Wenn jeder alles was er persönlich für nützlich hält für andere verpflichtend einführen möchte, dann würde es aber lustig. (zum Glück ist der Gesetzgeber da im Bereich der StVO ausgesprochen konservativ und lässt sich nur sehr selten vor den tagesaktuellen, kommunalen politischen Karren spannen)
Echt jetzt? Das Mitführen eines Nabendynamos erhöht die Sicherheit? Dann nehme ich ab morgen immer einen in der Tasche mit – daran soll es nicht scheitern.
Scheinbar erleben wir gerade die letzten Gefechte der Automobilfetischisten. Das war bei den Rauchern auch nicht anders – nachdem die früher fast das gesamte Alltagsleben, ohne Rücksicht auf Verluste, in Griff hatten, haben sie sich auch durch Angstbeißen gegen ein Zurückdrängen auf ein – für die Anderen – sozialverträgliches Maß heftigst gewehrt. In beiden Fällen war die EU mit ihren Vorgaben für die Gesundheit der Bürger echt hilfreich und hat den Benachteiligten endlich mal einklagbare Rechte verschafft.
Vermutlich wird die Fahrradstaffel mittelfristig die Polizei etwas verändern. Denn von denen kommt als Feedback ja auch eine andere Perspektive ins Spiel. In vielen Bundesländern hat die Polizei sich auf den automobilen Streifendienst zurückgezogen. Bezirksbeamte die zu Fuß in ihren zuständigen Stadtteilen unterwegs sind, wurden vielfach abgeschafft (zu teuer; zu ineffizient).
Aber nur zu Fuß und mit dem Rad begegnen einem die Polizisten „auf Augenhöhe“. Und so lässt sich in vielen Fällen viel mehr erreichen als lässig durchs Seitenfenster des Streifenwagen, der auf den Parkwegen und in den Fußgängerzonen vorher noch die Spaziergänger beiseite scheucht.
Ein „Autopolizist“, wenn er denn mal kurz aussteigt, nimmt blockierte Gehwege auch ganz anders wahr als eine Fußstreife, die sich ständig irgendwo durch quetschen muss und mit erlebt, wie mühsam das für Gehbehinderte oder Eltern mit Kind ist. Für Radstaffeln gilt das natürlich auch. Die werden es irgendwann leid sein ständig den zugestellten Radweg verlassen zu müssen.