FALTRADFORUM

Motte hat geschrieben:Ich wollte das Birdy Sport gar nicht als City Bike abtun - aber von der Entfaltung her ist es das.

Das Problem - das Kettenblatt kann nicht mehr viel größer werden - und Ritzel unter 11 Zähne ist zwar möglich (Capreo = 9 Zähne) erhöht aber eher die Probleme - im Winter ohnehin.

Bleiben eigentlich nur Nabengetriebe.
Rohloff - Nexus 11 Gang oder die Dual Drive als Kombi Lösung.

Ich fahre eine Dual Drive am Speed Tr (seit ca. 6000 km weitgehend problemlos) und eine Rohloff am Birdy (seit 8 Jahren ohne irgendein Problem). Beide bieten eine Entfaltung von 1,68 Meter bis 8,8 Meter. Mit hat das im Normalfall gereicht - gut, hin und wieder wäre ein wenig schneller auch schöner gewesen.
Mit der Nexus 11 hab ich keine Erfahrung - im Netz kommt sie aber auch nicht schlecht weg. Für sportliche Fahrweise (also eher große Entfaltung) sehe ich da auch keine Probleme. Als Getriebe im Ölbad dürfte ihr Wirkungsgrad nicht viel unter einer optimal gepflegten Kettenschaltung liegen. Wenn es Probleme gibt, dann bei Berggängen, weil sie dort nicht so viel weg steckt wie die Rohloff. Aber sie kostet ja auch weniger als die Hälfte. Mir wäre eine lineare Gangabstufung aber im Alltag lieber als eine mit Rückschritten und 2 Hebeln (wie bei der Dual Drive - oder den Tretlagerschaltungen in Verbindung mit der Kettenschaltung).

Du hast völlig recht und ich habe mich eigentlich schon für die Rohloff-Nachrüstung entschieden, weil die tiefe Konstruktion für Kettenschaltungen doch auch zu viel Dreck ansaugt. Leider gibt es da kein echtes Tutorial für und ich muss wohl etwas ins kalte Wasser springen. Aber der Hinterbau des Birdy Rohloff ist wohl mit allen anderen Modellen identisch, außer dass der Preis völlig absurd ist. Das sind etwa 1000 Euro zu viel, was RM da für die Rohloff verlangt. Das World Birdy Sport ist abseits der Schaltung weitestgehend identisch mit dem Rohloff-Modell, außer den Scheibenbremsen und ein paar anderen Nebensachen ( https://dl.dropboxusercontent.com/u/685 ... gleich.pdf ). Der Einbau der Rohloff sollte sogar recht einfach sein, wenn ich das richtig recherchiert habe.

derMac hat geschrieben:

Leynad hat geschrieben:Nachdem die Kette bei Kraftaufwand immer öfter anfing zu rutschen/krachen, hat mir mein Fahrradladen erst mal ne neue Kette draufgemacht, weil die von RM wohl nicht zu den Ritzeln passte bzw. man immer die gleiche Marke verwenden sollte.

Das ist Quatsch. Es gibt zwar Ketten, die besser schalten als andere, aber die schalten (normalerweise) mit allen Ritzeln besser. Ständig krachen sollte es nie. Ich würde den Radladen wexeln....Wie kommt dein Brompton auf knapp 8 m Entfaltung? Das ist nicht Standard, oder?
c

Es hat nur im 8. gekracht, aber mit dem fahre ich häufig. Die knappe 8 m beim Brompton sind der Standard, weil da ja eine kombinierte 3-Gang-Nabe mit 2-Gang-Kettenschaltung drin ist. Man kann auch eine höhere oder tiefere Entfaltung bestellen.

