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Elektroleichtautos - eine Alterative?
Verfasst: Do Mai 10, 2012 3:39 pm
von Pibach
Das seit März verfügbare Renault Twizy Elektroauto beginnt ja eine neue Fahrzeugklasse.

Ist wie ein Quad als Leichtfahrzeug L7e zugelassen. D.h. keine besonderen Sicherheitsbedingungen. Hat aber freiwillig trotzdem Gurte und eine Art Sicherheitskäfig.
Ich finde das Konzept sehr spannend.
Leider ist es in der Summe (Neupreis ab 6999,- plus Miete für den Akku 45,- / Monat) als Zweitwagen wohl noch zu teuer. Und als Erstwagen fehlt Platz, Leistung und Reichweite (100km).
Aber es ist schon klar günstiger als ein Standard-Kleinwagen. Auch bei Anmeldung, Steuern und Versicherung dürfte es preisliche Vorteile haben - vergleichbar einem Motorrad. Und der Vorteil zu einem Motorrad ist jedenfalls die Wetterfestigkeit (naja, halbwegs, hat keine richtigen Türen).
Hier mal ein Viedeo-bericht:
http://www.kabeleins.de/tv/abenteuer-au ... zy-1.62859
Ich glaube nicht an einen großartigen Erfolg speziell dieses Modells.
Aber hat das grundsätzlich Zukunft? Was fehlt noch?
Weitere vergleichbare Modelle, bisher allerding nur Konzepte: Audi urban concept, Opel RAK e und der VW NILS
Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?
Verfasst: Do Mai 10, 2012 10:16 pm
von alterfalter2
Na, so etwas gibt es aber schon länger, spätestens seit den 90ern.. Hotzenblitz, Volta, Ligier, Twike, Horlacher Saxi -- um nur ein paar zu nennen.
siehe:
http://www.elektromobil-dresden.de/html/volta_1.html
Leider ist es bei Kleinserien geblieben, obwohl die Technik durchaus gut war..
Gruß TIL
Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?
Verfasst: Do Mai 10, 2012 11:50 pm
von Pibach
alterfalter2 hat geschrieben:
Leider ist es bei Kleinserien geblieben, obwohl die Technik durchaus gut war..
Ja. Aber die hatten viele Probleme. Nicht zuletzt viel teurer. Daher auch keinen Erfolg.
Ist schon was ganz anderes, wenn Renault, Opel oder VW in sowas einsteigen.
Ich finde die aber mit gut 500kg (inkl. Akku) noch zu schwer.
Und beim Twitzy kann man leider kein Gepäck einschließen, das ist ein erheblicher Nachteil.
Solange es noch kaum Stromtanksäulen gibt, hat der ganze Ansatz aber sowieso ein Kernproblem.
Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?
Verfasst: Fr Mai 11, 2012 7:03 am
von alterfalter2
Tanken ist für mich kein Problem, das mache ich zu Hause an jeder Steckdose..
Für Nutzer in Mietwohnungen ist das sicher ein Problem, in Hamburg schießen Stromtankstellen wie Pilze aus dem Boden, werden täglich mehr.
Elektromobilität war lange Zeit politisch nicht gewollt, das ändert sich nun langsam - hoffentlich.
Gruß TIL
Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?
Verfasst: Fr Mai 11, 2012 8:02 am
von Pibach
alterfalter2 hat geschrieben:Tanken ist für mich kein Problem, das mache ich zu Hause an jeder Steckdose..
Das hat aber schon einige Einschränkungen. So könntest Du ja nie weiter als 50km (100km Reichweite) weit von der "Heimatsteckdose" kommen.
Man braucht die Steckdose auch neben dem Auto. Den Akku (100kg beim Twitzy) kann man ja nicht wie bei einem Pedelec mal eben rausnehmen. Und an der Steckdose muss es dann 3,5 Stunden laden. Reicht also nicht aus, einfach an den Tankstellen zusätzliche Stromzapfsäulen aufzustellen. Die müssten schon überall dort sein, wo man auch länger parkt.
Da gibt es bisher aber wohl kein einheitliches Konzept.
Park&Charge z.B. verwendet "europaweit einheitlichen Schlüssel" für den Zugang.
