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Re: Radfahren in Berlin

Verfasst: Di Sep 15, 2015 1:22 pm
von derMac
Pibach hat geschrieben:In der Glücksforschung werden kurze Arbeitswege als einer DER Faktoren herausgestellt. Wobei das allerdings zeitlich gemeint sein dürfte.
Soweit ich weiß, ich das tatsächlich hauptsächlich auf die Entfernung bezogen. Große Strecken schnell zurücklegen zu müssen erhöht wieder den Stress, besonders wenn mal was dazwischen kommt.

Mac

Re: Radfahren in Berlin

Verfasst: Di Sep 15, 2015 2:19 pm
von berlinonaut
Pibach hat geschrieben:Punkte 1.+3.-5. waren aber auch schon 2001 so. Es muss ja was sein, was sich verändert hat. Unter den genannten Punkten wäre das nur der 2.
Nö - die KFZ-Kosten sind deutlich gestiegen, die Einkommen aber nicht in gleichem Maße. Parkraumbwirtschaftung gab es 2001 in den Kiezen auch noch nicht. Auch andere Kosten sind heftig gestiegen, im Innenstadtbereich z.B. die Miete deutlich überproportional. 2001 war das letzte Jahr der DM. Inzwischen sind die meisten Preise in Euro da, wo sie früher in DM waren oder sogar drüber. Die Einkommen aber häufig nicht. Wenn Innenstadtbewohner gucken wo sie sparen können kommt ein Auto recht weit oben auf der Liste der Einsparmöglichkeiten. Die Alternative heisst Fahrrad. Auch die junge urbane Szene aus aller Herren Länder hier in Berlin kauft kein Auto, schon aus finanziellen Gründen. Ein (gebrauchtes) Fahrrad aber schon. Mit einem Auto könnten die auch gar nichts anfangen - Du würdest staunen wie gering der Anteil derjenigen darunter ist, die schon mal in Brandenburg waren, ganz zu schweigen die das regelmässig tun. Wenn die Berlin verlassen dann per Flieger in die nächste Metropole...

Re: Radfahren in Berlin

Verfasst: Di Sep 15, 2015 4:26 pm
von Pibach
Ok, die Autokosten hatte ich mir bisher noch nicht so angesehen. Also:

Lt. diesem Bericht ist der Preisanstieg bereinigt um die "Qualitässteigerung" ausgesprochen moderat. Lt. diesem Vergleich liegt die PKW Kostensteigerung deutlich unter der ÖPNV Kostensteigerung. Dieser Bericht geht von etwa paralleler Entwicklung dieser Kosten zu den Lebenshaltungskosten aus.

Ich würde das so festhalten: Auto ist in dem Zeitraum qualitativ besser geworden und auch etwas teurer. ÖPNV ist auch teurer geworden. Beides etwas oberhalb der Lebenshaltungskosten.

Die Ausgaben fürs Fahrrad sollen lt. diesem Vergleich demgegenüber allerdings weniger gestiegen sein und bleiben unterhalb der allgemeinen Preissteigerung:
Bild
(Quelle)
Das bestätigt auch das statistische Bundesamt hier:
"Preise für Fahrräder innerhalb von zehn Jahren um 8 Prozent gestiegen...stiegen die Preise rund ums Auto im gleichen Zeitraum um fast 30 Prozent, die des öffentlichen Personennahverkehrs sogar um 42 Prozent."

8% kann ich nicht so recht glauben, da ja auch eine Tendenz zu immer besseren (und damit teureren) Fahrrädern besteht, insbesondere zu Pedelecs. Also ähnliche Entwicklung wie bei den Autos.

Aber ob diese Preisentwicklung irgendwie mit der Zunahme des Radverkehrs in den Kietzgebieten zu tun hat?

Oder meinst Du in Kreuzberg sind die Menschen kostensensitiver und steigen deswegen eher vom teuer werdenden Auto um als in anderen Stadtteilen?

