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Zukunft Elektromobilität

Alles zum Thema Faltrad/Rad.
Pibach
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Re: Zukunft Elektromobilität

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben: Di Aug 15, 2017 2:13 pm In der Rheinischen Post gab es dazu ein Interview, dass die deutsche Mentalität recht gut wiederspiegelt:
Sehr interessant - da stimmt praktisch kein Satz von Herrn Schuh. Wie kann die gesamte Entwicklung bloß so an einem vorbeigehen? Z.B.:

"Leider werden Lithium-Ionen-Batterien auch nicht kontinuierlich billiger, wie wir das von den Halbleitern gewohnt sind."

Hatte ich ja recherchiert, siehe Eingansposting. Da sinken die Preise seit einigen Jahren mit 25% p.a., was sich aber in letzter Zeit extrem beschleunigt hat. Ganz ähnlich bei Solarpanels.

Tony Seba rechnet mit ca. 30% Preisreduktion p.a. für Elektroautos, halber Preis alle 10 Jahre. Dazu jeweils Faktor 10 Einsparung in den Energiekosten und in der Wartung. Das sind die Zahlen aus den USA, die sich aus empirischen Erfahrungswerten ergeben haben, also jetzt schon und nicht erst in der Zukunft.

Ein Verbot von Verbrennern 2040 ist offenbar völlige Geisterdiskussion, weil schon viel früher der Markt für Verbrenner mausetot sein wird.

Tony Seba sagt einen Rückgang des amerikanischen Automobilmarktes von 70% voraus bis 2024! Und einen negativen Wert für Verbrenner, selbst geschenkt würde den keiner mehr fahren wollen. Also kompletter Marktzusammenbruch schon in wenigen Jahren. Interessant.
Karsten
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Re: Zukunft Elektromobilität

Beitrag von Karsten »

Äh ja, die Äußerungen bezüglich der Preisentwicklung von Akkumulatoren mit Lithium-Technologie sind nun eindeutig sowas von flasch.
Und dabei fängt die preisgünstige Produktion dieser Akkus doch gerade erst an.

Die angebliche Verbessrung der Öko-Bilanz von Dieselmotoren hat sich ebenso eindeutig als dreister Betrug der Auto-Industrie erwiesen.
Und dass derNetz- Strom , gerade in NRW unter so verheerenden Umweltschädigungen erzeugt wird, ist keine Notwendigkeit, sondern Folge von verbrecherischer Politik der großen Stromerzeuger.
(Am nächsten WE wird es dazu wieder große Demonstrationen im rheinischen Braunkohlerevier geben)

Aber auch unter diesen Bedingungen ist die Gesamt-Bilanz von E-Autos immer noch positiv, weil der Wirkungsgrad und die Abgasreinigung von Großkraftwerken so viel besser sind, als die bei den Auto-motoren.

Gruß Karsten
Pibach
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Re: Zukunft Elektromobilität

Beitrag von Pibach »

Karsten hat geschrieben: Di Aug 15, 2017 3:54 pm ...weil der Wirkungsgrad und die Abgasreinigung von Großkraftwerken so viel besser sind, als die bei den Auto-motoren.
Lt. Tony Seba wird all das schon in Kürze komplett wegfallen. Zu teuer. Keine Kraftwerke mehr. Nur noch Solar, Wind und Akku.
Motte
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Re: Zukunft Elektromobilität

Beitrag von Motte »

Wenn es mal immer so einfach wäre. Dann wäre hier schon lange kein Rohstahl mehr erzeugt worden, Kohle abgebaut oder Zucker aus Rüben gewonnen.

Das wird noch ein ganz schwieriger Prozess. Hier in Essen sind etliche Läden verschwunden, die Motorroller mit E- Antrieb als Hauptartikel hatten. Aus irgendeinem Grund lief das nicht.
Entweder sind sie nicht laut genug oder fahren nicht weit genug. Äußerlich waren die Dinger nicht anders als die anderen Roller auch.

E- Bike ist bequemer - das ist ein Kaufargument.

