Pibach hat geschrieben:
Meine Konfiguration wäre mit leichten Rennradbremsen auf dann 355 Felgenmaß, Ti Rahmen, TAT Carbonstütze im Dahon Maß mit anderer Hülse, Singlespeed. So ähnlich hat es auch Patrick. Das wäre schon nett, alles weitere nur nice to have.
Wobei V-Brakes schon noch mal mehr Bremsleistung brächten und vor allem etwas breitere Reifen ermöglichen würden. Und ein Ahead-System der Lenkstütze könnte ca 200g einsparen.
Ich sehe da ein grundlegendes Problem in der Heransgehensweise: Das Brompton ist, so wie es ab Werk kommt ein sehr ausgereiftes Gesamtpaket und erfüllt ein grundlegendes Bedürfnis in der Praxis ziemlich gut. Es schert sich sozusagen einen Dreck um Image (wie Dacia in der Werbung

). Wenn man es so akzeptiert, wie es ist, sich darauf einlässt und nach einiger Zeit der Nutzung ggf. das umbaut, was man gerne anders hätte, geht das meist sehr gut und auch ökonomisch - man wird nämlich feststellen, dass man lange nicht so viel umbauen muss wie gedacht. Müssen muss man tatsächlich in den meisten Fällen gar nichts. Wenn man sicher ist, ohne Carbonkurbeln nicht leben zu können ist das weniger ein Fehler des Brompton als ein eigenes, in der Regel nicht sehr rationales Bedürfnis. Ohne Erfahrung mit dem Rad zu sagen "ich brauche 355er Felgen, eine Dahon Carbonstütze" (warum eigentlich? gibt auch welche fürs Brompton) etc. ist im Wesentlichen ein Sich-Nicht-Einlassen. Kann man machen, gibt es ja auch. Das ist dann aber nicht das Bedürfnis nach Mobiliät, sondern das nach einem Edelrad des eigenen Geschmacks - das befriedigt Brompton ab Werk genausowenig wie die meisten anderen Firmen. Das endet dann in Radikalumbauten nagelneuer Räder. Die sind dann oft schön, meist mit eingeschränktem Nutzwert und vor allem teuer. Überproportional teuer für den zusätzlichen Nutzwert in einer Diszilin, den man möglicherweise erreicht bei meist gleichzeitigem Nutzwertverlust in anderen Disziplinen.
Pibach hat geschrieben:Wäre mir aber jedenfalls dann zu teuer so.
Siehe oben - selbst gewähltes Elend.

Oder das Rad ist einfach nichts für Dich.
Pibach hat geschrieben:Auch wenn man es 90% reinnehmen kann, die 10% wo man es draußen anschließt, wären mir zu kritisch.
Wahrscheinlich geht auch mehr - das liegt an Dir. Ich bin bisher noch nirgendwo rausgeschmissen worden mit dem gefalteten Rad, eine Hülle dafür habe ich btw. gar nicht erst. Komische bis neugierige Blicke erntet man gelegentlich natürlich schon. Was so viel heisst wie: Da ist noch Luft nach oben. Es ist nur manchmal bequemer, es draussen zu lassen, obwohl es ginge: Karstadt am Herrmannplatz z.B. geht, habe ich auch schon oft gemacht - manchmal lasse ich es trotzdem draussen. In Restaurants kann es normalerweise mit, manchmal lasse ich es trotzdem draussen (bevorzugt in Sichtweite). In Kneipen kommt es normalerweise mit, auch im SO36 war es schon.

Wenn es eine Garderobe gibt, kann man es da abgeben, wenn es keine gibt beim Sicherheitspersonal am Eingang (z.B. in Klamottengeschäften) oder am Empfang (in Bürogebäuden) oder am Informationsschalter (im Baumarkt). In all den Fällen kann man es aber ausprobierterweise auch mitnehmen, ohne ist halt manchmal bequemer. Freundlich fragen hat bisher jedes mal unproblematisch einen Aufbewahrungsort ergeben.
Pibach hat geschrieben:In der Großstadt darf es gewissen Wert nicht übersteigen.
Ansonsten übersteigt der Aufpassaufwand bzw die Klauwahrscheinlichkeit den Mehrnutzen.
Ich würde es so formulieren: Wenn es weg ist sollte man sich deswegen nicht von der Brücke stürzen müssen. Ärgern ist ok. Und wenn man sich nicht ärgern will nimmt man es mit.

Wenn das Rad nicht "Klau mich" schreit hilft das btw. auch - Carbonkurbeln sind da eher kontraproduktiv...
Pibach hat geschrieben:So ausgereift und einzigartig das Brompton derzeit auch ist, ich finde das müsste sich schon auch preisgünstiger machen lassen. Das wäre dann mein priorisierter Wunsch - wird es aber nicht geben.
Natürlich wäre es schöner, wenn man ein Titanbrompton für fünf Euro bekäme - aber halt auch unrealistisch. Die Fabrik arbeitet seit Eröffnung 1988 durchgehend an ihrer Kapazitätsgrenze (aktuell ca. 45.000 Räder/Jahr) - sie könnten es also voraussichtlich auch noch teurer verkaufen. Wenn es billiger wäre (im Sinne von "richtig billig") hätte das nicht nur unvermeidbar Auswirkungen auf die Qualität (siehe z.B. Neobike) und Service, es würde auch weniger wert geschätzt werden. Das heisst: Entweder "gönnt" man sich ein Brompton (und ich glaube wirklich beim Kauf hält sich fast jeder Käufer selbst für ein bisschen bekloppt) und merkt im Laufe der Zeit, dass das überraschenderweise gar nicht teuer war, sondern preiswert und eine absolut richtige Entscheidung. Oder man tut das nicht, dann hat man halt keins und wird den Charme und Nutzwert dieses Fahrzeugs niemals vollständig verstehen und daher über die Preise jammern. Erstaunlicherweise hab ich noch nie einen Brompton-Besitzer getroffen, der sich beschwert hätte, dass das Rad zu teuer wäre oder sein Geld nicht wert. Vor dem Kauf aber einige und Nichtbesitzer reihenweise - da ist das eher der Standardfall.