Im Grunde müsste man, ähnlich wie bei Behindertenparkplätzen, einen Anteil aller Parkräume entsprechend "stromifizieren". Bis dahin werden aber wohl noch ein paar Jahre vergehen.
Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?
Verfasst: Fr Mai 11, 2012 8:09 am
von Rone
Bei den Franzosen ist es einfach zu warm und trocken. Damit auch kurz die Antwort auf die Frage was fehlt: Türen (oder wenigstens eine). Damit wäre das Problem mit dem Einschließen gelöst und vermutlich käme man noch etwas ökologischer von A nach B, weil man die Aerodynamik weiter verbessern könnte...
In unseren Gefilden bräuchte man für den Winterbetrieb auch noch eine Heizung - wenigstens eine Sitzheizung.
Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?
Verfasst: Fr Mai 11, 2012 8:51 am
von Pibach
Also ich finde es schon ganz gut, dass die beim Twizy den "Klimbim" ganz bewusst einfach weglassen. Muss man mal sehen, ob das nicht auch viele Vorteile bringt. Zumindest für "mediterane Regionen" wie
dieser Testbericht treffend beschreibt.
Wintertauglich ist das dann nicht so. Aber Heizung kann man ja im Winter vielleicht eine Heizdecke oder ein Gebläse anschließen? Geht dann natürlich etwas auf Kosten der Reichweite...
Die Karroserie ist einfach nur ein Regenschutz/Überrollschutz und befreit von der Helmpflicht - mehr nicht. Wäre mit Türen nur schwerer und aufwendiger. Dass so ein Gefährt dann trotzdem noch 500kg wiegt ist nach meinem Geschmack aber viel zu schwer. Eigentlich sollte sowas im Bereich 200kg gut gehen. Z.B. selbsttragende Carbonkonstruktion.
Es gibt auch ne Art Rausfallblockade als Türersatz. Die Kosten für die "Vollausstattung" sind dann aber schon happig:
"Als Einstiegspreis bleibt es bei den zum Genfer Salon 2011 angekündigten 6990 Euro. Dafür dürfen sogar Jugendliche ab 16 mit Führerscheinklasse "S" einsteigen, denn zu diesem Tarif gibt es den Längs-Zweisitzer als Urban 45 nur mit 4 kW/5 PS Leistung. Die "Vollversion" mit 13 kW/17 PS kostet in der Ausstattung Urban mindestens 7690 Euro, als Version Color 7990 Euro und als Ausführung Technic ab 8490 Euro. Hinzu kommt mindestens 50 Euro Batterie-Monatsmiete, je nach Laufzeit und Leistung."
Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?
Verfasst: Fr Mai 11, 2012 9:19 am
von alterfalter2
@ Pibach
"Im Grunde müsste man, ähnlich wie bei Behindertenparkplätzen, einen Anteil aller Parkräume entsprechend "stromifizieren". Bis dahin werden aber wohl noch ein paar Jahre vergehen."
Genau das macht man jetzt in Hamburg, parken und tanken, geht 1a. Es wird eine Weile dauern, bis es genügend Park/Tankstellen gibt, aber der Anfang ist gemacht. Eine ist ganz in der Nähe meines Arbeitsplatzes z.B., die ich aber nicht benötige, da das Fahrzeug genügend Reichweite hat, um von Schleswig-Hostein in die Stadt und zurück zu kommen.
Der 20 Jahre alte Volta hat übrigens eine Dieselöl-Standheizung, die ihn winterfest macht, er rekuperiert beim Bremsen und hat 500kg Zuladung - gar nicht schlecht, für ein so ein altes eAuto..
Im Augenblick fahre ich die Strecke allerdings meist mit einem Pedelec, das ist noch günstiger und dauert kaum länger, denn auch mit einem eAuto steckt man im Stau..
Gruß TIL
Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?
Verfasst: Fr Mai 11, 2012 10:46 am
von Pibach
alterfalter2 hat geschrieben:
Genau das macht man jetzt in Hamburg, parken und tanken, geht 1a.
Und wie wird der Zugang geregelt? Magnetkarte? Handy? Liegen dann überall 10m Stromkabel aus den Autos? Kanns mir noch nicht recht vorstellen.
Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?
Verfasst: Fr Mai 11, 2012 3:04 pm
von alterfalter2