Seite 4 von 14

Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä

Verfasst: Fr Jan 20, 2012 9:58 am
von Motte
Ich hab die Pro Argumente im ersten Beitrag ja im Telegramm-Stil geschrieben um es übersichtlich zu halten.
Jetzt, wo die Beiträge länger werden, kann ich das ja ausführen. :mrgreen:

Ich fahre im Alltag im Verkehrsverbund Rhein Ruhr und habe dort ein Monatsticket (im Abo). Da kostet der Aufpreis (Ticket 1000 -> 2000) Radmitnahme 5 Euro/Monat mehr. Damit verknüpft ist die Möglichkeit nach 19 Uhr und an Wochenenden/Feiertagen eine zweite Person kostenfrei mitzunehmen und in dieser Zeit im gesamten VRR herumzufahren. Das fand ich reizvoll genug um es zu buchen. Seit der VRR zunehmend die neuen Züge einsetzt (mit eigenem Radabteil) gibt es für mich überwiegend das Problem Ausschlusszeiten nicht mehr. Aber eben nur überwiegend. Nun brauche ich in der normalen S-Bahn nicht mehr falten.
Ich kann mich aber im Bedarfsfall in jedem Zug in ein gewöhnliches Abteil verkrümmeln, wenn die Radabteile überfüllt sind. Mit einem normalen Rad gibt das im Regelfall Ärger. Und ich hätte keine Lust am Ende einer Tagestour sinnlos eine Stunde auf dem Bahnsteig in der Pampas stehend auf den nächsten Zug zu warten der dann möglicherweise genau so voll ist. Das bedeutet für mich weniger Stress und so was finde ich viel wert.

In ein geräumiges Auto passen in der Regel mind. 2 Falträder. Die kann man dort auch schon mal auf Verdacht mitnehmen und je nach Wetter, Lust und Laune dann vor Ort einsetzen. Nutzt man sie nicht und geht statt dessen spazieren, laden sie nicht weithin sichtbar jeden Dieb ein. Wer mal bei schlechtem Wetter die Räder hinten am Radständer hatte, kennt die Volldusche, die sie dort bei Regen bekommen. Mit einem so eingesautem Rad dann losfahren mag auch nicht jeder.

Gerade in den "schönen" Städten (insbesondere in den NL) ist Parkraum knapp und teuer. Mit einem Faltrad an Bord kann man prima am Stadtrand kostenfrei parken und in die Innenstadt pendeln.

Das Faltrad an Bord erlaubt spontane Stadtbesichtigungen mit einer Reichweite die man als Fußgänger nie hätte. Man kommt an Ziele, die man mit dem Auto nicht ansteuern kann.
Kommt noch hinzu - ist schon gesagt worden - als Erwachsener auf so einem Kinderrad hat Du den Niedlichkeitsbonus - wo andere vom Rad geholt werden, lassen sie Dich gewähren. Funktioniert, wie ich selbst erfahren durfte, bei technisch aussehenden Rädern wie dem Birdy nur sehr eingeschränkt.

Rainer hat es ja gut dargestellt, es ist die Summe an Überlegungen, was man alles machen muss damit das Fahrrad bei irgendeiner Unternehmung mitkommen kann. Und je mehr zu beachten ist (Schleppen, Radhalter montieren, Stellplatz reservieren, Aufpreise, Beförderungszeiten - finde ich (rechtzeitig) das Radabteil? - gibt es überhaupt eines? -usw.) um so eher neigt man dazu die ganze Sache einfach zu lassen.

Das sind Dinge, die - jedenfalls für mich - viel wertvoller sind als die gesparten X,XX Euro Aufpreis für eine Radkarte des ÖPNV. Dafür nehme ich auch gerne hin dass ich mein Rad nun nicht mehr wie früher mit 30 Kg Gepäck beladen kann. (als bequemer Sack, der ich geworden bin, campe ich eh nicht mehr sonder gehe heute lieber in schnuckelige Landgasthöfe mit guter Küche :mrgreen: )

Gruß

Udo

P.S. Pibach - das man Falträder auch beladen kann - keine Frage. Aber Du selbst wolltest ja die Vorzüge hören. Einen direkten Vorteil sehe ich da nicht. Die erlaubte Zuladung vieler 26/28 Zöller ist höher und Zubehör wie Hänger und Gepäckträger sind für diese Größen leichter zu bekommen. Gibt nur sehr wenige Hänger die auch für 20 Zoll optimiert sind (bezüglich Deichsel und Neigung der Längsachse des Hängers)

Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä

Verfasst: Fr Jan 20, 2012 6:38 pm
von Eule
Ein Faltrad ist in der Regel teurer als ein vergleichbar ausgestattenes "Normalrad" zumindest wenn man mehr als vielleicht 800€ ausgeben will (natürlich nur ein geschätzter Wert).

Wenn die eingesparten Fahrradtickets der einzige Grund für ein Faltrad ist muß man schon ganz schön oft Tickets ziehen um einen finanziellen Vorteil zu erzielen. Wenn man dazu eine Monatskarte hat, die im entsprechenden einen Fahrradtransport zulässt verringert sich der Kostenvorteil noch mehr.

Der Vorteil des Faltrades ist eben die Flexibilität das Rad auch dann transportieren zu können, wenn es mit einem großen eben nicht mehr geht oder die oft zu kleinen Radabteile schon voll sind.
Das macht es in meinen Augen gerade im Berufsverkehr unschlagbar!

