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Unfallzahlen

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Speedsix
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Unfallzahlen

Beitrag von Speedsix »

Motte
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Re: Unfallzahlen

Beitrag von Motte »

Weiß jemand von Euch wie gut die Kurse für E- Bikes angenommen werden, die ADFC und Co anbieten?

Bei uns in der Ecke (Ruhrgebiet) werden die schon in der Presse nicht sonderlich verbreitet. Die Thematik selbst wird in der Zeitung so gut wie nie behandelt - neue E- Bikes aber schon. Ich frage schlicht aus Neugier. Weil zur Unfallvermeidung ja erst einmal ein Gefahrenbewusstsein gehört.
Moppedfahrer, die aufgrund der Berechtigung ihrer Fahrerlaubnis nun plötzlich vom Auto aufs Zweirad umsteigen haben (hatten) ähnliche Probleme. Die Wenigsten waren so schlau mal vorher einen Fahrkurs zu absolvieren. (kostet ja Geld und das Eingeständnis nicht alles selbst zu können)
Pibach
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Re: Unfallzahlen

Beitrag von Pibach »

Speedsix hat geschrieben:Unschöne Fakten:
Um das wirklich einschatzen zu können fehlt aber das Verhältnis zur Kilometerleistung. Also wie viele Pedeleckilometer werden im Verhältnis zu unmotorisierten Radfahrkilometern zurückgelegt. Und wie ist die Unfallquote je Kilometer im entsprechenden Altersbereich?

Lt. dieser Meldung sollten die Unfallzahlen dabei gar nicht über denen der ohne-Motor-Radler liegen.

Außerdem müsste man noch erfassen, wie viel mehr Verletzte und Tote es geben würde, wenn die Pedelecfahrer ihre Strecken im Auto zurücklegen würden. Insgesamt gehen die Unfallzahlen durch mehr (Pedelec) Radfahrer und weniger Autofahrer ja wohl sehr deutlich zurück. Mal ganz abgesehen vom Einfluss insgesamt auf die Volksgesundheit.

Ansonsten ist sowieso fraglich, ob verschärfte Führerscheinbedingungen (für Pedelecfahrer) die Unfallzahlen überhaupt positiv beeinflussen würden.
TomK
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Re: Unfallzahlen

Beitrag von TomK »

Kilometerleistung ist auch nicht der ideale Maßstab (km erhöhen sich bei schnelleren Fahrzeugen). Zeit oder Wege sind andere Betrachtungsweisen. Ich finde Zeit vergleichbarer, da hier die Gefahren in Relation dazu gesetzt werden, wie lange man ihnen ausgesetzt ist.

Beispiel: Eine verbesserte Nahversorgung (Dorfladen) kann zu einer Senkung der absoluten Unfallzahlen führen. Die Leute laufen/fahren zum Dorfladen statt zum nächsten Supermarkt. Dies senkt natürlich auch die km-Zahlen. Zeit würde wahrscheinlich auch sinken, je nachdem wie weit der Supermarkt entfernt ist. Die Wege bleiben wahrscheinlich gleich oder erhöhen sich (mal eben noch eine Kleinigkeit besorgen).

Was mich aber an Meldungen wie der Link ärgert ist die mangelnde Differenzierung zwischen Pedelec und Schnellem-Pedelec. Schnelle Pedelecs haben Führerschein-, Helm- und Versicherungpflicht (Kennzeichen). Rechtlich haben sie mehr mit Motorrollern als mit Fahrrädern zu tun.
Motte
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Re: Unfallzahlen

Beitrag von Motte »

Nur zum Prinzip - unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Studie.

In dieser Vielzahl sind E- Bikes + Co noch eine recht junge Erscheinung
Es gibt Gegenden, in denen die Autofahrer mit Radfahrern nicht rechnen - da passieren Unfälle, die so in Münster + Co. nicht vorkommen.
Mich würde es nun wundern, wenn die Autofahrer plötzlich bei vermehrten Aufkommen von E- Bikes/ Pedelecs anders reagieren. Da fährt im Kopf des Autofahrers z.B. immer noch der langsame Senior auf dem Rad. Dass der plötzlich mit 24 Km/h über die Kreuzung düst, passt dann nicht ins Raster.
Umgekehrt fahren dank der E-Bike/Pedelec Welle plötzlich Menschen Fahrrad, die das sonst nicht machen würden und denen die speziellen Gefahren beim Radfahren (noch) fremd sind.
Hinzu kommt, dass diese Räder auch (wieder) eine flotte Fahrweise ermöglichen, die man sonst nicht hätte. Von möglichen Fehlbedienungen mal gar nicht zu reden.
Das alles sind potentielle Gefahrenquellen, die es ohne E-Bikes/Pedelecs in der Form und Vielzahl nicht geben würde. Für mich ist eine Aussage wie jene in der von Marco verlinkten Studie daher nicht sonderlich überraschend oder ungewöhnlich. Es entspricht auch meiner Wahrnehmung hier im Ruhrgebietsalltag. Das wird sich dann auch wieder legen, wenn sich die Dinger etabliert haben und die Fahrer*innen dran gewöhnt.

