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Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Alles zum Thema Faltrad/Rad.
Pibach
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Re: AW: Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Beitrag von Pibach »

Danke für den reflektierten Erfahrungsbericht, sehr willkommen! Hört sich auch wirklich gut an.

Wie wohlkoordiniert sollte mann denn sein für das Solowheel? Ist wohl schon eher was für sportliche Typen als für Senioren, richtig? Und was passiert im Zweifelsfall des Falles? Also z.B. Crash gegen Bordsteinkante? Oder Wegrutschen in der Kurve?
SoloWheela
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Re: Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Beitrag von SoloWheela »

Ich bin eher nicht der sportliche Typ, aber auch nicht ungeschickt. Mit 47 noch kein Senior, keine Erfahrung mit Skateboard, Einrad oder dergleichen. Skifahren kann ich aber, vielleicht hat das etwas geholfen.

Mann muss erFAHRung sammeln mit dem Teil.
Die Füsse müssen sich daran gewöhnen, dass sich der Boden bewegt und dass das so in Ordnung ist.
Bis es so weit war habe ich jeweils das Gerät mit den Beinen eingeklemmt und bin leicht in die Knie gegangen. Damit habe ich viel Kraft gebraucht und konnte meine 1.5km Arbeitsweg nur mit einer Pause bewältigen.
Der Hersteller empfiehlt Knie- und Ellbogenschutz und Helm, wie bei den Inlineskatern, doch das kam für mich nicht in Frage.
Wie auf dem Video unten zu sehen habe ich nur feste Schuhe benutzt um einen sichereren Stand zu haben.

Meinen schlimmsten Sturz hatte ich ca. am dritten Tag. Ich überquerte einen Fussgängerstreifen zu Fuss. Beim Anfahren danach (das Anfahren ist anfangs wirklich schwierig...) ohne Unterstützung durch einen Gartenzaun, Laternenpfahl oder dergleichen habe ich zu stark beschleunigt. Statt abzuspringen (es war nicht der erste Anfahrversuch und ich wollte fahren, nicht anfahren) habe ich gehofft es werde gut ausgehen.
Das Rad hat die vollen 1000W eingesetzt um meine zu starke Neigung nach vorn auszugleichen, doch es hat nicht gereicht.
Ich wurde nach vorn wegkatapultiert und hatte danach Schürfungen an Ellbogen und Knie, jedoch ohne Schaden an den Textilien (falls das ein Massstab ist ;) ).

In der Regel konnte ich Probleme frühzeitig erkennen und kontrolliert absteigen.
Zum Lernen gibts einen Riemen, den man am Griff befestigen und damit das Solowheel halten kann, damit es nicht unkontrolliert umkippt bei einem Notstopp.
Bild

Dieser Riemen verführt jedoch dazu daran zu ziehen beim Fahren, was nicht wirklich hilft. Zudem ist es nicht einfach 12kg vom Körper weg zu halten und gleichzeitig noch die eigene Schieflage und Geschwindigkeit zu korrigieren. Nach einer Weile hab ich den Riemen nicht mehr benutzt und habe es in Kauf genommen, dass das Rad einfach umfällt und Kratzer einfängt. Damit wurde vieles einfacher.

Das Solowheel ist noch nie weggerutscht ausser auf einem Kiesweg. Auf geteertem Untergrund reicht die Haftung auf jeden Fall aus.
Unbefestigten Untergrund kann man mit etwas Übung auch befahren - je besser die Fahrkünste, desto niedriger die Ansprüche an den Untergrund, deshalb klappts jetzt auch auf Schnee. Mit Eisplatten habe ich auch schon Erfahrungen gesammelt, dank vorsichtiger Fahrweise nur gute. Die Haftung ist besser als beim Fahrrad, und wenn es trotzdem rutscht und ich absteigen muss, so habe ich keinen Lenker in den Händen und keinen Rahmen zwischen den Beinen, und damit ist die Verletzungsgefahr deutlich kleiner.

Das Rad ist sehr robust gebaut und kann einiges einstecken.
Die Verschleisserscheinungen sind nur oberflächlich und beeinträchtigen die Funktionsweise in keiner Art.

Das Einzige, was ich an dem Gerät verbessern würde ist die Anzeige der Batteriekapazität. Die LED, die den Betriebszustand anzeigt, verfärbt sich von Grün nach Rot bei sinkender Spannung und misst nicht die verbleibende Energie. Bei sportlicher Fahrweise und bei Steigungen ist das Grün schnell weg, ist die LED orange oder gar rot beim Einschalten komme ich mit dem Rad nicht mehr weit.



Das Video zeigt, wie mann bei ungenügender Spannung "abgeworfen" wird.
Sehr kontrolliert, sehr hartnäckig - unmöglich weiterzufahren.

Die vom Hersteller angegebene Reichweite erreicht man wohl nur bei sparsamer Fahrweise in ebenem Gelände, ich habe das noch nie getestet.
Das Aufladen beim Herunterfahren klappt jedoch erstaunlich gut. Ist die Batterie erschöpft kann man schon bei kleinem Gefälle fahren.
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Re: Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Beitrag von superfalter »

Es ist echt klein. Was kostet son Ding ?
Was an allen fremdenergiebetriebenen Fortbewegungsvehikeln den Dauersuchtfaktor auslöst ist der Superman Effekt. Das heisst minimaler Einsatz von Eigenenergie (Gaspedale o.ä.) maximale Geschwindigkeit.
Allerdings wird bei dem Ding ja zumindest noch die Bewegungskoordination gefördert :-)
hahahaben
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Re: Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Beitrag von hahahaben »

Hier findet man Antworten wie Preis, Leistung usw
http://www.solowheel-germany.com/index.php
Muc-Falter
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Re: Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Beitrag von Muc-Falter »