Zur Parkraumbewirtschaftung:
Hier in Kreuzberg kenne ich sowas kaum. Das sind fast alles kostenlose Stellplätze - halt nur überfüllt. So war das auch schon früher. Kann da keine signifikante Veränderung erkennen.
Auch die junge urbane Szene aus aller Herren Länder hier in Berlin kauft kein Auto, schon aus finanziellen Gründen. Ein (gebrauchtes) Fahrrad aber schon. Mit einem Auto könnten die auch gar nichts anfangen - Du würdest staunen wie gering der Anteil derjenigen darunter ist, die schon mal in Brandenburg waren, ganz zu schweigen die das regelmässig tun. Wenn die Berlin verlassen dann per Flieger in die nächste Metropole...
Das seh ich auch so.
Es ist eben eine ganz bestimmte Szene in den Kietzregionen, die aus unterschiedlichen Gründen eher auf das Auto verzichten kann und will. Diese Verzichtsbereitschaft hat sich verändert. Wer kein Auto mehr hat, fährt dann auch mehr Fahrrad.

Genau darauf bezieht sich meine Prioritätenliste. Man muss weg von dem Besitzen müssen eines Autos. Dann kommt das Radfahren (und andere Alternativen) von alleine. Die Qualität der Fahrrad-Infrastruktur hat bei diesem Prozess nur sehr geringen Einfluss.

Re: Radfahren in Berlin

Verfasst: Di Sep 15, 2015 5:31 pm
von berlinonaut
Pibach hat geschrieben:Ok, die Autokosten hatte ich mir bisher noch nicht so angesehen. Also:

Lt. diesem Bericht ist der Preisanstieg bereinigt um die "Qualitässteigerung" ausgesprochen moderat.(...)
Ich würde das so festhalten: Auto ist in dem Zeitraum qualitativ besser geworden und auch etwas teurer.
Die Bereinigung ist für die Statistk vielleicht nett, netto bezahlen aus dem Geldbeutel musst Du aber unbereingt und zwar den höheren Betrag... Weil Airbag, ESP, Klima etc. vielleicht früher teurer war, aber wahlweises Extra und heute als Standard dabei ist. Das Geld fehlt Dir dann anderswo.

