeuge der Car-Sharing-Flotten dazugekommen.
Und ob ich meine Individualfahrt mit einem Car-Sharing-Fahrzeug oder mit meinem privaten Fahrzeug mache ist dem Stau eigentlich egal.
Und Appelle Fahrgemeinschaften zu bilden, um die 1-Mann-Fahrzeuge besser auszulasten gibt es auch schon lange ohne großen Erfolg. Da mangelt es schon meisten an der Kommunikation z.B. zwischen den Nachbarn, um Fahrten gemeinsam durchzuführen.
Ich sehe gerade drive-now oder car2go als Ersatz gerade für Busse und Bahnen, denn hier kann man so schön bequem mit seinem Nachmittagseinkauf bis vor die Tür fahren und muss sich nicht in die vollen öffentlichen Verkehrsmittel quetschen, eben wie Taxi nur preiswerter.
Aber wie und was genau substituiert wird müssen erst Untersuchungen zeigen
Und die klassischen Anbieter mit Rückgabepflicht erzeugen eher mehr Verkehr als weniger, denn zusätzlich zu den geplanten Fahrten kommen jetzt noch Abhol- und Rückbringfahrten dazu, wo das eigene Auto schon längst oder noch immer auf seinem Parkplatz vor sich hinschlummert.
Und gerade bei Jugendlichen ist dies eine Einstiegsdroge zum eigenen PKW. Bei denen stellt sich eher die Frage Fahrkarte oder car2go-Mitgliedschaft. Und wenn man sich dann erstmal an diese Bequemlichkeit gewöhnt hat, fällt das Fahren mit Rad und Öffentlichen immer schwerer.

[mimi]

Also ich bleibe bei meiner Skepsis. Die Experten sagen allgemein, daß nur bei km-Leistungen unter 10.000 km im Jahr Car-Sharing lohnt. Und die meisten Pendler, also das Gros der Stauverursacher fahren eben mehr als 10,000 km/Jahr.
Und mal ehrlich, Car-Sharing gibt es schon einige Jahre, Flingster und co gibt es schon einige Zeit. Und ich kenne keinen, der deshalb sein Auto abgeschafft hat, dafür sind zusätzlich die Fahrzeuge der Car-Sharing-Flotten dazugekommen.

Ich schon. Beziehungsweise eher umgekehrt. Als meine Eltern ihr Auto abgeschafft haben (jährliche Leistung unter 2000 km), wurde ich auf die Weise genötigt, nach einer Alternative zu suchen, wenn ich nicht jedes Mal ein Taxi ordern will, um nach 20 Uhr oder am Wochenende vom nächstgelegenen Bahnhof dorthin zu kommen. Ich kann es leider nicht immer einrichten, zu zivilen Tageszeiten anzukommen. Den größten Teil der fast 400 km lege ich mit dem Zug zurück, aber die restlichen 10 km drohten zum Problem zu werden. Also bin ich nach Jahren der Abstinenz wieder beim Carsharing der Bahn eingestiegen. Meine Mutter richtet es inzwischen so ein, dass sie meine Besuche zum Großeinkauf nutzt, sonst fährt sie Bus.
Und ja, WIR haben noch ein Auto, würden es aber SICHER abschaffen, wenn das Angebot hier brauchbar wäre, denn auch unsere Leistung liegt unter 5000 km im Jahr. Was geht, fahren wir mit Bahn, Bus, Fahrrad.

[derMac]

Und mal ehrlich, Car-Sharing gibt es schon einige Jahre, Flingster und co gibt es schon einige Zeit. Und ich kenne keinen, der deshalb sein Auto abgeschafft hat, dafür sind zusätzlich die Fahrzeuge der Car-Sharing-Flotten dazugekommen.
Und ob ich meine Individualfahrt mit einem Car-Sharing-Fahrzeug oder mit meinem privaten Fahrzeug mache ist dem Stau eigentlich egal.

