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Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Do Jun 07, 2012 12:26 pm
von Pibach
Sehr innovative Ansätze. Für ein Fahrzeug ist das aber nicht so sinnvoll, weil das sicher Gewicht und Fahreigenschaften beeinflusst. Ausserdem bringt z.B. so ein Solardach zu wenig Leistung

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Do Jun 07, 2012 5:57 pm
von frankd
Ein Solardach ist ja nur ein Baustein, aber auch da könnte man noch minimieren. Wenn man die Solarmodule direkt auf den Metallteile der Karosse aufdampft, dann wäre der Gewichtszuwachs minimal. Schon jetzt gibt es 20 Wp-Module, die nur 600 g wiegen incl. Trägermaterial.
Aber es geht primär darum, auch andere Energiequellen anzuzapfen, innovative ideen sind gefragt.

Kostenvergleich

Verfasst: Mi Jun 13, 2012 1:08 am
von Pibach
Der Twizy verbraucht lt. Angaben 6,3kWh auf 100km. Bei 25cent je kWh sind das rund 1,50 EUR. Ein Benzinantrieb im Twizy würde vielleicht 2ltr. auf 100 Kilometer verbrauchen, also rund 3 EUR.
Wäre also Faktor 2 günstiger.
Rechnet man die Leasingkosten der Batterie von 50 EUR auf max 7500 Jahreskilometer dazu, sind das gut 10EUR pro Kilometer.
Wäre dann insgesamt etwa 3 mal so teuer.
:?

Kostenrechnung bei KAUF des Akkus:

Die Kosten für die Akkus sinken rapide, derzeit ca 300,- EUR je kWh

Artikel dazu: http://www.wissen-elektroauto.de/2011-0 ... ktroautos/

Wirtschaftlichkeits-Rechnung: http://www.wissen-elektroauto.de/2012-0 ... uschaffen/

Zyklenfestigkeit steigt dabei, LiFePo Akkus erreichen 3000 Zyklen bei >80% Restkapazität
Anteil der Akkukosten liegt damit bei rund 10 Cent je kWh (ohne Kosten für Kapitalbindung) und bei etwa 13 Cent incl. Kabitalkosten (Zinsen)

Damit sinken die Kosten je Kilometer drastisch.

Gleichzeitig steigen die Benzinpreise.

Typische Kleinwage liegen bei 20kWh/100km, sind bei 25 Cent je kW/h + 13 Cent Akkukosten dann 20*38=7,60 EUR auf 100 km

Vergleicht man das mit 6 ltr Spritverbrauch zu 1,50 EUR/ltr wären das 9,- EUR, das Elektroauto fährt also knapp günstiger.

Erstmalig liegen die Verbrauchskosten bei Elektroantrieb unter denen eines Benzinantriebs!

Das war mir bisher gar nicht so bewusst, dass es so knapp ist ;)

Mobile Metering

Verfasst: Mi Jun 13, 2012 9:07 am
von Pibach
Wesentliches Problem ist also 'nur' noch Reichweite, Gewicht des Akkus und fehlende Lademöglichkeiten Durch Mobile Metering und flächendeckende Ladestationen wäre dies lösbar, d.h. kleine Akkus, stattdessen überall Laden beim Parken (z.B. beim Einkaufen)

http://vimeo.com/35950991
http://www.zeit.de/auto/2012-03/elektro ... rastruktur

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Fr Jun 15, 2012 7:10 am
von frankd
Na ja die Rechnung ist doch sehr simpel, erstmal werden die Strompreise mindestens genauso schnell steigen wie die Benzinpreise, wenn nicht noch schneller, denn der derzeitige billige Strom kommt zum größten Teil aus AKW und Kohlekraftwerken. Wenn der teuer eingekaufte Ökostrom (siehe EEG) voll auf den Markt durchschlägt, dann wird der Strompreis eher Richtung 60 cent/kWh gehen. Zudem wurden die Kosten für den bundesweiten Aufbau und Wartung einer Ladeinfrastruktur vergessen, diese werden sich auch entweder in einer Mitgliedschaft oder an der Elektrozapfsäule bemerkbar machen. Und wenn man die komplette Substition aller Fahrzeuge durch Elektro anstrebt, dann sind dies derzeit über 40 Millionen Fahrzeuge, d.h. mindestens eine Säule pro Fahrzeug wenn er denn nachts daran aufgeladen bzw. als smart grid-Speicher genutzt werden soll. Dies wird nicht billig.

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Fr Jun 15, 2012 6:35 pm
von alterfalter2
@ frankd

..dann ist es sinnvoll, gleich auf den Zug aufzuspringen und nicht erst zu warten, bis die Messen gesungen sind und der Strom so teuer wie Sprit ist. Es gibt im Augenblick schon jede Menge günstige gebrauchte (und auch neue Chinesische) Elekroautos, verstehe nicht, wie man so lange herumzögern kann. Nahezu jedes Elektroauto läßt sich an einer beliebigen 230V Steckdose aufladen - so what?
Warum noch warten und worauf?

