Re: Promillegrenze für Radfahrer
Verfasst: Do Aug 28, 2014 3:48 pm
Der Herr Pibach. Seine Grundthese ist soweit ich das verstehen kann "Radfahrer verursachen keine Unfälle, sie sind Opfer der Verhältnisse. Wenn sie in der polizeilichen Unfallstatistik als Unfallverursacher genannt werden liegt das daran, dass die Polizei entweder nicht weiss was sie tut oder aber böswillig die Fakten verfälscht. Zwar ignorieren Radfahrer grossflächig die Verkehrsregeln, allerdings sind sie dabei äusserst umsichtig und es bleibt ihnen auch nichts anderes übrig. Unter keinen Umständen gefährden Radfahrer sich selbst oder andere Verkehrsteilnehmer. Kommt es zu einem Unfall mit Radfahrerbeteiligung ist immer der motorisierte Verkehr schuld, auch wenn gar kein motorisieres Vehikel beteiligt ist. Mindestens dadurch, dass die Infrastruktur auf motorisierten Verkehr ausgerichtet ist. Den Radfahrern bleibt gar nichts anderes übrig, als sämtliche Verkehrsregeln zu ignorieren und moralisch gelten diese ohnehin nicht für Radfahrer. Daher sollte man sie für Radfahrer abschaffen, dann stimmt auch die Statistik wieder und es gibt auch weniger Unfälle. "ladiaar hat geschrieben: Wenn man anderen den "Pippi-Langstrumpf-Modus" unterstellt sollte man selber nicht unbedingt einen statistischen Anfängerfehler machen. Messungen von seltenen "Zählereignissen" sind mit einem statistischen Fehler behaftet. Und wenn Du den berücksichtigst bleibt von "über 50%" nicht mehr viel übrig. Wäre dann wohl eher "irgendwas zwischen 20 und 80 Prozent"...
Auch sonst wäre etwas Sachlichkeit angebracht. Hat denn irgendjemand hier gesagt, dass Radfahrer "ausschliesslich durch motorisierte Killer umkommen"?
Um dem etwas entgegenzusetzen habe ich mich bemüht, statistische Zahlen zu finden, die seine Thesen bestätigen oder widerlegen. Da erfreulicherweise die Zahl der tödlichen Unfälle im ersten Halbjahr 2014 überschaubar gering ist ist die Grundgesamtheit niedrig. Aber auch niedrige Zahlen sind besser als gar keine - immerhin hat man da ein paar Fakten, an die man sich halten kann was ich für sinnvoller halte als wildes drauflosphantasieren. Wenn Du bessere oder genauere Zahlen hast - immer her damit. Ich habe die - zugegeben geringe - Datengrundlage transparent gemacht, was es Dir zu Recht ermöglicht daran rumzumäkeln. Pibach hat erst gar keine Daten, die er transparent machen könnte. Das ist der Unterschied. Es geht mir auch nicht um die absoluten Zahlen sondern darum zu widerlegen, dass Radfahrer per definitionem immer Recht haben und keine Fehler machen können. Nicht nur eine eingebaute Vorfahrt sondern auch noch eine eingebaute moralische Überlegenheit. In Erweiterung des alten Spruchs steht dann auf dem Grabstein: "Er hatte Vorfahrt. Und wenn nicht hätte er sie haben sollen."