Das Phänomen, dass der Warenkorb für den Verbraucherpreisindex vergleichsweise moderat gestiegen ist, die gefühlte und erlebte Wirklichkeit der meisten Leute aber in den Jahren nach dem Euro bis heute eine ungefähre Preisverdopplung gegenüber den letzten DM-Preisen zeigt, hier also eine heftige Diskrepanz ist, ist schon lange ein unerklärtes Phänomen.
Pibach hat geschrieben:Aber ob diese Preisentwicklung irgendwie mit der Zunahme des Radverkehrs in den Kietzgebieten zu tun hat?
In Teilen durchaus - allein die Umweltzone hat 1000ende alter Dieselfahzeuge aus der Innenstadt verbannt - Ersatzbeschaffung ist vielleicht zu teuer. Die Abwrackprämie hat den Markt für billige Gebrauchtwagen, der nach der Garantiepflicht für Gebrauchtwagenhändler eh schon jahrelang kaum noch existent war, für einige Jahre völlig leergesaugt. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen.
Pibach hat geschrieben:Oder meinst Du in Kreuzberg sind die Menschen kostensensitiver und steigen deswegen eher vom teuer werdenden Auto um als in anderen Stadtteilen?
Wenn ich es richtig im Kopf habe ist das durchschnittliche Einkommen in Kreuzberg unter dem Berliner Mittel - von daher vermutlich ja. Un nicht zu vergessen: Die Mieten in den Szenekiezen sind in den letzten Jahren explodiert, so auch in Kreuzberg. Von irgendwas muss das ja kompensiert werden.
Pibach hat geschrieben:Zur Parkraumbewirtschaftung:
Hier in Kreuzberg kenne ich sowas kaum. Das sind fast alles kostenlose Stellplätze - halt nur überfüllt. So war das auch schon früher. Kann da keine signifikante Veränderung erkennen.
In Kreuzberg nicht, in Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain z.B. ja. Und da auch der Kreuzberger mit seinem Auto nicht nur in Kreuzberg rumfährt merkt er das auch...
Pibach hat geschrieben: Man muss weg von dem Besitzen müssen eines Autos. Dann kommt das Radfahren (und andere Alternativen) von alleine.
Ich hab meines bewusst abgeschafft als Experiment, weil ich wissen wollte, ob es auch ohne geht und meine gefahrenen PKW-Kilometer in den letzten Jahren vernachlässigbar wenige waren. In 95% der Fälle überhaupt kein Problem, manchmal umständlicher, ganz selten total nervig, aber dann deftig. Würde ich in Karlshorst oder Kleinmachnow wohnen oder auch nur in Zehlendorf sähe das wohl anders aus.
Eine finanzielle Entlastung nehme ich btw. nicht bewusst war - allerdings verursachte mein Auto auch nur sehr geringe Fixkosten und ich gönne mir auch jetzt gelegentlich Luxus - ich hab das Auto ja nicht aus Geldnot abgeschafft. Mit dem Geld, das ich jetzt für Fahrradkram, Fahrkarten, Taxi und gelegentlich Car2Go ausgebe komme ich auf's Gleiche raus oder sogar schlechter. Wer ein neueres, normalteures Auto fährt und das regelmässig steht wahrscheinlich anders da. (Nota Bene: Mein sehr gut ausgestattetes Ex-Auto aus der 2. Hälfte der 90er hatte einen Neupreis von ca. 75.000 DM - ich hab es aber erst viel später und damit viel billiger gekauft 8-). Das äquivalente Modell heute liegt ca. bei guten 60.000 Euro und verursacht zudem deutlich heftigere Reparaturkosten - das zum Thema Preissteigerungen).
Das psychologische Phänomen, dass die Autoversicherung und die KFZ-Steuer einmal im Jahr schmerzfrei und unauffällig abgebucht werden, der Wertverlust als grösster Kostenblock bei neueren Autos gänzlich unbemerkt anfällt und auch die Werkstatt nur einmal jährlich Geld möchte (bezahlt unbar per EC-Karte) und somit gefühlt "nur Spritkosten anfallen", die jetzigen Fortbewegungsmittel aber beständig kleinere Beträge verursachen, gerne auch in bar oder als bewusste Bezahlung und damit subjektiv mehr am Geldbeutel knabbern ist auch beachtlich. 8-)
Pibach hat geschrieben: Die Qualität der Fahrrad-Infrastruktur hat bei diesem Prozess nur sehr geringen Einfluss.
Das sehe ich anders. Wenn die Infrastruktur scheisse ist behalte ich das Auto, solange es irgendwie geht. Die wenigsten Leute schaffen ihr Auto ab ohne die Alternativen vorher probiert zu haben. Wenn die nicht attraktiv sind bleibt das Auto da und die Alternative ist keine.

Re: Radfahren in Berlin

Verfasst: Di Sep 15, 2015 7:23 pm
von Pibach
Ok.
Allerdings:
Wenn die Qualität der Fahrrad Infrastruktur so relevant wäre, müsste sie sich eigentlich in Kreuzberg verbessert haben. In den Wenigradlerecken (zB. Hohenschönhausen) dagegen nicht. Anders ist der Entwicklungsunterschied kaum zu erklären. Da hat sich aber wenig getan.

In dem Bericht der Berliner Zeitung lautet die Erklärung: „In den Außenbezirken wohnen mehr Familien mit Kindern, die öfter als Singles mindestens ein eigenes Auto haben. Und die Wege sind länger.“ Im Zentrum leben mehr Menschen ohne Kinder. „Dort haben sich die Einstellungen gewandelt, viele halten ein Auto nicht mehr für nötig“, sagt Bracher. „Außerdem wurden viele Fahrradstreifen markiert.“

Mehr Fahradstreifen? Wirklich? Und mehr als in Hohenschönhausen?

Re: Radfahren in Berlin

Verfasst: Di Sep 15, 2015 8:30 pm
von berlinonaut
Pibach hat geschrieben: In dem Bericht der Berliner Zeitung lautet die Erklärung: „In den Außenbezirken wohnen mehr Familien mit Kindern, die öfter als Singles mindestens ein eigenes Auto haben. Und die Wege sind länger.“ Im Zentrum leben mehr Menschen ohne Kinder. „Dort haben sich die Einstellungen gewandelt, viele halten ein Auto nicht mehr für nötig“, sagt Bracher.
meine Rede.
Pibach hat geschrieben: „Außerdem wurden viele Fahrradstreifen markiert.“

Mehr Fahradstreifen? Wirklich? Und mehr als in Hohenschönhausen?
Die Berliner Innenstadt besteht nicht nur aus Kreuzberg...
Neu oder neuer als 2001:

- Moritzplatz (2015)
- Warschauer Strasse (2015)
- Sonnenallee (2015)
- Kottbusser Tor (2014/15, aber immer noch katastrophal)
- Alexanderplatz (2011?)
- Schönhauser Allee (2006?)
- Unter den Linden (2007?)
- Auguststrasse als Fahrradstrasse
- Schwedter Strasse
etc. etc.

