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Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Mi Jun 06, 2012 9:07 am
von frankd
Trotzdem sollte man sich genau ansehen, warum diese Konzepte letztendlich gescheitert sind und ob es heute wirklich viel anders ist. Liegt es am Preis, am Platzangebot, am Handling.
In die Großserie haben es leider noch keine dieser Konzepte geschaftt, aber man sollte auch aus den Fehlern lernen.
Das Bewußtsein ändert sich leider wenn es konkret wird doch nicht so schnell wie man denken würde.
Außerdem läuft die ganze Automobil-Propaganda immer noch in die Richtung größer, schwerer und protziger.
Negativbeispiel Dacia, die fingen mal mit relativ kleinen Fahrzeugen an, die letzen Modelle waren aber ein SUV(Duster) und ein Van (Lodgy,Dokker), ein Stadtflitzer oder E-Fahrzeug bisher Fehlanzeige. Obwohl die ja eigentlich preiswerte Elektroleichtautos bauen könnten

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Mi Jun 06, 2012 10:01 am
von Pibach
Ja. Aber der Twizy macht da eigentlich viel richtig. Hat normale Schuko-Stecker. Ersetzt kein Auto, aber ein Zweitauto. Geht nicht auf Reichweite sondern auf Kurzstrecke. Akku im Leasing, dadurch geringe Anschaffungskosten. Der Fahrspaß scheint auch gut zu sein. Fehlt aus meiner Sicht nur noch eine Steckdose am Arbeitsparkplatz bzw. vor der Haustür zum Aufladen. In der Stadt hat ja niemand Garage. Oder da steht das Erstauto drin. Und für Pendler oder Landleben ist das eh nix. In sofern wird das erst mal nur in speziellen Umgebungen funktionieren. Z.B. ein Modellversuch auf einer Insel? Überall Lade Stationen und keine Tankstellen...

Wird also so wohl kaum massentauglich.
Ohne Stromsteckdosen-Netz sehe ich derzeit die Grenze bei 10kg Akku, den man rausnehmen, reinschleppen und an normaler Steckdose laden kann.
Außerdem sollte so ein Elektromobil in anderen Autos, im ÖPNV und insbesondere im Zug mitnehmbar sein, sonst verliert man die Mittel und Langstrecke.
Das beste sind also Falt-Pedelecs. Auch in den Varianten S-Pedelec und als Leichtkraftrad bis 80km/h.

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Mi Jun 06, 2012 11:14 am
von vmax
frankd hat geschrieben:Trotzdem sollte man sich genau ansehen, warum diese Konzepte letztendlich gescheitert sind und ob es heute wirklich viel anders ist. Liegt es am Preis, am Platzangebot, am Handling.
In die Großserie haben es leider noch keine dieser Konzepte geschaftt, aber man sollte auch aus den Fehlern lernen.
Das Bewußtsein ändert sich leider wenn es konkret wird doch nicht so schnell wie man denken würde.
Außerdem läuft die ganze Automobil-Propaganda immer noch in die Richtung größer, schwerer und protziger.
Negativbeispiel Dacia, die fingen mal mit relativ kleinen Fahrzeugen an, die letzen Modelle waren aber ein SUV(Duster) und ein Van (Lodgy,Dokker), ein Stadtflitzer oder E-Fahrzeug bisher Fehlanzeige. Obwohl die ja eigentlich preiswerte Elektroleichtautos bauen könnten
"Negativbeispiel Dacia....."

die Autos von Dacia sind halt sehr günstig, deshalb werden sie Super verkauft,
und die Fehlerqote bezogen auf den Preis sehrrrr gering.

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Mi Jun 06, 2012 5:19 pm
von vmax
Akkus sind noch recht gefährlich,Daimler Benz`s Partner in Asien ist betroffen.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/elek ... 35766.html

Video:
http://www.youtube.com/watch?v=TAfYQy9H ... r_embedded

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Mi Jun 06, 2012 5:39 pm
von alterfalter2
@ Pibach
"Ohne Stromsteckdosen-Netz sehe ich derzeit die Grenze bei 10kg Akku, den man rausnehmen, reinschleppen und an normaler Steckdose laden kann."

Eine Idee dazu wäre, Straßenlaternen zu eTankstellen zu erweitern, die stehen in großer Zahl herum und haben einen Anschluß. Inzwischen gibt es mehr und mehr Parkplätze mit Steckdose in größeren Städten, vermehren sich täglich, z.B. in Hamburg.
Nun gibt es auch Verzeichnisse:
http://e-tankstellen-finder.com/at/de/e ... ankstellen
http://e-tankstellen-finder.com/at/de/c ... /Hamburg/0
Ein Faltpedelec, wie das Airnimal Joey Move, ist natürlich eine feine Sache - faltet super klein und ist super schnell (jedenfalls die älteren Modelle), wie ich aus häufigem Gebrauch auf Langstrecke bestätigen kann - ersetzt aber kein Auto.
Mit einen VOLTA ist das schon anders: 2 (+2 Notsitze) und 500kg Zuladung bei mindestens 80 - 100km Reichweite, je nach Beanspruchung. Das ist im innerstädtischen Verkehr mehr als ausreichend, für Fernreisen wäre eine Art Autozug- Modell interessant, wenn es denn wirklich notwendig ist, den Wagen am Ziel vor Ort zu haben. Dazu gibt es bereits Ideen, ist aber noch Zukunftsmusik.
Glücklicherweise scheint sich aber das Konsumverhalten bei jungen Leuten langsam zu ändern, das Auto als Statussymbol hat mehr und mehr abgespielt - wie ich aus Studentenkreisen hörte, gilt es eher als spießig, noch ein eigenes Auto zu haben - Carsharing ist im Vormarsch. ..das halte ich für eine gute Entwicklung.

