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Ende Juni ;)

Birdy, BD-1, Frog
dr3do
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Re: Ende Juni ;)

Beitrag von dr3do »

lucius-seneca hat geschrieben:Vielleicht ist das nicht so gut herübergekommen: Nicht beim neuen sondern beim Modell der 2. Generation war bei mir das Gefühl der Schwergängigkeit gegeben.
Wir haben im Mai die Probefahrten gemacht; mit den zu dem Zeitpunkt aktuell verfügbaren Birdys. Also noch nicht die per 27.6. verfügbaren/vorgestellten und "20 mal besseren" ( :roll: ) Birdys.
lucius-seneca
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Re: Ende Juni ;)

Beitrag von lucius-seneca »

Das ist ja dann ein eindeutiges Indiz, daß es eine objektive Bewertung einer Verbesserung der Lenk- und Fahrsituation aufgrund von Probefahrten nicht gibt.

Darüber hinaus haben wir noch festgestellt, daß der "alte" Exp.-Gepäckträger kompatibel zum Vormodell ist.
Der Hersteller hat - wohl aus Mangel, weil möglicherweise nicht genug neue Gepäckträger zur Verfügung standen- einen alten angebaut.
Dieser wurde dann - wie beim Brompton - beidseitig mit Rollen versehen.

Allerdings wurde dann auch beidseitig noch eine Distanzhülse angesetzt, so daß auf jeder Seite die Rollen den Träger noch um 20mm verbreitern.
Ob das nötig ist, weiß ich nicht - man wird es sehen, wenn man den neuen Träger für 99,90 euro kaufen kann.

So wie es aussieht, ist der neue und wohl steifere Vorbau nicht kompatibel zum Vormodell - das Lenkrohr ist ja dicker.

Interessant ist auch, ob der neue Kettenspanner kompatibel zum Vormodell ist -dann wäre wohl ein Abspringen der Kette, welches wohl öfter mal vorkommt, künftig ausgeschlossen.

Daß der Hersteller diese neuen Modell ausschließlich nur mit Scheibenbremsen versieht, finde ich persönlich auch nicht so gut, erst recht nicht für Falträder - ich bin aus bestimmten Gründen ein Verfechter der HS 33 von Magura; aber das ist letztlich eine sehr persönliche Angelegenheit.

Für mich persönlich sind Scheibenbremsen keine Empfehlung aus der Vergangenheit - hatte zu viele Probleme damit.
Motte
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Re: Ende Juni ;)

Beitrag von Motte »

Komme leider erst jetzt dazu mal umfangreicher zu antworten.

Zunächst einmal - meine volle Zustimmung. Die Garantiebedingungen von R+M sind völlig überzogen, in dieser geballten Form in der Branche ungewöhnlich und werden Menschen eher vom Kauf abhalten.
Eben weil die anderen der Branche es so nicht machen, erweckt das den Eindruck, dass ein Birdy kein langlebiges belastbares (haltbares) Produkt ist.

Ob die anderen es tun sollten - das ist die große Frage. Die kann ich nicht beantworten. Das "nicht in den Garantiebedingungen erwähnen" allein macht ja noch kein besseres Rad. Alu Lenker und Sattelstützen oder Gelenke trifft man auch an anderen Falträder.

Utopia z.B. hatte damals als Ziel ein langlebiges faltbares Rad für den Alltagsfahrer zu bauen, als es den Gecko (später als Weiterentwicklung Timor genannt) heraus brachte. Und sich seinerzeit gegen eine Frontfederung entschieden. (und das den 60er Big Apple überlassen). Wenn ich meinen Timor (19 Kg) und mein Birdy (12 Kg) nebeneinander stelle, dann sieht das ein wenig aus wie "zweckmäßiger Maschinenbau trifft auf sportliches Design". Mein Timor hat einen Lenker aus Stahl. Gehalten von einem massiven Vorbau mit 4 Schrauben. Die Höhenverstellung erfolgt über eine massive Schelle mit Inbus - Verschraubung und Verdrehsicherung. Der 40 mm dicke, nicht konifizierte Vorbauschaft endet in einer massiven Gelenkplatte. Die ist mit Führungen und zweifacher Verriegelung (und durchgehendem Scharnierbolzen) konstruiert. Darüber hinaus so angeordnet, dass sie zum Fahrer hin klappt. Dagegen ist der Birdy Vorbau ein dünnes Röhrchen.