Ansonsten nochmal ein Zitat aus dem allerersten Posting in diesem Thread:
"Das Netz der Radfahrstreifen auf den Straßen von Berlin ist von 50 Kilometern im Jahr 2002 auf 174 Kilometer im Jahr 2012 gewachsen, so der Senat. Bei den Radwegen gab es einen Zuwachs um 62 auf 662 Kilometer, bei Busspuren, die für Radfahrer freigegeben sind, von 50 auf 80 Kilometer. 2013 wurden für neue Wege und Radwegsanierung rund 5,5 Millionen Euro ausgegeben."
In 14 Jahren ist selbst im notorisch verpeilten Berlin einiges passiert :lol: - davon fallen mir spontan nur wenige Stellen ein. Zumindest wenn man kombinierte Bus-/Radspuren mitzählt ist da schon einiges verbaut worden. Die Politik in Kreuzberg ist allerdings schon tradtionell maximal unfähig mit Geld umzugehen, gezielt sinnvoll in Infrastruktur zu investieren und die Investition auch noch zu erhalten. Andere Stadtteile sind da besser. In Kreuzberg ist der Radanteil besonders offensichtlich trotz der Politik gestiegen, nicht wegen...

Re: Radfahren in Berlin

Verfasst: Di Sep 15, 2015 10:44 pm
von Pibach
derMac hat geschrieben:Große Strecken schnell zurücklegen zu müssen erhöht wieder den Stress, besonders wenn mal was dazwischen kommt.
Commuting makes you unhappy
Wobei das für die Amerikaner so selbstverständlich ist, dass man das mit dem Auto macht, dass die es in dem Artikel nicht mal erwähnen.

Da gibt es viele ähnliche Studien: "The findings, which were published in World Leisure Journal, conclude that people with the longest commutes have the lowest overall satisfaction with life."

Mit dem Fahrrad soll das ganz anders sein:
Glück der Radler, Frust der Autofahrer

Allzu viel darf man auf diese "Glücksforschung" aber wohl nicht geben.

Re: Radfahren in Berlin

Verfasst: Di Sep 15, 2015 11:14 pm
von Pibach
berlinonaut hat geschrieben:In Kreuzberg ist der Radanteil besonders offensichtlich trotz der Politik gestiegen, nicht wegen...
Eben.
Hier (Zeit online, 10. März 2015) wurden die Maßnahmen auch unter die Lupe genommen, mit dem Fazit:
"Berlin hat großes Potenzial, Fahrradhauptstadt zu werden – aber nicht die Politiker, die es braucht, dieses Potenzial zu wecken, zu erschließen und zu fördern. Wenn Berlin es schafft, den Radverkehrsanteil bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen, dann weil die Berliner trotz allem Rad fahren."

Re: Radfahren in Berlin

Verfasst: Mi Sep 16, 2015 12:15 am
von Pibach
berlinonaut hat geschrieben:
Ansonsten nochmal ein Zitat aus dem allerersten Posting in diesem Thread:
"Das Netz der Radfahrstreifen auf den Straßen von Berlin ist von 50 Kilometern im Jahr 2002 auf 174 Kilometer im Jahr 2012 gewachsen, so der Senat. Bei den Radwegen gab es einen Zuwachs um 62 auf 662 Kilometer, bei Busspuren, die für Radfahrer freigegeben sind, von 50 auf 80 Kilometer. 2013 wurden für neue Wege und Radwegsanierung rund 5,5 Millionen Euro ausgegeben."
Also hier in Kreuzberg in meiner Ecke wüsste ich jetzt nicht, was da relevantes passiert sein soll. Paar Markierungen wurden hier und da auf die Straße gepinselt. Das wars. Paar Meter weiter hören die dann aber meistens wieder auf. Oder führen mit Verschlenkung um Parkbereiche - genau in den Kollisionsbereich mit dem Autoverkehr. Was die Situation nicht wirklich sicherer macht.
So sieht das bei mir vor der Tür in der Katzbachstraße aus: Anhang 1 (oberes Bild, Google Maps, normal ist da aber deutlich mehr los und staut sich auf vor der Ampel)