Warum Otto Normal Großstadtmensch bei einem Auto immer das Argument der Fernfahrt hat, verstehe ich nicht. Ist auch bei Verbrennungsmotoren beliebtes Argument für (viel zu) große Autos in denen in der Regel eh nur eine oder zwei Personen unterwegs sind. Vernünftig und wirtschaftlich sinnvoll wäre es ja (wie bei den Wohnmobilen) so ein Ding nur im Urlaub zu mieten und im Alltag was Kleines zu fahren.
Es pendelt auch nicht jeder jeden Tag 100 Km zum Arbeitsplatz. Erst recht nicht unverschuldet.
Und genau das wird das Problem hier in Deutschland bei der Umsetzung der Idee vom E-Auto sein (oder werden). Ein weiteres Problem wird der Ausbau der Infrastruktur sein. 2 Sorten Autogas, Methanol, mehrere verschiedene E- Zapfsäulen. Ohne Einigung auf ein System wird es schwer werden.
Pibach
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Re: Zukunft Elektromobilität

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben: Mi Aug 16, 2017 1:39 pm Wenn es mal immer so einfach wäre.
Ich finde die Analyse von Tony Seba sehr einleuchtend. Vielleicht verhaut er sich um paar Jahre. Aber grundsätzlich wird es so kommen. Jedenfalls viel schneller und viel durchgreifender als bisher (von der Autoindustrie) erwartet. Der Zukunfts-Analyst und Buchautor Thomas Rappold nennt es "Nokia-Moment für die deutsche Autoindustrie" (Quelle). Hier wird das auch noch mal schön dargestellt:

Pibach
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Re: Zukunft Elektromobilität

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben: Mi Aug 16, 2017 1:39 pm Hier in Essen sind etliche Läden verschwunden, die Motorroller mit E- Antrieb als Hauptartikel hatten. Aus irgendeinem Grund lief das nicht.
Entweder sind sie nicht laut genug oder fahren nicht weit genug. Äußerlich waren die Dinger nicht anders als die anderen Roller auch.
Interessantes Phänomen. Hier in Berlin sieht man ja immer mehr elektrische Motorroller im Sharing-Modell, siehe dieser Thread. Ich glaub auch insgesamt wird der Roller als Stadtflitzer attraktiver durch neue Elektromodelle.

Der generelle Trend zu immer weniger Motorrädern ist dadurch aber wohl nicht zu überkommen. Zu groß sind die Einschränkungen. 45km/h Höchstgewschwindigkeit ist einfach völlig blöd im Straßenverkehr, wenn alle anderen um 60km/h fahren. Das andere Problem ist die Helmpflicht. Und man kann diese Roller eben nicht intermodal kombinieren. Also nicht im ÖPNV oder in seinem Auto mitnehmen. Und man muss sie irgendwo laden, den Akku kann man meistens nicht entnehmen zum aufladen, und bei den Modellen, wo das geht, ist der extrem schwer, da schleppt man sich zu Tode. Immerhin gibt es in Berlin aber inzwischen doch viele Ladesäulen, so das man einigermaßen einfach seinen E-Roller aufladen könnte.

Dennoch ist es eigentlich nur interessant, entweder einen Motorradführerschein zu machen und dann ein größeres E-Motorrad zu kaufen. Das wird aber imho nicht für größere Umwälzung sorgen. Oder aber, sich ein PLEV zuzulegen. Also eine Klasse unter den elektrischen Rollern, idR sind die ohne Sitz. Typisches Beispiel ist der E-Floater. Bisher fehlt denen aber eine rechtliche Basis. Die wird ja gerade diskutiert.

Da gibt es im Grunde 2 Möglichkeiten. Entweder, (1) mit Typzulassung und dann integriert in die MobHV, also analog zu einem Segway. Erfordert dann Typzulassung, Führerschein und Versicherung. So ist das beispielsweise in der Schweiz geregelt. Da die meisten PLEVS keine Typzulassung haben und das Verfahren dazu auch aufwändig ist, würde das einem de facto Verbot gleichkommen bzw. die Marktenwicklung stark einbremsen. Oder (2) als Ausnahmeregelung und analog zu Pedelecs (gilt dann nicht als Kraftfahrzeug, sondern als Fahrrad), das geht dann ggf. ohne obiges. Ob man sich zu einer Freigabe ohne Typprüfung durchringt - aktuell ist das m.W. so in Belgien, Luxemburg und Finnland - ist grad heißes Thema. Je nachdem, wie tolerant hier die rechtlichen Rahmenbedingungen gestaltet werden, hätten PLEVs das Zeug, den Verkehr in Ballungsräumen komplett umzukrempeln.
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Re: Zukunft Elektromobilität

Beitrag von Motte »

In der Theorie müsste der E- Roller gewinnen. Wie weit fährt man schon? (in der Stadt) ÖPNV brauche ich dann ja nicht. Roller kann ich mit halbwegs normalen Klamotten fahren. Zum Einkaufen taugt das Ding auch - bis hin zum Bierkasten im Fußraum. Er braucht wenig Platz und als E- Roller hat er auch nicht das eklige Heulgeräusch beim Fahren. Aber Tempo 60 (wie einst die Schwalbe) sollte er schon dürfen.

