lucius-seneca hat geschrieben:Meine Einstellung ist doch absolut richtig - die Attentate in Paris können doch kaum deutlicher sein.
Es einfach nur widerlich wie Du diese Anschläge, zu deren Hintergrund zum jetzigen Zeitpunkt genau nichts bekannt ist, für Deine Demagogie einsetzt. Du bist ein geistiger Brandstifter und kein grosser Denker. Bei aller Sorge, die man angesichts der Flüchtlingssituation haben kann und bei aller legitimen Kritik an der aktionistischen und stellenweise dämlichen Politik der letzten Jahre bis heute:
Bürgerkriegsflüchtlinge pauschal mit Terroristen gleichzusetzen ist inakzeptabel.
Bedenken solltest Du zudem: Wo kommt denn die Situation eigentlich her (sowohl die aktuellen Flüchtlingsströme als auch die terroristischen Bewegungen mit islamistischem Hintergrund, die sie mit auslösen)? Könnte das was damit zu tun haben, dass die von Dir so verehrten USA seit vielen Jahrzehnten auf der ganzen Welt Kriege im Eigeninteresse führen, Diktatoren stützen und legitime Regierungen stürzen und Terrorismus fördern, sobald es ihren wirtschaftlichen Machtinteressen dient? Das sie also in erheblichem Ausmass zur Destabilisierung der heutigen
"Krisenregionen" beigetragen haben? Und zur Radikalisierung von Personengruppen, teilweise sogar gezielt unterstützt von den USA (offen oder verdeckt) - solange es den Interessen der USA dient (von den Contras in Nicaragua über die Mujahedin in Afghanistan bis zu Bin Laden selbst - und ungezählten weiteren), die dann regelmässig "ausser Kontrolle" geraten nach geraumer Zeit? Und damit erheblich zu den aktuellen Flüchtlingsströmen beigetragen?
Was wir heute erleben ist in jeder Hinsicht die Ernte über Jahrzehnte andauernder fehlgeleiteten machtpolitisch und wirtschaftlich motivierter politischen Interventionen in diversen Regionen dieser Erde. So zu tun, als hätten wir nichts damit zu tun ist schlicht bigott.
Und genau dieselben USA sind dann seltsam zurückhaltend, wenn es um Verantwortungsübernahme für die Folgen ihres Tuns geht - ob Aufnahme von Flüchtlingen oder auch nur von jahrelang zu Unrecht in Guantanamo begründungs- und rechtlos Inhaftierten. Das dürfen dann gerne andere ausbaden, ob in den betreffenden Regionen vor Ort oder mittlerweile auch hier in Europa. Einfach nur "das Boot ist voll" zu rufen ist hier sicher nicht zielführend. Dass "welcome everybody no matter what" auf Dauer auch nicht die Lösung sein kann wird wohl kaum einer bestreiten (und das ist auch aktuell gar nicht die Idee). Allerdings sind die Flüchtlingsströme Symptome - daran rumzudoktern bringt wenig, wenn man nicht die Ursachen angeht....
Wer keine (steuerbare)legale Einwanderungspolitik hat braucht sich auch nicht wundern, wenn der einzig vorhandene Kanal "Asyl" auch von denen genutzt wird, für die er nicht entworfen wurde und so dieses System ungesteuert in einem Ausmaß belastet, für das es nicht designt wurde. Ein Grund daran zu arbeiten in meinen Augen - sicher kein Grund, das Asylrecht abzuschaffen, das eine sehr grossartige Errungenschaft ist.
Übrigens: Wo kommen eigentlich die heutigen Amerikaner her? Sind das nicht zufällig (zum Teil) die Nachfahren von Leuten, die aus religiösen und wirtschaftlichen Gründen nach Amerika geflüchtet sind aus Europa, beginnend mit den Pilgervätern?
Wenn Du der Prototyp der Kultur und der Haltung sein solltest, die Du erhalten willst können wir froh sein, wenn die sich verändert - sei es durch Einwanderung oder sonst wie!