QuelleAlso nimmt das BMVBS die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit der S-Pedelecs nicht mit 20 km/h an (Höchstgeschwindigkeit ohne Tretleistung, falls alleiniger Motorbetrieb möglich), sondern mit 45 km/h (Höchstgeschwindigkeit mit Tretleistung).
Das BMVBS sieht das S-Pedelec (im Gegensatz zum E-Bike) also nicht mehr als Leichtmofa (bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit bis 20 km/h) an, ein „normales“ Mofa (bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit bis 25 km/h) wäre es danach auch nicht.
Diese Auffassung der Bundesregierung führt dazu, dass die schnellen S-Pedelecs zwar noch Kleinkrafträder sind, aber nicht mehr wie bisher unter die Leichtmofa-Ausnahmeverordnung fallen. Das hat hat befahrens- und verhaltensrechtliche Konsequenzen, die der früheren Einschätzung widersprechen:
Radwege dürfen mit S-Pedelecs auch außerorts nicht befahren werden, mit E-Bikes (Leichtmofas) hingegen doch. Fahrradstraßen dürfen mit S-Pedelecs nur dann befahren werden, wenn sie für Kraftfahrzeuge allgemein oder für Krafträder freigegeben sind, eine Freigabe für Mofas reicht nicht aus. Für E-Bikes (Leichtmofas) hingegen reicht die Freigabe für Mofas.
Radfahren in Berlin
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Pibach
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Re: Radfahren in Berlin
Es gibt da 2 divergierende Rechtsauffassungen:
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Pibach
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Re: Radfahren in Berlin
In Berlin ist es ja so, dass nur in bestimmten Bezirken viel Rad gefahren wird, also lt. der aktuellen Zählungen und auch nach meinem persönlichen Eindruck. In Richtung Peripherie sichtet man recht flott kaum noch Fahrräder. Und auch das Verhalten der Autofahrer wird anders. Schon wenn ich von Kreuzberg ins tiefere Neukölln fahre, schneiden mich die ersten Autos, nehmen mir den Platz auf der Spur (z.B. vor der Ampel), lassen einen die Spur nicht wechseln, usw. Es scheint, als sei das Rad überwiegend ein Kietz-Fortbewegungsmittel. Wobei einige Fahrradfreunde schon auch längere Arbeistwege Radeln, die wohnen dann aber in Prenzelberg, Kreuzberg, etc, eben in den Kietzgegenden. Ich kenne ansonsten niemanden, der mit dem Fahrrad von außerhalb nach Berlin pendelt. Obwohl in meinem Bekanntenkreis überwiegend auf das Auto komplett verzichtet wird, sind die Leute die außerhalb der Ringgrenze wohnen eher von der eingefleischten Auto-only Fraktion. Man kommt in Berlin, und speziell in den Außenbezirken, mit dem Auto auch zügig voran, das ist ja in vielen anderen Städten nicht so. Beobachten die anderen Berliner das auch ähnlich? Gibt es dazu Zahlen? Gibt es da signifikante Unterschiede zwischen Hamburg und Berlin?alterfalter2 hat geschrieben:@ Pibach
"Bisher sind das wohl nur sehr wenige, die solche Strecken regelmäßig mit dem Fahrrad zurücklegen."
Was bringt Dich zu dieser Annahme? Weil Du nur wenige "Flanierradler" auf Deinem Radweg siehst? Allein in meinem Bekanntenkreis fahren immer mehr Pendler sehr wohl weite Strecken (20km und mehr) mit dem Rad zur Arbeit, weil es billiger und schneller ist als mit Auto oder Öff. Verkehrsmitteln.
