Re: Beleuchtung
Verfasst: Fr Nov 28, 2014 4:24 pm
Da spricht ein negatives Menschenbild aber Bände. Muss wohl nicht betonen, dass ich praktisch in jeden Satz die Zusammenhänge ganz anders sehe.
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Dass Autofahrer das Abblenden vergessen passiert mir häufiger als ich von Radfahrern geblendet werde. Dass Autofahrer nicht abblenden, wenn ihnen ein schwach beleuchteter Radfahrer entgegen kommt, passiert noch sehr viel häufiger.berlinonaut hat geschrieben:Der relevante Unterschied ist: Autofahrer lernen in der Fahrschule, dass sie abblenden, wenn Gegenverkehr kommt. Und normalerweise halten sie sich dran (ausser jemand verpeilt es, was ein absoluter Ausnahmefall ist).
Basierend darauf ist es erschreckend, wie oft Autoscheinwerfer falsch eingestellt sind. Bei freiwilligen Lichttests fällt oft mehr als jeder 10. durch. Und da werden nur die erfasst, die freiwillig hingehen. Aber was das alles nicht verhindert hast du ja schon schön aufgezählt.Die Lampen, die Autofahrer verwenden sind im Normalfall typgeprüft und auch hinsichtlich der Anbauposition und des Abstrahlwinkels gibt es recht präzise Vorgaben.
Auch die allermeisten Radfahrer blenden nicht absichtlich.Aber kaum ein Autofahrer macht das absichtlich und die "üblichste" Form der Blendung (durch Fernlicht) ist durch allgemein akzeptierte gesellschaftliche Konvention sowie eindeutige gesetzliche Regelungen weitgehend eliminiert.
Wenn das spätestens alle 2 Jahre beim TÜV auffallen würde, gäbe es nicht so viele Autos mit blendenden Scheinwerfern. Wer mit Fahrradscheinwerfern blendet wird genau so wahrscheinlich aus dem Verkehr gezogen wie jemand, der mit Autoscheinwerfern blendet, also praktisch überhaupt nicht.Wer absichtlich irgendwelchen Kram verbaut, der hinreichend auffällig ist oder wessen Beleuchtung hinreichend kaputt ist, der wird ggf. von der Rennleitung aus dem Verkehr gezogen, wenn er Pech hat und spätestens alle zwei Jahre beim TÜV fällt das auf.
Allerdings kommen die allermeisten Radfahrer auch nicht auf diese Idee. In beiden "Lagern" gibt es jedoch Ausnahmen. Wenn du mal erlebt hast, dass hinter dir einer fährt dessen Licht selbst im abgeblendeten Rückspiegel nicht zu ertragen ist, weiß du was ich meine.Und kaum einer käme auf die Idee, sich bei Dealextreme irgendwas zu besorgen, was zwar nicht zugelassen ist, aber sehr, sehr hell und das dann einfach auf's Autodach zu schnallen und einzuschalten beim Fahren.
Während es Radfahrern lange Zeit gesetzlich verboten war, im Dunkeln überhaupt irgendwas zu sehen obwohl geeignete Technik vorhanden war. Der massive Wildwuchs an Fahrradbeleuchtung ist sicher zum Teil auch diesem Umstand zu verdanken.Was durchaus auch daran liegt, dass es ein hinreichendes Angebot an legalem Gerät gibt, das die Anforderung "sehen im Dunkeln" hinreichend gut löst.
Ja, da hast Du recht. Radfahrer werden an der Stelle oft nicht als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrgenommen sondern als eine Art Strassenpfosten, der in der Lage ist sich zu bewegen, wenn auch langsam.derMac hat geschrieben:Dass Autofahrer das Abblenden vergessen passiert mir häufiger als ich von Radfahrern geblendet werde. Dass Autofahrer nicht abblenden, wenn ihnen ein schwach beleuchteter Radfahrer entgegen kommt, passiert noch sehr viel häufiger.berlinonaut hat geschrieben:Der relevante Unterschied ist: Autofahrer lernen in der Fahrschule, dass sie abblenden, wenn Gegenverkehr kommt. Und normalerweise halten sie sich dran (ausser jemand verpeilt es, was ein absoluter Ausnahmefall ist).
Richtig. Sie tun es aber, weil sie sich nicht vorstellen können, dass das überhaupt geht und weil sie keiner dran hindert. Sprich: Fehlendes Wissen, mangelndes Vorstellungsvermögen und grob falsche physikalische Grundkenntnisse. Und bei einigen sicherlich auch billigende Inkaufnahme.Auch die allermeisten Radfahrer blenden nicht absichtlich.Aber kaum ein Autofahrer macht das absichtlich und die "üblichste" Form der Blendung (durch Fernlicht) ist durch allgemein akzeptierte gesellschaftliche Konvention sowie eindeutige gesetzliche Regelungen weitgehend eliminiert.
