Pibach hat geschrieben:derMac hat geschrieben: Die Zentrifugalkraft gibt es beim inversen Pendel so nämlich nicht. Dummerweise ist die aber auch von der Höhe des Schwerpunktes abhängig.
Auf die Massen wirkt die selbe Beschleunigung, unabhängig von deren Höhe. Liegen sie höher, müssen sie aber mehr Weg zurücklegen für die selbe Neigung. Man hat also mehr Zeit für Lenkkorrekturen.
Das ist so für dich allein betrachtet erstmal richtig. Man Braucht aber bei gleichem Krafteinsatz auch länger, um die Masse wieder in die Nullposition zu bringen. Aber was hat das jetzt mit der Zentrifugalkraft zu tun (die es beim inversen Pendel nicht gibt).
Meine Aussage, dass die hier relevante Zentrifugalkraft höhenabhängig sein, war zwar formal richtig, ist aber trotzdem Blödsinnig, dass der Unterschied bei den hier betrachteten Winkeln vernachlässigbar sein sollte. Das ändert aber nichts daran, dass man die Zentrifugalkraft im Modell haben muss.
Pibach hat geschrieben:
Wir fahren es in der Regel aber nicht freihändig. Also entfällt der Teil mit Lenken durch Verkippen (komm mir etwas blöd vor, das wiederholen zu müssen).
Das ständig passierende Kippen erzeugt aber ein Lenken (bzw. unterstütze es). Man lenkt nur nicht mehr ausschließlich durch aktives Kippen sondern auch am Lenker.
Bei langsamer Fahrt , im Extremfall ein Track Stand, ist das Balancieren analog zum invertieren Pendel. Je schneller man fährt, werden die ausgleichenden Terme verstärkt, es wird also “einfacher“ das Rad zu balancieren, d.h.es reagiert schneller auf Lenkbewegungen.
Welche genau sind bei dir die ausgleichenden Terme?
Irgendwann ist diese starke Reaktion aber vielleicht schlecht beherrschbar? Und du meinst mit hoher Konzentration bezogen auf das Balancieren mit ganz feinen Lenkbewegungen?
Vll ist das so, ich weiß es nicht.
Allerdings steigen auch die Störkräfte insbesondere der Lenkung, da könnte wie gesagt mehr Trägheit dämpfend wirken, das ist dann aber etwas andere Situation.
Könnte, ja.
Bei diesen Oszilationen fährt man Schlangenlinien. Dabei ist die Drehachse näher beim Schwerpunkt, nicht mehr bei den Aufstandspunkten. Diesbezüglich würde tiefes Gepäck das Drehmoment erhöhen und wohl etwas stabilisieren. Vielleicht merkst du also sowas?
Auch möglich. Ich versuchs noch mal: Wenn du das in einem Modell beschreiben willst, muss die entsprechenden Zustandsgleichungen aufschreiben und so wie in dem Artikel untersuchen. Anders geht das nicht, da sich all diese Größen gegenseitig bedingen und die Dynamik eine Rolle spielt (geringe Änderungen in irgendwelchen resultierenden Zeitkonstanten können über Aufschaukeln oder nicht entscheiden). Wahrscheinlich kommt das alles von dir genannte gleichzeitig vor und hat einen irgendwie gearteten Einfluss.
Ich hab heute mal versucht zu beobachten wie ich beim schnellen Fahren (> 30 km/h, kaum mit Gepäck beladenes Rad) steuere und ich muss zugeben, dass ich nicht genau sagen kann, was ich da mache, die Lenkbewegungen und die Schwerpunktverlagerungen sind gefühlt jedenfalls extrem klein. Ich finde es wirklich gut, dass du dich für solche Dinge interessierst, aber manchmal muss man einen wirklich großen Aufwand in die notwendigen Modelle stecken, damit sie halbwegs taugen. Ich bin dafür vor allem zu faul.
Mac