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Re: neues Birdy - mit welche Schaltung?

Verfasst: Do Mai 08, 2014 5:38 am
von Pibach
Adler28 hat geschrieben: Aber die Wärmebelastung?
Die Wärmegeschichte wird erst bei richtig bergigem Gelände relevant, also wenn Du in der Alpengegend mal wirklich 1000 Höhenmeter wegbremst. Ansonsten ist das eher theoretischer Natur.

Re: neues Birdy - mit welche Schaltung?

Verfasst: Do Mai 08, 2014 8:01 am
von derMac
Pibach hat geschrieben:
Adler28 hat geschrieben: Aber die Wärmebelastung?
Die Wärmegeschichte wird erst bei richtig bergigem Gelände relevant, also wenn Du in der Alpengegend mal wirklich 1000 Höhenmeter wegbremst. Ansonsten ist das eher theoretischer Natur.
Da reichen auch deutlich weniger als 1000 Höhenmeter wenn es so steil ist, dass man permanent bremsen muss. Das Problem ist, dass die Hitze zu Schlauchplatzern führen kann. Aber im Flachland ist es egal. Ein weiterer Vorteil bei Scheibenbremsen ist, dass die Felge nicht Verschleißt, man die Verschleißteile also leicht austauschen kann.

Dass Scheibenbremsen und Felgenbremsen etwa die gleiche Bremsleistung hätten stimmt IMO nur für "durchschnittliche" Bremsen an "großen" Rädern. Wenn man an ein kleines Laufrad eine Downhill-Scheibenbremse baut, hat man eine Bremsleistung die mit Felgenbremsen nicht erreichbar ist (aber auch nicht notwendig ist - außer bei Tandems). Man hat dadurch aber auf Grund er anderen Hebel bei kleinen Rädern aber auch eine Enorme Belastung auf Gabel und Speichen. Das sollte darauf ausgelegt sein. Ich kenne Tandemfahrer, die haben auf eine kleine Scheibe zurückgebaut weil Gabel und Speichen die Belastung nicht ausgehalten haben.

Mac

Re: neues Birdy - mit welche Schaltung?

Verfasst: Do Mai 08, 2014 10:49 am
von EmilEmil
185 [mm] Scheibe an einem 20" Laufrad (Folding*Star), Avid BB7-Bremse. Diese Auslegung wurde im Hinblick auf die Wärmebelastung gewählt, von der Bremskraft kann man sicher mit einer 160 [mm] Scheibe hervorragend zurecht kommen. Hin und wieder trainiere ich mein Verhalten bei scharfer Bremsung (Abspringen und die Beine auf die Fahrbahn, wenn das Hinterrad die Bodenhaftung verliert).
Gabel und Speichen haben bisher alle Belastungen gut überstanden (Auch eine Gefahrenbremsung mit Abflug über den Lenker !).
Die Felgenlöcher sind mit Edelstahl-Sattelscheiben verstärkt. Das Laufrad wurde von mir gebaut.
Durch die Konzentration auf die Bremsfunktion können sowohl die Scheibe selbst als auch die Beläge auf viel höhere Temperaturen ausgelegt werden.

Bild

MfG EmilEmil

Re: neues Birdy - mit welche Schaltung?

Verfasst: Do Mai 08, 2014 12:22 pm
von derMac
EmilEmil hat geschrieben:Gabel und Speichen haben bisher alle Belastungen gut überstanden (Auch eine Gefahrenbremsung mit Abflug über den Lenker !).
Du fährst auch kein Tandem mit über 200 kg. Bei dir wird die Gabel eben mit dem "Abflug über den Lenker" entlastet, beim Tandem nicht. Aber auch da muss natürlich nichts kaputt gehen, wenn es ordentlich konstruiert und gebaut ist.

Mac

Re: neues Birdy - mit welche Schaltung?

Verfasst: Do Mai 08, 2014 6:34 pm
von Motte
Zum Thema "Scheibe oder V-Brake" beim Birdy

Mein erstes Faltrad war ein Batavus Vice Versa Pro (16 Zoll mit Zahnriemen). Das Rad war ungewohnt agil, so dass ich mir da eine recht ruppige Fahrweise angewöhnt hatte. Als Ergebnis konnte ich 2 zerspante Hinterradfelgen vorweisen. Danach wollte ich unbedingt noch ein zweites Faltrad - um das eine nicht so zu belasten und habe mir eine etwas defensivere Fahrweise zugelegt. Mein 2005 gekauftes Birdy hat noch die erste HR Felge, obwohl seine Bremsanlage (Avid SD 7 vorne, Avid Arch Rival hinten) um einiges besser ist als die des Batavus. Mit dem Birdy bin ich seitdem überwiegend auf Reisen. Auch mit Hänger. Vorwiegend im Mittelgebirge. Bis jetzt hat mir die Bremsleistung immer genügt. Der Wunsch nach einer Scheibenbremse kam nie auf. Diesen Herbst werde ich wohl vorsorglich die HR Felge tauschen. Man kann den Verschleißindikator aber noch gut sehen. Trotz der 15.000 Km.
Wenn das so bleibt und ich alle 10 Jahre die Felge wechseln muss - damit kann ich gut leben.