Gruß TIL

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Fr Jun 15, 2012 9:27 pm
von vmax
Zögern ist doch mehr als verständlich, wie lange gibt es ein reines Elektroauto Modell (außer ew. einige Leichtbaumobile)l, max. zwei Jahre.Die Elektroauto-Bilanz des Jahres 2011 in Deutschland sieht einer Studie zufolge ernüchternd aus. In den ersten elf Monaten des Jahres seien gerade mal 1808 Elektroautos neu auf die Straße gebracht worden...
Es ist normal das solch ein Fahrzeug noch Probleme macht.

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Sa Jun 16, 2012 10:27 am
von alterfalter2
Das von mir erwähnte Elektroauto VOLTA gibt es seit mehr als 20 Jahren und es gibt auch noch eine ganze Reihe anderer Modelle, die so lange gebaut werden (eGolf, VW z.B.), die ohne Probleme im Alltag ihren Dienst tun. Das Problem steckt in der Vorstellung der Konsumenten, einer unbekannten Technik ausgeliefert zu sein, obwohl es Elektroautos seit den Zwanziger Jahren gibt. Damals wurde z.B. die Paketpostverteilung in Hamburg mit Elektro-LKWs gemacht..
Es ist möglicherweise die Befürchtung, mit leerem Akku liegenzubleiben, die Kunden vom Kauf abschreckt und lange Ladezeiten für den Akku. Mittlerweile gibt es sog. range extender, die die Reichweite des Fahrzeugs erweitern und Schnelllademöglichkeiten. Man muß etwas organisierter sein als beim Fahrzeug mit Verbrennungsmotor - das ist sicher richtig. Alle anderen Befürchtungen sind herbeigeredet...

Gruß TIL

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Sa Jun 16, 2012 12:14 pm
von Pibach
frankd hat geschrieben:...erstmal werden die Strompreise mindestens genauso schnell steigen wie die Benzinpreise, wenn nicht noch schneller, denn der derzeitige billige Strom kommt zum größten Teil aus AKW und Kohlekraftwerken. Wenn der teuer eingekaufte Ökostrom (siehe EEG) voll auf den Markt durchschlägt, dann wird der Strompreis eher Richtung 60 cent/kWh gehen. Zudem wurden die Kosten für den bundesweiten Aufbau und Wartung einer Ladeinfrastruktur vergessen, diese werden sich auch entweder in einer Mitgliedschaft oder an der Elektrozapfsäule bemerkbar machen.
Also diese Logik verstehe ich nicht.
Ich glaube, der Strom koennte auch billiger werden.
Autoakkus koennen auch Nachts laden und auch dezentral.
Die Ladeinfrastruktur waere zwar teuer, aber das ist im Verhaeltnis zum verbrauchen Strom wohl kleiner Betrag. Bei dem Mobile Metering soll jede Dose nur rund 100,- EURO kosten....

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: So Jun 17, 2012 10:27 pm
von frankd
Ja mit dem Strompreis kann man nicht viel machen, alle Solar- und Windanlagen bekamen bis 2011 eine höhere Einspeisevergütung als den aktuelle Strompreis, Bsp. 2008 noch rund 46 cent/kWh. Und diese Summe bekommen sie 20 Jahre lang, darum haben ja soviele Bauern ihr Geld nicht auf die Bank gebracht, sondern in regenerative Energien gesteckt. Und die Rendite bezahlt der Kunde, also wir und dies 20 Jahre lang. Und da der Stromkonzern auch noch verdienen will, kommt natürlich noch was drauf.
Und interessanterweise brauchen wir auch keine neuen Solar- und Windkraftwerke nach dem jetzigen Stand der Technik. Schon jetzt schalten sie Windparks in Brandenburg ab, weil keiner den Überschuss gebrauchen kann. Und solange es keinen preiswerten Speicher gibt wird die Mehrinstallation sinnlos verpuffen. Und die teuren Lithiumakkus werden wohl kaum als Speicher einzusetzen sein, denn deren schnellerer Verschleiß als Stromspeicher wird auch keiner bezahlen wollen.
Das Manko ist leider bei regenerativen Energien, daß Angebot und Nachfrage auseinanderklaffen. An sonnigen Sommertage ist der Ertrag hoch und der Stromverbrauch durch die hellen und warmen Tage relativ gering, dafür schießt er an trüben windstillen Wintertagen in die Höhe, also fällt alles mit preiswerten Speichern.
Und warum sind Elektroautos noch kein Erfolg, ganz einfach, es gibt für den normalen Kunden keinen ersichtbaren Mehrwert, sondern nur Nachteile, da kann man alles noch so schönreden, aber solange die Fahrzeuge vom Gebrauch (Reichweite, Laden, Verfügbarkeit) und vom Preis nicht konkurrenzfähig sind, solange wird dies nichts, da nützt dem Städter auch nicht der Hinweis auf die Steckdose, die kann er dann aus dem 4.Stock hinunterwerfen. Und auch wenn man nicht täglich die max. Reichweite eines Benziners braucht, aber dafür braucht man nur einmal wöchentlich für 5 min an die Tanke nachtanken. Und da müssen wir auch für Elektrofahrzeuge hin, sonst zieht keiner mit.