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Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mi Feb 18, 2015 6:38 pm
von Karsten
Moin Berlinonaut,
Die Alarmzahlen in deinem obigen Posting beruhen wohl auf einem Übermittlungsfehler der Berliner Polizei.
siehe z.b. "Taz": http://taz.de/Bittere-Bilanz/!154979/
Demnach sind die Zahlen bezüglich verunfallter Radler tatsächlich nahezu konstant geblieben.
Ofizielle Zahlen sollen nächste Woche bekanntgegeben werden.

Gruß Karsten

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mi Feb 18, 2015 8:27 pm
von Pibach
In ihrer Antwort auf die Anfrage des Grünen-Abgeordneten Harald Moritz hatte die Innenverwaltung von fast 8.000 Radfahrern gesprochen, die bei Unfällen zu Schaden gekommen seien. Gegenüber dem Durchschnitt der letzten Jahre von ca. 5.000 verletzten (oder toten) Radfahrern ein regelrecht katastrophaler Anstieg. Am Mittwoch stellte sich allerdings heraus: Die Polizei hatte eine falsche Zahl übermittelt. Es ging um alle Unfälle mit Radfahrerbeteiligung. Die Zahl der verletzten Radfahrer soll sich dagegen im üblichen Rahmen bewegen.
Lustig.

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mi Feb 18, 2015 9:56 pm
von berlinonaut
Karsten hat geschrieben:Moin Berlinonaut,
Die Alarmzahlen in deinem obigen Posting beruhen wohl auf einem Übermittlungsfehler der Berliner Polizei.
siehe z.b. "Taz": http://taz.de/Bittere-Bilanz/!154979/
Demnach sind die Zahlen bezüglich verunfallter Radler tatsächlich nahezu konstant geblieben.
Ofizielle Zahlen sollen nächste Woche bekanntgegeben werden.
Das ist in der Tat beruhigend. Ich hätte mir in der Tat auch schwer getan spontan eine klare Ursache für einen so dramatischen Anstieg zu benennen. Was ja nicht heisst dass die Situation hinsichtlich der Gefahrenstellen oder der Untätigkeit des Senats in irgendeiner Weise toll wäre, auch nicht bei den neuen, niedrigeren Zahlen.

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mi Feb 18, 2015 10:07 pm
von Pibach
Jetzt weiß man immerhin die Stellen.
Fehlen noch die geeigneten Maßnahnen je Stelle.
Das war damals schon mein Kritikpunkt, dass man das von vorneherein kombinieren müsste in der Abstimmung. Denn interessant sind ja nur die Stellen, wo man auch tatsächlich wirkungsvoll was verbessern kann.
Mehr Personal in der Verwaltung fände ich dagegen nicht unbedingt erstrebenswert. Schon eher die Einbindung der Wähler auch in die Konzeption der Maßnahmen.
Da würde ich es ja gut finden, wenn wir als Faltradforum mal ein paar Punkte erarbeiten würden.
Noch ist ja völlig unklar was überhaupt gewünscht würde und ob das überhaupt wirkungsvoll wäre.
So lange kann man den Politikern im Grunde kaum Untätigkeit vorwerfen.
Mein erster Wunsch wäre eine fundiertere statistische Auswertung, um überhaupt Kriterien zu haben. Da sind die bisher beauftragten Institutionen (Polizei, GDV, ADAC) einfach nicht wirklich geeignet.
Die Kriterien sollten dann auch Effizienz und Komfort berücksichtigen, denn die wirksamste Maßnahme (für die Erhöhung der Sicherheit) ist Erhöhung des Radfahranteils.