Whow, toller Umrechnungskurs.... aus 1795$ werden hier 1899€.
Bei einem Eigenimport wären es nur 1350€ plus Zoll und shipping.
Aber wenigsten stimmt der Hinweis: Keine Nutzung im Bereich der StVo.
Pibach
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Re: Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Beitrag von Pibach »

Muc-Falter hat geschrieben:Whow, toller Umrechnungskurs.... aus 1795$ werden hier 1899€.
Bei einem Eigenimport wären es nur 1350€ plus Zoll und shipping.
Aber wenigsten stimmt der Hinweis: Keine Nutzung im Bereich der StVo.
Hier der Link zu der 1795$ Preisangabe
Man kann sich das zu dem Preis offenbar auch aus Europa schicken lassen, so wie es dort steht, vielleicht mag mal jemand anfragen?
Pibach
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Re: Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Beitrag von Pibach »

Gibt ähnliche Solowheels jetzt bei den diversen Chinaanbietern. Teilweise für $599. Vermutlich auch "billige Kopie"? Z.B. hier bei alibaba.
Hersteller ist wohl FreeGo, Modellbezeichnung UV04. Anders als der "IPS" Nachbau (nur 350 Watt), soll dieses aber 1000Watt haben.
Ebenso gibt es ein ähnliches, als "Airwheel" bezeichnetes Produkt, z.B. hier bei ebay für $699,-

Zu dem IPS Nachbau wurde hier ja beschrieben:
"Ich habe beide in meinem Shop und darf neutral sagen das der Solowheel klar bessere quali ist. Er hat definitiv mehr kraft und bessere Elektronik.
Jedoch ist der IPS in sachen Wendigkeit und vorallem Distanz
Von 20km nahe an meinem Herz. Dazu darf man auch sagen das er 1000.- fr günstiger ist. Für mich haben beide eine Berechtigung. Achtung was auf dem Video gezeigt wird darf nicht nachgemacht werden. Der IPS ist zum fahren.. So geht er kaputt! Zudem hat er eine andere Programmierung die nicht so aggressiv und stark korrigiert wie der Solowheel. Wer günstig cool unterwegs sein will IPS. Wer quali und power braucht soll 2300.- bezahlen auch bei mir ."


Mich fasziniert dieses Konzept ja sehr. Das ist wohl die rudimentärste Form der (motorisierten) Fortbewegung.
Wenn man das mit Leichtbau kombiniert, kann man das Gewicht (derzeit 12kg) wohl noch deutlich reduzieren:
1kg Rad (incl Reifen)
1,5kg Nabenmotor mit Planetengetriebe (ohne Freilauf. Gibt es derzeit nicht).
3kg Akku & Controller
2kg Konstruktion (incl. Footpads und Griffe)

Macht etwa 7,5kg "erreichbares Grenzgewicht".
Und könnte sogar auch als Handgepäck im Flieger durchgehen.
Für einen e-Tretroller würde ich ca 2kg mehr veranschlagen, der wäre dafür aber vrstl. einiges schneller und fahrstabiler.
Pibach
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Re: Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Beitrag von Pibach »

Inzwischen scheint das Ganze salonfähig geworden zu sein. Es gibt immer mehr auch bezahlbare Einräder. Hier mal ein unterhaltsamer Test des Ninebot One für Galileo:
http://www.galileo.tv/videos/trendcheck-ninebot-one/
Radla
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Re: Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Beitrag von Radla »

Ja speziell in Frankreich, da gabs letztens einen interessanten Bericht auf arte: https://m.youtube.com/watch?v=THFTtuVPVFQ
Pibach
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Re: Solowheel - Ultimativ kompakter Commuter

Beitrag von Pibach »

Danke, super Video.
Das mit dem gyroskopischen Effekt ist allerdings Quatsch. So ein Einrad balanciert man im Prinzip genauso wie ein normales Fahrrad, indem man den Aufstandspunkt immer unter dem Schwerpunkt hält.

Ich glaube legalisiert ist das in der EU bislang nur in Frankreich, Spanien und Österreich. Genaues weiß ich dazu aber auch nicht. Die Revolution der Elektrogeräte für die letzte Meile ist zwar nicht aufzuhalten, Deutschland hinkt da wegen der restriktiven Zulassungspolitik aber Jahre hinterher. Wobei so ein elektrischen Einrad extrem überzeugend ist. Ist praktisch nichts dran. Das Controllerboard gibt es für ca 30 EUR. Ansonsten ist das nur ein Radnabenmotor mit Felge und Stützeblechen für die Füße. Da werden die Preise noch enorm purzeln.

Die ersten haben noch Direktmotoren, wie auch mein AirWheel X8. Weil das auch bei niedriger Geschwindigkeit viel Drehmoment aufbauen muss, muss ein entsprechend wuchtiger Motor rein und macht das Teil schwer (rund 10kg). Das geht aber sehr viel leichter, denke das ist der simpelste, leichteste und kompakteste Mobilitätsansatz überhaupt. Bei den Getriebemotoren gibt es bislang noch kaum welche ohne Freilauf, obwohl ohne eigentlich einfacher wäre, aber die meisten der Motoren sind für Pedelecs entwickelt. Inzwischen kommen aber spezielle Nabenmotoren extra für solche Einräder auf den Markt. Ich schätze in wenigen Jahren werden die auch in deutschen Städten omnipräsent sein. Ich glaube auch, dass das mittelfristig Falträder weitgehend ersetzen wird. Ist einfach unheimlich praktisch, damit unterwegs zu sein. Paris ist natürlich prädestiniert dafür, weil es so eine kompakte Innenstadt hat. In Berlin gehen viele Strecken nur in Kombination mit ÖPNV - wo so ein e-Einrad auch glänzt.
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