Wo sogar im MTB Einsatz zunehmend Carbon genutzt wird, ist das durchaus für viele Szenarien auch bei Falträdern robust genug. Geht dabei nicht um “flanieren“.
Carbon um Alu zu “wrappen“ könnte durchaus die Biegesteifigkeit pro Gewicht verbessern, leider gehen die Vorteile einer fliessenden Formgebung und damit optimierbaren Geometrie verloren.
Carbon Faltrad von der Fahrradmesse Essen
-
- Beiträge: 281
- Registriert: Mi Jun 29, 2011 7:25 pm
- Faltrad 1: Dahon Mu P8 Sport
- Geschlecht: m
- Status: FALTradfahrer
- Wohnort: Holzwickede
Re: Carbon Faltrad von der Fahrradmesse Essen
Das seh ich genau so und setze noch einen drauf:EmilEmil hat geschrieben:Was nützt der tollste Carbon-Rahmen, wenn man eine maximale Entfaltung von ca. 7,10 m anbietet. ....Da sieht man mal wieder, wie der Kunde verarscht werden soll.
Wenn schon ein Karbon-Rad, dann soll es leicht sein und auf Geschwindigkeit ausgelegt sein. Und genau an dem Punkt frag ich mich, was die 2 kleineren Kettenblätter vorne sollen. An so einem Rad sind sie überflüssig wie ein Kropf.
Grüße
Rainer
-
- Beiträge: 2355
- Registriert: So Okt 17, 2010 8:50 am
- Faltrad 1: 20" Falter
- Faltrad 2: 24" Falter
- Faltrad 3: FittiCROSSO
- Geschlecht: m
- Status: FALTradfahrer
- Wohnort: Beikonstanze
Re: Carbon Faltrad von der Fahrradmesse Essen
Also, interessante Beiträge !
@katapult "Als Deko find ich es aber wirklich doof" ; da bin ich absolut mir Dir einer Meinung.
Trotzdem finde ich die Idee nicht Grund-verkehrt. Es könnte ja sein, daß , wie @Pibach meint --
Durch den Verbund (der Anteil Fasern zu Harz ist in weiten Grenzen wählbar) läßt sich der Werkstoff "Carbon" an die Bedürfnisse der Konstruktion (Damit auch an Alu-Legierung) anpassen. Es muß auch kein Nachteil sein, auf die Vorteile der fliessenden Übergänge zu verzichten. Die Festigkeit an den Knoten kann dort auch durch weitere Carbon-Lagen gesteigert werden . Der "dünne" Alurahmen könnte quasi als Kern einer zweischaligen Aussenform dienen. Die Notwendigkeit zwei Schalen am Ende zusammenkleben zu müssen, würde entfallen (Vielleicht ein Kosten-Vorteil ?). Aber das sind Spekulationen meinerseits, wie es wirklich gemacht wird, habe ich in Natura noch nicht gesehen. Carbon muß bei ca. 170 ° C getempert werden. Das könnte vielleicht gleich mit dem Warmaushärten des Aluminiums verbunden werden.
Ob der Rahmen-Hersteller gut gearbeitet hat und solche Prozesse beherrscht, könnte vielleicht @vmax beurteilen, der das Radl schon mal in der Hand gehabt hat. Auf jeden Fall von der Werkstoff-Technologie her nicht uninteressant.
Zu der Entfaltung Folgendes : @coral741 hat recht : Ein Kettenblatt reicht aus. Ich würde dem Rad ein 65-er und eine 10-fach Schaltung spendieren (1x10). Die Schaltung dann als Shadow-Typ mit einem möglichst kurzen Käfig . Die Entfaltung (die Felgen sind 451 mm und die Reifen 28-451) läuft dann von 2,88 m bis 9,45 m (65 :36 x 1,60 m ; und 65:11 x 1,60 m) und kann dann fast mit einer Rennrad-Kompakt-Schaltung , 2,80 m bis 9,73 m , (Für 50/34 und 11-26), verglichen werden. Die Anpassung an die eigene Leistungsfähigkeit kann problemlos über kleinere Kettenblätter erfolgen.
Ich selbst würde evtl. ein 58-er Blatt fahren (Zugunsten der Bergsteigfähgigkeit).
MfG EmilEmil
@katapult "Als Deko find ich es aber wirklich doof" ; da bin ich absolut mir Dir einer Meinung.
Trotzdem finde ich die Idee nicht Grund-verkehrt. Es könnte ja sein, daß , wie @Pibach meint --
- er damit Recht hat, und daß neben der Biegesteifigkeit auch die anderen Steifigkeiten und Festigkeiten durch die Ummantelung mit dem Verbund-Werkstoff Carbon verbessert werrden."Carbon um Alu zu “wrappen“ , könnte durchaus die Biegesteifigkeit pro Gewicht verbessern, leider gehen die Vorteile einer fliessenden Formgebung und damit optimierbaren Geometrie verloren"-
Durch den Verbund (der Anteil Fasern zu Harz ist in weiten Grenzen wählbar) läßt sich der Werkstoff "Carbon" an die Bedürfnisse der Konstruktion (Damit auch an Alu-Legierung) anpassen. Es muß auch kein Nachteil sein, auf die Vorteile der fliessenden Übergänge zu verzichten. Die Festigkeit an den Knoten kann dort auch durch weitere Carbon-Lagen gesteigert werden . Der "dünne" Alurahmen könnte quasi als Kern einer zweischaligen Aussenform dienen. Die Notwendigkeit zwei Schalen am Ende zusammenkleben zu müssen, würde entfallen (Vielleicht ein Kosten-Vorteil ?). Aber das sind Spekulationen meinerseits, wie es wirklich gemacht wird, habe ich in Natura noch nicht gesehen. Carbon muß bei ca. 170 ° C getempert werden. Das könnte vielleicht gleich mit dem Warmaushärten des Aluminiums verbunden werden.