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mi Feb 18, 2015 11:39 pm
von berlinonaut
Pibach hat geschrieben:Jetzt weiß man immerhin die Stellen.
Fehlen noch die geeigneten Maßnahnen je Stelle.
Äh, dass dahingehend nichts passiert ist ist doch genau der Vorwurf....
Pibach hat geschrieben: Denn interessant sind ja nur die Stellen, wo man auch tatsächlich wirkungsvoll was verbessern kann.
Das heisst wenn am Ende des Radweges (ja, ja, ich weiss, Radweg ist böse) alle Radler von einer Klippe stürzen ist das egal, weil da kann man halt nix machen, solange nur der Weg dahin komfortabel ist? :lol: Im übrigen habe ich bei keiner der gemeldeten Top-Problemstellen das Gefühl das die Sitation dort unlösbar sei - geeignete Vorschläge wurden sogar vielfach gleich mitgeliefert.
Wenn es ein Problem gibt muss man es lösen, so einfach ist das. Und es ist extrem unwahrscheinlich, dass das absolut gesehen "unmöglich" ist (zumindest bei etwas vergleichsweise trivialem wie Wegführung für Fahrräder), das ist eine Frage des (politischen) Willens und manchmal auch des Geldes. Immerhin habe ich neulich gelernt dass ein schlichter Zebrastreifen in einer schmalen Nebenstrasse für 20.000 Euro sehr, sehr billig ist und normalerweise erheblich mehr kostet, nämlich 42.000 Euro im Durchschnitt. Der teuerste Berliner Zebrastreifen kostete gar 79.000 Euro (http://www.berliner-kurier.de/kiez-stad ... 07462.html).
Pibach hat geschrieben:Mehr Personal in der Verwaltung fände ich dagegen nicht unbedingt erstrebenswert.
Dir ist schon bekannt, dass alle Jahre wieder millionenschwere Baumassnahmen im Strassenbereich in Berlin trotz vorhandener Gelder nicht durchgeführt werden können, weil die zuständige Genehmigungs-Behörde "Verkehrslenkung Berlin" seit Jahren chronisch überlastet und genauso chronisch unterbesetzt ist? Baumassnahmen für Radfahrer werden von derselben Behörde bedient... Ob die Lösung dafür "mehr Personal" oder "schlauere Organisation der Verwaltung" lautet kann ich von aussen nicht sinnvoll beurteilen.
Wenn - siehe Parallelthread - in weiten Teilen der Stadt überhaupt niemand für Radverkehr zuständig ist sondern das durchgängig nur "so mitläuft" hielte ich eine personelle Aufstockung (wie sie ja auch zuletzt 2013 beschlossen und grossspurig angekündigt wurde, aber eben bis heute nicht umgesetzt - siehe Parallelthread "Radfahren in Berlin") nicht für völlig absurd. Das würde sowohl der Qualität als auch der Geschwindigkeit der Massnahmen durchaus dienlich sein vermutlich.
Pibach hat geschrieben: Schon eher die Einbindung der Wähler auch in die Konzeption der Maßnahmen.
Äh, genau das ist doch hier gemacht worden im ersten Schritt... Es durften sogar die mitbestimmen, die nicht Wählen dürfen, aber Radfahren.
Pibach hat geschrieben: Noch ist ja völlig unklar was überhaupt gewünscht würde und ob das überhaupt wirkungsvoll wäre.
Zum ersten: Offensichtlich hast Du Dir die Antworten auf die Befragung nicht durchgelesen. Zweiteres weiss man immer erst hinterher.
Pibach hat geschrieben:So lange kann man den Politikern im Grunde kaum Untätigkeit vorwerfen.
Wenn über ein Jahr nach Abschluss der Befragung noch an keiner einzigen Stelle irgendwas getan wurde (obwohl versprochen wurde sich den Top 20 Stellen zügig anzunehmen) und zwei Jahre nach Verabschiedung der Radfahrstrategie des Landes als wichtiges strategisches Ziel noch genau keiner der darin aufgeführten Punkte auch nur angegangen würde würde ich den Begriff "Untätigkeit" da nicht für völlig verfehlt halten. Wie würdest Du das denn nennen? Und was wäre ein angemessenes Zeitfenster um zumindest mal anzufangen?
Pibach hat geschrieben:Mein erster Wunsch wäre eine fundiertere statistische Auswertung, um überhaupt Kriterien zu haben.
Üblicherweise macht man eine Auswertung anhand von Kriterien. Es gibt also erst die Kriterien, dann die Auswertung. Ansonsten läuft man nämlich Gefahr sich die Kriterien passend zu den gewünschten Ergebnissen zu stricken, damit alles schön rosarot ist und kein Handlungsbedarf. Sehe ich jeden Tag. Welche Kriterien sollten das also Deiner Meinung nach sein? Und was genau möchtest Du statistisch auswerten? Sinnvollerweise braucht man ja Daten, damit man was zum auswerten hat. Die muss man erheben, wenn sie nicht ohnehin vorliegen. Welche also sollen das sein?
Pibach hat geschrieben:Da sind die bisher beauftragten Institutionen (Polizei, GDV, ADAC) einfach nicht wirklich geeignet.
Warum nicht? Und wer stattdessen? Und bist Du Dir sicher, dass Du da nicht Datenerhebung und Datenauswertung durcheinanderbringst? Keiner der drei von Dir genannten hat übrigens die Gefahrenstellenbefragung durchgeführt oder ausgewertet...
Pibach hat geschrieben:Die Kriterien sollten dann auch Effizienz und Komfort berücksichtigen, denn die wirksamste Maßnahme (für die Erhöhung der Sicherheit) ist Erhöhung des Radfahranteils.
Du weisst also weder was Du auswerten willst noch nach welchen Kriterien und schon gar nicht, wer das tun kann. Was Du rausfinden willst weisst Du auch nicht. Ein konkretes Ziel, das Du anstrebst, abseits des recht globalen "mehr Radverkehr" hast Du auch nicht. Und die vorliegende "Crowdsorcing-Datenerhebung" zur Meldung von echten empfundenen Gefahrenstellen durch echte Benutzer ist irrelevant, weil sie Gefahrenstellen abfragt und nicht Komfort und Effizienz (was auch immer das in dem Zusammenhang sein soll)? Und der Berliner Verwaltung und Politik kann man keinen Vorwurf machen?

Ich glaube ich habe schon wieder mal vergessen, dass Deine Beiträge ja nur Satire sind :? (wie ich hier im Forum gelernt habe) und Dich schon wieder mal ernst genommen. Sollte ich wirklich bleiben lassen. :roll:

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mi Feb 18, 2015 11:46 pm
von Pibach
Wow, geht das durcheinander bei Dir.

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Mi Feb 18, 2015 11:58 pm
von berlinonaut
Das ist wiederum eine Frage der Perspektive, bei wem hier was fürchterlich durcheinander geht.

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Do Feb 19, 2015 12:00 am
von Pibach
Denke das ist ziemlich offensichtlich.

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Do Feb 19, 2015 1:37 am
von berlinonaut
Und schon ist mal wieder ein inhaltlich interessanter Thread ganz tief in Gagaland gelandet. Danke dafür. :evil:

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Verfasst: Do Feb 19, 2015 6:58 am
von Pibach
War ich daran beteiligt? Staun.