Sicher hat der Draht bezüglich der Dehnbarkeit Grenzen. Und wenn der "Draht" mit einem Stab gleichen Materialquerschnitts verglichen wird, hätte er ja nur die (elastische) Dehnung entsprechend dem Gesetz:
Sigma (Spannung) = F/A (Kraft/Fläche) = Epsilon (DL/L = Verlängerung/Ausgangslänge) * E (E-Modul (Stahl)) oder umgestellt mit der Verlängerung als Unbekannter :
DL = F/A * L / E
Ein Seil ist in der Realität aber eine Konstruktion, die zusammengesetzt aus einzelnen Teilen, geschlagen oder geflochten wird. Bei Belastung wird das Seil dünner und länger *) (Die Schraubenlinie (Helix) der Elemente verändert sich derart, daß der Zylinder der erzeugenden Fläche einen kleineren Durchmesser bekommt und die bisherige Höhe des Zylinders größer wird; ob man da von einer Volumen-Konstanz ausgehen kann, läßt sich nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln. Das müßte ich genauer nachprüfen.....). Die Flexibilität eines Stahlseils ist viel größer als die eines Flächen-gleichen Stabes.
Was für Stahlseile gilt, ist auch für Kunststoff-Seile richtig. Hier kommt aber auch der etwa um 2-Zehner-Potenzen geringere E-Modul der Kunststoffe zum Tragen.
Falls bei einm Drahtreifen das Aufziehen schwierig ist, kann das Problem mit einem Faltreifen (Das Seil am Fuß des Mantels besteht aus Kevlar (Aramid-Faser) !) adressiert werden. Ein Faltreifen hat neben dem Vorteil des geringeren Gewichts auch den Vorteil, daß geringere Aufziehkräfte nötig werden. Natürlich muß auch das Aramid-Seil so abgestimmt werden, daß ein sicherer Sitz des Reifens auf der Felge gewährleistet ist.
*) Mit ein Grund, weshalb eine geklemmte Lizze eines Lichtkabels unter Zugbelastung manchmal aus der Klemmung eines Kabelsteckers oder Kabelschuhs herausrutscht. Aus diesem Grunde verlöte ich die Lizzen mit den Verbindungsteilen. Ein weiterer Grund für das Herausrutschen besteht in der elastischen Rückfederung der für die Klemmung zugedrückten Laschen des Metalls der Verbindungen (Kabelstecker/Kabelschuhe).
MfG EmilEmil