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Eine Reifenpanne jagt die andere. Pech? Systemfehler? Zufall?

Birdy, BD-1, Frog
Raffineur
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Pannenschutzeinlagen, Tannus-Reifen

Beitrag von Raffineur »

Kann auch nur bestätigen, daß ich mit dem Marathon Racer auf 57 km und im Folgejahr auf 45 km jeweils vier Plattfüße eingefangen habe. Im ersten Fall zu drei Vierteln auch dadurch, daß ich erst hinterher auf die Idee kam, die winzig kleine Scherbe im Mantel zu suchen :oops: Trotzdem reichte es mir, und ich zog den Marathon Green Guard auf. Vom höheren Rollwiderstand habe ich subjektiv wenig bis nichts gespürt, zumal ich ihn bis 7 bar gepumpt habe (Racer 6 bar). Danach über mehrere Jahre nur noch zwei Plattfüße: Einen, weil ich das Rad und die Reifenflanke seitlich an einen Dornenbusch gelehnt hatte, und den anderen innen an der Felge. Da war offenbar das (Schwalbe-Hochdruck-)Felgenband verrutscht. Dafür kann der Reifen nichts.

Inzwischen verwende ich Marathon Supreme, die es für 20" nicht mehr gibt und für 18" vermutlich noch nie gab. Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit verwende ich außerdem aus China eingeflogene Pannenschutzbänder wie dieses: https://www.aliexpress.com/item/1Roll-M ... 69808.html. Die Dinger umfassen eindringende spitze Gegenstände und weichen nach innen aus, statt sie – wie die in den Mantel eingebauten Pannenschutzeinlagen – um jeden Preis draußen zu halten. Kein Unterschied beim Fahrverhalten, natürlich auch keine absolute Sicherheit. Aber wenn sie nur eine einzige Panne vermeiden, haben sie sich schon gelohnt.

Als absolut sichere Alternative gäbe es noch die luftlosen Tannus-Reifen, und zwar auch in 18", siehe https://www.trendwizzard.de/onlineshop/ ... fen-nymph/. Vorteile: Nie wieder eine Reifenpanne, mehrere poppige Farben, extrem lange Lebensdauer, nie wieder nachpumpen, Gewichtsersparnis, weil man Pumpe und Flickzeug zu Hause lassen kann. Nachteile: komplizierte Montage, Felgenbreite muß passen, offenbar höhrerer Rollwiderstand. Es gibt im Internet bereits einige Erfahrungsberichte dazu. Habe leider noch keine eigene Erfahrung und suche deshalb einen Händler in meiner Nähe, wo ich mal eine Probefahrt machen kann. Werde danach wieder berichten.
Zuletzt geändert von Raffineur am Mo Jul 31, 2017 10:46 am, insgesamt 1-mal geändert.
Pibach
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Re: Eine Reifenpanne jagt die andere. Pech? Systemfehler? Zufall?

Beitrag von Pibach »

Die Marathon Racer haben die RaceGuard Kevlar Einlagen, nach meiner Erfahrung ein guter Kompromiss hinsichtlich Pannensicherheit versuch Gewicht/Abrolleigenschaften. Scherben machen der Kevlar Schutzeinlage normalerweise nur etwas aus, wenn man zulässt, dass sie sich einarbeiten können. Daher vor einer Tour den Mantel auf eingefangene Splitter checken. Durchstoßlöcher, also z.B. durch Dornen, kriegt man nur sehr selten im normalen Straßenverkehr.

Die GreenGuard-Einlage ist soweit das bei Schwalbe nachlesbar ist, ohne Kevlar-Gewebe, sondern besteht in einer Kautschukschicht ("3 mm hochelastischer Naturkautschuk"). Erst die DualGuard-Einlage (Neu ab 2017. Den Marathon GT gibt es aber offenbar bisher nur in 28") hat beides, Kevlar+Kauschuk. Eine 3mm Kautschukschicht wirkt sich natürlich negativ auf die Abrolleigenschaften (und auf das Gewicht) aus. Imho nicht nötig. Es gibt die Kauschukeinlage-Reifen glaub ich auch nicht als Faltreifen, sondern nur mit Draht. Insgesamt also einiges schwerer.
Pibach
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Re: Pannenschutzeinlagen, Tannus-Reifen

Beitrag von Pibach »

Raffineur hat geschrieben: Mo Jul 31, 2017 9:10 am Kein Unterschied beim Fahrverhalten...
Solche Einlagen haben erheblichen Rollwiderstand (und auch weniger Komfort). Nicht von ungefähr haben tubeless Lösungen noch mal etwas bessere Abrolleigenschaften, also geringerer Widerstand und besseres Ausfedern von kleinen Steinchen etc.
aljen
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Re: Eine Reifenpanne jagt die andere. Pech? Systemfehler? Zufall?

