Pibach hat geschrieben: ↑Mi Aug 23, 2017 12:04 pm
Hat mit den Rotlichkontrollen der Fahrradstaffel aber nichts zu tun. Ist auch andere Stelle, da ist keine Ampel.
Ansonsten stimmt da irgendwas nicht in dem Bericht, dass der PKW beim Unfall "stand" (und den Radweg blockierte) klingt nicht plausibel. Wenn der Radfahrer beim Widereinbiegen auf den Radweg gegen den PKW geknallt ist, dann hat der offenbar den Radweg blockiert und Vorfahrt missachtet.
Da auch keiner von uns dabei war, lässt sich kaum sagen, ob dieser Bericht einseitig gefärbt ist, oder nur so wirkt.
Das der Bericht nicht ganz korrekt sein kann wurde in den Kommentaren schon episch auseinandergenommen. Klar scheint aber in all der Unklarheit eines: Der verunfallte Radler hat mindestens eine sehr deutliche Teilschuld, weil er offenbar recht zügig die Hindernisse zu umfahren versucht hat anstatt abzubremsen, notfalls bis zum Stillstand, wie es angesichts eines blockierten Weges und einer unklaren Verkehrssituation angemessen und StVo-konform wäre. Lernt man spätestens in der Fahrschule. Der Link dient ja auch nur als Beleg, dass die Bernauer keineswegs unkritisch ist unfallhalber, gerade wegen dem für Berlin deutlichen Gefälle samt daraus resultierender Geschwindigkeit. Und da schliesst sich dann der Kreis zur Polizeikontrolle ein paar Meter weiter dieselbe Strasse runter an einer Stelle, wo es erstens eine Ampel gibt und zweitens reichlich Fussgänger und damit Unfallgefahr und Konfliktpotential - wie Du ja auch selbst schreibst.
Im übrigen gibt es für Ampelkontrollen an beliebigen Ampeln noch ein anderes, bestechend simples Argument: Generalprävention.
Die StVo unterscheidet nicht zwischen "guten" und "schlechten" Ampeln. Die Regelung ist klar und eindeutig: Ist die Ampel rot hast Du stehenzubleiben, ist sie grün, darfst Du fahren. Und zwar völlig unabhängig davon, was Du persönlich jetzt gerade von der konkreten Ampel hältst. Und andere Verkehrsteilnehmer sollen sich darauf verlassen können. Wenn man das durchsetzen möchte (und das ist der Job der Polizei - die sind an die StVo gebunden) kann es sogar sinnvoll sein gerade an den "albernen" Ampeln zu kontrollieren. Weil da die Wahrscheinlichkeit grösser ist, dass sie jemand willentlich missachtet. Und man kann durchaus der Hypothese frönen dass Leute, die irgendeine rote Ampel überfahren, geringere Hemmungen haben, das früher oder später bei einer anderen auch zu tun und so Stück für Stück Ampeln als optional zu betrachten (wie Du das standardmässig eh tust). Wenn man also das Ampelkonzept als solches durchsetzen will sind solche Kontrollen sinnvoll. Und die Kontrolle an einer gefühlt überflüssigen Ampel trägt dazu bei, dass auch die wichtigen beachtet werden. Dass nicht jede Ampel für jeden sinnvoll ist, speziell für den Radverkehr ist unbenommen. Das ändert an der Ampelregelung aber nix - solche Ampeln, bei denen ein Teil der Verkehrsteilnemher nichts davon hat gibt es auch für Fusssgänger und Autofahrer. Wenn sich jeder nur noch die Ampeln raussuchen würde, die er persönlich sinnvoll findet ist die Verlässlichkeit perdü, sogar schon innerhalb eines Verkehrsmittels. Ergo: Generalprävention. Muss einem nicht gefallen, ist aber eine valide Strategie und aus Sicht der Obrigkeit vermutlich auch eine sinnvolle.
Und was Deine Filterblase zu Kritik an der Fahrradstaffel angeht empfehle ich Dir die Kommentare zu diesem Artikel:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/erfol ... 77136.html Dort wird die Arbeit der FaSta von den Kommentatoren sehr positiv beurteilt, darunter von sehr vielen Radfahrern (aber natürlich auch den üblichen notorischen Automobilisten). Eine Filterblase ist halt selten repräsentativ....