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Re: Radfahren in Berlin
Widerspruch! Da kenne ich reihenweise Gegenbeispiele aus allen möglichen mehr oder weniger abgelegenen Stadtteilen. Und zusätzlich zunehmend mehr von der Faltrad / ÖPNV-Fraktion, die von ausserhalb kommen.Pibach hat geschrieben: In Berlin ist es ja so, dass nur in bestimmten Bezirken viel Rad gefahren wird, (...) Wobei einige Fahrradfreunde schon auch längere Arbeistwege Radeln, die wohnen dann aber in Prenzelberg, Kreuzberg, etc, eben in den Kietzgegenden. Ich kenne ansonsten niemanden, der mit dem Fahrrad von außerhalb nach Berlin pendelt. Obwohl in meinem Bekanntenkreis überwiegend auf das Auto komplett verzichtet wird, sind die Leute die außerhalb der Ringgrenze wohnen eher von der eingefleischten Auto-only Fraktion.
Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/radfahre ... 03892.html-
Pibach
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Re: Radfahren in Berlin
Ja, Faltrad & ÖPNV.berlinonaut hat geschrieben:Und zusätzlich zunehmend mehr von der Faltrad / ÖPNV-Fraktion, die von ausserhalb kommen.
Hier im Zusammenhang mit Radschnellwegen bin ich halt skeptisch, wie da die Nachfrage ist. 15-30km radeln ist halt herausfordernd. Das machen imho nur sehr eingefleischte Radfreunde. Gibt es da auch viele in den Peripheriebezirken?
Die von Dir hier noch mal gebrachte Statistik meine ich. Daraus lassen sich schon gewisse Dichteunterschiede der Kieze vermuten. Wobei leider nur stichprobenartig gezählt wurde, das sagt dann nur was über die betreffende Strecke aus. Und im Berliner Speckgürtel wurde nicht gezählt. Interessant wäre da Fahrwege- oder km-Anteile nach Stadtteilen. Sowas gibt es wohl nicht. An Zahlen der PKW Pro-Kopf kommt man aber vielleicht? Gibt über die Fahrradnutzung nur indirekt Auskunft, würde aber ungefähr aufzeigen, wie "autoorientiert" die Stadtteile sind.
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Pibach
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Re: Radfahren in Berlin
Bislang ist es ja eben so, dass nicht durch die Antriebsart unterschieden wird, also egal ob elektrisch oder Verbrenner. Ein neues "E-Bike frei" Schild, für Eletrofahrzeuge, würde diesbezüglich eine Ausnahme darstellen. Jedenfalls, wenn man bestimmte Radwege für Leichtmofas (und S-Pedelecs) freigäbe, hätte man de facto keine Verbrenner darunter.derMac hat geschrieben:Wieviele Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor es in der Kategorie aktuell zu kaufen gibt ist dabei völlig egal.
Unter den Ferndistanz-Pendlern wären dann wohl auch vermehrt Liege- und Dreiräder S-Pedelecs. Auch wettersicher verschalte, also Velomobile, fielen darunter. Velomobile gibt es derzeit aber kaum unter 30kg.
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Re: Radfahren in Berlin
@ Pibach
"Außerdem muss bzw. kann man da nicht pedalieren."
..man kann, und wie! Es gibt sicher eBikes ohne Pedale, die sind hier aber nicht gemeint.
" Leichtmofa, also mit Leergewicht nicht mehr als 30 kg, mit Verbrennermotor gibt es wohl eh keine (bzw. nur Exotenfälle)."
Die werden tatsächlich nicht mehr gebaut, es gibt aber noch jede Menge gebrauchte, vornehmlich in D und Holland.
https://de.wikipedia.org/wiki/Saxonette_(Motorfahrrad)
Gruß TIL
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Re: Radfahren in Berlin
Ich denke schon, dass eine gute, schnelle Streckenführung à la "Fahrradhighway" zusammen mit der Verfügbarkeit von bezahlbaren brauchbaren Pedelecs zu einer drastischen Zunahme der Radpendler führen kann und potentiell auch wird in den nächsten Jahren. Sowohl als Ersatz für den Zweitwagen, der nur zum Pendeln genutzt wird als auch in den Sommermonaten statt S-Bahn. Die grösste Hürde dürfte wohl die Angst vor Kälte und schlechtem Wetter bleiben, sobald Technik und Infrastruktur stimmen (bei letzterem habe ich aber arge Zweifel, so wie der Senat agiert). Bei nicht wenigen Leuten ist die Abneigung gegen die BVG so gross, dass sie lieber arbeitslos wären als mit der BVG zu fahren...