Ich denke die heutige Nichtnutzung hat eher psychologische als technische Gründe. Die ganzen Scooter sind eher was für junge und jung gebliebene fitte Leute. (bei unserem Aldi kreuzt regelmäßig ein "Rentner" mit einem Segway mit Motorradbox auf - aber das ist ein Exot - so wie ich mit meinem Klapprad auch)

Beim deutschen Tesla mussten sie ja extra ein Makro in den Selbstfahrmodus integrieren, damit der auch auf Radwegen parkt. ;)
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Re: Zukunft Elektromobilität

Beitrag von CycoRacer »

Pibach hat geschrieben: Fr Aug 11, 2017 10:21 am Wenn 2050 die gesamte Energieversorgung regenerativ ist und alle Fahrzeuge elektrisch fahren, ist das eine ganz neue Zukunfstperspektive. Bisher war mir das noch nicht so klar.
Was ist dann 2050 anders als auf diesem Bild? Alle stehen im Stau mit ihren bezahlbaren 2 Tonnen schweren Elektoautos. Wenn dann im Stau der Strom ausgeht, muss ein Abschleppwagen her, da man ja nicht mehr mit dem Reservekanister losziehen kann.

DSC05056a.jpg

Einzeln sollte jeder nur noch mit eigenen Fahrzeugen unterwegs sein, deren Eigengewicht das eigene Körpergewicht nicht überschreiten und die fahrend nicht mehr als 1 m² Platz beanspruchen und parkend nicht mehr als 0.5m². Das wäre doch mal eine Perspektive. Faltbare E-bikes gehen da in die richtige Richtung. Da kann man notfalls in die Pedale treten, wenn der Akku am Ende ist.

Achso, in Zukunkt bestimmt der Renner: Spontane Stau-Parties auf der Straße. Ich bin gestern extra mit Fahrrad losgefahren, nachdem ich um 7:00 mit schöner Techno Musik geweckt wurde (Uffta Uffta Uffta ...). Das mobile Autoradio mit pinken Boxen konnte ich dann nach nur 2 km ausfindig machen.

DSC05035a.jpg
Gruß
Reimund
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Re: Zukunft Elektromobilität

Beitrag von alterfalter2 »

@ CycoRacer
"Einzeln sollte jeder nur noch mit eigenen Fahrzeugen unterwegs sein, deren Eigengewicht das eigene Körpergewicht nicht überschreiten "

..das gibt es in dieser Art schon längst aus USA:
The ELF, ein Leichtelektromobil, wiegt 70kg incl. Akku. Leider ist das mal wieder hier nicht zulassungsfähig, weil es den deutschen Vorschriften nicht entspricht. 🙄
Wäre es hier erlaubt, hätte ich eines.
https://organictransit.com/

Gruß TIL
Karsten
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Re: Zukunft Elektromobilität

Beitrag von Karsten »

CycoRacer hat geschrieben: Fr Aug 18, 2017 8:54 am
Pibach hat geschrieben: Fr Aug 11, 2017 10:21 am Wenn 2050 die gesamte Energieversorgung regenerativ ist und alle Fahrzeuge elektrisch fahren, ist das eine ganz neue Zukunfstperspektive. Bisher war mir das noch nicht so klar.
Was ist dann 2050 anders als auf diesem Bild? Alle stehen im Stau mit ihren bezahlbaren 2 Tonnen schweren Elektoautos. Wenn dann im Stau der Strom ausgeht, muss ein Abschleppwagen her, da man ja nicht mehr mit dem Reservekanister losziehen kann.
Warum soll nicht ein Ele-Mobil dem Anderen einfach mit einer elektrischen Leitung (aka "Kabel") Strom,
(Der dann ja prinzipiell nahezu kostnlos ist) übertragen können?
Was spricht Deiner Meinung nach denn gegen "elektrische" Reservekanister) ? Sowas verbreitet sich doch
für Kleinverbraucher als sog. "Powerbank" in allen Discounter-Märkten.


Gruß Karsten
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