Eule

Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä

Verfasst: Fr Jan 20, 2012 8:17 pm
von Rone
Eule hat geschrieben:Ein Faltrad ist in der Regel teurer als ein vergleichbar ausgestattenes "Normalrad" zumindest wenn man mehr als vielleicht 800€ ausgeben will (natürlich nur ein geschätzter Wert).
Dahon hat das Gegenteil bewiesen.
Eule hat geschrieben:Wenn die eingesparten Fahrradtickets der einzige Grund für ein Faltrad ist muß man schon ganz schön oft Tickets ziehen um einen finanziellen Vorteil zu erzielen. Wenn man dazu eine Monatskarte hat, die im entsprechenden einen Fahrradtransport zulässt verringert sich der Kostenvorteil noch mehr.
Du kannst von Deinem Tarifverbund nicht auf andere schließen, das zeigen die Beispiele im Faden. Bei 30,-/Monat (in meinem Fall) kann man schon überlegen, ob ein einfaches Faltrad nicht irgendwo einen Mehrwert hat, der die Anschaffung rechtfertigt. NUR mit "Commuting" ist das ein teures Hobby.
Eule hat geschrieben:Der Vorteil des Faltrades ist eben die Flexibilität das Rad auch dann transportieren zu können, wenn es mit einem großen eben nicht mehr geht oder die oft zu kleinen Radabteile schon voll sind.
Das macht es in meinen Augen gerade im Berufsverkehr unschlagbar!
Wenn ich das hier jemandem erzähle, lacht der mich aus. Hier ist mir das Personal von DB und NWB auch wegen zu vieler Fahrräder noch nicht negativ aufgefallen. Klar kann ich mit meinem Faltrad woanders einsteigen, um aber gar nicht zu stören, nehme ich i.d.R. auch das Radabteil. Mir ist dann auch Wurst, wie voll das ist, Hauptsache ich bin drin. Wenn voll dann oft lustig, das überträgt sich auch auf das Fahrpersonal.

Kritisch sind BMX-Kiddies mit Migrationshintergrund, die das Bahnpersonal dumm anmachen, wenn sie aufgefordert werden ihre trotz Gebührenpflicht kostenlos mitgenommenen BMX enger zusammenzustellen. Schon oft erlebt und dann wundert es auch nicht, wenn es für Faltradfahrer dünn wird...

Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä

Verfasst: Fr Jan 20, 2012 11:22 pm
von coral741
Nur noch mal zur Erinnerung zum Thema Faltrad und Gepäck.

Damit ausgestattet waren wir letztes Jahr 14 Tage und 1059 km auf Tour. Auch mit einem Falter kann man größeren Touren mit Vollgepäck unternehmen.

Grüße
Rainer

Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä

Verfasst: Sa Jan 21, 2012 7:44 am
von Rone
Ich könnte so nicht fahren, weil meine Füße zu groß sind. Auch der hohe Gepäckträger würde es nicht herausreißen. Damit wird für mich diese Reisemöglichkeit dünn ;-)

Warum habt Ihr Eure Reise mit Faltern angetreten? Seit Ihr öfter mal in einen Zug (>= IC) gestiegen?

Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä

Verfasst: Sa Jan 21, 2012 10:04 am
von Motte
Geht auch mit weniger Gepäck.

Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä

Verfasst: Sa Jan 21, 2012 10:25 am
von Uli
Störung!

Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä

Verfasst: Sa Jan 21, 2012 7:47 pm
von coral741
Rone hat geschrieben:Warum habt Ihr Eure Reise mit Faltern angetreten? Seit Ihr öfter mal in einen Zug (>= IC) gestiegen?
Ganz einfach. Wir haben keine anderen Räder. Wir fahren ausschließlich Falter und es ist der Spaß daran, etwas außergewöhnliches zu tun. Bei 14 Tagen nur aus der Satteltasche ist allein die Vorbereitung schon eine Herausforderung - die mir aber sehr viel Spaß gemacht hat. Zug sind wir auch nicht gefahren.

Unterwegs - an der Nordsee irgendwo zwischen Schillighörn und Wilhelmshaven - haben wir 2 Schweizer getroffen. Die hatten 2.600 km auf dem Fahrradtacho und waren langsam auf dem Rückweg Richtung Heimat. Die haben uns gesagt, dass solche Touren süchtig machen. Sie hatten recht. Ich freu mich schon wie ein kleines Kind auf die nächste Tour. Auch wenn unsere Freunde und Arbeitskollegen uns in der Beziehung für ein wenig verrückt halten. ;)

@ Udo: Den Lenneradweg haben wir auch gemeistert :shock: Und wer schon mal mit dem Falter zur Lennequelle gefahren ist, der kennt die Herausforderung. Wir sind über Neuastenberg/Lenneplätze gefahren. Da gibt es nicht mal befestigte Straßen und nach Regen eher nicht empfehlenswert. Hab ich aber vorher nicht gewußt.
Zitat meines Schatzes während des "Aufstiegs" kurz vor Lenneplätze: "Wenn du mich umbringen willst, dann tu es hier und jetzt!"

Grüße
Rainer

Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä

Verfasst: So Jan 22, 2012 9:45 am
von Motte
Aber,aber, dann wärt ihr ja nie hier zur Plattform am Astenturm gelangt.

Wir sind damals von Olsberg aus hoch und haben in der "Glocke" (Lenneplätze) übernachtet, bevor wir die Lenne längs weiter sind.

Re: Lohnt sich ein Faltrad? Ein Rückblick über die Einsatzfä

Verfasst: So Jan 22, 2012 1:12 pm
von Uli
Störung!