An meinem Birdy hat das dünne Röhrchen aber 10 Jahre und 15.000 Km gehalten (und tut es weiterhin) und vermittelt (mir) ein hinreichend stabiles Gefühl. So dass ich mich nie unsicher gefühlt habe. Auch nicht bei 60 Km/h bergab. An einer Treppe wünscht sich vermutlich jeder Timor Fahrer einen Kofferträger oder eben ein Birdy.
Der Preis dafür dürfte sein, dass man einzelne Anbauteile nicht "ewig" nutzen kann. Sondern nach einer Weile (je nach eigenem Fahrverhalten) sicherheitshalber austauschen sollte. Der Hersteller kennt "deinen" Fahrstil und dein "Kampfgewicht" nicht. Wird daher einen durchschnittlichen Gebrauch unterstellen und sich im Zweifel für die sichere Seite entscheiden, wenn er Vorgaben macht.
Das zu ignorieren (wie ich es erfolgreich. mit meinem moderaten Fahrstil, auch mache) kann gut gehen - muss es aber nicht. Wenn es nicht gut geht, muss man dann eben die Schuld bei sich selbst suchen. Auch wenn es heutzutage trendy ist, für alles was einem zustößt stets andere verantwortlich zu machen.

Sportler wollen mit ihrem Sportgerät "Siege" erringen. Das Sportgerät ist Mittel zum Zweck, dessen Verschleiß hingenommen wird, wenn seine Bauart für begrenzte Zeit Sicherheit bietet, aber beim "Wettkampf" Vorteile verschafft. Materialschonende Fahrweise und Langlebigkeit sind hier nicht das vorrangige Ziel. Deshalb tauscht man dort sicherheitsrelevante Teile in bestimmten Zyklen aus. Das hat mit (unverantwortlichem) Leichtbau nichts zu tun. Freizeitsportler neigen da gelegentlich zur Schizophrenie, wenn sie sich die Leichtigkeit eines Profi - Rennrades mit der Unverwüstlichkeit eines "Oma Fiets" wünschen.

Zum Thema Birdy probe-fahren. Wenn Du als erstes Faltrad ein Birdy fährst, dann ist der Eindruck "flatterig/nervös" völlig normal. Da wo Du mit dem Hollandrad so gerade mal die Kurve kriegst, fahre ich Dir mit dem Birdy eine Acht. Wenn ich vom oben erwähnten Utopia Timor (oder dem Tern) auf das Birdy wechsle, brauche ich immer ein paar hundert Meter um wieder gescheit geradeaus zu fahren - sie sind halt sehr agil und wendig. (Ich (1,73 Meter klein) fahre den auf Reisen für mich bequemeren Komfort Vorbau in der untersten Rasterung mit kurzen Lenkerhörnchen - den Sport Vorbau hatte ich getestet und verworfen)
Gleitschirmfliegen ist wunderschön oder irre gefährlich. Ein Birdy ist "flatterig/nervös" oder " agil und wendig" , es beschreibt die gleiche Fahreigenschaft nur unter einem anderen Betrachtungswinkel. Es kommt halt immer auf die persönlichen Vorurteile und Wunschvorstellungen an, mit denen man an eine Sache heran geht. Und klar - nicht jedes Rad "taugt" für jeden Menschen. Wer sich nicht drauf wohl fühlt, sollte ein anderes Fabrikat wählen. Oft braucht man aber eine Weile, um sich an etwas neues zu gewöhnen, bevor der "Spaß" beginnen kann.