Ob der Rahmen-Hersteller gut gearbeitet hat und solche Prozesse beherrscht, könnte vielleicht @vmax beurteilen, der das Radl schon mal in der Hand gehabt hat. Auf jeden Fall von der Werkstoff-Technologie her nicht uninteressant.
Zu der Entfaltung Folgendes : @coral741 hat recht : Ein Kettenblatt reicht aus. Ich würde dem Rad ein 65-er und eine 10-fach Schaltung spendieren (1x10). Die Schaltung dann als Shadow-Typ mit einem möglichst kurzen Käfig . Die Entfaltung (die Felgen sind 451 mm und die Reifen 28-451) läuft dann von 2,88 m bis 9,45 m (65 :36 x 1,60 m ; und 65:11 x 1,60 m) und kann dann fast mit einer Rennrad-Kompakt-Schaltung , 2,80 m bis 9,73 m , (Für 50/34 und 11-26), verglichen werden. Die Anpassung an die eigene Leistungsfähigkeit kann problemlos über kleinere Kettenblätter erfolgen.
Ich selbst würde evtl. ein 58-er Blatt fahren (Zugunsten der Bergsteigfähgigkeit).
MfG EmilEmil
Re: Carbon Faltrad von der Fahrradmesse Essen
Das gleiche Modell wird auch als reiner Alurahmen angeboten. Die 0,9mm Wandstärke sind nämlich alles andere als superdünn. Das sichtbare Kreuzlagengewebe ist auch nicht dazu geeignet einen belastungsgerechten Faserverlauf in den Knotenpunkten herzustellen, die zudem bei einer tragenden Funktion des Carbonwerkstoffes deutlich anders aussehen müssten. Insnesondere das Faltgelenk ist wie üblich stumpf mit dem Hauptrohr verschweißt. Das man sinvolle Alu-Carbonkonstruktionen machen kann, will ich gar nicht bestreiten, nur sehen die eben nicht so aus wie das gezeigte High-Tech-Carbon-Rennfaltrad. Das die Firma von Marketing mehr versteht als vom Radfahren zeigt sich neben der von dir kritisierten Übersetzungswahl auch an der Sitzposition.
-
- Moderator
- Beiträge: 8367
- Registriert: Mi Aug 05, 2009 10:09 pm
- Faltrad 1: Dahon Mu Ex
- Faltrad 2: Dahon Mu Singlespeed
- Faltrad 3: Gotway MCM V3
- Geschlecht: m
- Geburtsjahr: 1968
- Status: FALTradfahrer
- Wohnort: Berlin
Re: Carbon Faltrad von der Fahrradmesse Essen
Eben.katapult hat geschrieben:Das sichtbare Kreuzlagengewebe ist auch nicht dazu geeignet einen belastungsgerechten Faserverlauf in den Knotenpunkten herzustellen, die zudem bei einer tragenden Funktion des Carbonwerkstoffes deutlich anders aussehen müssten.
Sieht man ja eigentlich auch auf den ersten Blick.
Insbesondere ist der Bereich um das Faltscharnier ja wohl völlig unzureichend ausgelegt.
-
- Beiträge: 924
- Registriert: Do Nov 18, 2010 1:57 pm
- Geschlecht: m
- Status: FALTradfahrer
- Wohnort: Oldenburg
Re: Carbon Faltrad von der Fahrradmesse Essen
Das sichtbare Kreuzlagengewebe ist auch nicht dazu geeignet einen belastungsgerechten Faserverlauf in den Knotenpunkten herzustellen, die zudem bei einer tragenden Funktion des Carbonwerkstoffes deutlich anders aussehen müssten.
Nackte Rahmenteile:
http://www.on-one.co.uk/news/products/q ... on-factory
http://www.yellowjersey.org/DEDACAR2.JPG
http://www.bikerumor.com/2012/04/12/fac ... ber-bikes/
http://www.bikerumor.com/2012/04/13/fac ... -projects/
Was zu sehen ist, ist das so genannte Sichtgewebe (für die Optik bei fast allen Carbonrahmen)
Nackte Rahmenteile:
http://www.on-one.co.uk/news/products/q ... on-factory
http://www.yellowjersey.org/DEDACAR2.JPG
http://www.bikerumor.com/2012/04/12/fac ... ber-bikes/
http://www.bikerumor.com/2012/04/13/fac ... -projects/
Was zu sehen ist, ist das so genannte Sichtgewebe (für die Optik bei fast allen Carbonrahmen)