Sollte das nicht passieren, würde ich verpflichtende Fahrkurse für viel sinnvoller halten als öde schematische Prüfungen.
Pibach
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Re: Unfallzahlen

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben: Für mich ist eine Aussage wie jene in der von Marco verlinkten Studie daher nicht sonderlich überraschend oder ungewöhnlich.
Daher wird das dann in die Statistiken reininterpretiert. Die geben das so aber gar nicht her. Ob Pedelec fahren wirklich irgendwie gefährlicher ist bleibt weitgehend unbekannt.

Irgendwelche Auflagen und gar Führerscheine fände ich aber extrem kontraproduktiv (merkwürdige Idee). Zum einem ist eben erstmal fraglich, ob sie überhaupt positiven Effekt hätten (stark u bezweifeln). Ansonsten ist aber wohl sicher, dass das wieder mal prohibitorisch wirken würde. Stattdessen sollte man alles unternehmen, um so viele Menschen wie möglich weg vom Auto und aufs Fahrrad zu bringen. Das entlastet den Verkehr. Und sorgt über die Zusammenhänge die unter dem Stichwort Safety by Numbers ausführlich diskutiert werden für sinkende Unfallzahlen. Der Zusammenhang ist dabei um Größenordnungen stärker, als alle anderen bisher bekannten Maßnahmen. Daher gilt, dass es im Grunde reichlich irrelevant ist, was man so alles anstellt, Hauptsache es fahren dadurch weniger Autos und mehr Radfahrer!
Pibach
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Re: Unfallzahlen

Beitrag von Pibach »

TomK hat geschrieben:Kilometerleistung ist auch nicht der ideale Maßstab ...
Je nach Fragestellung kann das eine oder das andere interessant sein.
In dem hier verlinkten Artikel fehlt das aber hinten und vorne.
Natürlich auch die Differenzierung nach Alter.
Und nach Pedelec versus S-Pedelec.
CycoRacer
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Re: Unfallzahlen

Beitrag von CycoRacer »

Pibach hat geschrieben: Lt. dieser Meldung sollten die Unfallzahlen dabei gar nicht über denen der ohne-Motor-Radler liegen.

Ansonsten ist sowieso fraglich, ob verschärfte Führerscheinbedingungen (für Pedelecfahrer) die Unfallzahlen überhaupt positiv beeinflussen würden.

Die Feststellung, dass bei Unfällen ohne Beteiligung Dritter besonders oft falsches oder zu starkes Bremsen den Sturz verursacht, überrascht mich nicht. Auch ich habe mich in der Anfangsphase mit dem Pedelec bereits öfter mit der Geschwindigkeit verschätzt und musste überrascht bremsen und dies ist in einer Schrecksekunde in einer Kurve mit nassem oder sandigem Untergrund nur sehr schwer kontrollierbar. Auf dem Pedelec nimmt man die höhere Geschwindigkeit gar nicht war, ich bin meist im höchsten Gang mit sehr niedriger Trittfrequenz unterwegs und irgendwie scheint das Gehirn die Kraftanstrengung und Trittfrequenz und die über die Augen wahrgenommene Bewegung miteinander abzugleichen. Ich mache mir dies während der Fahrt öfter bewusst, indem ich den Elektroantrieb auch mal ausschalte.

Eigentlich muss man auch für ein Pedelec körperlich fit sein und schon möglich frühzeitig damit beginnen, Fahrpraxis zu erlangen, um in Ausnahmesituationen, die ja gar nicht so selten auftreten, entsprechend reagieren zu können. Die relativ hohen Unfallzahlen für Personen über 65 belegen es. Wenn man erst mit dem Pedelec anfängt, wenn es mit dem normalen Rad körperlich nicht mehr hinhaut, hat man schon schlechte Karten. Aber was ist die Alternative? Vor dem Fernseher abwarten bis man ins Heim abgeholt wird? Da würde und werde ich an der frischen Luft gerne ein höheres Risiko in Kauf nehmen.

Auch kann ich mir gut vorstellen, dass es im Alter zunehmend schwerer wird, vom "hier hab ich jetzt Grün und Vorfahrt und bin im Recht" auf "es ist Grün und es sterben mehr Radfahrer beim Überqueren einer grünen Ampel durch abbiegende Fahrzeuge als einen roten Ampel, also besondere Vorsicht" umzuschalten. (Natürlich ist das so, weil die meisten Radfahrer bei Rot halten. Man könnte aus der Statistik dann folgern, wenn ich nur noch bei Rot fahre, habe ich größere Überlebenschancen. So ist das mit den Statistiken, in dem Fall wird im nächsten Jahr dann eine neue Statistik mit einem längeren Balken bei den "Roten Ampeln" erscheinen.) Beobachtet habe ich auch schon, dass PKW noch mal eben vorbeihuschen, wenn die Ampel vor alt aussehenden Leuten auf Grün springt, und so ein Pedelec kann schon einen ordentlichen Schnellstart hinlegen.