Beitrag von aljen »

Hallo Motte,

darf ich da als einigermaßen auf Sicherheit bedachter Laie nachfragen:
Einen Drehmomentschlüssel brauchst Du dafür nicht.
Woher weiß ich dann, ob ich die Achsmuttern mit passendem Drehmoment anziehe?

Einerseits heißt es nach fest kommt ab, andererseits you've got only 1*.

Viele Grüße
Alexander
Raffineur
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Re: Eine Reifenpanne jagt die andere. Pech? Systemfehler? Zufall?

Beitrag von Raffineur »

@Pibach:
Solche Einlagen haben erheblichen Rollwiderstand (und auch weniger Komfort)
Woher weißt Du das? Ich habe sie drin und keinen Unterschied vorher/nachher festgestellt. Vielleicht deswegen, weil meine sehr dünn sind (0,5 mm). Es gibt auch wesentlich dickere mit ca. 2 mm wie diese hier, die vermutlich deutlich mehr Sicherheit bieten: zubehoer-f8/verkauft-pannenschutzbaende ... t4630.html. Alterfalter2 könnte mehr dazu sagen. Wenn der Rollwiderstand linear mit der Dicke der Pannenschutzschicht ansteigt, dann müßten beide immer noch besser als der Marathon Green Guard (3 mm) und erst recht als der Marathon Plus (5 mm) abschneiden.
Nicht von ungefähr haben tubeless Lösungen noch mal etwas bessere Abrolleigenschaften, also geringerer Widerstand und besseres Ausfedern von kleinen Steinchen etc.
Ja, das hört man überall, daß Tubeless von den Fahreigenschaften her besser sei. Würde ich mir allerdings nicht antun. Allein die Vorstellung, eine klebrige Flüssigkeit durch das enge Ventil zu füllen. Und das alle paar Monate... Nein danke :( Wenn das Loch zu groß sein sollte, kann die Flüssigkeit es auch nicht mehr abdichten. Und was mache ich, wenn ich keinen Schlauch habe, den ich flicken oder wechseln könnte? :?

@aljen:
Woher weiß ich dann, ob ich die Achsmuttern mit passendem Drehmoment anziehe?
Ich mache das immer nach Gefühl. Beim Aufschrauben spüre ich ja, wie stark die Schrauben angezogen waren, und versuche mir die Kraft zu merken. Habe unterwegs noch nie ein Rad verloren :lol: Und auch noch nie eine Schraube abgebrochen ;)
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Re: Eine Reifenpanne jagt die andere. Pech? Systemfehler? Zufall?

Beitrag von Motte »

Woher weiß ich dann, ob ich die Achsmuttern mit passendem Drehmoment anziehe?
Das bezog sich jetzt nur auf den Ausbau Vorderrad oder Hinterrad. Da ist ja höchstens eine Achschraube in einem senkrechten Ausfallende anzuziehen. (wenn es keinen Schnellspanner gibt)

Da reicht "handfest" anziehen.
https://www.powerboxer.de/theorie-techn ... en-festzie

Wenn man nicht gerade ein Kraftsportler ist, reicht es den Schraubenschlüssel mittig zu fassen und die Mutter fest anzuziehen. Dabei kann man nix verkehrt machen.Wenn Du dort einen "Schnellspanner" mit einem Inbus hast - reicht es den passenden Inbus L - Schlüssel mittig zu fassen - bei einem T Schlüssel reichte es ihn locker zu fassen (dann bleibst Du mit Sicherheit unter 10 Nm).

Bei Lenker, Vorbau oder anderen sensiblen Teilen würde ich dann auch einen Drehmomentschlüssel nutzen
EmilEmil
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Re: Eine Reifenpanne jagt die andere. Pech? Systemfehler? Zufall?

Beitrag von EmilEmil »

Den Marathon Racer würde ich mit Vorsicht betrachten: Meine eigenen Erfahrungen sind die, daß ich am kleinen Faltrad Bereifung Marathon Racer (40-406) hatte, die zu Anfang der Saison 2015 Mitte März zu einer Pannen-Serie (3 x in einer Woch) am Hinterrad führte, die mich ziemlich genervt hat.
Der Reifen datierte aus dem Jahr 2010, hatte etwa 3500 [km] Laufleistung und war so weit verschlissen, daß man die Segmentierung des Laufstreifenprofils nicht mehr messen, sondern gerade noch erahnen konnte. Für die Reifendicke im Zenit des Laufstreifen ergab sich 1,0 [mm], Neuwert ca 2,0 [mm].
Nun kann man sich auch ohne große technische Begabung vorstellen, daß eine Dicke von 1 [mm] für einen Glassplitter keine große Hürde darstellen. Wenn dieser Glassplitter nur leicht durchspitzt, ist eine Beschädigung (Anriß) im Schlauch gegeben. Die Ausbreitung des unter Zugspannung (Membranspannung !) stehenden Anrißes im Schlauch ist nur eine Frage der Zeit. Die "Gummi-artigen" Materialien haben nach kurzer Zeit Löcher (kleiner als Stecknadelkopf-groß) , aus denen die Luft eines Fahrradreifens nach spätestens 60 Sekunden vollständig entwichen ist. Und den Übeltäter kann man trotz sorgfältiger (gefühlter !) Suche nicht dingfest machen.
Den Vorderreifen (Mit dickerer Lauffläche) habe ich imer noch in der Ecke liegen.
Der Folding*Star wurde mit Reifen des Typs Schwalbe "Mow Joe" ausgerüstet. Seitdem ist erstmal Ruhe an der Reifenfront (Es sind wegen Sattelrohrbruchs auch bisher nur 500 [km] gefahren worden).
viewtopic.php?f=32&t=4082&p=44640&hilit=MowJoe#p44629

