FALTRADFORUM

alterfalter2 hat geschrieben: Ich fahre 2-3 mal pro Jahr ein paar Tage in London und bekomme so mit, was dort im Vergleich zu Hamburg z.B. los ist. Da gibt es keinen erkennbaren Unterschied, außer daß man in London (auf der Straße) hyperschnell fährt.

Interessant.
Ich kann jedenfalls über Paris sagen, dass da nur ziemlich wenig Radfahrer zu sehen sind, also vereinzelt ja, aber man muss im Verkehrsgeschehen schon nach ihnen suchen. Und abgestellte Fahrräder sind auch sehr selten zu sehen. Selbst vor den Studentenwohnheimen sah ich keinerlei Fahrräder. Und etwa die Hälfte (gefühlt) sind diese Mietfahrräder, die kommen wohl gut an. Es wird auch nur wenig Helm gefahren, die Quote ist aber sicher trotzdem höher als in Berlin, wo sie quasi nicht bemerkbar ist.

Edit: dieses Vélib genannte Leihsystem ist in Paris ja sehr erfolgreich, siehe dazu auch dieser Artikel.
41% Radfahrerzunahme und 25% Autoverkehr Abname in 5 Jahren (seit der Einführung von Vèlib).
Grund ist wohl vorallem der günstige Preis, die ersten 30min sind kostenlos!
Beeindruckend auch die Nutzung: 55 Millionen Fahrten.
Und die Unfallopfer: insgesamt 11 Radfahr-Todesfälle in diesen Jahren (also erstaunlich wenig), davon 7 Vélib Fahrer. Fast alle in Konfrontation mit einem LKW und dessen totem Winkel.

Das unheimliche Fahrradhelm-Orakel
"Steigt die Fahrradhelm-Trageqoute bei Kindern unter zehn Jahren, sterben auch mehr Radfahrer"
Auch ganz interessant.

@ Pibach
"Grund ist wohl vorallem der günstige Preis, die ersten 30min sind kostenlos!

Das ist in Hamburg auch so - es gibt jede Menge Benutzer von Leihrädern. Inzwischen sind einige unserer Mitarbeiter darauf umgestiegen, verzichten auf das öffentliche Verkehrsmittel oder lassen das eigene (teuere Rad) zu Hause stehen und kommen mit dem StadtRad zur Arbeit, weil bei ihrer Wohnung in der Nähe ein Abstellplatz ist und einer direkt vor dem Arbeitsplatz. Liegt die Fahrtdauer unter einer halben Stunde, kostet es nichts, man hat immer ein gewartetes Fahrrad zur Hand und hat kein persönliches Diebstahl-/Vandalismusproblem. Wird das Wetter schlecht (Regen), bleibt das Rad am Stellplatz und man nimmt den Bus oder die Bahn nach Hause.. und dort wartet am nächsten Tag ein neues, gepflegtes Rad auf die Fahrt zum Job (falls die Sonne lacht ).
Ich bin auf diese Idee garnicht gekommen - wohl, weil mein Arbeitsweg erheblich länger ist.. ist aber wirklich clever von meinen Kollegen - deren Monatskarte für die Öffi´s ist schon abgeschafft.

Gruß TIL

alterfalter2 hat geschrieben: Ich bin auf diese Idee garnicht gekommen - wohl, weil mein Arbeitsweg erheblich länger ist.. ist aber wirklich clever von meinen Kollegen - deren Monatskarte für die Öffi´s ist schon abgeschafft.

Ja, in Berlin gibt es das auch viel taugt aber leider nicht für die doch recht weiten Wege. Deswegen ist ein Faltrad mit ÖPNV Kombination hier auch unschlagbar.
Paris (Innengebiet) ist flächenmäßig ja auch nur 1/9 so groß wie Berlin, denke mal da reichen die 30 min fast für alle Strecken. Ausserdem sind die Ubahnen teilsweise so überfüllt, das würde auch mit einem Brompton schwierig. Sind auch öfter mal sehr komplizierte Umsteigewege und ständig so Automatiktüren vor den Zugängen zur Fahrscheinkontrolle, da käme man mit Faltrad nicht wirklich durch.

@ Pibach
"und ständig so Automatiktüren vor den Zugängen zur Fahrscheinkontrolle, da käme man mit Faltrad nicht wirklich durch."

..mit dem Brommie überhaupt kein Problem, ist in London auch so. Problematisch sind eher die überfüllten U-Bahnzüge zu Stoßzeiten. Da macht man sich auch mit dem Brompton nicht wirklich Freunde..

Gruß TIL

Pibach hat geschrieben:

superfalter hat geschrieben:Es ist ausgemachter KÄSE, daß ein "Druck" auf die Radfahrer erhöht wird, wenn sich andere dazu aus freien Stücken entscheiden einen Helm zu tragen.

Sorry Pattrick. Aber lass mir doch bitte meine Meinung.
Ich rede da ja auch keinem rein.
Ich nenne nur die Faktenlage.
Weil ich Helmpropaganda schlimm finde.
Insbesondere Deine Idee der schicken Helme.
Und Dir in diesem Punkt oben nicht zustimme.
Unter anderem liegt der Fehler bereits darin, dass die allermeisten die "Entscheidung" weder informiert noch aus freie Stücken fällen (wobei ich hier keinen persönlich meine).