Scheinwerfereinstellung ist Teil des TÜV-Prüfzyklus. Bei Autos wie bei Motorrädern. Und meiner Erfahrung nach wird das dort auch gemacht und zwar recht gründlich.Wenn das spätestens alle 2 Jahre beim TÜV auffallen würde, gäbe es nicht so viele Autos mit blendenden Scheinwerfern.Wer absichtlich irgendwelchen Kram verbaut, der hinreichend auffällig ist oder wessen Beleuchtung hinreichend kaputt ist, der wird ggf. von der Rennleitung aus dem Verkehr gezogen, wenn er Pech hat und spätestens alle zwei Jahre beim TÜV fällt das auf.
Da bin ich mir nicht so sicher. Die meisten "Normal"-Radler, die ich kenne folgen der Devise "kein Licht ist eine lässliche Sünde und ein Licht ist besser als kein Licht und macht mich engelsgleich. Weniger wegen selber sehens oder gesehen werdens sondern wegen der Huperei und der Rennleitung." Die würden auch mit einem Teelicht fahren, wenn sie eines hätten und das nicht ausgehen würde durch den Fahrtwind. Es herrscht schlicht keinerlei Grundverständnis dafür, was "Licht" eigentlich ist und welche Aspekte davon am Rad relevant sind. Allerdings sind Autofahrer da nur unwesentlich besser, da hast Du recht. Sie haben es nur leichter, weil da die Werksausstattung meist ganz ok ist und auch selten kaputt geht.Allerdings kommen die allermeisten Radfahrer auch nicht auf diese Idee. In beiden "Lagern" gibt es jedoch Ausnahmen.Und kaum einer käme auf die Idee, sich bei Dealextreme irgendwas zu besorgen, was zwar nicht zugelassen ist, aber sehr, sehr hell und das dann einfach auf's Autodach zu schnallen und einzuschalten beim Fahren.
Full Ack.Während es Radfahrern lange Zeit gesetzlich verboten war, im Dunkeln überhaupt irgendwas zu sehen obwohl geeignete Technik vorhanden war. Der massive Wildwuchs an Fahrradbeleuchtung ist sicher zum Teil auch diesem Umstand zu verdanken.Was durchaus auch daran liegt, dass es ein hinreichendes Angebot an legalem Gerät gibt, das die Anforderung "sehen im Dunkeln" hinreichend gut löst.
Das ist Dir unbenommen. Mein Menschenbild ist übrigens gar nicht so furchtbar negativ, eher im Gegenteil. Allerdings bin ich halt auch Realist. Bei Dir habe ich manchmal das Gefühl, dass Du in einer kinderzimmerbunten Welt wohnst, in der alle freundlich zueinander sind und die einzige ernstzunehmende Gefahr Gargamel und seine Katze sind. Trägst Du zufällig gerne weisse Hosen, eine weisse Mütze und hast auffällig blaue Haut?Pibach hat geschrieben:Da spricht ein negatives Menschenbild aber Bände. Muss wohl nicht betonen, dass ich praktisch in jeden Satz die Zusammenhänge ganz anders sehe.
Dazu kann man sich imho ganz gut an den Messengern orientieren. Die fahren sehr viel, Stadtvekehr, sind in Foren aktiv und tauschen sich aus, und haben wohl auch die geringste Unfallquote (pro km).berlinonaut hat geschrieben:Es herrscht schlicht keinerlei Grundverständnis dafür, was "Licht" eigentlich ist und welche Aspekte davon am Rad relevant sind.
Hm, ich hab grad mal in das erste beste Kurier-Forum geschaut - dort geht der Trend zu BuM, Sigma oder NabendynamoPibach hat geschrieben:Dazu kann man sich imho ganz gut an den Messengern orientieren. Die fahren sehr viel, Stadtvekehr, sind in Foren aktiv und tauschen sich aus, und haben wohl auch die geringste Unfallquote (pro km).berlinonaut hat geschrieben:Es herrscht schlicht keinerlei Grundverständnis dafür, was "Licht" eigentlich ist und welche Aspekte davon am Rad relevant sind.
Die fahren fast alle nur Positionslicht.
Kann man das mit der Unfallquote irgendwo nachlesen?Pibach hat geschrieben:Dazu kann man sich imho ganz gut an den Messengern orientieren. Die fahren sehr viel, Stadtvekehr, sind in Foren aktiv und tauschen sich aus, und haben wohl auch die geringste Unfallquote (pro km).
Tausende Trekkingradfahrer scheinen damit in Berlin kein großes Problem zu haben. Viele fahren ihr Trekkingrad auch problemlos mit Rucksack, trotz Gepäckträger. So schlimm kanns also nicht sein.Pibach hat geschrieben:einem vollausgestatteten Trecking Rad mit Nabendynamo, Gepäckträger usw. nutzt man Satteltaschen und fährt die Strecke normalerweise komplett.
In Berlin imho nicht geeignet, man kommt mit so einer schweren Möhre nicht flott genug durch die total zergliederte Infrastruktur. Also das tägliche zickzack durch Kopfsteingepflaster, Bürgersteige, Baustellen, Brachflächen, Menschenmassen.