Linker Radweg im Bild: Vor den parkenden Autos muss man öfter anhalten, denn man kommt da nicht ungefährdet in den Verkehr wegen der Schleife. Einerseits parkt da fast immer ein Auto auf der Radspur. Andererseits müssen dort Autos eh kleines Stück über die Schutzspur fahren, um die Schleife zu schaffen, denn genau da wurde auf der Gegenseite zu früh eingeschwenkt - ist zu wenig Platz wegen der unten folgenden Ampel. Ist da auch Steigung, wenn man tatsächlich anhalten muss wird das doof mit dem Anfahren und Einfädeln. Eigentlich muss man daher schon die ganze Strecke vorher auf der Straße fahren, statt auf der "Schutzspur".
Die Spur geht bis zur nächsten Kreuzung - dann Ende. Ende sieht da so aus: Anhang 2 (unteres Bild).
Da sind Konflikte mit den KFZ vorprogrammiert. Autos fahren einen da regelmäßig fast um am Straßenrand, deren Abbiegespur ist da zu schmal, um den Schlenker zu ziehen. Ich weiche da vorsichtshalber immer vorher auf den Bürgersteig aus.
Dazu muss man aber zwischen den parkenden KFZ hindurch, was - je nach Beparkung - aber meistens nicht geht. Am besten funktioniert es daher, die ganze Strecke auf dem Bürgersteig zu radeln.

Wenn man die Radspur ordentlich gerade durchgezogen hätte (wie auf der gegenüberliegenden Seite), wärs allerdings schon gut - wurde so aber nicht umgesetzt. Das generelle Problem dieser Streifen sehe ich darin, das man sich nicht traut dem Autoverkehr an den wirklichen Nadelöhrstellen Verkehrsfläche abzuknapsen. Wenn die sich aber immer mehrspurig aufstellen dürfen an den Ampeln, ist schlicht kein Platz für Radspur. Und so eine verschlenkerte Radspur, in der man gefährdeter ist als auf der Straße, bringt wenig.

Die gefährliche Kreuzung Katzbachstr Yorckstr wurde aber prima fahrradfreundlich abmarkiert - sowas ist aber Ausnahme.

Zu den den Hochboard Radwegen: da wurde schon Jahrzehnte nichts mehr gemacht, kann mich nicht daran erinnern und ist auch nichts groß zu erkennen. Die 5,5 Mio gehen wohl schon drauf für rudimentäre Instandhaltung. Die Radwege sind dennoch weitgehend unbrauchbar. Nur was für ganz langsam. Teilweise wäre es besser, wenn es die gar nicht gäbe, dann würde man nicht so von der Straße verdrängt.

Der Park am Gleisdreieck ist aber enorme Bereicherung, ebenso Tempelhofer Feld. Aber eher "Flanierziele", weniger zum Vorankommen. Dürfte auch nicht in das Fahrradwege-Budget fallen.

Ansonsten hier das Radroutennetz Berlin. Das scheint ausgebaut worden zu sein, bzw. zu werden. So ein "Fahrratroutennetz" ist mir bisher aber noch gar nicht aufgefallen.

Re: Radfahren in Berlin

Verfasst: Mi Sep 16, 2015 9:10 am
von berlinonaut
Mit geringem zeitlichem Delay noch ein paar Artikel aus dem Tagesspiegel zum Thema:

Wie erhöht man die Fahrradfreundkichkeit? - ein Beispiel aus Spanien

http://www.tagesspiegel.de/berlin/vorbi ... 06634.html

Geld für Radinfrastruktur ist eingeplant - bloss ausgegeben wird es nicht

http://www.tagesspiegel.de/berlin/berli ... 15368.html

Die Bürger beschweren sich, dass aus Politik und Verwaltung ausser heisser Luft nix kommt, die Angesprochenen winden sich aalartig

http://www.tagesspiegel.de/berlin/tag-d ... 82490.html