Ich lass Dir deine Meinung voll und ganz. Es ist deine freie Entscheidung. Ich mache keine Helmpropaganda und habe auch noch nie eine wahrgenommen. Jeder kann selbst bei einer Propaganda selbst entscheiden in wie weit er sich auf deren Argumente oder "Fakten" einlässt genauso wie bei einer Werbung von MediaMarkt. Werde ich bei dieser auch gezwungen oder genötigt einen neuen LCD 3D UltraHD TV zu kaufen ? NEIN.
Jedoch für die die mit dem Gedanken spielen sich einen Helm zu kaufen, kann ich doch ein paar sinnvolle Helme vorstellen oder ?

superfalter hat geschrieben:Jeder kann selbst bei einer Propaganda selbst entscheiden in wie weit er sich auf deren Argumente oder "Fakten" einlässt genauso wie bei einer Werbung von MediaMarkt.

Nein, so funktioniert das nicht. Eine wirklich freie Entscheidung gibt es nicht. Natürlich haben sowohl "Helmpropaganda" als auch Mediamarktwerbung eine Wirkung und die ist sehr viel größer als man glauben mag. besonders ärgerlich ist bei beidem, wenn Fakten verbogen werden. Wenn Radfahren in der Bevölkerung das Image einer gefährlichen Tätigkeit bekommt betrifft das über kurz oder lang alle Radfahrer, das ist das perfide an der Sache. Und wenn Eltern anfangen, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren, weil es auf der Straße ja so gefährlich ist, wird es ganz schizophren. Natürlich soll der einzelne einen Helm tragen, wenn er sich dadurch sicherer fühlt. Aber wie man schon hier im Forum lesen kann ist es dann nicht mehr weit zu dem Gedanken, dass die ganzen "Helmverweigerer" (schon das Wort sagt viel aus) alle ein viel höheres Risiko eingehen. Real ist das aber eben nicht unbedingt so, auch wenn das dem "gesunden Menschenverstand" widerspricht.

Mac

faltmaxx hat geschrieben:Hey,
ich bin selbst Helmträger und hatte viele Diskussionen mit einem Arbeitskollegen (fährt " nur " Fahrrad / min.10000km im Jahr) der Antihelm eingestellt war.
Nachdem er innerhalb von zwei Jahren zweimal frühmorgens auf der fahrt zur Arbeit von unvorsichtigen Autofahrern angefahren wurde und beim zweiten mal schwere Kopfverletzungen erlitten hatte, änderete er seine Einstellung.
Bei der Reha hatte er gleich zwei weitere Kopfverletzte kennengelernt, die auch eine Antihelm Einstellung hatten. Einer war wohl so schwer verletzt, daß er nie wieder Radfahren werden kann.

Dann haben die 3 aber Glück gehabt, dass nicht noch ein 4. da war, der trotz Helm schwere Kopfverletzungen hatte. Sosehr ich solche Gedankengänge im Einzelfall verstehe, so wenig taugen sie als Diskussionsargument.

Mac

Dieses Wochenende war ich auf einem medizinischen Fachkongress. Interessant fand ich einen Vortrag der damit begann zwei Studien zu benennen der eine These bewies, und dann zwei Studien die zu dem genauen Gegenteil kamen. Die Vortragende berichtete anschließend in ihrem Vortrag über ihre Praxis und Erfahrung.
In der anschließenden Diskussion wurden dann die unterschiedlichen Studien noch nicht einmal erwähnt, die Diskussion und Fragen betrafen eben nur Erfahrungen.

Warum wurde ich dadurch an diesen Thread erinnert?
Und was ist wohl der große Unterschied ?

Übrigens gibt es sehr viele persönliche Erfahrungen mit Helm. Man bekommt sie im Familien und Bekanntenkreis, von Sanitätern, Unfallhelfern, hier im Forum und natürlich auch in den anderen Radforen berichtet. Seine Meinung kann jeder für sich selber bilden....
Und im normalen Leben bilden sich eben die Menschen auch ihre Meinung von eigenen oder berichteten Erfahrungen. Kaum einer der mit oder ohne Helm unterwegs ist wird jemals eine Studie gelesen haben.

superfalter hat geschrieben: Ich lass Dir deine Meinung voll und ganz. Es ist deine freie Entscheidung. Ich mache keine Helmpropaganda und habe auch noch nie eine wahrgenommen. Jeder kann selbst bei einer Propaganda selbst entscheiden in wie weit er sich auf deren Argumente oder "Fakten" einlässt genauso wie bei einer Werbung von MediaMarkt. Werde ich bei dieser auch gezwungen oder genötigt einen neuen LCD 3D UltraHD TV zu kaufen ? NEIN.
Jedoch für die die mit dem Gedanken spielen sich einen Helm zu kaufen, kann ich doch ein paar sinnvolle Helme vorstellen oder ?

"Sinnvolle" Helme?
Mach doch mal die Augen auf!
Fahrradhelme sind nicht sinnvoll.
Und deren Anpreisen, Schönreden, Fakten verdrängen und das Radfahren gefährlich reden ist schädlich. Und zwar in einem sehr starken Umfang. Und genau das machst Du. Speziell Deine ersten Postings sind massive Helmproganda.
Sowas z.B.:

superfalter hat geschrieben: sach ick doch es fehlen nur klasse lösungen. wenn helme so scharf aussehen wie ein ferrari in der abendsonne und so praktisch nutzbar sind wie ein faltrad dann fahren mehr damit, daher auch mein thread.

Würde ich als hochgradig schädlich einstufen.
Und gerade Du warst ja auch führend im persönlich werden und anderen ihre Meinung eben nicht lassen.

Wollen wir nicht Vorbild sein ? Können wir nicht an einem Strang ziehen ?

Vorbildlich wäre es, der irreführenden und schädlichen Helmpropaganda entgegenzutreten und die Helmquote deutlich zu reduzieren. Das wäre ein wichtiges Ziel für unsere Community.