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Re: Radfahren in Berlin
Ich kenne da einige von Weissensee über Hoppegarten bis Steglitz oder Lichtenrade, die das heute schon machen ohne manische Überzeugungsradler zu sein. Wenn die Infrastruktur besser wäre wären es noch dramatisch mehr.Pibach hat geschrieben: Hier im Zusammenhang mit Radschnellwegen bin ich halt skeptisch, wie da die Nachfrage ist. 15-30km radeln ist halt herausfordernd. Das machen imho nur sehr eingefleischte Radfreunde. Gibt es da auch viele in den Peripheriebezirken?
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Pibach
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Re: Radfahren in Berlin
Ja, so meinte ich das auch. Die L1e Klasse schreibt es nicht vor. Entsprechend gibt es da auch viele Gefährte, die ohne Pedalieren auskommen. Ganz im Gegensatz zum S-Pedelec. Darauf pedaliert man ja auch mehr als auf einem normalen Pedelec. Letzteres erreicht ja idR nahezu ohne viel Zutreten die 25km/h, danach lohnt sich mehr Zutreten kaum noch. Man hat ja festgestellt, dass Pedelec Fahrer mehrheitlich dicht unterhalb dieser "Wand" fahren. Während S-Pedelec Fahrer weiter mit deutlicher Eigenleistung hinzutreten (die Abriegelungsgrenze von 45km/herreichen die meisten nicht).alterfalter2 hat geschrieben:@ Pibach
"Außerdem muss bzw. kann man da nicht pedalieren."
..man kann, und wie! Es gibt sicher eBikes ohne Pedale, die sind hier aber nicht gemeint.
Einige Untersuchungen monetarisieren ja das Fahrradfahren oder verrechnen das mit Lebenszeit. Also statistische Unfallkosten versus gesundheitlichen Bonus. Da ist die Bilanz faszinierend: "ergibt sich ein durchschnittlicher Lebenszeitgewinn von 90 Minuten / gefahrener Stunden Fahrrad" (man könnte natürlich nicht wirklich unendlich lange Radfahren, aber im typischen Radaufkommen passt diese Näherung statistisch).
Nun wäre es, wenn man solchen Untersuchungen traut und die sich auf das Mittreten bei Pedelecs übertragen lassen, ja nur sinnvoll, diese Bewegung politisch zu unterstützen. Also nicht nach "bauartbedingten Höchstgeschwindigkeiten" zu klassifizieren und zu fördern, sondern nach Grad der lebensverlängernden Wirkung durch sportliches Hinzutreten. Also alles, wo man tatsächlich mitretten muss, würde bevorrechtigt und dürfte dann auf diese Rad-Schnellwege.
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Pibach
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Re: Radfahren in Berlin
Ok. Immerhin.berlinonaut hat geschrieben: Ich kenne da einige von Weissensee über Hoppegarten bis Steglitz oder Lichtenrade, die das heute schon machen ohne manische Überzeugungsradler zu sein. Wenn die Infrastruktur besser wäre wären es noch dramatisch mehr.
Ich kenne da wie gesagt keine. Und wenn ich eine Radtour nach Brandenburg mache treffe ich auch praktisch nur "Kernberliner", die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Oder paar, die um die Ecke zum Strandbad radeln, also rein für Kurzstrecken.
Wobei sich das Ausflugsradeln ins Umland in den letzten Jahren epidemieartig vermehrt hat. Die Züge platzen an sonnigen Wochenenden vor Radausflüglern förmlich auseinander.