Bei der Parkplatzsuche aber nicht. Und es gibt schon viele Leute, die unter 10000 km im Jahr fahren. Allerdings funktioniert Car-Sharing IMO nur in Ballungsräumen sinnvoll und ich kenn da zu wenig Leute um jemanden zu kennen, der das Auto dafür abgeschafft hat. Aber ich kenn einige, die schon lange kein Auto mehr haben.

Und Appelle Fahrgemeinschaften zu bilden, um die 1-Mann-Fahrzeuge besser auszulasten gibt es auch schon lange ohne großen Erfolg. Da mangelt es schon meisten an der Kommunikation z.B. zwischen den Nachbarn, um Fahrten gemeinsam durchzuführen.

Hier gibt es viele extra eingerichtete Fahrgemeinschaftsparkplätze und die sind ziemlich gut gefüllt (die nicht speziell eingerichteten auch). Aber den prozentualen Anteil kenn ich nicht.

Ich sehe gerade drive-now oder car2go als Ersatz gerade für Busse und Bahnen, denn hier kann man so schön bequem mit seinem Nachmittagseinkauf bis vor die Tür fahren und muss sich nicht in die vollen öffentlichen Verkehrsmittel quetschen, eben wie Taxi nur preiswerter.

Apropos Taxi: Ein supergünstiges Auto kostet auch für wenigfahrer schnell 1000 € im Jahr. Dafür kann man 1x pro Woche für 20 € Taxi fahren. Schon mit dieser Betrachtung könnten einige das Auto abschaffen. Und ein nicht gebautes Auto spart auch ne Menge Ressourcen, ist aber nicht gut für unser Wirtschaftssystem.

Und die klassischen Anbieter mit Rückgabepflicht erzeugen eher mehr Verkehr als weniger, denn zusätzlich zu den geplanten Fahrten kommen jetzt noch Abhol- und Rückbringfahrten dazu

Ja, rein vom Fahraufkommen lohnt Car-Shairing gesellschaftlich höchstens dadurch, dass man sich überleg ob man weniger wichtige Fahrten überhaupt macht.

Mac

[frankd]

Ich bin gerade beim überlegen, ob Bike-Sharing etwas bringen würde. Aber eben spezielle Räder, vorstellen könnte ich mir Räder so in der Art vom Velotaxi, aber selber gefahren. Witterungsunabhängiger mit hoher Gepäckaufnahme und Elektroantrieb. Da könnte man sogar seinen Partner mitnehmen. Problem ist immer Vandalismus und Diebstahlschutz.
Aber vielleicht mal einer Überlegung wert. Und so ein Rad im Wert von fast 10.000 Euro würde sich auch nicht jeder auf den Hof stellen

[alterfalter2]

Einige Jahre habe ich privates Carsharing mit Freunden gemacht - das hat einwandfrei funktioniert, weil wir alle kaum mit dem Auto gefahren sind und der Wagen nur für größere Transporte oder ab und zu Überlandfahrten genutzt wurde, wo man sonst mit Öffi´s nicht ohne weiteres hin kam. Das ist inzwischen einige Jahre her, ich lebe nun auf einem Bauernhof in Stadtnähe und würde das gerne wieder machen, aber es findet sich gerade niemand im Bekanntenkreis, der dafür in Frage käme oder interessiert wäre. Schade eigentlich, denn ich fahre im Jahr deutlich weniger als 2000km mit dem Fahrzeug.

Ich kenne auch ein Wohnprojekt, das sich privates Carsharing leistet mit einem Kleinwagen, einer Kombi-Familienkutsche und einem Transporter - das funktioniert auch bei ca. 30 Wohneinheiten..

Gruß TIL

[frankd]

Es gibt ja schon Anbieter von privatem Car-Sharing, wie z.B. Nachbarschaftsauto. Ob es funktioniert weiß ich nicht, aber jeder kann gegen Bares sein Auto zur Verfügung stellen. Dies hat den Vorteil gegenüber Umsonstlösungen zwischen Freunden, daß gerade Eigentum, Reparaturen und Verschleiß klar geregelt sind.