Hier noch eine Veröffentlichung vom ADFC Berlin zum Stöbern und Nachlesen, in der die Unfallzahlen mal etwas aufgeschlüsselt sind. Es zeigt auch nochmal, an welchen Stellen es besonders gefährlich ist, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.

http://www.adfc-berlin.de/images/storie ... anhang.pdf
Weinbergschnecke
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Re: Unfallzahlen

Beitrag von Weinbergschnecke »

Je höher das Tempo beim Radfahren, desto schlimmer sind die Folgen bei Unfällen.
Doppeltes Tempo entpricht der vierfachen Wucht bei einem Aufprall, gar kein Wunder: Die Zahlen aus dem ersten Beitrag sprechen da eine klare Sprache.
Ich halte die S-Pedelec mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h für höchst problematisch.
Andere Verkehrsteilnehmer rechnen hier nach Augenschein beim Tempo "nur" mit einem Fahrrad, das dann doppelt oder dreifach so schnell, wie erwartet, ankommt.
Das Problem ist hier nicht der richtige Führerschein, sondern dass 45 km/h in der Ebene für ein normales (kein Rennrad) Fahrrad einfach zu schnell sind. Für Unebenheiten und Hindernisse gelten ebenfalls die obengenannten Gesetze.
Dazu kommt, niemand probiert aus, ob so ein Fahrzeug bei bis zu 45 km/h überhaupt noch sicher fährt oder nur noch was für Lebensmüde ist.
Bereits mehrfach habe ich über Radfahrer gestaunt, die auf Rad-und Fußwegen aber auch in Tempo 30 Zonen enorm schnell unterwegs waren.
Das Versicherungskennzeichen erklärte dann, weshalb.
Beispiele: Pizza Service in Kiel mit geschätzten 35 km/h auf dem Rad-und Fußweg, MTB am Spazierweg Brodtener Ufer bei Lübeck usw.
Diese Fahrer nutzen einfach Wege, wo sie normalerweise nichts zu suchen haben.
Es wird auch mit vollem Tempo und Risiko überholt: Fußgänger, die 5 Km/h schnell sind, gemütliche Radfahrer mit 15 km/h auf schmalen Wegen, teilweise noch mit Gegenverkehr.
Das Elektro MTB wurde in wildem Zickzackkurs mal rechts, mal links zwischen den Spaziergängern und anderen Radlern gefahren: Dazu kamen von vorne ja auch noch Radler und Spaziergänger: Offenbar der ganz besondere "Kick" mit viel Risiko für Dritte.
Auch bei den einfachen Pedelecs gibt es Fahrer-innen, die voll auf das Tempo setzen.
Hier in der Nähe habe ich schon wiederholt eine junge Frau gesehen, die mit einem Kinderanhänger einen wahnwitzigen Fahrstil hatte.
Es geht jedes Mal zum Kindergarten, wobei scheinbar jede Minute zählt.
Fahrt auf schmalem Fußweg (Radfahren erlaubt) und Fußgänger von vorne: Null Problem, mit 25 km/h draufhalten, der Fußgänger weicht schon auf die Straße aus. Dass der Anhänger hinten einen wilden Tanz aufführt, stört ebenfalls nicht.
Ich habe da einmal versucht, von der Stadt bis zum Kindergarten mitzuhalten und konnte das Tempo auf meinem Tacho ablesen.
Für mich war es weniger riskant, die Dame machte ja vor mir den Weg frei. Aber normal war das nicht mehr...
Das ist aber noch nicht "genug": Es werden im Internet massenweise Produkte angeboten, die total illegal sind und wo der Verkäufer das nicht einmal schreibt. Da gibt es sogar 25 km/h Kindermotorräder für Kids von 2-6 Jahren: http://www.lautlos-durch-deutschland.de/home/
berlinonaut
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Re: Unfallzahlen

Beitrag von berlinonaut »

Weinbergschnecke hat geschrieben: Das ist aber noch nicht "genug": Es werden im Internet massenweise Produkte angeboten, die total illegal sind und wo der Verkäufer das nicht einmal schreibt. Da gibt es sogar 25 km/h Kindermotorräder für Kids von 2-6 Jahren: http://www.lautlos-durch-deutschland.de/home/
Ich spare mir jetzt den Kommentar zum Thema subjektive Wahrnehmung, objektive Messmethoden und Betroffenheitslyrik und frage einfach nur bezüglich Deines letzten Abschnittes mal nach: Was ist daran "total illegal" und warum? Immerhin unterstellst Du hier einem konkret benannten Anbieter illegales Verhalten - sowas kann durchaus justiziabel sein wenn es nicht stimmt - und zwar für Dich.

Mal völlig ab davon: Was hat es mit dem Threadthema zu tun?
Antworten