Es steht ja jedem Händler frei jene Marken zu wählen, die er verkaufen möchte. Das macht man einfach und begründet es mit "zu viele Probleme mit Reklamationen".
Es dürfte auch kein Problem geben, einfach neutral über Schadenfälle zu berichten, die sich so im Alltag eines Falt-Radgeschäftes ergeben. Auch die Schwierigkeiten an Ersatzteile zu kommen, kann man thematisieren. Um zu erläutern, warum manche Reparatur schlicht nicht mehr möglich ist oder lange dauert.
Das Problem entsteht, wenn jemand anfängt ein Produkt öffentlich als gefährlich, lebensgefährlich oder besonders reparaturanfällig „zu brandmarken“. Und man muss immer daran denken – hier das Forum ist öffentlicher Raum – was immer man hier tut sollte man auch bereit sein notfalls schriftlich an die Rathaustür zu nageln.
Daraus entsteht u.U. ein rechtliches und ein wirtschaftliches Problem.
Rechtlich ist es so, dass Du als Händler sehr viel vorsichtiger sein musst, welche Worte Du wählst. Eventuelle Übertreibungen werden Dir nämlich nicht so nachgesehen wie einem Endkunden, der in einem Einzelfall persönlichen Schaden erlitten hat. Dazu muss es aber erst einmal jemanden geben, den das stört und der sich dadurch geschädigt sieht. Wenn es ihn gibt – dann „Prost – Mahlzeit“. Das kann bei so einem Riesen wie Dahon an die Existenz gehen. (wer es nicht glaubt, der kann mal unter „Vorschüsse und Prozesskosten bei hohem Streitwert“ googeln)
Übrigens – wenn Du als Händler die Räder der Marke X für gefährlich hältst (und das öffentlich machst – Dir diese Aussage also eindeutig zuzuordnen ist) und einem Kunden trotzdem verkaufst – der damit auf die Nase fällt – dann hast Du, selbst wenn es eine Fehlkonstruktion gewesen wäre, gleich mindestens eine Teilschuld. (weil Du es in der Hand hattest, die Folgen zu verhindern, möglicherweise sogar die überwiegende Schuld). Wenn der dann seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, kommen ordentliche Summen zustande……(und Ärger mit der Berufshaftpflicht)
Wirtschaftlich ist es viel perfider. Weil Du da (auf diese Weise jedenfalls) was in die Welt setzt, auf dessen Interpretation Du keinen Einfluss hast. Ein Konkurrent, von einem Kunden auf diesen Faden angesprochen könnte ganz lapidar sagen; „wenn er sich durch den Reparaturbetrieb und das Montieren von Falträdern überfordert fühlt, soll er halt Schuhe verkaufen – bei uns bekommen Sie natürlich einwandfreie Räder ausgeliefert und wir reparieren sie auch, wenn mal was dran sein sollte“
Den gleichen Eindruck könnte auch ein potentieller Kunde selbst gewinnen, der das im Netz liest – der geht dann gleich woanders hin. Damit bekommst Du aber gar nicht die Chance ihm deine Mobilitätsphilosophie zu erläutern.
Ist halt ein schmaler Grad auf dem man da als Gewerbetreibender wandert. Die Chance missverstanden zu werden ist recht hoch. Es hat im diesen Sinne Tradition, dass die Überbringer der schlechten Nachrichten früher oft anschließend kopflos umher liefen, weil niemand ihre Botschaft hören wollte. Ob sie ihn behalten hätten, wenn sie es netter rüber gebracht hätten ist nicht überliefert