Das mit den Rollen und den Distanzstücken hat 2 Vorteile. Das Rad rollt stabiler, wenn die Rollen weiter auseinander stehen. Und die Aufhängeschienen der Taschen stoßen nicht gleich an die Rolle - können also etwas weiter nach hinten. Bei meinem alten Birdy Gepäckträger hab ich das selbst auch ausprobiert - es reichte aber nicht. Es ging nur, wenn die Rollen ganz ab waren. Daher meine Hoffnung, dass der neue Träger länger ist. Für mich heißt das Teil Gepäckträger und nicht Rollenhalter - daher ist sein Hauptzweck meine großen Ortlieb HR Taschen so zu halten, dass ich nicht mit der Hacke an die Tasche komme. Wenn er das nicht erfüllt, dann hat er seinen Zweck verfehlt. Auch wenn es dann wieder stimmig ist, dass man so einer abenteuerlichen Konstruktion den Namen Expeditionsgepäckträger verpasst.
dr3do
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Re: Ende Juni ;)

Beitrag von dr3do »

@Motte

Zu den Garantiebestimmungen: Bei uns war's die Art und Weise, wie R&M versucht hat sich "aus der Sache zu ziehen". Einerseits mit einer 10 jährigen Garantie (auf Rahmen und HR-Schwinge) zu werben, diese dann aber an mMn sinnfreien Wechselintervalle (bspw. Kette 1500km) zu koppeln ist für eine schlechte Grundlage. Auf (freundliche aber direkte) Anfrage dann nur Verballametta. Mündliche Versprechungen in Bezug auf Haltbarkeit, Qualität und Kulanz helfen mir nicht – ich bin da ein gebranntes Kind. :?

Ich bin sicher (und überzeugt), dass man das ganze auch anders (im Sinne von transparent und nachvollziehbar) formulieren und aufbauen kann.

Birdy als "Sportgerät": Das Birdy würde ich persönlich nicht in diese Kategorie stecken, dafür ist es mir zu unspezifisch in seiner Leistung. Sicherlich man kann damit (besser) zügig, frisch und sportiv unterwegs sein, aber eben (nicht ganz so gut) auch gemütlich rumgondeln.

"flatterig/nervös" vs. "agil und wendig": Für mein Verständnis sind das unterschiedliche Qualitäten. "Agil und wenig" wäre die perfekte Umsetzung von "flatterig/nervös". Wenn ich den Lenker krampfhaft halten muss, weil das Vorderrad tendenziell zu flatterten beginnt, freihändiges Fahren gar nicht möglich ist (nicht mal um kurz den Reißverschluß der Jacke) zu öffnen, einhändiges Fahren (bspw. Umdrehen vor Spurwechsel) auch nur verkrampft geht, dann ist das für mein Empfinden nicht "agil und wendig". Die von uns Probegefahrenen Birdy's waren nur unterhalb von 10-12 km/h "agil und wenig", darüber "flattrig/nervös", aber ich hätte damit gut leben können. :lol:


Randbemerkung: Ich sehe das ganze recht pragmatisch und bin kein Fanboy™ irgendeiner Marke oder eines Produkts. Für mich gibt's immer einen Zweck und das dazu passende Stück Ausrüstung. Andere können das gerne anders sehen und dem Fanboydasein™ frönen. :mrgreen:
lucius-seneca
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Re: Ende Juni ;)

Beitrag von lucius-seneca »

@ Motte

Kann Deinen Ausführungen nur zustimmen.

Deine Hoffnung, daß der neue Gepäckträger länger sein wird, kann sich leider nicht erfüllen.
Habe heute noch bei Riese und Müller angerufen und dieses Thema diskutiert.

Man hat mir recht gegeben - der neue Träger war noch nicht in der richtigen Menge verfügbar - da der alte Träger jedoch auch passt(man hat ihn ja mit Rollen modifiziert und angebaut), sei demzufolge auch die Länge des neuen Trägers gleich geblieben.

Ich werde also den alten Träger behalten - der neue hat sich optisch "nur" marginal verändert- aber dann Rollen anbauen; wahrscheinlich größere Rollen(diese muß ich natürlich erst einmal finden).

Gruß

Lucius-seneca
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