Gruß TIL

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Mi Jun 06, 2012 7:55 pm
von Motte
Wenn man sich mal die einschlägigen Umfragen anschaut, dann setzt die Mehrheit in Deutschland (entgegen aller Vernunft und der absehbaren Energieknappheit) auf größere sichere schwerere Fahrzeuge mit höherer Leistungskraft. KFZ mit Verbrennungsmotor unter 50 PS sind kaum zu bekommen, weil sie nicht nachgefragt werden.

Leichte, kleine und sparsame Autos (egal mit welchem Antrieb) haben zur Zeit keine Chance am Markt. Die Masse der Verbraucher will sie nicht. Das gilt dann auch für Elektroleichtautos und völlig unabhängig davon ob sie sinnvoll sind. Zumal die Elektroautos noch zahlreiche andere Nachteile mit sich bringen (Preis - Reichweite - Ladestationen). Aber auch ohne diese Nachteile würden sie nicht zum Renner.

Da muss noch eine lange,lange Talsohle durchschritten werden.

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Do Jun 07, 2012 6:13 am
von Pibach
alterfalter2 hat geschrieben: Eine Idee dazu wäre, Straßenlaternen zu eTankstellen zu erweitern, ...
Ja, sehr gute Idee.
Müsste man noch ein Zugangs-System machen. Z.B. mit einer Chipkarte. Die Stromabgabe müsste gemessen werden und zu einer Zentrale zur Abrechnung übermittelt. Insgesamt würde so eine Ausrüstung schätzungsweise 300,- EUR je Laterne kosten. Wenn es in Stückzahlen verfügbar wäre vielleicht auch nur 50,- EUR. Und man müsste sich auf ein Kompatibles Steckersystem einigen, bzw. im E-Auto dann ggf. ein paar Adapter mitführen.
Motte hat geschrieben:Das gilt dann auch für Elektroleichtautos u...
So pauschal ist das wohl nicht.
Ein Elektroauto hat schon einiges an Anziehungskraft.
Ist billiger auf den Kilometer, abgasfrei und nahezu lauftlos. Auch der Durchzug ist besser. Und man muss nicht schalten.
Aber ich sehe es auch so: es muss sexy sein.
Da sich die Menschen über ihr Auto identifizieren.

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Do Jun 07, 2012 7:23 am
von Motte
Versteh mich nicht falsch. Ich bestreite weder den Nutzen, noch den Charme, den so ein E-Auto ausüben könnte. Wenn Du heute mit nem Messerschmitt Kabinenroller am Markt parkst, hast Du eine Traube neugieriger begeisterter Menschen um dich. Aber kaufen will ihn keiner.

Die wissen genau, dass sie nur einmal im Jahr eine weite Strecken in den Urlaub fahren und ansonsten in der Stadt rumjökeln - was wird gekauft? Ein Kleinwagen? Nein, ein Audi A 4 mit 200 PS. Der zieht so schön durch, wenn die Bahn mal frei ist (ist sie aber nie). Außerdem hat der Arbeitskollege nur einen Golf und der Audi ist schneller. Um den zu bezahlen müssen Mann + Frau X Arbeitsstunden nur zum Erwerb dieses Fahrzeugs schieben. Und denen willst Du mit Logik, Sparsamkeit oder Design kommen?

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Do Jun 07, 2012 7:31 am
von Pibach
Also zumindest hier in Berlin ist das nicht so. Grosse Autos sind hier unpraktisch. Und als Statussymbol ist es auch nicht so angesagt.
Stuttgart etc sieht die Situation vielleicht anders aus...

Re: Elektroleichtautos - eine Alterative?

Verfasst: Do Jun 07, 2012 8:15 am
von frankd
Ich glaube, solange man instinktiv bei Elektroautos an Steckdosen an der Laterne denkt wird dies nichts. Diese Technologie wird so nie massentauglich, warum auch, jetzt fahre ich 1x die Woche an die Tanke und fertig. Und da müssen wir auch hin mit Elektrofahrzeugen. Ansätze gibt es ja Richtung Schnellladen bzw. Akkuaustausch.
Meine Vision geht noch weiter, das Fahrzeug holt sich seine Energie zum Fahren selber, nicht nur passiv beim Rückgewinnen der Bremsenergie oder Gewichtsoptimierungen, sondern auch durch permanente selbstständige Entnahme von Energie aus der Umwelt. Und dies nicht nur beim Fahren, sondern insbesondere beim Parken.
Solar, Wind, aber insbesondere die Nutzung der Umgebungstemperatur durch Wärmepumpen bieten Möglichkeiten mit denen man heute auch schon ganze Wohnsiedlungen autark mit Wärme und Strom betreiben kann. Warum nicht auch ein Fahrzeug. Dann braucht man gar keinen Anschluss mehr, außer man steht nur in der Garage.
Wer hier ein billiges funktionierendes System aus verschiedenen Komponenten entwickelt, hat für den Rest seines Lebens ausgesorgt.