Bei der Software käme ja die Frage:
"Wollen Sie dieser Taste jetzt nicht anschalten, oder doch?"
Ja - Nein - einen Freund fragen
---------------------------------------------------------------------
Das Risiko , dass am Hauptgelenk oder am Lenksäulengelenk der Scharnierbolzen Schaden nimmt, ist grundsätzlich vorhanden. Wie hoch es ist, kann kein Außenstehender abschätzen. Und der Hersteller tut uns leider nicht den Gefallen dazu etwas zu sagen. Man müsste wissen, wie viele Räder mit einem solchen Scharnier unterwegs sind und wie viele gebrochene Bolzen gemeldet wurden.
Wobei mir schon klar ist, dass es für die Betroffenen egal sein kann, wie viele Leidensgenossen sie zwangsweise haben – da wäre logischerweise bereits einer zu viel. Von daher wäre es besser gewesen gleich auf ungefährlichere Lösungen zu setzen. Nur – wenn es in der Praxis z.B. 0,1% wäre – das läge im Bereich der normalen Ausfälle der meisten Produktionen. Mit dieser Wahrscheinlichkeit bricht Dir auch der neue Lenker an einem x –beliebigen Rad.
Es scheint aufzutreten, wenn der Bolzen Gelegenheit bekommt sich zu lockern. Entweder durch Abrieb oder durch Erschütterungen. Dann ist das Gewinde wohl die Schwachstelle an der er bricht. Und bei älteren Rädern der untere Bolzen ohne diese sichernde Madenschraube auch ganz raus fallen kann.
Offensichtlich ist das Risiko geringer, wenn der Verschluss korrekt vorgespannt ist. Und der Bolzen zusätzlich hin und wieder auf strammen Sitz überprüft wird. (So überragend fest wird er ja gar nicht eingeschraubt – mit 12 Nm)
Glaubt man der Verlautbarung von Hartje zur Eurobike 2015, dann hat Tern das Gelenk im Sommer 2015 geändert und nutzt nun einen durchgehenden Bolzen. 2016 sollen auch neue Sicherungsmechanismen kommen. Ich hab die Plastikbolzen der Scharnierhebel an meinen beiden Terns noch nicht "geschafft". Die verhindern auch nicht das Öffnen, sondern sie sind ein zusätzlicher Schutz gegen das ungewollte Öffnen. Der komische Lappen ist dann die zweite zusätzliche Sicherung. Das Scharnier verlangt auch ohne diese Zusatzsicherung einiges an Kraft auf den Scharnierhebel, so dass es bei halbwegs korrekt eingestellter Vorspannung nie zum Selberöffnen kommen kann.
Ursprünglich wurde der Sechskant vorn im Gelenk durch eine Stopmutter gesichert - die machte Probleme und Tern hat als Verbesserung die Lösung mit dem Sicherungsring eingeführt.
Der ist zu erneuern, wenn er einmal ab war.
Möglich, dass bei deinem Rad der Sicherungsring nie richtig drauf war - denn im Original hat Tern seit geraumer Zeit diese olle Stofflasche von Hause aus immer drauf - bei meinem Verge (Ende März gekauft) war die dran. Wenn Du die erst einbauen musstest, dann stimmt was nicht.
Wir haben das hier schon häufiger erörtert. Es stehen ganz häufig Formensprache und ein hohes Maß an Sicherheit in Konkurrenz zueinander. Dem "simplen aber genialen" Schraubknebel am Brompton sieht man an, wie er funktioniert und ob er zugeschraubt ist. (und doch kann man ihn und die V- Klemme aus Alu ruinieren, wenn man es bei Anziehen regelmäßig übertreibt). Der Preis dafür ist eine etwas grobschlächtige Haptik und eine umständlichere Bedienung. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht.
Was mir bei Tern gefällt - sie arbeiten kontinuierlich weiter an Verbesserungen. Und sie kommunizieren das auch. Es mag einen ärgern, dass man selbst "zu früh" gekauft hat und nicht in den Genuß der nächsten Verbesserung gekommen ist, aber das finde ich erträglicher als eine Firma, die ständige neue Dinge auf den Markt schmeißt, wenn die "alten" Probleme bereiten.
Etliches funktioniert auch bei Tern besser. Bei meinem beiden Dahons hatte so nach einem Jahr das vordere Gelenk im aufgeklappten Zustand merklich Spiel (im verriegelten Zustand nicht). Mein nunmehr 2 Jahre altes Tern Link P 24 H (ca 4500 Km gefahren) weist dort im aufgeklappten Zustand keinerlei Spiel auf.
Gruß
Udo