Ich möchte noch darauf hinweisen, daß es bezgl. Pannenschutz etwas Bewegung bei den (dem) Herststeller(n) gegeben hat. Der von von mir am Trekkingrad verwendete Schwalbe-Landcruiser (37-622; Allroubd-Profil = Mittelstreifen mit Schulterstollen) hat nun (Routine-mäßige Erneuerung) neben Kevlar-Stichgürtel-Gewebe zusätzlich 3 [mm] Schutzeinlage. Die ersten Ausfahrten ließen keinen gefühlten höheren Rollwiderstand erkennen. Mit Reflexstreifen ist er fast perfekt (Fehlt nur die Faltoption = Gewichtsreduzierung ca 90 [g]/Reifen).
An diesem Trekkingrad setze ich auch einen vollständigen Satz Gaadi-Schläuche (Vorn, Hinten, Ersatz) ein. Diesen Doppelender kann man "immer" (bisher bei mir 2300 [km] ) am Rad fahren. Nur wenn man es weiß, bemerkt man eine leichte Unwucht an der Stoßstelle. Der Vorteil liegt in dem Wechsel der Schläuche ohne Radausbau. Bei Beschaffung ist penibel auf die richtige Länge zu achten (Der Stoß darf sich keinesfalls überlappen, das geht zwar auch, dann muß man ein Ende einstülpen mit dem Effekt einer größeren Unwucht; zur Not reicht das,für "immer" aber nicht die richtige Strategie).
So, meine 3 Zent !

MfG EmilEmil
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Re: Eine Reifenpanne jagt die andere. Pech? Systemfehler? Zufall?

Beitrag von berlinonaut »

berlinonaut hat geschrieben: So Jul 30, 2017 4:20 pm Bis auf den letzten Platten, der war am Brompton Kevelar. Ursache weiss ich noch nicht, bisher war ich zu genervt zum flicken (eine Woche her) - ich hab ja genug Räder. ;)
Den hab ich gerade gefixt - Ursache war ein Flicken, der sich nicht ganz artgerecht verhalten hat und undicht wurde. :evil:
Pibach
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Re: Eine Reifenpanne jagt die andere. Pech? Systemfehler? Zufall?

Beitrag von Pibach »

Raffineur hat geschrieben: Mo Jul 31, 2017 10:44 am Woher weißt Du das?

Das Dilemma mit den Schutzeinlagen ist eigentlich allgemein bekannt. Die laufen noch mal schlechter als integrierte Schutzschichten - deshalb wird das ja gemacht. Liegt u.a. an der zusätzlichen Reibung. Einkleben in den Mantel kann was bringen. Eine Messung auf Rollenprüfstand hab ich für solche Schutzeinlagen nicht gefunden - vermutlich sind die Unterschiede zu drastisch.
Hier aber eine Messreihe bezogen auf verschiedene Reifen. Da liegen die Marathon Plus z.B. bei 28,5 Watt, gegenüber 20 Watt für die Marathon Racer. Der Racer hat übrigens beim Durchstichtest recht gut abgeschnitten.
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Re: Eine Reifenpanne jagt die andere. Pech? Systemfehler? Zufall?

Beitrag von aljen »

Moin!

So, nun habe ich fertig.™ Im positiven Sinne allerdings. Es war noch nicht einmal nötig – da sehe ich schon die Profis aufschreien 8-) – das Rad auszubauen. Ein Reifenheber-Set reichte erst mal aus. Der 1 bis 2 mm kleine, fies scharfe Metallsplitter war schnell gefunden und entfernt, das Innere des Reifens mit Hilfe einer Taschenlampe untersucht. Das (einzige, nicht einmal stecknadelgroße) Loch im Schlauch geortet (der Tipp mit dem Markieren war sehr hilfreich! Statt Edding nahm ich Leukoplast) und repariert, Schlauch und Reifen behutsam wieder eingebaut. Keine 10 Minuten dauerte das Ganze. Ein paar bar reinrennkomprimiert und ab. Nach ein paar km Ehrenrunde im benachbarten alten Hafen gestern Abend und heutigen 9 km Pendelweg alles immer noch am Platz und nicht am Platzen.

Die übrigen Tipps werde ich sicherlich bei Gelegenheit beherzigen und anwenden. Danke nochmals dafür.

Viele Grüße
Antworten