3-Gang-Naben sind relativ verlust- und wartungsarm im Vergleich zu denen mit mehr Gängen. Eine Kombination mit 3 Kettengängen wäre für mich optimal. Wenn man sich an die Schaltung gewöhnt, hätte man für jede Nabe noch zwei weiter Abstufungen und relativ wenig Technik. Mir würde das beim Birdy reichen, so lange 8 Meter drin sind, aber die Dual-Disc-Alternative ist im Vergleich zum Birdy Sport wieder so teuer, dass man sich auch gleich die Rohloff einbauen kann und für weniger Stress gebe ich auch gerne mehr Geld aus. Der Bericht sagt alles: http://www.weltenbummler2003.de/Deutsch ... 0000Km.htm

Wenn man den Preis mal ausblendet, dann bietet die Rohloff einige Vorteile.

Nur ein Schalthebel - alle Gänge in einem Rutsch schaltbar
Man schaltet nach einiger Zeit einfach viel häufiger - kann ja nun auch im Stehen schalten und bei steilen Rampen, wenn man kurz den Druck raus nimmt.
Man braucht zum Falten nicht einen bestimmten Gang eingelegt haben - die Kette fällt so gut wie nie runter (wenn alles sonst stimmt)
sie ist (bis auf die Ölwechsel alle 5000 Km) nahezu wartungsfrei

Sie hat auch einige Nachteile:
Du darfst das Rad nicht lange auf die Seite legen.....denn wo Öl drinne ist, will auch Öl raus.
Nach dem Ölwechsel kann es noch eine Weile tröpfeln (wenn insgesamt zu viel Öl im Getriebe ist)
dito bei heftigen Druckwechseln (Berge/Flugzeug)
Die Pedale können beim Schieben mitdrehen (die Dichtringe sind halt immer ein Kompromiss zwischen Leichtlauf und Abdichten)

Das Geräusch - sie lärmt in den Gängen 1 - 7 und der Zentralrohrrahmen eines Faltrades verstärkt das super. Wer das nicht erträgt, sollte es besser gleich sein lassen. Es wird nach 1000 Km zwar weniger - aber bei meinen beiden Rohloff Rädern ist es dadurch nicht verschwunden.

Da ja nun 2 Züge nach hinten laufen, sollte man die mit möglichst wenigen Bögen verlegen. Da kann man sich ja am alten Birdy Grey orientieren. Bzw. an meinem - ich hab hier ja einige Fotos eingestellt. Den Umbau selbst halte ich nicht für kompliziert.
Die von mir angegebene Entfaltung bezog sich auf 13er Ritzel und 56er Kettenblatt.
Gruß

Udo

Leynad hat geschrieben:Es hat nur im 8. gekracht, aber mit dem fahre ich häufig.

Ist der 8. nach deiner Zählung ein kleines oder ein großes Ritzel? Aber ich bleibe dabei, wenn das Ritzel nicht ziemlich abgenudelt war (was bei kleinen natürlich viel schneller geht), liegt es an der Schlatungseinstellung. Es ist auf keinen Fall so, dass das bei Kettenschaltungen normal ist.

Die knappe 8 m beim Brompton sind der Standard, weil da ja eine kombinierte 3-Gang-Nabe mit 2-Gang-Kettenschaltung drin ist. Man kann auch eine höhere oder tiefere Entfaltung bestellen.

Ah, ok, dann stimmt die Übersicht bei den Bromptonatauten nicht bzw. ist unvollständig.

Mac

derMac hat geschrieben:Ist der 8. nach deiner Zählung ein kleines oder ein großes Ritzel? Aber ich bleibe dabei, wenn das Ritzel nicht ziemlich abgenudelt war (was bei kleinen natürlich viel schneller geht), liegt es an der Schlatungseinstellung. Es ist auf keinen Fall so, dass das bei Kettenschaltungen normal ist.