Will damit sagen, es hängt ganz sicher vom Fahrstil/Wetter und Gewicht ab, ob eine Scheibenbremse "nötig" ist. Alle Felgenbremsen haben Probleme bei Regenwetter oder Schneematsch. Welche Nachteile eine Scheibenbremse im Alltag am Faltrad hat - das wüsste ich auch gerne. Die wenigen, die hier im Forum ein Birdy mit Scheibenbremse fahren konnten keine Nachteile im Pendelalltag nennen.

Emilemil - beim Birdy ist eine mechanische Scheibenbremse vorne (aufgrund der vielen Bögen für den Faltvorgang) nicht sinnvoll. Es gibt aber auch keine Klagen über Schäden an den ganz normalen Hydraulik Leistungen, die ja auch bei der am Birdy vielfach verbauten HS 33 zum Einsatz kommt. (auch wenn die ein wenig andere Schläuche als die Scheibenbremse benutzt). Die scheinen das auszuhalten.

Re: neues Birdy - mit welche Schaltung?

Verfasst: Fr Mai 09, 2014 12:15 pm
von EmilEmil
derMac hat geschrieben:...........
Du fährst auch kein Tandem mit über 200 kg. Bei dir wird die Gabel eben mit dem "Abflug über den Lenker" entlastet, beim Tandem nicht. Aber auch da muss natürlich nichts kaputt gehen, wenn es ordentlich konstruiert und gebaut ist.
Mac
Es ist richtig, daß bei einem Abflug über den Lenker eines Standard-Rades die Gabel entlastet wird (Der "Proband" gibt den Bremshebel frei :D ), dennoch kann auch beim Nicht-Tandem schon vor dem Abflug die maximale Bremskraft (abhängig von den Reibwerten (Scheibe/Bremsbelag), Anpreßdruck und (Reifen/Fahrbahn), dynamischer Gewichtsanteil sowie den geometrischen Verhältnissen (Bremsmoment als Produkt von Bremskraft und Scheiben-Radius = Bremsmoment als Produkt von Bremskraft auf der Fahrbahn und statischem Rad-Radius) erreicht werden. Ein blockiertes Rad rutscht mit seinem Reifen auf der Fahrbahn. Der Reibwert liegt dann etwa bei µ = 0.9. In meinen Überlegungen für die Belastungen an einem Vorderrad (zB 20" Falter) gehe ich gehe ich von µ = 1.0 mit den entsprechenden Sicherheits-Zuschlägen = Sicherheits-Faktoren ( Leichtbau µs = 1,35) aus. Die maximale Bremskraft führt zu einer maximalen Beschleunigung, diese Beschleunigung (Anteilige Masse) führt wiederum zu einer Belastung des Lenkers. Bei einem Riser-Lenker mit 200 [mm] kommt neben der großen Biegebelastung des Lenkers (kein Problem wegen der 2 Lenkerarme) auf die Klemmung im Vorbau ein großes Drehmoment zustande. Nach dem Abbau der Doppel-Gelenk-Bremse und dem Einbau der Scheibenbremse ( ca 4-fache Bremskraft) am 20" Falter mußte ich mich um diese Klemmung "kümmern", sprich der Konstruktion auf die Sprünge helfen ( Um was muß man sich bei der Fahrrad-Konstruktion nicht eigentlich noch alles "kümmern". Mein Pech, daß ich immer an der Oberfläche kratze, die Scheiße aufrühre, und dann beseitigen muß :roll: )
Beim Tandem gibt es keinen Abflug über den Lenker, daher kann die maximale Belastung länger andauern. Ein "Abfedern" dieser Belastung ist deshalb schwieriger und wieweit man deshalb einen Einfluß auf die Festigkeit vorhersagen kann (berücksichtigen muß), da mag ich mich ohne tieferes Nachdenken nicht festlegen. Untersuchungen darüber sind mir bisher unbekannt.
@Motte, ich weiß von den hydraulischen Leitungen bei den Birdy-Bremsen und freue mich, daß das Birdy an dieser "Front" keine Probleme hat.
IMO bevorzuge ich die mechanisch angesteuerten Produkte, weil ich da Vorteile für den Normalradler sehe. Hydraulische Bremsen sind für Wettbewerbe völlig in Ordnung, weil sie da ihre Vorteile ausspielen können, und die Wartung nach jedem Wettbewerb stattfindet. Bei mir klingelt der "freundliche Radschrauber" leider nicht nach jeder Ausfahrt an der Haustür und bringt mein Rad in Ordnung.
Am Folding*Star habe ich bei bisher ca 2700 [km] die mechanischen Scheiben bisher einmal nachgestellt (außen mit dem Handrad, innen besser mit dem Imbus-Schlüssel in der Mitte des Handrades).

MfG EmilEmil