Der 8.Gang ist da natürlich der schnellste, also das kleine Ritzel. Ich schätze, dass sich die Schaltung durch das Falten schnell verstellt und die Züge temperaturabhängig reagieren, was mir bei den Bremsen aufgefallen ist. Wer das Rad kauft, sollte sich mit den Einstellungsschrauben vertraut machen und gut, dass es Youtube-Videos dazu gibt

Ich hab jetzt die Rohloff bestellt und mein Händler will 1030 Euro für den kompletten Einbausatz inklusive passender Felge (plus 50 Euro für den Einbau, falls ich den nicht selbst mache), was zumindest im Vergleich zum Birdy Rohloff quasi ein Schnäppchen ist Das Birdy braucht die Rohloff Speedhub OEM2 Variante. Ich schreibe das mal rein, weil ich die Info im Netz nicht finden konnte und jetzt steht´s zumindest hier

Ah, ok, dann stimmt die Übersicht bei den Bromptonatauten nicht bzw. ist unvollständig.

Nee, das ist mal richtig veraltet. Laut Brompton hat die 6-Gang-Standardschaltung eine Entfaltung von 2,63 bis 7,94m mit jeweils einer niedrigeren und einer höheren Ausführung (von 2,31m bis 6,98m bzw. 2,84m bis 8,57m). Ich habe die Standard und bin mit der Entfaltung und Schaltung an sich beim Brompton glücklicher. Sehr wenig Verlustleistung (der Sprung von Dahon mit SRAM 7 Nabe war wie von 50 auf 150 ps) und auch wintertauglich, bis zu einer gewissen Schneehöhe. Aber halt leider eher ein Bike für geteerte Straßen und ausgebaute Radwege neben dem perfekten Faltmaß. Das Birdy fährt sich dagegen auf meiner Tour mit groben Schotterpisten auch deutlich angenehmer als mein ehemaliges Stevens 6X Hardtail. Ein Fully muss schon sein, ein Falter sowieso (hab Jobticket statt Auto) und das Birdy damit so gut wie konkurrenzlos.

Nach Alternativen habe ich natürlich auch geschaut, aber da tut sich ja nichts fahrenswertes. Wer ein preislich gehobenes Faltrad mit bester ÖPNV-Kompatibilität und optimalem Fahrspaß sucht, wird immer mit der Frage enden: Brompton oder Birdy? Meine Antwort: Am besten beide oder je nach dem. Und übrigens lässt sich das Birdy entgegen allen Infos im Netz etwas schneller falten und deutlich schneller entfalten, wenn man beides geübt kann.

Leynad hat geschrieben:Der 8.Gang ist da natürlich der schnellste, also das kleine Ritzel. Ich schätze, dass sich die Schaltung durch das Falten schnell verstellt und die Züge temperaturabhängig reagieren, was mir bei den Bremsen aufgefallen ist. Wer das Rad kauft, sollte sich mit den Einstellungsschrauben vertraut machen und gut, dass es Youtube-Videos dazu gibt

Auch wenn du dich schon für eine ander Schaltung entschieden hast (was ich durchaus verstehe), noch ein paar Bemerkungen (vll. interessiert es ja andere Mitleser):
Züge sind temperaturabhängig und verstellen sich auch bei größeren Änderungen ihrer Biegewinkel. Im Normalfall ist das aber nicht besonders spürbar. Zum nachstellen braucht man ausschließlich die "Schrauben" am Bowdenzug, alle anderen Schrauben an der Schaltung haben damit praktisch nichts zu tun. SRAM Schaltungen (nicht SRAM-Drehschalter mit Shimano Schaltwerken) sind weniger anfällig für leichte Veränderungen im Bowdenzug, da das Übersetzungsverhältnis hier günstiger ist. Die elektronischen Schaltungen von Shimano sind natürlich dahingehend auch spannend, das Nachladen ist aber im Alltagsbetrieb sicher nervig. Bei Bremsen hilft Hydraulik (das trau ich mich nur zu schreiben, da ein bekannter Hydraulikgegner hier mich nicht mehr liest ).

Nee, das ist mal richtig veraltet.

Ah, ok, dann ist mein Wissenstand jetzt wieder aktuell.

Mac